Epoxidharz ist ein vielseitig verwendbarer Kunststoff, der in vielen Arbeitsbereichen Verwendung finden kann. Zuweilen werden aus diesem auch Erzeugnisse gewonnen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen.
In diesem Beitrag soll die Frage geklärt werden, welches Produkt die Voraussetzungen für ein Lebensmittel Echtheitszertifikat erfüllt.
Welches Epoxid Harz ist lebensmittelecht? Als lebensmittelecht gelten nur Produkte, die mit einem Lebensmittelkontaktzertifikat ausgezeichnet wurden. Voraussetzung dafür ist, dass sie frei von gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen sind. Zusätzlich muss bemerkt werden, dass nur vollkommen ausgehärtete Epoxidharze als lebensmittelecht gelten. Warum, erfährst Du gleich.
Worüber wollen wir reden?? Es soll in diesem Beitrag um wichtige Punkte wie Prüfzertifikate, Merkmale, Konsistenzen und Verwendungszwecke von Epoxidharz gehen.
Des Weiteren gibt es Tipps zur Anwendung und Du erfährst, was im Umgang mit Kunstharzen wie diesem zu beachten ist.
Merkmale für Lebensmittelechtheit
Die in einem lebensmittelechten Epoxidharz enthaltenen Werkstoffe garantieren dem Anwender oder Verbraucher, dass sie bei Kontakt mit Lebensmitteln keine gesundheitlichen Schäden hervorrufen. Allerdings reicht es nicht, wenn es mit der Kennung „ungiftig“ gekennzeichnet ist.
Lebensmittel Echtheit kann nur garantiert werden, wenn das Harz hundertprozentig aus unbedenklichen Inhaltsstoffen zusammengesetzt wurde. Deshalb ist es wichtig, für die Herstellung und Bearbeitung von Lebensmittel-Bedarfsgegenständen nur Produkte zu verwenden, die auch dafür bestimmt sind.
Zu diesen gehören beispielsweise Teller und Serviertabletts. Ebenso der Tisch oder der Untersetzer, auf den Du einen Behälter mit Essen stellst.
Lebensmittelechte Epoxidharze
Genau genommen gibt es nur ein Epoxidharz, was in allen Gesundheitsfragen als völlig unbedenklich angesehen werden kann. Ich spreche von dem EPOXY RESIN Harz, was in mehreren Varianten erhältlich ist.
Bei diesem Produkt handelt es sich um ein transparentes Epoxidharz italienischer Herkunft. Es ist sogar für die Herstellung und Beschichtung von Essbesteck zugelassen.
Dieses lebensmittelechte Epoxidharz ist unter anderem mit dem EU-Prüfzeichen ausgezeichnet. Erwerben kannst Du es zum Beispiel bei Amazon (1,55 KG kosten rund 40 Euro).
Epoxid Harz im Küchen- und Wohnbereich
Du willst kreativ werden und im Innenraum Deines Wohnwagens oder Wohnmobils mit selbst hergestellten Utensilien arbeiten? Dann verschafft Dir ein lebensmittelechtes EP-Harz die perfekte Grundlage.
Produkte wie das EPOXY RESIN sind selbst nivellierend und haben einen strahlenden Glanz. In Bezug auf die farbliche Gestaltung sind Dir kaum Grenzen gesetzt, sofern Du auch bei den Farben auf Lebensmittelechtheit achtest.
Für die Katalyse musst Du etwa 24 bis 48 Stunden Zeit einplanen. Achtung! In dieser Zeit darf es keinesfalls mit Feuchtigkeit in Berührung kommen; siehe Beitrag: Wann darf Epoxidharz nass werden?
Lebensmittelechtes Epoxidharz: Einsatz und Verwendung
Folgende Dinge und Gegenstände kannst Du aus lebensmittelechtem EP-Harz herstellen bzw. damit beschichten oder verzieren:
- Essbesteck
- Sämtliche Messer
- Teller
- Lebensmittelschalen
- Souvenirs
- gedruckte oder gemalte Bilder
- Deko-Artikel
- Gläser
- Schneidebretter
- Möbel- bzw. Tisch- oder Arbeitsplatten
Tipp: Falls Du einen Camper erworben hast, an dessen Einrichtung bereits der Zahn der Zeit genagt hat, kannst Du mit Epoxidharz Löcher füllen, welcher dieser hinterlassen hat.
Lebensmittelechtes Epoxidharz: Die Echtheitsprüfung
Bevor ein EP-Harz als lebensmittelechter Werkstoff durchgehen kann, muss es mehrere Prüfungen durch Institute, Gesundheitsämter und Prüfkommissionen durchlaufen. Bei der Prüfung werden folgende Kriterien und Qualitätsmerkmale berücksichtigt:
- Hundertprozentig ungiftig
- Rückstandslos Lösungsmittelfrei
- Geruchlos
- Unkomplizierte Komponentenmischung
- Verständliche Gebrauchsanweisung
- Einfach anwendbar
- Permanent transparent
- Widerstandsfähig
- Chemikalienbeständig
- Lange verarbeitbar
Ausschlaggebend für eine Zertifizierung als lebensmittelechtes Produkt ist auch die Zusammensetzung. Das Epoxidharz darf nur Rohstoffe enthalten, welche der (EU-Verordnung Nr. 10/2011 vom 14. Januar 2011 entsprechen.
Verbunden mit den Vorschriften ist eine Positivliste, in der alle für den Lebensmittelkontakt zugelassenen Stoffe aufgeführt sind. Sie ist online verfügbar und kann als PDF-Dokument heruntergeladen werden. Klicke hier, um weitere Infos darüber abzurufen!
Entspricht das Produkt den Anforderungen, bekommt es das bereits erwähnte Lebensmittelkontakt-Zertifikat, was es als „lebensmittelecht“ ausweist.
Epoxid Harz: Wichtige Anwendungshinweise
Bei diesem Harz handelt es sich um einen künstlichen Zweikomponenten-Werkstoff, den Du aus dem Basisstoff (sprich Harz) und einem Härter herstellst. Als Ergebnis solltest Du einen duroplastischen Kunststoff vor Dir haben, den Du wie oben beschrieben bearbeiten kannst.
Bevor es so weit ist, gibt es jedoch einiges zu beachten:
Wie jedes andere Harz ist auch dieses im Urzustand flüssig bis dickflüssig. In diesem Zustand weist es andere Charaktereigenschaften auf als der fertig ausgehärtete Kunststoff. Dies ist schon an den Sicherheitshinweisen erkennbar, die Du in der Regel den Produktbeschreibungen entnehmen kannst.
Solange es nicht gemischt und bearbeitet wurde, bist Du verschiedenen Gefahrenquellen ausgesetzt. Auf diese möchte ich im Folgenden kurz eingehen:
Gefahrenquelle 1: Vergiftungsgefahr:
In flüssigem Zustand sind Epoxidharze aller Art giftig bis hoch giftig. Deshalb dürfen sie weder eingeatmet werden noch darf irgendetwas mit ihnen in Berührung kommen.
Gefahrenquelle 2: Haut- und Augenreizungen bzw. Schädigungen:
Bekommst Du flüssiges Epoxidharz auf die Haut oder in die Augen, kann das zu allergischen Reaktionen wie Juckreiz, Hautausschlag und tränende Augen führen. Auch Verätzungen sollen sich unvorsichtige Anwender schon zugezogen haben.
Folgende Arbeitsschutz-Maßnahmen werden empfohlen:
- Schutzhandschuhe anziehen.
- Atemschutzmaske und ggf. Schutzanzug tragen.
- Schutzbrille aufsetzen.
Hinweis: Es bringt nichts, auf unbekleidete Hautpartitionen eine Salbe aufzutragen. Gegen die allergenen Stoffe von flüssigem Epoxidharz kann keine Hautschutzsalbe etwas ausrichten.
Gleiches gilt für die dünnen Einweghandschuhe, welche sich als durchlässig erweisen. Hier spielt es auch keine Rolle, aus welchem Material sie bestehen. Eine bessere Wahl sind Spezialhandschuhe wie beispielsweise Nitril, Butyl oder Polymerlaminat Handschuhe.
Wichtig: Wenn Du hundertprozentig sicher gehen- und Risiken ausschließen willst, lass das Harz auf jeden Fall richtig aushärten. Selbst wenn der Hersteller damit wirbt, dass es schon nach zehn Stunden bearbeitet werden kann.
Sollte es bei der Aushärtung Probleme geben, kann das Verschiedene Ursachen haben. Welche das sind und was Du tun kannst erfährst Du in unserem Beitrag: „Epoxidharz wird nicht hart“.
Zusammenfassung
Ich denke, dieser kleine Ratgeber hat Dir ausreichend Hinweise für die Suche nach einem lebensmittelechten Epoxidharz gegeben. Diese solltest du Dir stets vor Augen führen. Vor allem, wenn Du im Internet recherchierst.
Wenn du bei Google & Co. danach suchst, bekommst Du nämlich noch andere Harze angezeigt. Doch viele sind ausschließlich für die Bearbeitung von Möbeln entwickelt worden.
Auf alle Fälle gilt: Augen auf beim Epoxidharz kauf, und vorher lieber einmal mehr als zu wenig auf die Produktbeschreibung schauen.
Warst Du mit meinen Infos und Empfehlungen zufrieden? Dann freue ich mich. In diesem Sinne bedanke ich mich für Deinen Besuch bei CAMPERWELTEN – lass’ Dich bald wieder sehen!
Titelfoto: Epoxidharz auf Holzgeschirr (Quelle: acrylgiessen.com)