Heute wollen wir uns einem technischen Thema widmen, der weniger beliebten Abgaskontrollleuchte.
Solange ein Wohnmobil, Campingbus oder auch Zugfahrzeug läuft, ist alles in bester Ordnung. Problematisch wird es, wenn man einmal während der Fahrt besagte Leuchte angeht.
Was typische Probleme sind und geben euch natürlich auch gleich noch passende Lösungen mit an die Hand.
Schließlich wollen wir auch noch darauf eingehen, ob ihr weiterfahren könnt, wenn beim Diesel die Abgaskontrollleuchte leuchtet.
Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen.
Abgaskontrolleuchte = Motorkontrollleuchte?
Zuerst wollen wir uns der Frage widmen, ob die Motorkontrollleuchte (MKL) dasselbe bezeichnet wie die Abgaskontrollleuchte.
Grundsätzlich lassen sich beide Bezeichnungen synonym verwenden, wobei der Begriff „Motorkontrollleuchte“ treffender ist, da damit ein Bezug geschaffen werden kann, dass mit dem Motor etwas nicht in Ordnung ist.
Der Begriff „Abgaskontrollleuchte“ ist dagegen neuer und passt perfekt zu modernen Fahrzeugen. Sobald bei eurem Fiat Ducato die Motorkontrollleuchte aufleuchtet, könnt ihr grundsätzlich noch damit weiterfahren.
So zeigt diese an, dass etwas mit der Verbrennung nicht stimmt und somit dem Fehler auf den Grund gegangen werden muss. Die Weiterfahrt ist grundsätzlich möglich.
Erst wenn zusätzlich noch „STOP“ mit aufleuchtet, muss man auf der Stelle anhalten. Bei alten Fahrzeugen gibt es dagegen nur eine Abgaskontrollleuchte.
Leuchtet diese auf, so sollte man schnell eine Werkstatt aufsuchen, denn wird der Fehler nicht behoben, kann es zu weiteren Problemen kommen.
Das Auslesen des Fehlers kann man auch selbst mit einem OBD2-fähigen Lesegerät (bei Amazon um die 20 Euro) machen.
Problem 1: DPF kann sich nicht automatisch regenerieren
Damit kommen wir zu den möglichen Problemen, die zumindest häufig vorkommen. Zuerst einmal könnte es sein, dass der DPF sich nicht regenerieren kann.
DPF ist dabei die Abkürzung für Dieselrußpartikelfilter ( auch Dieselpartikelfilter genannt).
Ist dieser verstopft, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird er ersetzt, wobei nur für das Ersatzteil mit Kosten zwischen 400 Euro und 1.200 Euro zu rechnen ist.
Daneben ist es auch möglich, den DPF zu reinigen. Wie das gelingt, hat meine Kollegin Brini Conradi im folgenden Beitrag ausführlich behandelt.
Problem 2: Abgassonde ist defekt
Eine andere Möglichkeit liegt in einer defekten Abgassonde, die auch als Lambdasonde bekannt ist.
Doch was macht die Sonde eigentlich? Diese misst den CO2-Gehalt im Abgasstrom und prüft anhand vorher programmierter Werte, ob diese stimmen.
Kommt es dabei zu Unstimmigkeiten, geht die Sonde an – meistens begleitet mit einem Motorruckeln, da die Verbrennung nicht stimmt.
Moderne Modelle haben zudem auch noch eine weitere Prüfsonde, die weiter hinten im Abgasstrang sitzt und die Abgassonde überwacht.
Eine Abgassonde lässt sich leider nicht wie ein Nox-Sensor reinigen und muss grundsätzlich ausgetauscht werden.
Wichtig: Bei einer Abgassonde scheuert im Alter gerne das Kabel durch. Kommt die blanke Stelle an ein Stück Metall, gibt es gerne ebenfalls einen Fehler, obwohl die Sonde eigentlich noch in Ordnung ist.
In solchen Fällen heißt es einfach, die Stelle zu finden und wieder zu isolieren.
Problem 3: Defekt innerhalb der Zündanlage
Kommen wir zu einem anderen Problem. Häufig geht nicht einfach nur die Abgaskontrollleuchte an, sondern der Motor schüttelt und rüttelt sich, wie eine alte Dampflok.
Die komplette Zündanlage, bestehend aus:
- Glühkerzen
- Zündmodul
kann ebenfalls defekt sein.
So kann sich der Draht an den Glühkerzen verschleißen und in der Folge wird der Zylinder nicht ordentlich angewärmt.
Dadurch kann es sein, dass der Motor zu Beginn ruckelt und auch die Abgaskontrollleuchte angeht, aber während der Fahrt wieder ausgeht.
Hintergrund ist, dass Glühkerzen nur bei einem kalten Dieselmotor aktiv sind. Sobald der Motor angewärmt ist, werden diese nicht mehr benötigt.
Gibt es eine allgemeine Zündunwilligkeit, kann auch das Zündmodul defekt sein. Dieses soll die Glühkerzen mit dem nötigen Strom versorgen.
Gelingt das nicht mehr, so ruckelt der Motor. In beiden Fällen hilft dann nur noch der Austausch.
Problem 4: Defekt in der Abgasrückführung
Kommen wir zu einem Fehler, der vor allem bei vielen neuen Modellen vorkommt: ein verstopftes AGR-Ventil.
AGR ist hierbei eine Abkürzung für „Abgasrückführung“ und leitet, wie der Name vermuten lässt, Abgase wieder der Verbrennung zu, um so den CO2- und NOx-Ausstoß zu verringern.
Dabei besitzt das Ventil immer eine Klappe, die entweder auf oder zugeht. Dazwischen kann sich allerdings Ruß ansammeln und so den Bewegungsmechanismus stören.
Ist es gestört, bleibt die Menge unausgewogen, als vom Steuergerät errechnet und es kommt zum Fehler.
Das Ventil könnt ihr glücklicherweise einfach mit Drosselklappenreiniger (bei Amazon um die 11 Euro) oder WD-40 reinigen.
Ist das Problem dann erledigt, geht auch die Abgaslampe wieder aus. Falls nicht, so kann auch die Dichtung defekt sein oder die Membran ist porös.
Beide Teile lassen sich meistens einzeln wechseln und somit muss nie das gesamte AGR-Ventil getauscht werden.
Zum Vergleich: das komplette Ventil kostet je nach Motor zwischen 100 Euro und 130 Euro. Dichtung und Membran kosten dagegen im Schnitt zusammen rund 25 Euro – man spart also, wenn man es selbst machen kann.
Problem 5: Verstopfter oder aufgelöster Katalysator
Zum Abschluss schauen wir uns einmal den Katalysator an. Diese Technik wurde in Deutschland 1985 eingeführt.
Dabei handelt es sich um einen wabenförmigen Filter (bestehend aus Edelmetallen wie Rhodium oder Platin sowie Keramik), der die Abgase von einer Vielzahl von Schadstoffen befreit.
Seilfett oder Unterbodenschutz können dem Katalysator nichts anhaben und in der Regel braucht er keine Pflege.
So reicht es regelmäßig aus, eine weite Strecke zu fahren. Allerdings kommt es bei einer geringen Wartung der gesamten Abgasprobleme zu Fehlern am Katalysator.
Zum Hintergrund: der Motor bewegt sich und gibt diese an den Abgasstrang weiter, sodass der Auspuff per Gummis gelagert wird.
Diese verlieren mit der Zeit an Spannung und häufig schlägt dann der Katalysator an den Unterboden (genauer gesagt an die Schutzbleche).
Dadurch lockert sich das Innenleben und verstopft den Auspuff. Es kommt zu einem Rückstau (wie eine Verstopfung) und die Leistung des Motors fällt stark ab.
In einem solchen Fall hilft nur der komplette Austausch.
ZUSAMMENFASSUNG
Sollte die Abgaskontrollleuchte beim Diesel leuchten, so kann dies viele verschiedene Ursachen haben.
Häufig kommt es vor, dass die Abgassonde zu verrußt ist, um passende Werte zu ermitteln. Zwar versucht es die Sonde, aber die Folge ist ein Motorruckeln.
Darüber hinaus kann es auch passieren, dass sich der Rußpartikel zusetzt. Dieser kann mit wenigen Mitteln wieder regeneriert werden.
Sollte bei eurem Fiat Ducato die Motorkontrollleuchte leuchten, dann schaut euch meinen folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN an.
Titelfoto: Diesel Abgaskontrollleuchte leuchtet (Rechte: Canva)