Owatrol Öl Oder Rostumwandler? (Schrauber erklärt…)


Ein Wohnmobil, Campingbus oder ein ähnliches Gefährt wird das gesamte Jahr über genutzt und es kann an tragenden Teilen Rost entstehen.

In solchen Fällen schwören viele Camper auf einen Rostumwandler oder Owatrol Öl.

Doch wann sollte Owatrol Öl oder Rostumwandler eingesetzt werden? Owatrol Öl wird genutzt, wenn die Roststelle nur schwer erreichbar ist.

Das Öl stoppt den Rost und sorgt für eine längere Haltbarkeit. Ein Rostumwandler wandelt dagegen die Korrosion um und verhilft wieder zu einer ebenen Fläche.

Ein Rostumwandler kommt zum Einsatz, wenn die Stelle gut erreichbar ist.

Im folgenden Ratgeber geben wir euch nicht nur praktische Tipps an die Hand, sondern präsentieren euch auch noch ein praktisches Hausmittel.

Was ist Owatrol Öl?

Bei Owatrol handelt es sich nicht um einen Rostumwandler, sondern um ein Rostschutzmittel.

Im Vergleich zu diesem wird nicht etwa die Korrosion umgewandelt, sondern die Feuchtigkeit an der schadhaften Stelle verdrängt.

Somit bleibt an der Oberfläche die Korrosion, die aufgrund der Substanz (Luft und Feuchtigkeit) fehlt, keinen Schaden mehr anrichten kann.

Eine weitere nützliche Eigenschaft ist, dass das Metall konserviert wird und somit für einen längeren Zeitraum hält, als ohne den Einsatz von Owatrol.

Nachdem sich das Öl verteilt hat und eingezogen ist, kann die Oberfläche auch überstrichen werden.

Wer ein altes Wohnmobil restauriert sollte Owatrol Öl grundsätzlich mit der eigentlichen Farbe mischen. Da Owatrol farblos ist, kann bedenkenlos eingesetzt werden.

Wenn ihr mit Owatrol den Lack des Campers auffrischt, sorgt ihr somit gleichzeitig für eine Versiegelung.

Bei alten Fahrzeugen ist der Schritt deswegen zu empfehlen, da das Blech und Metall in der Regel nur eine unzureichende Rostvorsorge besitzt.

Auf welchen Oberflächen kann man Owatrol Öl einsetzen?

Wie wir aus dem vorherigen Abschnitt bereits wissen, kann das Öl sowohl zur Rostvorsorge als auch zur Versiegelung eingesetzt werden.

Dabei beschränkt sich der Einsatz nicht nur auf alte Metalle, sondern auch auf:

  • neuem und unlackiertem Stahl

  • rostfreiem Stahl

  • leicht rostigen Stellen (Flugrost)

Somit können nicht nur alte Seitenwände, Achsen oder Ähnliches lange genutzt werden, sondern auch neue Metalle.

Dank der Mischung mit normaler Farbe entsteht so eine lange Rostvorsorge. Wer mit seinem (zukünftigen) Camper vor allem am See oder Meer unterwegs ist, sollte diesen Schritt beachten.

Damit das Öl auch seine volle Wirkung entfalten kann, ist es wichtig, das Öl richtig anzuwenden.

Auch auf Holz kann das Öl gestrichen werden.

Wie das funktioniert, klären wir in einem weiteren Abschnitt.

Owatrol Öl: so wendet ihr es richtig an

Kommen wir also zur Anwendung. Grundsätzlich müsst ihr das Öl zuvor mit einem Primer mischen.

Wie wir bereits wissen, kann das Öl sowohl mit Farbe gemischt, als auch eigenständig aufgebracht werden.

Vor dem Einsatz muss es aber mit dem mitgelieferten Primer vermischt werden. Wie stark das Mischungsverhältnis ist, hängt immer von der Anforderung ab.

Als Grundierung beträgt das Verhältnis fünfzig Prozent. Soll es auf korrosives Metall aufgetragen werden, welches dann überstrichen wird, ist ein Mischungsverhältnis von bis zu dreißig Prozent anzustreben.

Wird es hingegen direkt mit der Farbe gemischt und es soll neues Metall gemischt werden, dann darf das Volumen zwanzig Prozent nicht überschreiten.

Aufgetragen wird es mit einem Pinsel, einer Rolle oder einer Lackierpistole (ob per Druckluft oder als Sprühflasche ist unerheblich),

Wichtig ist es allerdings, das Metall vorher vom losen Dreck zu befreien, da der Lack ansonsten nicht gut hält.

Bei schimmeligem Holz sollte dieses vorher mit Chlor behandelt worden sein, damit der Pilz nicht weiter wachsen kann.

Brantho Korrux 3 in 1 auf Owatrol einzusetzen ist insofern sinnfrei, als sich das Öl ansonsten komplett auflösen würde.

Andersrum ist es deutlich sinniger. So würde der Rostumwandler Brantho Korrux die Korrosion beseitigen und das blanke Metall wird dann durch das Öl geschützt.

So funktioniert ein Rostumwandler

Und damit leiten wir einmal über einen Rostumwandler. Wie bereits der Name vermuten lässt, wandelt diese Korrosion um und sorgt somit wieder für blankes Metall, das dann leichter bearbeitet werden kann.

Doch was ist eigentlich Korrosion (auch Rost genannt)? Jetzt wird es etwas chemisch.

Eisen ist in der Chemie unter dem Kürzel „Fe“ für Lateinisch „Ferrum“ bekannt. Gelangt der Stoff in Berührung mit Sauerstoff und Wasser, entsteht Korrosion.

Diese wird dann als eine Mischung aus Eisen(II)-Oxid und Eisen(III)-Oxid sowie Kristallwasser bezeichnet.

Diese Ausflockung dringt in das eigentliche Eisen ein. Ein Rostumwandler kappt diese Verbindung und sorgt für eine Verschlämmung.

Nach einer Einwirkzeit kann der Rost einfach weggewischt werden. Alternativ sorgt auch feines Schleifpapier für eine glatte Oberfläche.

Tannox Rostumwandler anwenden: So klappt es!

Wie gut ist Tannox? Jeder Rostumwandler ist immer nur so gut, wie die eigentlichen Vorarbeiten.

Zuerst einmal sollte man den losen Rost und Schmutz entfernen. Nutzt dabei entweder eine Stahlbürste oder Schleifpapier (eventuell auch beides).

Sobald dies erledigt ist, pinselt ihr den Rostumwandler auf das Bauteil und lasst es über Nacht einwirken.

Angebracht ist eine Einwirkzeit von zwölf Stunden. Danach liegt der Rost nur noch lose auf dem Bauteil und kann abgewischt werden.

Um weitere Korrosion zu verhindern, lohnt es sich, das Bauteil entsprechend zu lackieren. Wahlweise auch in Kombination mit Owatrol Öl.

Essig: das Hausmittel gegen Rost

Zum Abschluss wollen wir euch noch einmal ein nützliches Hausmittel gegen Rost vorstellen.

Die Rede ist von Essig beziehungsweise Essig-Essenz. Die Säure weicht die Verbindungen auf und trennt die Korrosion von blankem Metall.

Hochkonzentrierte Essigsäure wirkt sehr schnell und innerhalb einer halben Stunde gibt es bereits erste Ergebnisse.

Nach der Bearbeitung habt ihr ein dunkles Stück Stahl vor euch liegen. Ihr solltet das Werkstück aber unbedingt gründlich abwischen, denn ansonsten kann die Säure auch das „gesunde“ Metall angreifen.

Danach kann es an die Lackierung gehen.

ZUSAMMENFASSUNG

Owatrol Öl oder Rostumwandler? Am besten beides, denn beide Produkte können sich wunderbar ergänzen.

Das Öl wandelt nicht etwa die Korrosion um, sondern kappt einfach nur die Verbindung zum gesunden Metall.

In der Folge kann sich der Rost nicht mehr weiter ausbreiten. Rostumwandler dagegen verändert die Korrosion und weicht sie auf.

Diese kann nach der Behandlung einfach vom Metall abgewischt werden. Eine optimale Wirkung erhält man, indem man beide Produkte miteinander kombiniert.

Übrigens ist Essig ein prima Hausmittel gegen Korrosion.

Wenn ihr mehr über den Rostumwandler von Tannox erfahren wollt, solltet ihr den folgenden Artikel “Wie gut ist Tannox” nicht verpassen.

Auf CAMPERWELTEN findet ihr zudem über 2.000 weitere Artikel rund um das Thema Camping.

Titelfoto: Owatrol Öl vs Rostumwandler Branch Korrux (Quellen: bootsbedarf-nord & Rostdoc)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

Letzte Beiträge