Leinöl ist vielseitig einsetzbar, etwa zum Auffrischen und Schutz von Holz und Möbelstücken. Bei der Verwendung von Leinöl können aber so manche negativen Dinge passieren.
Entweder hast du das Leinöl zu dick aufgetragen, sodass es schlecht trocknet und somit einen Ölfilm hinterlässt oder die Oberfläche ist klebrig.
Aber wie bekommt man Leinöl wieder weg und was ist Leinöl und was ist bei der Verarbeitung zu beachten?
Dann lies den Beitrag Leinöl mit Terpentin entfernen und du bist schlauer.
Entfernung alter Leinölfarbe mit Terpentin
Leinölfarben entfernen kann sich, besonders bei großen Flächen, unter Umständen schwierig gestalten. Aber keine Sorge, du schaffst das schon irgendwie.
Leinölfarbe kannst du mit chemischen Mitteln wie Terpentin (rund 19 €), Alkohol oder anderen Lösemittel entfernen.
Du musst nur mit Vorsicht herangehen, denn chemische Mittel sind nicht gerade umwelt- und gesundheitsfreundlich.
Du solltest Handschuhe und eine Atemschutzmaske tragen und für eine gute Belüftung sorgen.
Aber weil chemische Mittel eine schlagkräftige Wirkung haben, solltest du sie ruhig verwenden, denn die Leinölfarbe weicht sich auf und kann anschließend abgekratzt werden.
Alternative ohne Chemie zum Entfernen von Leinölfarbe
Besonders wenn es sich um große Flächen handelt, würde ich dir die Verwendung von chemischen Mitteln nicht empfehlen.
Denn es entstehen schädliche Dämpfe und viel chemischer Müll, der auch noch fachgerecht entsorgt werden muss.
Deshalb solltest du es mit einem Heißluftfön (rund 15 €) oder einem normalen Haarfön auf höchster Stufe versuchen.
Anleitung:
- Den Fön mit 10 cm Abstand an die Oberfläche halten.
- Bewege ihn auf einer kleinen Fläche hin und her.
- Versuche, während des Fönens die Leinölfarbe mit einem Spachtel zu entfernen.
- Kratze die abgelöste Farbe vom Untergrund ab.
- Gehe danach zur nächsten Stelle.
Vorsicht: Du musst aufpassen, dass du den Untergrund nicht versengst.
Wichtig: Auch bei dieser Arbeit solltest du Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigen, wie bereits weiter oben schon erwähnt.
Holz klebt nach Ölen – Was kann ich tun
Hast du das Holz zu stark mit Leinöl geölt, kann es eine klebrige Oberfläche geben, weil das Holz überölt wurde.
Deswegen solltest du überschüssiges Öl mit einem Lappen aufnehmen, denn das Leinöl bildet naturgemäß keine Schutzschicht auf der Oberfläche, sondern zieht tief ins Holz ein.
Einfach gesagt: “Der Schutz ist im Holz und nicht auf dem Holz.”
Hier erübrigen sich deine Frage: Leinölfirnis wann überstreichen? Denn du kannst das Holz jederzeit ölen, solange das Holz das Öl komplett aufnimmt.
Sollte es dennoch zu viel Leinöl sein, kannst du es entweder mit sanften oder mit radikalen Methoden entfernen.
- Das Leinöl konnte noch nicht lange trocknen
Trage auf die betroffene Stelle einfach noch einmal dünn Leinöl auf. Lass dies etwa zehn Minuten einwirken und poliere die Stelle mit einem fusselfreien Lappen ab.
Anschließend ist es das Beste, wenn du die Stelle noch mit einem Polish-Pad (Set rund 22 €) polierst.
Mit ein bisschen Glück löst das frische Öl das leicht angebundene Öl an und du kannst es mit einem Lappen aufnehmen.
- Klebriges Leinöl aufnehmen
Gib etwas Leinöl auf die grüne Rückseite eines Pflegeschwamms und reibe die betroffene Stelle damit ein. Danach kannst du das klebrige Öl mit einem Lappen aufnehmen.
- Orangenschalenöl auf die klebrige Stelle polieren
Lass das Ganze etwas einwirken. Danach polierst du das überstehende Öl mit einem grünen Pad auf der Einscheiben-Poliermaschine ab.
Bei kleinen Flächen reicht ein Pflegeschwamm (grüne Seite). Überschüssiges Öl nimmst du einfach mit saugenden Lappen auf.
Nach 24 Stunden trägst du mit einem Lappen oder der Einscheiben-Poliermaschine einige Tropfen Leinöl auf die Stellen auf und polierst sie auf.
Wichtig: Sorge bei den Arbeiten für eine gute Belüftung und lass die benutzten Lappen an der frischen Luft ausgebreitet trocknen, denn es besteht Selbstentzündungsgefahr.
An dieser Stelle gebe ich dir noch ein paar Informationen zu Leinöl und Leinölfirnis.
Was ist Leinöl und Leinölfirnis?
Warum Leinöl für Holz? Leinölfirnise gehören zu den Holz Ölen und gelten als besonders umweltfreundlich.
Mit Leinöl oder Leinölfirnis kannst du also dein Holz sehr umweltschonend schützen.
Aus dem Samen der Flachspflanze wird das Leinöl gewonnen, welches zur Herstellung von Leinölfirnis benötigt wird.
Die getrockneten Samen werden dazu zu einem Mehl gewalzt und mit heißem Wasser so lange geknetet, bis die Masse bröselig wird.
Anschließend wird diese Masse geröstet und mit Hilfe einer hydraulischen Presse das Öl herausgepresst.
Im Anschluss muss das heißgepresste Rohleinöl mittels Raffination und Lösemittel von ungeeigneten Schleim- und Schwebestoffen gereinigt werden.
Durch eine chemische Polymerbildung Reaktion (Aushärtung genannt) entsteht aus dem Leinöl Leinölfirnis.
Die Aushärtung verläuft umso langsamer, je tiefer das Öl in das Holz eindringt. Begünstigt wird dies durch den geringeren Sauerstoffanteil.
Dadurch verteilt sich das Leinöl besser im arbeitenden Holz. Nur an der Oberfläche, die der Witterung direkt ausgesetzt ist, bildet sich eine dünne Firnisschicht.
Worin liegt der Unterschied zwischen Leinöl und Leinölfirnis?
Der Unterschied zwischen Leinölfirnis oder Leinöl besteht nur in deren Zähflüssigkeit.
Das heißt: Leinöl ist dünnflüssiger als Leinölfirnis und dringt deshalb tiefer in das Holz ein und schützt es besser gegen Feuchtigkeit.
Merke dir: Leinöl bietet einen besseren Schutz vor Witterungseinflüssen, Leinölfirnis dagegen einen besseren Schutz vor mechanischen Beanspruchungen.
Die Verarbeitung von Leinöl
Auftragen kannst du das Leinöl durch Streichen, Rollen oder Spritzen.
Zuvor musst du aber die zu bearbeitende Fläche zuerst mit einem groben und dann mit einem feinporigen Schleifpapier bearbeiten.
Danach entfernst du mit einem weichen Handfeger oder Lappen den Holzstaub von der Holzoberfläche.
Bei Möbelstücken empfehle ich dir ein längeres Schleifen, damit die Oberfläche glatt wird. Auf diese Weise erhältst du ein schöneres Ergebnis.
Ist die Oberfläche gut vorbereitet, kannst du das Leinöl mit einem fusselfreien Lappen oder Pinsel auftragen. Überschüssiges Öl musst du gleichmäßig verteilen oder wegwischen.
Nach vier bis fünf Stunden sollte das Leinöl eingezogen sein. Überschüssiges Öl unbedingt wegwischen.
Nach zwei Tagen solltest du nochmal etwas Leinöl auftragen und warten, ob alles Leinöl aufgenommen wird.
Ansonsten musst du das überschüssige Öl mit einem Lappen aufnehmen.
Zusammenfassung
Leinöl kannst du ganz easy mit Terpentin entfernen, weil die Wirkung von Terpentin auf das Leinöl sehr groß ist.
Möchtest du allerdings auf chemische Mittel verzichten, ist das Ganze auch mit einem Heißluftfön möglich.
Ich hoffe, ich konnte dir mit dem Beitrag Leinöl mit Terpentin entfernen weiterhelfen und bedanke mich für deinen Besuch auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Leinöl mit Terpentin entfernen (Quelle: antiquetrader)