Warum Leinöl Für Holz? (Tipps & MEHR für DIY-Fans)


Genau wie metallische Bauteile sind auch Holzelemente mit der Zeit dem Verfall ausgesetzt. Verschiedene Witterungseinflüsse wie UV-Strahlung oder Feuchtigkeit können die Optik des Holzes verändern und das Material vergrauen lassen.

Aber auch die Stabilität des Holzes kann durch Fäulnisprozesse leiden.

Nun gibt es verschiedene Lacke, die das Holz vor Verwitterung schützen sollen.

Doch warum ist Leinöl für Holz eine gute Alternative? Leinöl schützt das Holz auf natürliche Weise. Anders als chemische Lacke ist es preisgünstig, dünstet keine schädlichen Dämpfe aus und hinterlässt eine flexible Schicht auf der Oberfläche, die sich mit dem Holz bewegen kann, ohne aufzuplatzen. Darüber hinaus ist Leinöl leicht nachzubearbeiten.

In diesem Beitrag erfährst du alles, was du zur Bearbeitung von Holz mittels Leinöl wissen musst.

Was ist Leinöl?

Bei Leinöl handelt es sich um ein pflanzliches, fettiges Öl, welches aus den Samen der Flachspflanze gewonnen wird.

Hierfür werden die Samen kalt gepresst. 

Das Öl ist sehr anfällig für Oxidationen, weshalb es recht schnell ranzig werden kann. Deshalb sollte es in luftdichten, dunklen Glasbehältern im Kühlschrank aufbewahrt werden.

In der Ernährung hat Leinöl als Quelle von Omega-3-Fettsäuren eine große Bedeutung. Doch es wird auch für die Holzpflege eingesetzt.

Grundsätzlich kannst du Leinöl, welches als Nahrungsmittel verkauft wird, auch für die Pflege von Holzteilen benutzen. Bitte aber nicht andersherum, da beide Produkte unterschiedlichen Qualitätsstandards unterliegen. 

Im Handel ist das Leinöl zur Holzbehandlung unter Leinölfirnis zu finden. Hierbei handelt es sich um das Öl, welches mit einigen Zusatzstoffen wie Trocknungsmittel, Harze oder Pigmente versetzt ist.

Der Firnis ist darauf spezialisiert, eine schnell trocknende, imprägnierende Schicht auf das Holz zu bringen. Die natürliche Farbe des Werkstoffes soll dabei weitgehend erhalten bleiben.

Eigenschaften von Leinöl auf Holz

Es sind die folgenden Eigenschaften, die Leinöl für die Holzpflege besonders geeignet erscheinen lassen.

  • Tiefes Eindringen: Leinöl dringt tief in die Poren und Fasern des Holzes ein und bildet damit eine Imprägnierung von innen heraus. 

  • Feuchtigkeitsschutz: Insbesondere durch Feuchtigkeit kann Holz Schaden nehmen.  Das Leinöl bildet eine natürliche Barriere gegen Wasser, sodass das Holz weniger anfällig für Schimmel und andere Feuchtigkeitswirkungen ist.

  • Bessere Optik: Leinöl betont die natürliche Maserung und Farbe des Holzes. Zudem verleiht es dem Holz einen natürlichen Glanz.

  • Flexibilität: Leinöl hinterlässt eine flexible Schicht auf dem Holz, die sich mit dem Material ausdehnen oder zusammenziehen kann, ohne aufzuplatzen. Somit kann es Holzteile, die Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt sind, besser schützen.

  • Nachbearbeitung: Im Laufe der Zeit kann Holz Kratzer oder Schrammen bekommen. An diesen Stellen kann das Leinöl einfach erneut aufgetragen werden, ohne eine vorherige Schicht abschleifen zu müssen.

  • Umweltverträglichkeit: Da Leinöl ein natürlicher Rohstoff ist, der aus Pflanzensamen gewonnen wird, weist es keine schädlichen Stoffe auf, die die Umwelt oder deine Gesundheit schädigen könnten.

Welches Holz kann mit Leinöl behandelt werden?

Grundsätzlich kann Leinöl auf eine Bandbreite von Hölzern aufgetragen werden. 

Du solltest aber beachten, dass das Öl auf verschiedenen Holzarten unterschiedliche Effekte hervorrufen kann.

Harthölzer wie Ahorn, Eiche, Kirsche oder Nussbaum haben eine intensive Maserung, die durch das Leinöl besonders betont wird. Willst du diesen Effekt erzielen, ist das Öl der Flachspflanze bestens geeignet.

Aber auch auf Weichhölzern wie Kiefer, Fichte oder Zeder erzeugt das Öl einen schönen Effekt.

Bei exotischen Hölzern wie Teak oder Mahagoni stehst du vor der Wahl: Leinölfirnis oder Teaköl? Grundsätzlich kannst du beide Produkte auf diese Hölzer auftragen.

Das Leinöl betont auch hier die natürliche Farbe und Maserung des Holzes.

Wann du Leinöl nicht verwenden solltest

Vor der Anwendung solltest du aber bedenken, dass das Leinöl nachdunkelt. Solltest du also den hellen Farbton von Hölzern wie Fichte oder Buche erhalten wollen, dann ist eine andere Lasur vielleicht besser geeignet.

Außerdem sind Hölzer, die bereits andere Oberflächenbeschichtungen wie Lacke oder Farben aufweisen, für die Behandlung mit Leinöl ebenfalls nicht gut geeignet.

Die Wirkung des Leinöls entfaltet sich dadurch, dass es tief in das Holz eindringen kann. Wenn die Oberfläche des Materials aber schon versiegelt ist, kann es sein, dass das Öl nicht in die Tiefe dringt und weniger effektiv vor Feuchtigkeit schützt.

Auch wenn die Holzteile besonders starken Belastungen wie hohen Temperaturschwankungen oder extremer Feuchtigkeit ausgesetzt sind, könnte das Leinöl mit seiner Schutzwirkung an Grenzen stoßen.

Hier ist vielleicht eine andere Beschichtung sinnvoller. Dafür empfehle ich dir unseren Artikel zum Thema Owatrol oder Leinölfirnis?

Bedenke auch, dass der Firnis eine vergleichsweise lange Trocḱnungszeit benötigt. Es kann durchaus mehrere Tage bis Wochen dauern, bis das Öl vollständig getrocknet und ausgehärtet ist.

Solltest du wenig Zeit haben, ist eine andere Versiegelung wohl auch besser geeignet.

Worauf du beim Auftragen des Leinölfirnis achten solltest

Ähnlich unserem Artikel “Wie verwendet man Teaköl?” erhältst du hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anwendung des Leinöls.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Leinöl auf das Holz aufzutragen. Du kannst es mit einem Pinsel, einem Schwamm oder einem Lappen auf dem Holz verstreichen.

Gehe wie folgt vor:

  • Vorbereitung: Zunächst solltest du das Holz reinigen und gegebenenfalls schleifen. Vor der Behandlung muss es frei von Staub oder Schmutz und komplett trocken sein.

  • Auftragen: Bestreiche das Holz mit Leinöl. Arbeite dafür in einem gut belüfteten Raum oder im Freien, da das Öl einen unangenehmen Eigengeruch hat. Zudem ist es leicht entzündlich, weshalb du es von Flammen fernhalten solltest.

  • Überschüssiges Öl entfernen: Entferne überschüssiges Öl, welches sich in Form von Tropfen oder Nasen am Holz zeigt, mit einem Lappen. So verhinderst du ein klebriges Finish.

  • Trocknung: Wie bereits erwähnt kann es Wochen dauern, bis das Öl vollständig trocken ist. Halte dich an die Angaben des Herstellers und lagere das Holz an einem warmen, trockenen und gut belüfteten Ort.

  • Nachbereitungen: Nachdem du das Holz zum Trocknen zur Seite gestellt hast, solltest du noch alle Arbeitsmaterialien wie Pinsel und Lappen gründlich reinigen.

Fazit

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel die Frage warum Leinöl für Holz geeignet ist beantworten.

Das pflanzliche Öl ist in vielen Fällen ein guter Ersatz für chemische Versiegelungen. Es schützt die meisten Hölzer effektiv und kostengünstig vor den negativen Folgen von Feuchtigkeit.

Wenn du noch mehr Tipps und Tricks für Bastler suchst, besuche uns bald wieder auf CAMPERWELTEN.

Titelfoto: Warum Leinöl für Holz? (Quelle: XXXX)

Rudy Mentaire

Für Rudy ist Camping eine Möglichkeit, vom stressigen Alltag zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen. Er ist gern unterwegs - vorzugsweise mit der ganzen Familie. Seine Erfahrungen teilt er gern mit der Community von CAMPERWELTEN und freut sich ganz besonders, wenn er Einsteiger zu neuen Abenteuern inspirieren kann.

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