Beim Camping in abgelegenen Gebieten ist es immer äußerst wichtig, auch Wasser aufbereiten zu können.
Hierzu gibt es verschiedene Stoffe und auch Techniken, die eingesetzt werden können. Namentlich wären das Silberionen, Chlor oder auch Wasserfilter.
Doch heutzutage sollte man keine Silberionen mehr einsetzen, denn diese töten nicht mehr nur Bakterien und Krankheitserreger ab, sondern schädigen auch die Zellen.
Aufgrund einer Lücke im Gesetz kann man als Camper auch heute noch Silberionen im Fachhandel bekommen (während Wasseraufbereiter diese zurecht nicht mehr einsetzen dürfen).
Daher präsentieren wir euch im folgenden Artikel passende Alternativen zu Silberionen im Trinkwasser.
Was sind Silberionen?
Autarke Wohnmobile werden häufig fernab der Zivilisation genutzt. Camper in solchen Wohnmobilen müssen daher häufig auf eine alternative Trinkwasserversorgung verlassen.
Lange Zeit wurden hierzu Silberionen eingesetzt. Es handelt sich dabei um ultrafeine Silberpartikel, die auch als „Nanosilber“ oder „Kolloidales Silber“ bekannt sind.
Bekannt ist, dass Nanosilber eine antibakterielle Wirkung besitzt, also sowohl Pilze als auch Bakterien abtötet.
Dementsprechend kam es auch lange im Bereich der Wasserversorgung zum Einsatz. Daneben konnte eine Wirksamkeit gegen bakterielle Hauterkrankungen festgestellt werden.
Folgerichtig sind Silberionen in Wundauflagen, in Kosmetika sowie in Seifen zu finden. Im Vergleich zu anderen Produkten sind die Silberpartikel aber recht teuer.
Sind Silberionen zur Wasseraufbereitung zugelassen?
Damit können wir direkt zur Zulassung überleiten, denn wer zwischen den Zeilen gelesen hat, wird feststellen, dass Silberionen nicht mehr bei der Wasseraufbereitung genutzt werden.
Hintergrund ist, dass Silber toxisch ist. Somit werden nicht nur Pilze und Bakterien abgetötet, sondern auch die Zellen des Körpers angegriffen.
Dass die Silberionen nicht komplett vom Markt verschwunden sind, liegt am Paragraph 11 der Trinkwasserverordnung.
So müssen Wasserversorger nach diesen Regeln arbeiten und setzen folgerichtig keine Silberionen mehr ein, in anderen Branchen und auch im Privatbereich gilt das aber nicht.
Somit könnt ihr als Camper immer noch die Silberionen kaufen. Da ihr damit aber eure Nieren und Leber schädigen könnt und das Silber zugleich Krebs auslösen kann, solltet ihr darauf verzichten.
Wie schädlich sind Silberionen?
Ihr seht also, die Silberionen sind giftig und können überall da, wo Ernährung und Gesundheit eine Rolle spielt, nicht mehr eingesetzt werden.
Die Ionen können zwar Bakterien und Pilze abtöten, schädigen aber gleichzeitig die Zellen und die inneren Organe.
Bei einer Überdosierung klagen viele über Schwindel und Krampfanfälle. Darüber hinaus kann sich auch die Haut dunkel verfärben.
Auch eine Argyrose ist nicht ausgeschlossen. In solchen Fällen lagert sich das Silber am Auge an und kann zu einer Sehschwäche führen.
Wird Silber in Kosmetikprodukten eingesetzt, so muss dies der Hersteller auf der Verpackung deklarieren.
Aktuell steht auch noch der Verdacht einer Erbgutschädigung im Raum, denn in Laborstudien konnte man beobachten, dass Ratten DNA-Schädigungen davontragen, die Silberionen ausgesetzt waren.
Daher wäre es deutlich besser, auf eine Alternative zu setzen. Dies könnte ein O3-Wasserfiltersystem im Tank sein.
Auf diese Systeme kommen wir später noch einmal zurück.
Die Vor- und Nachteile von Silberionen
Kommen wir also einmal kurz zu den Vor- und Nachteilen, denn schließlich macht die Dosis das Gift.
Die Vorteile liegen auf der Hand. So bleibt das Wasser lange frisch, da alle auftretenden Keime und Pilze abgetötet werden.
In solchen Fällen kann das Trinkwasser mehrere Wochen lang genutzt werden. Darüber hinaus ist die antibakterielle Wirkung unübertroffen.
Silber zerfällt allerdings nicht, sondern verbleibt lange im Körper und kann somit auf Dauer zu einer Vergiftung führen.
Darüber hinaus kann es auch sein, dass die DNA nachhaltig geschädigt wird. Es ist aktuell noch nicht vollständig geklärt, ob Silberionen auch krebserregend sind.
Ist Chlor nicht auch giftig?
In Schwimmbädern oder auch in privaten Pools kommt Chlor zum Einsatz. Daneben kennen viele auch den klassischen Chlorreiniger.
Chlor besitzt insofern ebenfalls eine antibakterielle Wirkung und man kann damit beim Wohnwagen die Wasserleitungen reinigen.
Jedem ist der stechende Geruch bekannt und man weiß, dass man bei der Nutzung immer einen Atemschutz tragen muss und zugleich für eine gute Belüftung sorgen sollte.
Somit kommt man immer zu dem Gedanken, dass Chlor hochgiftig ist. Hier bewahrheitet sich das alte Sprichwort: „die Dosis macht das Gift“.
So darf Chlor in einer maximalen Konzentration von 0,07 Milligramm pro Liter zur Trinkwasserversorgung eingesetzt werden.
Diesem Richtwert ist es auch zu verdanken, dass man beispielsweise im Schwimmbad etwas Wasser schlucken kann, ohne direkt ins Krankenhaus zu müssen.
Chlor in dieser Konzentration ist nicht giftig. Allerdings ist der Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig.
Daneben ist es als Camper schwierig, die aktuelle Konzentration zu bestimmen. Im Trinkwasserbereich sollte man also Chlor nur bedingt einsetzen.
Zur Desinfektion kann Chlor wiederum sehr gut eingesetzt werden. Aber auch hier sollte man den Tank danach mehrfach sehr gut durchspülen.
Auch eine langfristig zu hohe Konzentration von Chlor ist für den menschlichen Körper giftig und krebserregend.
Damit kommen wir dann auch zur nächsten Alternative, nämlich den Wasseraufbereitungsanlagen.
Für guten Geschmack: ein mechanischer Wasserfilter
Die Natur macht es vor und filtert Regenwasser über viele Gesteinsschichten hinweg und sorgt somit für sauberes Trinkwasser.
Dieses Grundwasser liegt teilweise über viele tausend Jahre hinweg im Boden und kann als Quelle hervortreten (oder wird von Produzenten bewusst gefördert).
Sobald es wieder an die Atmosphäre kommt, können sich Bakterien breit machen. Dann muss es gefiltert oder gesäubert werden.
Spezielle Wasserfilteranlagen machen sich diesen Prozess zunutze. Dabei wird das Wasser durch mehrere Filter geführt.
Im Anschluss liegt wieder sauberes Wasser vor. Übrigens, ist es besser, einen Wasserfilter am Zapfhahn zu nutzen, anstatt im Tank.
Wird das Wasser im Tank gefiltert und kommt dann in Leitungen mit Bakterien in Berührung, trinkt man diese mit.
Sitzt der Filter dagegen am Hahn, wird das Wasser direkt befreit. Die Filter sind natürlich regelmäßig zu ersetzen.
ZUSAMMENFASSUNG
Es gibt also einige Alternativen zu Silberionen im Trinkwasser. Besonders kostengünstig ist Chlor, welches sich als Mittel bewährt hat.
Allerdings ist es in hohen Konzentrationen giftig und auch für die Umwelt ist es nicht die beste Wahl.
Da man auch die Dosierung nicht genau bestimmen kann, ist es deutlich sinniger, einen Wasserfilter zu benutzen.
In diesem Fall wird das Wasser durch mehrere Membranen geführt, die das Wasser reinigen. Wichtig ist allerdings der regelmäßige Austausch der Filter.
Wenn ihr jetzt angefixt seid, dann solltet ihr euch einmal diesen Artikel auf ansehen. Darüber hinaus findet ihr noch viele weitere interessante Artikel auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Naturewater Doppelfilter – Alternative zum Trinkwasser mit Silberionen (Quelle: naturewater)