Epoxidharze sind besonders beliebt für die Herstellung verschiedener Kunstwerke, Reparaturarbeiten oder Versiegelungen.
Einen Nachteil haben jedoch fast alle Epoxidharze – sie vergilben mit der Zeit, was natürlich sehr unschön aussieht.
Um das Problem zu beheben, müssen dem Epoxidharz UV-Absorber zugefügt werden, aber auch das bringt wiederum Nachteile mit sich, weshalb viele Hersteller darauf verzichten oder sehr sparsam damit umgehen.
Suchst du ein Epoxidharz das nicht vergilbt, ist das daher ein wenig, wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Hast du es dann gefunden, ist es fraglich, ob es für deine Anwendungen geeignet ist.
Ich habe mich daher mit dem Thema befasst und verrate dir, wo die Problematik liegt.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.
Warum vergilbt Epoxidharz mit der Zeit?
Bei Epoxidharz handelt es sich um sogenannte Reaktionsharze.
Das bedeutet, sie härten mit der Zugabe einer zweiten Substanz (in diesem Fall Härter) aus.
Diese chemische Zusammensetzung ist unter anderem ein Grund dafür, warum Epoxidharze mit der Zeit vergilben.
Wird Epoxidharz nach dem Aushärten UV-Strahlung ausgesetzt, tritt der Vergilbungsprozess in Kraft.
Grund dafür ist, dass die im Epoxidharz enthaltenen Epoxidpolymere abgebaut werden.
Der Prozess geht zwar schleichend voran, macht sich aber früher oder später durch einen sichtbaren Gelbstich bemerkbar.
Doch kann dieser Prozess nicht irgendwie verhindert werden.
Wie wird Epoxidharz UV-beständig?
Um Epoxidharz UV-beständig zu machen, müssen der Substanz sogenannte UV-Absorber zugefügt werden.
Diese verhindern nicht nur Vergilbungen, sondern sorgen auch für einen möglichst langen Glanzerhalt.
UV-Absorber alleine reichen allerdings nicht aus.
So ist außerdem wichtig, weitere Lichtschutzmittel (HALS) hinzuzufügen.
Diese absorbieren zwar nicht die UV-Strahlung, verhindern beziehungsweise verlangsamen den Abbau der Epoxidharzpolymere.
Jetzt stellst du dir sicher die Frage, warum viele Hersteller auf die beiden Komponenten in ihrem Epoxidharz verzichten, oder!?
Da gibt es eine einfache Erklärung für.
Nachteile von UV-beständigen Epoxidharzen
Oben konntest du erfahren, dass dem Epoxidharz weitere Komponenten hinzugefügt werden müssen, damit die Oberfläche vom Epoxidharz nicht vergilbt.
Stellt sich nun die Frage, warum verzichten viele Hersteller auf UV-Stabilisatoren und sogenannte HALS oder setzen diese nur sehr sparsam ein?
Der Grund ist ganz einfach:
Durch die Zugabe der beiden Komponenten wird das Epoxidharz immer weicher.
Die Folge – die Arbeiten sind kratzanfällig und weniger widerstandsfähig.
Somit eignen sich uv-beständige Epoxidharze in der Regel nur für wenig belastbare Kunstwerke, Bastelarbeiten und Schmuckstücke.
Als Bodenbelag sind solche Epoxidharze allerdings gänzlich ungeeignet.
Wird jedes Epoxidharz gelb?
Tatsache ist, dass JEDES Epoxidharz früher oder später gelb wird, sobald es mit UV-Strahlung in Kontakt kommt, da die Polymere nach und nach abgebaut werden.
UV-Absorber und HALS können diesen Prozess allerdings verlangsamen und den Gelbstich Anteil möglichst gering halten.
Bei Arbeiten, die starker UV-Belastung ausgesetzt sind, kommt es früher oder später zu einem milchigen Gelbstich.
Bei Arbeiten, die sich im Innenraum befinden und kaum UV-Strahlung ausgesetzt sind, ist der Gelbstich mit bloßem Auge dagegen kaum sichtbar.
Wichtig: Man könnte nun meinen, durch die Zugabe von mehr UV-Absorber und HALS ließe sich der Gelbstich komplett verhindern. Sicherlich wäre das eine Option.
Allerdings musst du auch bedenken, dass dadurch das Epoxidharz immer weicher wird und die Oberfläche nicht mehr kratzfest ist. Ein Merkmal, was Epoxidharz ja ausmachen soll.
Gerade wenn Epoxidharz als Bodenbeschichtung verwendet werden soll, würde dir somit ein großer Nachteil entstehen.
Wann darf Epoxidharz nass werden? Ich verrate es dir.
Welches Epoxidharz ist das Beste?
In Sachen Vergilbungsschutz gilt Artresin als Nummer 1 unter den Epoxidharzen.
Aufgrund der UV-Stabilisatoren wird die Oberfläche allerdings sehr weich, weshalb das Epoxidharz vorwiegend nur für Schmuckstücke und Bastelarbeiten verwendet wird.
Es gibt noch weitere Hersteller, die sogenannte UV-Absorber hinzugeben. Doch wie gesagt, einen 100 %igen und dauerhaften UV-Schutz gibt es bei keinem Epoxidharz. Der Prozess wird lediglich verlangsamt und die Vergilbung maximal minimiert.
Doch es muss doch eine Möglichkeit geben, ein Epoxidharz UV-beständig und kratzfest zu bekommen, oder?!
Wie wird Epoxidharz nicht gelb?
Dauerhaft glasklares und gelbstichfreies Epoxidharz ist ein Traum vieler Bastler und Tüftler.
Einige Hersteller bieten sogenannte UV-Absorber an, die nachträglich auf die Oberfläche aufgetragen werden können.
Hier solltest du dich allerdings in den Herstellerangaben belesen, ob die Oberfläche dann noch lebensmittelecht ist.
Doch welches Epoxidharz ist lebensmittelecht? Hier mehr dazu.
Wie wirkungsvoll diese Produkte auf Dauer sind, ist immer noch umstritten und von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
Hier kann es sich also lohnen, die verschiedenen Rezensionen zu dem Produkt zu lesen.
Die bessere Lösung ist es allerdings, dem Epoxidharz Farbpigmente zuzufügen.
Bei eingefärbten Epoxidharzen wird der mit der Zeit entstehende Gelbstich kaum wahrgenommen, aber die Kratzfestigkeit bleibt weiterhin bestehen.
Um das Epoxidharz einzufärben, gibt es verschiedene Farben, die einfach dem Epoxidharz beigemischt werden.
Epoxidharz wird gelb – wichtig zu wissen
Abschließend kann gesagt werden, dass früher oder später jedes Epoxidharz einen leichten Gelbstich bekommt.
Artresin wird vorwiegend für Bastelarbeiten und Schmuckstücke verwendet, die kaum Sonnenstrahlen ausgesetzt werden und nicht besonders kratzfest sein müssen.
Hier ist der entstehende Gelbstich mit bloßem Auge daher kaum sichtbar.
Zudem werden solche Arbeiten oft Farbpigmente zugesetzt.
Bei Bodenbeschichtungen sieht es allerdings anders aus.
Hier sollte das Hauptaugenmerk nicht auf der Optik, sondern auf der Kratzfestigkeit und einer hohen Widerstandsfähigkeit liegen.
Daher gilt es, belastbare Epoxidharze ohne UV-Absorber und HALS zu verwenden, die das Epoxidharz immer weicher werden lassen.
Alternativ kann nachträglich noch eine farbliche Lackierung auf dem Epoxidharz aufgetragen werden.
Ob man einen Epoxidharz Gelbstich entfernen kann, verrate ich dir hier.
Fazit
Damit Epoxidharz nicht Gelb wird, müssen sogenannte UV-Stabilisatoren und HALS zugefügt werden.
Diese machen die Oberfläche uv-beständig und verlangsamen den Abbau der Epoxidharzpoxymere.
Früher oder später kommt es dennoch zu einem leichten Gelbstich. Zudem wird das Epoxidharz dadurch immer weicher und anfälliger für Kratzer und andere Beschädigungen.
Sinnvoller ist es daher, die Epoxidharze mit verschiedenen Farbpigmenten einzufärben.
Bei Bodenbeschichtungen sollte das Hauptaugenmerk generell viel mehr auf der Beständigkeit, als auf der Optik liegen.
Für Schmuck- und Bastelarbeiten ist Artresin eine gute Epoxidharz Alternative.
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich konnte dir die wichtigsten Fragen beantworten.
Ich würde mich freuen, dich bald wieder auf CAMPERWELTEN begrüßen zu dürfen.
Titelfoto: Anmischen von Epoxidharz (Rechte: Canva)