Epoxidharz Nach Schleifen Matt (so rettest Du…)


Epoxidharz ist ein wahres Wundermittel und kann nicht nur zum Kleben, sondern auch zum Abdichten oder zum Flicken der Außenhaut eingesetzt werden.

Der Harz selbst ist eigentlich durchsichtig, kann aber je nach Dicke trüb werden und sieht dann nicht mehr sonderlich schön aus.

Darüber hinaus kann es passieren, dass der Kunstharz auch nach dem Schliff zu matt und trüb wird.

Im folgenden Ratgeber wollen wir euch Tipps an die Hand geben, was ihr machen könnt, wenn das Epoxidharz nach dem Schleifen matt wird.

Zusätzlich wollen wir auch noch den Effekt selbst erklären.

Was ist Epoxidharz?

Bei Epoxidharz handelt es sich um einen Kunstharz, der in den 1930er Jahren (genau genommen 1936) vom Schweizer Chemiker Pierre Castan entwickelt wurde.

Ziel war damals, ein Bindemittel zu haben, das auch gegenüber Laugen beständig ist. In den folgenden Jahren zeigte sich, dass Epoxidharz deutlich mehr Eigenschaften besitzt.

Auch heute noch wird der Kunstharz weiterentwickelt und so gibt es beispielsweise lebensmittelechtes Harz.

Damit ein Epoxidharz seine Wirkung auch voll entfalten kann, benötigt er einen Härter. Aus diesem Grund zählt der Kunstharz zu den Zwei-Komponenten-Klebern.

Hierbei ist immer das Mischungsverhältnis zu beachten, denn ansonsten kann der Harz zu weich und klebrig oder auch viel zu fest sein, um es ordentlich zu verarbeiten.

Noch einmal etwas zu den Eigenschaften. Der Kunstharz zeichnet sich durch eine gute Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen wie Sonnenlicht aus.

Daneben ist auch die Klebe- und Dicht Leistung nicht zu verachten. Somit können nicht nur Dämmplatten verklebt, sondern auch Risse abgedichtet werden.

Ein weiterer Punkt ist die Kratzfestigkeit und somit kann Epoxidharz auch als Beschichtung eines Bodenbelags oder als Isolierung elektrischer Leiter eingesetzt werden.

Diese Punkte muss man der Verarbeitung beachten

Jetzt wissen wir also schon einmal, was dieser Harz ist, aber noch nicht wirklich, wie er verarbeitet wird.

Zuerst einmal müssen Harz und Härter miteinander vermischt werden. Danach sollte gut gerührt werden, damit eine gute Bindung garantiert ist.

Wichtig ist allerdings, das Mischungsverhältnis genau einzuhalten. Zusätzlich solltet ihr darauf achten, dass keine Fremdkörper in den Harz gelangen (außer ihr wollt es, Stichwort Steinteppich).

Kommt es trotz allem dazu, müsst ihr das Epoxidharz reinigen. Hier eignet sich ein Löffel oder ein Stab, was ihr eben gerade zur Hand habt.

Auch der Untergrund muss natürlich sauber sein und Risse solltet ihr fein schleifen und auch die vorhandene Lackierung entfernen.

Erst wenn alle diese Punkte passen, könnt ihr den Kunstharz auftragen. Für eine kleine Fläche gibt es Epoxidharz in kleinen Spritzen, wo sich beide Komponenten miteinander vermischen.

Für größere Flächen gibt es den Harz in großen Eimern oder Kanistern. Das Mischungsverhältnis steht in einer Mischungstabelle auf der Rückseite.

Alternativ gibt es online auch passende Datenblätter. Ist das Harz ausgehärtet, geht es an den Schliff.

Es kann sich dabei eine äußere, klebrige Schicht bilden, die als „Aminrote“ oder „Cabamatbildung“ bekannt ist.

Dies kommt vor allem dann vor, wenn das Epoxidharz Temperaturschwankungen unterliegt. Wie beim Silikon schneidet ihr diese Schicht einfach weg.

Danach arbeitet ihr mit Schleifpapier nach der Methode grob zu fein (also mit grober Körnung beginnen und dann immer feiner werden).

Bei großen Flächen eignet sich der Einsatz einer Schleifmaschine (etwa 145 Euro).

Große Tellerschleifmaschinen für den Bodeneinsatz könnt ihr auch bei den meisten Baumärkten mieten.

Lässt sich Epoxidharz auch lackieren?

Epoxidharz selbst ist in der Regel farblos. Daher eignet er sich zum Flicken von optischen Macken, ist ansonsten aber unaufgeregt.

Daher fragen sich viele Camper zurecht, ob der Harz nicht auch lackiert werden kann. Dies können wir mit einem erfreulichen „Ja“ bestätigen.

Sobald der Harz ausgehärtet und geschliffen worden ist, steht einer Lackierung nichts mehr im Wege.

Wusstet ihr eigentlich, dass ihr mit Haftstahl auch die Außenhaut eines Caravans oder Wohnmobils aus Hammerschlagblech flicken könnt?

Die Basis bildet auch bei diesen Produkten Epoxidharz. Der Kleber wird in diesen Fällen allerdings auch mit Metallpartikeln versetzt.

Dadurch hat es von Haus aus einen metallischen Glanz.

Mattes Epoxidharz? So löst ihr das Problem!

So gerüstet kommen wir jetzt zu dem Hauptthema dieses Artikels. Wenn euer Kunstharz nach dem Aushärten milchig und trüb wird, ist eine Politur fällig.

Diese wird nach dem klassischen Schleifvorgang durchgeführt und das Schleifpapier muss grundsätzlich immer nass sein.

Hierbei müsst ihr immer Schleifpapier mit einer besonders feinen Körnung verwenden (ab einer 1000er-Körnung aufwärts).

Das Polieren erfolgt, wie in vielen anderen Bereichen auch, immer in kreisrunden Bewegungen. Wichtig ist es, das Schleifpapier stets feucht zu halten.

Wird das Wasser milchig trüb, entsorgt es und holt euch wieder klares Wasser. Beim Polieren ist viel Geduld gefragt.

Nach einigen Durchgängen sollte das Harz allerdings wieder klar und leuchtend glänzen. Übrigens, es ist egal, ob es sich um Epoxidharz ohne bpa oder mit bpa handelt.

Ist Epoxidharz auch für Metall geeignet?

Eingangs hatten wir schon einmal Haftstahl erwähnt. Damit können wir die Frage eigentlich mit einem einfachen „Ja“ beantworten.

Einfacher Epoxidharz sollte aber nicht eingesetzt werden, denn hier sieht man im Anschluss die Reparaturstellen.

Mit dem Haftstahl besteht dieses Problem nicht, da von Haus aus Metallpartikel enthalten sind.

Daneben könnt ihr so auch andere Strukturen wie beispielsweise Gewinde reparieren, denn nach dem Aushärten ist bei Haftstahl genau dies möglich.

Exkurs: lebensmittelechtem Epoxidharz für den Wassertank

Zum Abschluss kommen wir kurz zu der Frage, ob es auch lebensmittelechtes Epoxidharz gibt.

Glücklicherweise gibt es dieses und kann im Campingbereich beispielsweise bei Wassertanks eingesetzt werden.

Welches Epoxidharz ist lebensmittelecht? Hier muss sich der Hersteller genau angesehen werden, denn dieser muss dann nach DIN ISO 9001 zertifiziert sein.

Nur diese Harze geben keine Bestandteile an Lebensmittel oder Flüssigkeiten ab. Es gibt einige Gebrauchsgegenstände, die aus diesem Harz gefertigt sind.

Diese sind als „Food Contact Materials“ (FCM) bekannt. Hierzu gehören sowohl Geschirr als auch Getränkeverpackungen.

ZUSAMMENFASSUNG

Wenn das Epoxidharz nach dem Schleifen matt ist, kann dies an unterschiedlichen Temperaturen liegen.

Dann muss poliert werden. Hierbei wird in kreisrunden Bewegungen die trübe Schicht abgetragen.

Dabei wird ausnahmslos nass geschliffen und zusätzlich wird feines Schleifpapier verwendet.

Wichtig ist zudem, dass keine Fremdkörper in den Harz gelangen dürfen. Ansonsten müssen diese natürlich entfernt werden.

Mit Haftstahl gibt es zudem auch eine Variante, die dank Metallpartikeln auch für Metalle geeignet ist. 

Sollte euer Epoxidharz im Gegenzug bereits beim Anrühren milchig sein, dann schaut euch unbedingt den folgenden Ratgeber an. Auf CAMPERWELTEN findet ihr zudem über 1.500 weitere Beiträge rund um das Thema Camping.

Titelfoto: Mattes Epoxidharz wird wieder glänzend (Quelle: instructables)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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