Unterschied Leinölfirnis Und Leinöl (verrate ich dir …)


Sowohl Leinöl als auch Leinölfirnis basieren auf demselben Naturprodukt und sind dennoch zwei unterschiedliche Holzschutzmittel.

Leinöl wird aus gepressten Leinsamen hergestellt. Dagegen wird Leinölfirnis aus Leinöl, das mit biologischen Trockenstoffen versetzt wird, hergestellt.

Deshalb sind beide Öle mit ihren Eigenschaften sehr verschieden.

Im heutigen Beitrag Unterschiede zwischen Leinölfirnis und Leinöl werde ich dir die Unterschiede, die Eigenschaften, die Vor- und Nachteile und deren Anwendung erklären.

Was ist Leinöl?

Mit Leinöl kannst du Möbel pflegen, es zum Braten und Kochen verwenden und nicht zuletzt auch für das Ölgemälde.

Leinöl entsteht direkt nach der Verarbeitung der Leinsamen, indem die Samen zu Mehl gemahlen werden, mit Wasser verknetet und geröstet werden.  

Danach werden sie ausgepresst. Leinöl ist darmfreundlich, gesund, lebensmittelecht und hat eine lange Trocknungszeit. 

Als natürliches und lebensmittelechtes reines Pflanzenöl kann Leinöl überall eingesetzt werden, wo Holzoberflächen mit Lebensmittel in Berührung kommen.

Mit kalt gepresstem Leinöl kannst du Holzoberflächen imprägnieren. Mit warmem Leinöl bringst du Holz zum Glänzen.

Das musst du wissen: Leinöl benötigt viel Zeit zum Aushärten. Während der Trocknungszeit verströmt es einen starken unangenehmen Geruch und das über Tage und Wochen.

Achte darauf, dass der Gegenstand während der Aushärtungsphase an einem warmen und gut belüfteten Ort steht und nicht benutzt werden muss.

Was ist Leinölfirnis?

Um Leinöl schneller zum Trocknen zu bringen, werden dem Öl Stoffe zugefügt, die das Trocknen beschleunigen. Man nennt das Leinölfirnis.

Leinölfirnis entsteht wiederum aus dem Leinöl selbst und härtet dadurch aus. Beim Prozess der Aushärtung benötigt das Leinölfirnis Licht, Zeit, Lösemittel und die richtige Temperatur.

Zum Schluss ist die Leinölfirnis dickflüssiger als das Leinöl. Je nach Anwendungszweck kannst du jetzt Leinölfirnis oder Teaköl verwenden.

In dem Moment, wenn das Leinöl mit Sauerstoff in Berührung kommt, wird das Leinöl schneller fest. Dennoch benötigt Leinölfirnis eine gewisse Zeit zum Trocknen. 

Die Unterschiede von Leinöl und Leinölfirnis

In der Herstellung

Ein natürlicher Holzschutz ist das reine Leinöl aus den Samen der heimischen Flachspflanze. Im Gegensatz dazu ist das Leinölfirnis weiterverarbeitetes Leinöl.

Dieses wird erhitzt und mit zusätzlichen Trockenstoffen versetzt. Das heißt: Der Aushärtungsprozess bei der Leinölfirnis wurde bereits künstlich ausgelöst.

Dadurch wird das Leinölfirnis deutlich alltagstauglicher in der Anwendung.

Die Anwendungsbereiche und Konsistenz

Reines Leinöl ist sehr dünnflüssig und zieht dadurch schnell in das Holz ein. Leinölfirnis dagegen ist dickflüssiger und bildet auf dem Holz eine dünne Schutzschicht.

Bei reinem Leinöl ist das nicht der Fall, denn Leinöl kriecht regelrecht tief in das Holz hinein. 

Leinölfirnis kriecht zwar auch tief ins Holz rein, verhindert aber durch die oberflächliche Schutzschicht ein Eindringen von Feuchtigkeit tief in das Holz.

Möchtest du, dass das Leinölfirnis noch tiefer ins Holz eindringt, kannst du das Leinölfirnis mit Nitroverdünnung verdünnen

Wie und warum schützen Leinöl oder Leinölfirnis Holz?

Mit Leinöl und auch Leinölfirnis wird das Holz widerstandsfähiger. 

Im Außenbereich werden Holzlatten von Gartenmöbeln, Zäunen oder Gartenhäusern effektiv vor Witterungseinflüssen mit Leinölfirnis geschützt.

Allerdings hat reines Leinöl nur eine geringe Schutzfunktion für Holz. 

Im Innenbereich werden vor allem mechanisch stark beanspruchte Möbel vor eindringender Feuchtigkeit und Kratzern durch Leinölfirnis geschützt.

Jeder weiß, dass Holz “arbeitet” und austrocknet oder faulig wird, deshalb muss es regelmäßig mit Holzöl geschützt werden. 

Leinöl oder auch andere Holzöle sind deshalb sinnvoll, weil:

  • die natürliche Maserung des Holzes erhalten bleibt und verstärkt wird,

  • Öle sind komplett ungiftig und umweltfreundlich,

  • das Auftragen der Leinölfirnis ist sehr einfach,

  • Leinöl kann innen wie außen benutzt werden.

Die Unterschiede im Überblick

LeinölLeinölfirnis
bildet einen Schutzfilmneinja
geruchsarmneinja
zieht tief in das Holz einjaja
schützt direkt an der Oberflächeneinja
schützt bis tief ins Holz Innerejaja
dünnflüssigjaja
witterungsbeständigzum Teilja
Auftragen mit Pinsel oder Lappenjaja
Trocknungszeitmehr als 14 Tage12–24 Stunden
Schutz vor mechanischer Belastungnein ja
biobasierter Anteilsehr hochsehr hoch
Anwendungsgebietvorwiegend außeninnen und außen

Wichtig zu wissen: Beim Trocknen erwärmen sich Leinöl und Leinölfirnis aufgrund chemischer Prozesse.

Deshalb solltest du in Leinöl getränkte Lappen und Pinsel gründlich auswaschen und nicht zusammengeknüllt in einer Ecke liegen lassen.

Die Nachteile von Leinöl bei der Holzbearbeitung

  • Leinöl kann sich entzünden

Tipp: Alles, was mit Leinöl in Berührung gekommen ist, lege es in eine Plastiktüte und fülle viel Wasser rein, schließe anschließend die Tüte und entsorge diese im Restmüll.

  • Aufdringlich, starker Geruch

  • Lange Trocknung

  • Vergilbung der Oberfläche

  • Weniger widerstandsfähig

Vor- und Nachteile Leinölfirnis

VorteileNachteile
Sehr ergiebigLeicht zu verarbeitenEin natürliches Holzschutzmittel ohne Lösungsmittel und GiftstoffeDu kannst den Anstrich einfach erneuern
Lebensmitteltauglicher AnstrichKeine RissbildungBlättert nicht ab.
Es riecht in der Trockenphase strengDu benötigst mehr Geduld als mit Holzschutzlacken
Leinölfirnis schützt vor Wasser und Verschmutzung, allerdings nicht vor Blaufäule und anderen PilzenMögliche Selbstentzündung der gebrauchten Lappen und Pinsel

Anleitung Holz mit Leinölfirnis bearbeiten

Richtige Vorbereitung wichtig

Voraussetzung ist, dass der Untergrund sauber und trocken ist. Als Erstes musst du das Holz anschleifen, ehe du das Leinölfirnis auf das Holz auftragen kannst.  

Zum Schleifen empfehle ich dir eine Körnung von 180 bis 240. Danach musst du die Oberfläche gründlich reinigen.   

Die Oberfläche muss glatt und frei von jeglicher Beschichtung sein.

Wie wird das Leinöl aufgetragen?

Mit einem Lappen oder Pinsel trägst du die Leinölfirnis dünn in Richtung der Holzmaserung auf. 

Anschließend entfernst du überschüssiges Leinöl, denn es können unschöne Flecken entstehen.  

Achte darauf, dass das Öl gleichmäßig ins Holz einzieht. Bemerkst du an manchen Stellen, dass das Leinöl schneller einzieht, trage dort mehr auf.

Anschließend muss diese erste Schicht zwei bis drei Stunden trocknen. Danach trägst du eine zweite Schicht auf. 

Empfehlung: Ideal sind zwei bis drei Schichten, um einen optimalen Schutz zu erreichen.

Nach 24 Stunden Trocknungszeit kannst du den Tisch oder was auch immer du behandelt hast, wieder benutzen.

Aber Vorsicht: Am Anfang solltest du sehr vorsichtig sein, denn die vollständige Aushärtung ist erst nach ein paar Wochen erreicht.

Zum Schluss verrate ich dir noch, welches Leinölfirnis das Beste ist? Es ist Lignocolor Leinölfirnis.

Zusammenfassung 

Sowohl Leinöl als auch Leinölfirnis sind als Holzschutzmittel geeignet. Sie unterscheiden sich lediglich in der Herstellung und Anwendung.

Mit kalt gepresstem Leinöl kannst du Holzoberflächen imprägnieren. Mit warmem Leinöl bringst du Holz zum Glänzen.

Im Außenbereich werden Holzlatten von Gartenmöbeln, Zäunen oder Gartenhäusern effektiv vor Witterungseinflüssen durch Leinölfirnis geschützt.

Allerdings hat reines Leinöl nur eine geringe Schutzfunktion für Holz.

Ich hoffe der Beitrag Unterschied zwischen Leinölfirnis und Leinöl war interessant für dich und bedanke mich für deinen Besuch auf CAMPERWELTEN.

Titelfoto: Leinölfirnis vs Leinöl (Quellen: Kaufland & leinoelpro)

Lilly Fee

Lilly hat bis vor 9 Jahren als Physiotherapeut gearbeitet und ist jetzt Frührentner. In dieser Zeit hat sie sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigt. Unter anderem auch mit Camping.

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