Epoxidharz Wird Nicht Hart (hier müssen Helden ran…)


Die richtige Aushärtung ist bei Epoxidharz unerlässlich. 

Wie lange die Aushärtung dauert, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, weshalb es schwierig ist, hier eine pauschale Antwort zu geben.

Eine grobe Angabe findest du oft in den Hinweisen des jeweiligen Herstellers.

Eine richtige Aushärtung ist oft erst nach einer Woche erreicht. Viele Produkte sind aber schon nach 24 bis 72 Stunden belastbar. 

In manchen Fällen kann es allerdings auch passieren, dass das Epoxidharz selbst nach einer Woche noch nicht vollständig ausgehärtet ist. 

Schon ein kleiner Anwendungsfehler und Epoxidharz wird nicht hart

Meistens handelt es sich um ein falsches Mischungsverhältnis zwischen dem Epoxidharz und dem Härter. Aber auch niedrige Umgebungstemperaturen können dafür verantwortlich sein, dass Epoxidharz nicht hart werden will. Darüber hinaus kann auch ein falscher Härter das Problem sein.

Ich habe mich genauer mit dem Thema befasst und die verschiedenen Ursachen für dich herausgesucht. Außerdem erfährst du, wie du das Problem verhindern kannst.

Wie wird Epoxidharz schneller hart?

Epoxidharz hat eine lange Trocknungszeit.

Es gibt aber einige Faktoren, wodurch der Prozess beschleunigt werden kann. 

So kann es hilfreich sein, die Raumtemperatur zu erhöhen. Du kannst zum Beispiel einen Heizlüfter aufstellen oder mit einem Heißluftfön nachhelfen.

Kalte Temperaturen verzögern die Aushärtung von Epoxidharz. 

Zudem wird bei einigen Produkten auf sogenannte Beschleuniger verzichtet, da diese für einen Gelbstich sorgen. 

Epoxidharz verwendet zum Beispiel keine Beschleuniger, wodurch klare Ergebnisse ohne Gelbstich erzielt werden. 

Dafür dauert die Aushärtung bei Epoxidharz aber auch etwas länger. 

Sorten mit viel Beschleuniger Zusätzen können zum Beispiel schon nach 30 bis 60 Minuten belastbar sein. Andere Harze benötigen dafür zwischen 24 und 72 Stunden. 

Durch den später entstehenden Gelbstich eignen sich diese Produkte aber nicht für jeden Verwendungszweck. 

Für Kunstwerke und den kreativen Einsatz sollte daher lieber Resin verwendet werden. 

Willst du Epoxidharz im Wohnmobil verwenden und die Stelle ist nicht unbedingt sichtbar, gehen natürlich auch Harze mit Beschleuniger. 

Warum bleibt Epoxidharz klebrig?

Bleibt das Epoxidharz nach der angegebenen Trocknungszeit immer noch klebrig, liegt der Fehler meistens an einem falschen Mischverhältnis zwischen Epoxid und Härter. 

Auch Temperaturschwankungen während der Trocknungsphase können dafür verantwortlich sein und es bildet sich die bekannte Aminröte.

Beim Mischen solltest du dich daher immer an die genauen Angaben des Herstellers halten. Bereits kleine Veränderungen können sich auf das Ergebnis auswirken.

Ein zweiter Guss sollte zudem erst dann aufgetragen werden, wenn der erste ausgehärtet ist, da es sonst zur Überhitzung kommen kann, was wiederum zu Schäden führen kann. 

Durch zu niedrige Umgebungstemperaturen kann sich die Aushärtungszeit verlängern. Temperaturen bis 25 Grad Celsius sind ideal.

Auch beim Vermischen kann es zu Fehlern kommen. Die Komponenten sollten mindestens zwei Minuten miteinander vermischt werden. 

Dabei solltest du darauf achten, dass anhaftende Reste vom Boden und Seite mit einbezogen werden. 

Als Härter sollte immer nur der verwendet werden, der dem Produkt beiliegt. 

Epoxidharz bildet Blasen an der Oberfläche

Ein Problem, das ziemlich häufig auftritt, wenn zum Beispiel zu viel Luft beim Vermischen mit eingetragen wurde. 

Die Komponenten sollten daher immer gründlich und langsam miteinander vermischt werden. 

Haben sich dennoch Blasen an der Oberfläche gebildet, lassen diese sich mit einem Heißluftfön gut entfernen, solange das Epoxidharz noch nicht ausgehärtet ist.

Sobald das Harz ausgehärtet ist, lassen Blasen sich nicht mehr beseitigen. 

Nach den Arbeiten solltest du das Epoxidharz gegen Kratzer schützen, damit es auch nach Jahren noch gut aussieht.

Epoxidharz Aushärtungsstufen

Der Aushärtungsprozess wird in drei Stufen unterteilt. 

  • Stufe 1 – offene Zeit
  • Stufe 2 – Initialphase
  • Stufe 3 – Endaushärtung

Die erste Stufe wird auch als offene Zeit bezeichnet. 

Harz und Härter werden in dieser Phase miteinander vermischt und es kommt zu einer chemischen Reaktion. 

Der Zustand ist flüssig und das Gemisch ist verarbeitbar.

Danach geht es in die Initialphase und somit in die zweite Stufe. 

Der Zustand geht in die Gelform über, ist beulbar aber nicht mehr verarbeitbar. In dieser Phase kannst du also mit deinem Daumennagel noch eine Delle in die Schicht drücken.

Bei der dritten und letzten Stufe handelt es sich um die Endaushärtung.

Der Zustand ist fest und stark. Die Aushärtung erfolgt über mehrere Tage, bis das Epoxidharz vollständig ausgehärtet ist.

Bei der vollständigen Aushärtung bleiben keine Daumennagel Dellen mehr zurück.

Beim Mischen sollte lieber nach Gewicht statt nach Volumen gemessen werden, sprich, das Produkt sollte gewogen werden.

Schon kleine Differenzen können für ein falsches Endergebnis sorgen. 

Kann Epoxidharz nachträglich härten?

Wie bereits erwähnt, besteht die Möglichkeit, den Aushärtungsprozess durch Wärmezufuhr zu beschleunigen. Öfen, Heizmatten oder Heizung sind dazu geeignet.

UV-Strahlung eignet sich nur, um die erste Schicht anzuhärten. Da die UV-Strahlen aber nicht tief in die Schicht hineindringen, kann die vollständige Aushärtung dadurch nicht beschleunigt werden. 

Härtet das Epoxidharz aufgrund eines Anwendungs- oder Mischfehlers nicht aus, ist eine nachträgliche Aushärtung nicht mehr möglich. 

Generell wird gesagt, dass 2% Toleranz beim Mischverhältnis für keine Probleme sorgen. Dennoch sollten Differenzen beim Mischen vermieden werden.

Ebenso ist erwiesen, dass mehr Härter den Trocknungsprozess nicht beschleunigt und weniger Härter den Prozess verlängert. 

Lediglich die Eigenschaften werden negativ verändert, weshalb du bereits von vornherein auf ein exaktes Mischverhältnis achten solltest. 

Wird das Epoxidharz also nicht hart, kannst du es nur noch mit Aceton runterkratzen und nochmal von vorne anfangen. Glaub mir, das willst du nicht. 😉

Du willst in deinem Wohnwagen Löcher abdichten? Hier bekommst du tolle Tipps.

Fazit

Wenn du das Epoxidharz im exakten Verhältnis angemischt hast, und es optimale Verarbeitungstemperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius erreicht hat, sollte das Harz in jedem Fall aushärten. 

Auch bei kühleren Temperaturen härtet der Harz aus, es kann allerdings länger dauern.

Für die vollständige Aushärtung müssen drei Phasen durchlaufen werden. Insgesamt kann das bis zu sieben Tagen oder je nach Temperatur auch länger dauern.

Sobald du mit deinem Daumennagel keine Delle mehr in die Schicht eindrücken kannst, ist die Endaushärtung von Epoxidharz erreicht.

Mit zusätzlicher Wärme kann sich der Prozess etwas beschleunigen lassen. Mehr Härter im Harz trägt allerdings nicht dazu bei und sollte unbedingt vermieden werden.

Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich würde mich freuen, dich bald wieder auf CAMPERWELTEN begrüßen zu dürfen. 

Titelfoto: Epoxidharz wird NICHT hart (Quelle: plasticmaterials.net)

Brini Conradi

Brini arbeitet im Entlastungsdienst und sammelt nebenbei immer mehr Erfahrungen im Bereich Camping, indem sie viel Zeit mit ihrer Familie als Dauercamper im Wohnwagen und am Campingplatz verbringt.

Letzte Beiträge