Heute geht es mal wieder um das Thema Epoxidharz.
Wenn du dich mal ein bisschen im Internet informiert hast, wirst du sicherlich schon festgestellt haben, dass es hier sowohl beim Anmischen als auch bei der Verarbeitung zu vielen Fehlern kommen kann.
Die Folgen können unter anderem sein, dass das Epoxidharz wie Gummi bleibt, nicht hart wird oder eine ölige Schicht bildet.
Oft ist es im Nachgang schwierig herauszufinden, wo nun genau der Fehler lag.
Damit das Problem zukünftig nicht mehr vorkommt, habe ich mich daher mal ein wenig schlau für dich gemacht.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.
Epoxidharz bleibt weich wie Gummi – Ursachen
Häufig lese ich, dass das Epoxidharz weich wie Gummi bleibt.
Hier können viele Ursachen infrage kommen, weshalb ich sie hier mal für dich aufgelistet habe:
- Epoxidharz wurde falsch angemischt (zu viel Härter)
- Epoxidharz wurde zu lang gelagert
- Epoxidharz wurde an der Luft getrocknet
- Epoxidharz wurde nicht gut durchgemischt
Die meisten Fehler passieren tatsächlich beim Anmischen. Hier ist darauf zu achten, dass das Epoxidharz genau nach Anleitung angemischt wird.
Die beiden Komponenten sollten dabei nicht nach Gewicht, sondern nach Volumen abgemessen werden.
Ebenso wichtig ist, dass die beiden Komponenten gründlich miteinander verrührt werden und zwar von unten nach oben.
Epoxidharz trocknet nicht – richtige Lagerung von Epoxidharz
Epoxidharz wird nicht hart, wenn zum Beispiel Harz und Härter zu lang oder falsch gelagert werden.
Die Masse bleibt dann weich und gummiartig.
Eine nachträgliche Aushärtung ist nicht mehr möglich und du kannst die Masse nur noch mit Aceton entfernen.
Die meisten Härter halten ungefähr 1 Jahr lang, sofern sie richtig gelagert werden.
Bei Zimmertemperatur verringert sich die Haltbarkeit oft.
Daher ist es wichtig, das Epoxidharz an einem kühlen und trockenen Ort zu lagern.
In Foren habe ich schon gelesen, dass ein Anwender schrieb, dass das Produkt “erst” 6 Monate alt war.
Hierbei handelt es sich aber um den Zeitraum, wo das Produkt gekauft wurde. Wie lange es im Laden gelagert wurde, können wir in dem Fall natürlich nicht wissen, aber vielleicht war es einfach wirklich schon zu alt.
Doch was ist zu tun, wenn das Epoxidharz gummiartig bleibt? Nicht in allen Fällen musst du das Epoxidharz entfernen und neu angießen.
Manchmal hilft auch ein kleiner Tipp, den ich dir im nächsten Abschnitt verraten werde.
Epoxidharz beim Trocknen abdecken
Ein anderes Problem kann beim Trocknen entstehen.
Vor allem große Flächen oder bestimmte Epoxidsorten härten an der Luft nicht richtig aus.
Als Folge kann eine gummiartige und auch ölige Schicht entstehen.
Oft kann es daher sinnvoll sein, das Epoxidharz beim Aushärten abzudecken.
Das bietet zudem den Vorteil, dass die Masse vor Schmutz und Staubpartikeln geschützt wird.
Tipp: In der Regel kannst du die gummiartige und ölige Schicht abschleifen oder mit Aceton abwischen.
Zum Abdecken eignet sich zum Beispiel Backpapier oder stabile Plastikfolie. Am besten eignet sich eine Folie, die keine Falten wirft.
Voraussetzung ist natürlich, dass das Epoxidharz richtig ausgehärtet ist.
Sollte das Epoxidharz weich bleiben, da zum Beispiel ein falsches Mischungsverhältnis vorlag, ist es nicht mehr möglich, das Harz nachträglich auszuhärten.
Hier bringt auch mehr Härter oder mehr Wärme leider nichts mehr.
Willst du mit Epoxidharz Löcher füllen, können diese meistens auch gut in der Luft trocknen.
Bei großen Flächen lohnt es sich aber, diese entsprechend abzudecken – vor allem, um Staubeinschluss zu vermeiden.
Epoxidharz mit Aceton oder Nitroverdünnung entfernen?
Nicht ausgehärtetes Epoxidharz kannst du leider nur noch entfernen, da ein nachträgliches Aushärten nicht möglich ist.
Hier taucht dann die Frage auf, wie man Epoxidharz am besten entfernen kann. Die Meinungen gehen hier stark auseinander.
Oft lese ich, dass Epoxidharz mit Nitroverdünnung entfernt werden kann.
Ich würde dir aber lieber zu Aceton raten.
Das hat gleich zwei Gründe:
- Nitroverdünnung löst keine Epoxidharze
- Aceton verfliegt schneller als Nitroverdünnung
Sollte eine wachsartige Schicht auf dem ausgehärtetem Epoxid entstehen, kannst du diese übrigens mit einfacher Seifenlauge entfernen.
Bereits ausgehärtetes Epoxid lässt sich oft nur mühsam mit einem Spachtel entfernen.
Hier verrate ich dir, wie du Holz mit Epoxidharz versiegeln kannst.
Kann man Epoxidharz biegen?
Eine interessante Frage ist auch, ob Epoxidharz biegsam ist.
Tatsächlich ist es möglich, Epoxidharz im erwärmten Zustand leicht zu verformen.
Generell sind die Möglichkeiten aber nur sehr begrenzt. Je besser das Epoxidharz temperiert ist, desto unflexibler wird es.
Sind die Temperaturen zu hoch, wird das Epoxidharz wahrscheinlich sogar kaputt gehen.
Ein wenig Spielraum für leichte Verformungen ist also gegeben, aber hier kannst du nicht zu viel erwarten.
Generell wird eher davon abgeraten.
Wie lange muss ich Epoxidharz rühren?
Oben habe ich bereits erwähnt, dass das Epoxidharz nicht nur richtig abgemessen, sondern auch richtig durchgerührt werden muss.
Tatsächlich kannst du auch hier viel falsch machen und das Ergebnis negativ beeinflussen.
Die beiden Komponenten sollten mindestens für 3 Minuten gut durchgerührt werden.
Dazu musst du mit dem Spatel auch gründlich am Boden und der Wand entlang gehen und die Komponenten von unten nach oben hochholen.
Harz und Härter, der an der Wand und dem Boden haften bleibt, kannst sonst nicht katalysieren.
Das hat zur Folge, dass einige Stellen des Epoxidharzes klebrig bleiben und nicht vollständig aushärten.
Kleine Luftblasen sind dagegen kein Problem. Diese kannst du mit einem Brenner einfach wegbrennen.
Tipp:
An Wand und Boden sollte nur beim Rühren geschabt werden.
Beim Ausgießen sollte nicht mehr nachträglich geschabt werden, da nicht vermischte Reste auf dem Kunstwerk landen und nicht ausgehärtete und klebrige Stellen zurückbleiben.
Fazit
Epoxidharz ist eine vielseitige Bodenbeschichtung, die auch im Camperbereich immer mehr Fans findet.
In diesem Beitrag konntest du erfahren, dass bei der Anwendung aber ein bisschen mehr dazu gehört, außer die Komponenten zu vermischen und zu verarbeiten.
Mit diesem Beitrag wollte ich dir dabei helfen, die meisten Fehler zu vermeiden und die ein oder andere Lösung vorstellen.
Außerdem konntest du erfahren, dass es nicht immer schlimm sein muss, wenn dein Epoxidharz eine gummiartige und ölige Schicht bildet. Aceton hilft hier oft Wunder.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Wenn dir mein Beitrag gefallen hat, würde ich mich freuen, dich bald wieder auf CAMPERWELTEN begrüßen zu dürfen.
Titelfoto: Epoxidharz biegsam wie Gummi (Rechte: resinobsession)