Du arbeitest gern mit Epoxidharz? Dann aufgepasst!
Was tun, wenn Epoxidharz qualmt? In dem Moment in dem du Epoxidharz und Härter mischst, entsteht eine chemische Reaktion, die als Nebeneffekt Wärme erzeugt. Man bezeichnet das als exotherme Reaktion. Das ist abhängig von der “Topfzeit”. Die sogenannte “Topfzeit gibt an wie lange abgemischtes Epoxidharz unverarbeitet stehen darf, ehe es in eine exotherme Reaktion übergeht. Mische deshalb nur kleine Mengen an und verarbeite sie zügig.
In diesem Beitrag Epoxidharz qualmt was tun gehen wir der Sache auf den Grund.
Chemische Eigenschaften Epoxidharz
In dem Moment in dem du Epoxidharz und Härter mischst, entsteht eine chemische Reaktion, die als Nebeneffekt Wärme erzeugt. Man bezeichnet das als exotherme Reaktion.
Zusätzlich wird der Ablauf der chemischen Reaktion von der Umgebungstemperatur und Feuchtigkeit beeinflusst.
Das bedeutet, niedrige Temperaturen verlangsamen die Reaktion und hohe Temperaturen beschleunigen den Prozess. Das Ganze kann aber unerwünschte Ergebnisse hervorrufen.
Denn verläuft der Vorgang zu langsam, kann das Epoxidharz eventuell nicht vollständig aushärten und erreicht nicht seine physikalischen Eigenschaften.
Jetzt stellt sich noch die Frage: Wann darf Epoxidharz nass werden? Erst nach dem vollständigen Aushärten, das wäre nach mindestens 48 Stunden.
Denn Epoxidharz verträgt sich absolut nicht mit Wasser, wenn es noch nicht ausgehärtet ist.
Warum beginnt Epoxidharz zu qualmen?
Dieses Phänomen entsteht, wenn du eine zu große Menge Epoxidharz und Härter mischst und nicht schnell genug verarbeitest. Das ist abhängig von der “Topfzeit”.
Die sogenannte “Topfzeit gibt an wie lange abgemischtes Epoxidharz unverarbeitet stehen darf, ehe es in eine exotherme Reaktion übergeht.
Nach dem Abmischen des Harz-Härter-Gemisches beginnt sofort der Aushärtungsprozess, dabei entsteht Wärme und beschleunigt den Aushärtungsprozess.
Mische deshalb nur kleine Mengen an und verarbeite sie zügig.
Denn je mehr Harz und Härter sich auf einem Haufen befinden, desto schneller geht die Post ab mit der chemischen Reaktion.
Ein weiterer Grund kann die Form des Behältnisses sein. Mischst du das Harz-Härter Gemisch in einem hohen Gefäß an, wie ein Becher, kann die Wärme nicht ausreichend entweichen.
Das restliche Harzgemisch beginnt dann mit Qualmen, schäumen und wird richtig heiß. Das ist schon gruselig und gefährlich. Eine flache Schale macht sich deshalb besser.
Merke dir: Viel hilft nicht immer viel! Schau dir dazu mal das Video an:
Kann Epoxidharz brennen?
Ja, das ist möglich. Sobald sich das Epoxidharz auf 218 °C erhitzt, ist der Flammpunkt definitiv erreicht.
Jetzt darf es auf keinen Fall mit einer Zündquelle oder brennbaren Material in Kontakt kommen.
Zwei Beispiele, um es dir zu veranschaulichen, dass zu viel Anmischen gefährlich werden kann:
- 14 g Epoxid erreicht eine maximale Temperatur von 157 °C.
- 252 g Epoxid erreicht eine Temperatur von 218 °C.
Je höher die Temperatur steigt, umso schneller läuft die exotherme Reaktion ab.
Sollte es dennoch zu einem Brand kommen, löschst du den Brand am besten mit Wassernebel, Schaum oder alkoholbeständigen Schaum.
Was musst du bei der Verarbeitung von Epoxid beachten?
Die beste Verarbeitungstemperatur von Epoxidharz liegt zwischen 20 und 30 °C und sollte nicht unter 10 °C liegen.
Auch die relative Luftfeuchtigkeit sollte 70 % nicht überschreiten. Beachte die Angaben des Herstellers zu der Menge der Härterzugabe.
Das Mischungsverhältnis solltest du genau einhalten. Am besten verwendest du eine Waage. Rühre alle Komponenten gründlich durch.
Nach dem Anmischen füllst du das Epoxidharz in ein flaches Gefäß, denn hier kann sich das Gemisch nicht so schnell erhitzen.
Bei Epoxid harzen gibt es verschiedene Mischungsverhältnisse, je nach Anwendungsgebiet.
Wenn du Tische, Teller oder Tablets mit Epoxidharz behandeln möchtest, musst du lebensmittelechtes Epoxid verwenden.
Aber welches Epoxidharz ist lebensmittelecht? – lies den Beitrag!
Die sichere Entsorgung des Epoxidharzes
- Wenn der Härter und das Harz im richtigen Verhältnis gemischt wurde, ist dieses im ausgehärteten Zustand unbedenklich.
- Unerwünschte Epoxidharzreste müssen vollkommen ausgehärtet und der Behälter leer sein.
- Möchtest du einen gebrauchten Epoxid Behälter entsorgen, sollte dieser weitestgehend leer sein.
- Hast du die oben genannten Punkte beachtet und das Epoxidharz ist ausgehärtet, kannst du es im normalen Abfall entsorgen.
Entleerung eines Behälters: Behälter entleeren sich besser, wenn sie leicht warm sind.
Aber Vorsicht: Töpfe mit aushärtendem Epoxidharz können immer noch gefährlich sein, indem sie Hitze und Dämpfe abgeben.
Die häufigsten Fehler, die mit Epoxidharz gemacht werden
Die Verwendung von Epoxidharz ist sehr komplex, umso größer ist deswegen die Gefahr bei der Verarbeitung etwas verkehrt zu machen.
An dieser Stelle werde ich dir die häufigsten Fehler im Umgang mit Epoxidharz nennen.
Du verwendest keine Atemschutzmaske? Tue das bitte nicht! Denn Epoxidharz stammt aus der Petrochemie und diese ist eine giftige sowie schwere Chemie.
Zwar riechen nicht alle Epoxide, das macht sie aber trotzdem nicht ungefährlich. Deshalb solltest du unbedingt eine wirksame Atemschutzmaske bei der Verarbeitung tragen.
Auf diese Weise wirkst du auch Allergien entgegen.
Ein weiterer schwerer Fehler wäre es, wenn du keine Schutzbrille trägst. Deine Augen sind dein wichtigstes Gut, was du schützen musst.
Du verwendest gepuderte Latexhandschuhe? Diese schützen dich nicht vor dem Epoxidharz. Außerdem mag das Harz keinen Staub.
Staub oder Puder sind schlecht, wenn du Holz mit Epoxidharz versiegeln möchtest.
Keine Handschuhe zu tragen ergibt keinen Sinn, denn deine Haut darf mit dem Epoxidharz nicht in Berührung kommen.
Für alle möglichen Arbeiten, egal ob zum Lackieren oder Einarbeiten, verwendest du das gleiche Epoxidharz. Merke dir: Es gibt keinen Alleskönner unter dem Epoxidharz.
Du machst dir keine Sorgen um die Lagerbedingungen? Weiter so, die Quittung kommt garantiert mit einem riesigen Krawall.
Denn du kannst das Harz nicht in der Garage und den Härter im Keller lagern, in der Küche alles mischen und im Bad die Polymerisation (chemische Reaktion) abwarten.
Unter diesen Bedingungen kann es richtig krachen.
Du verwendest aus Kostengründen nur einen Behälter zum Mischen? Das ist keine gute Idee, denn die Dosierung von Härter und Harz im gleichen Behälter ist nicht gut.
Weil dadurch keine hundert Prozent homogene Mischung erreicht wird.
Zusammenfassung
Mit Epoxidharz arbeiten ist eine kleine Herausforderung. Aber wenn du alles richtig machst, erhältst du tolle Ergebnisse.
Um ein Qualmen des Epoxidharz zu vermeiden, solltest du nur kleine Mengen im richtigen Mischverhältnis vom Harz und Härter abmischen und diese schnell verarbeiten.
Denn nach dem Abmischen beginnt sofort eine exotherme Reaktion, die Wärme erzeugt und den Aushärtungsprozess beschleunigt.
Ich hoffe, du fandest den Beitrag Epoxidharz qualmt was tun interessant und bedanke mich für deinen Besuch auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Epoxidharz qualmt (Rechte: canva)