Epoxidharz Nachbearbeiten & Bessere Ergebnisse Erhalten


Mit Epoxidharz kannst du so einige Reparaturen erledigen, geschädigte Holzstrukturen wiederherstellen oder kleine Kunstwerke herstellen.

Nach der kompletten Aushärtung sieht die Epoxid-Oberfläche aber bislang nicht besonders  schön aus. Mit der Nachbearbeitung des Epoxidharz erhältst du ein viel schöneres Ergebnis.

Wie du Epoxidharz nacharbeiten kannst und was du dabei unbedingt beachten musst, erfährst du im heutigen Beitrag Epoxidharz nachbearbeiten.  

Schwierigkeiten beim Epoxidharz Schleifen

Es ist eine echte Herausforderung, nach dem Aushärten Epoxidharz zu schleifen, denn das Material wird extrem hart.     

Aufgrund der Härte des Epoxid wird das Schleifpapier plötzlich stumpf.   

Zudem setzt sich das Schleifpapier rasant zu, sodass es häufig schon nach kurzer Zeit gereinigt oder sogar ersetzt werden muss.

Damit das Schleifpapier lange genutzt werden kann, wird ein Nassschliff empfohlen.

Was musst du beim Schleifen von Epoxidharz berücksichtigen?

  • Du solltest mindestens 48 Stunden warten, bis du mit dem Schleifen beginnst.

  • Beachte unbedingt die Angaben des Herstellers, denn es gibt Harze, die noch länger zum Aushärten benötigen.

Was ist besser – Nass- oder Trockenschliff?

Experten empfehlen eindeutig den Nassschliff mit wasserfestem Schleifpapier. Denn zum einen hält das Schleifpapier deutlich länger, weil es sich nicht so schnell zusetzt.

Auch kleinere Unebenheiten werden beim Nassschleifen direkt entfernt. Zum anderen fällt deutlich weniger Staub durch den Schleifvorgang an.

Aber Achtung, es gibt auch Epoxidharz, das einem Trockenschliff bedarf.    

Das ist dann der Fall, wenn du Epoxidharz mit Feuchtigkeit empfindlichen Werkstoffen wie Holz kombinieren möchtest.   

Denn beim Nassschliff würden unschöne Flecken auftreten oder das Holz quillt auf.

Ein weiterer Grund, warum ein Nassschliff vorteilhafter ist, ist die Tatsache, dass bei einem Trockenschliff extrem viel Wärme entsteht und dadurch die Oberfläche matt wird.

Das passiert sowohl beim Schleifen mit der Hand als auch mit einem Exzenterschleifer. Hier fragst du dich sicher, welches Epoxidharz ist hitzebeständig?

Solltest du dich dennoch für einen Trockenschliff entscheiden, musst du dringend eine Atemschutzmaske tragen, denn beim Trockenschleifen entsteht viel Epoxid-Staub.  

Dieser wiederum gilt als krebserregend.

Nassschleifen – Vor- und Nachteile

VorteileNachteile
Schleifleistung ist deutlich höher

Nassschleifen ist praktisch staubfrei
Es ist keine saubere Sache, wenn sich Wasser mit Epoxid-Staub verbindet.

Der Nassschliff eignet sich nicht, wenn das Gießharz mit Holz oder anderen feuchtigkeitsempfindlichen Materialien kombiniert werden soll.

Was ist wasserfestes Schleifpapier?

Wasserfestes Schleifpapier ist zum Schleifen von Epoxidharz essentiell, denn es besteht aus einer geschlossenen Schicht Siliziumkarbid.

Die Körnungen des Schleifpapiers reichen von 60 bis 1.000. Allerdings solltest du bei einer Körnung von 120 beginnen, weil eine geringere Körnung tiefe Kratzer hinterlässt.

Denn diese Kratzer können nur schwer und mit extrem viel Geduld behoben werden.

Wenn die Oberfläche des Epoxid gut glänzen soll, empfehle ich dir, bis zu einer Körnung von 1.000 zu schleifen. Somit wird das Epoxid regelrecht poliert.

Schritt für Schritt Anleitung für den Nassschliff

Am besten führst du das Nass Schleifen per Hand aus. Aus Sicherheitsgründen verwende bitte keine elektrischen Schleifmaschinen.

Eine gute Alternative ist ein druckluftbetriebener Schleifer, besonders wenn du große Flächen bearbeiten musst.

Verwende beim Schleifen einen Hartgummi-Schleifblock, denn damit kannst du das Schleifpapier glatt halten. 

Du kannst aber auch das Papier passend in deine Hand legen und ins Wasser eintauchen.

Allerdings könnte das wasserfeste Schleifpapier auf strukturierten oder sehr unregelmäßigen Oberflächen wie z. B. einer Skulptur zu Problemen führen.

Denn das Schleifpapier ist sehr starr und unflexibel. Dadurch passt sich das Papier den Rundungen nicht ausreichend an.

Für diese Arbeiten empfiehlt sich ein Schleifpad wie 3M Scotch Brite. Dieses Schleifpad kannst du auch nass anwenden und ist viel flexibler als das wasserfeste Schleifpapier.

So, jetzt geht es los!

In der Nähe deines Arbeitsplatzes stellst du einen größeren Behälter mit Wasser. Bei kühlen Temperaturen darf es auch warmes Wasser sein.

Alternativ kannst du die Oberfläche mit einer Sprühflasche anfeuchten.

In gleichmäßigen kreisenden Bewegungen schleifst du die Oberfläche und tauchst während des Schleifens das Schleifpapier immer wieder ins Wasser ein. 

Zum Schluss sollten keine Schleifspuren mehr von der vorangegangenen Körnung sichtbar sein. Vorhandene Schleifrückstände musst du regelmäßig mit einem Lappen entfernen. 

Spätestens, wenn du auf eine kleinere Körnung wechselst, ist eine Reinigung der Oberfläche erforderlich. 

Wichtig: Alle Schleifrückstände unmittelbar nach Beendigung der Schleifarbeiten entfernen, denn einmal angetrocknete Rückstände bekommst du schlecht wieder weg.

Die trockene Oberfläche bereitest du mit einem Papiertuch für die weitere Bearbeitung vor. Das kann eine weitere Epoxidschicht sein oder eine Lackierung.

Vorhandene Ablagerungen löst du mit einem Tuch und fegst mit einem Handfeger die Oberfläche vorsichtig ab. Verwende bitte nur Papiertücher, denn ein Lappen fusselt.

Verwende bei der Reinigung ein elektrostatisches Staubtuch, wenn du sofort nach dem Schleifen lackieren möchtest.

Der Trockenschliff

Das Trockenschleifen von größeren Flächen ist deutlich einfacher als ein Nassschliff.

Auch, wenn du zusätzlich Holz verarbeiten möchtest, ist der Trockenschliff die bessere Wahl. Am besten verwendest du dafür einen Exzenterschleifer.

Wichtig zum Schutz deiner Gesundheit: Verwende unbedingt eine Atemschutzmaske, damit du nicht den Epoxid-Staub einatmest.

Beginne nun den Schleifvorgang mit einer Körnung von 120 und arbeite dich Stück für Stück bis zu einer Körnung um die 1.000 vor. 

Da sich beim Trockenschleifen das Papier rasant zusetzt, kannst du mit einem speziellen Gummi-Stick die Epoxidrückstände vom Schleifpapier entfernen.

Vor jedem Wechsel der Körnung musst du die Oberfläche gründlich reinigen.

Möchtest du dein Werkstück auf Hochglanz bringen, musst du es mit feinen Körnungen (ab 800 und höher) regelrecht polieren. 

Merke dir: Je feiner die Körnung, umso besser der Glanz!

Was ist eine Aminröte?

Die Aminröte ist eine wachsartige, leicht klebrige Schicht auf dem Harz. Diese entsteht bei schwankenden Temperaturen während des Aushärtungsprozesses. 

Je nach Temperatur sieht diese Schicht unterschiedlich aus. Bei besonders kühlen und feuchten Temperaturen ist die dünne, fettige oder stumpfe Schicht sicht- und fühlbar. 

Die Epoxidschicht darunter ist in der Regel unbeschädigt. Vor dem Schleifen muss diese Schicht entfernt werden.

Du hast folgende Möglichkeiten:

  • Entfernung mit einem Schwamm, warmem Wasser und einer Seifenlauge.

  • Mit einem Lappen und Spiritus, wenn die Schicht hartnäckiger ist.

  • Schleifen mit Wasser und Nassschleifpapier.

Unbedingt entfernen musst du die Aminröte, wenn du die Oberfläche lackieren oder anderweitig weiter bearbeiten möchtest.

Die Aminröte ist weg, aber warum wird Epoxidharz gelb? Du hast kein UV-beständiges Epoxid verarbeitet.

Zusammenfassung

Damit du ein besseres und glänzendes Ergebnis für das Epoxidharz bekommst, muss dieses nach der Aushärtungszeit von 48 Stunden geschliffen und poliert werden.

Am besten eignet sich dafür der Nassschliff mit wasserfestem Schleifpapier und Schleifpapier ab einer Körnung von 120.

Arbeite dich Schritt für Schritt zur nächsten kleineren Körnung. Je kleiner die Körnung, desto höher der Glanz.

Ich hoffe, der Beitrag Epoxidharz nachbearbeiten, war interessant und bedanke mich für deinen Besuch auf CAMPERWELTEN.

Titelfoto: Epoxidharz nachbearbeiten (Quelle: wevolver)

Lilly Fee

Lilly hat bis vor 9 Jahren als Physiotherapeut gearbeitet und ist jetzt Frührentner. In dieser Zeit hat sie sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigt. Unter anderem auch mit Camping.

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