Gerade als Anfänger kann es zu vielen Fehlern beim Arbeiten mit Epoxidharz kommen.
Bereits kleine Fehler im Mischungsverhältnis oder falsche Umgebungstemperaturen können dafür sorgen, dass Epoxidharz zu weich bleibt und nicht richtig aushärtet.
Nachträglich lassen sich die Fehler in den meisten Fällen nicht mehr beheben und du musst von vorne beginnen.
Damit dir das erspart bleibt, habe ich wichtige Tipps für dich zusammengefasst.
Mit diesem Beitrag können nicht nur Anfänger was lernen. Auch Fortgeschrittene machen immer wieder Fehler.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und hoffe, ich kann dir weiterhelfen.
Epoxidharz hat eine klebrige Oberfläche
Gerade Anfängern kann es passieren, dass das Epoxidharz eine klebrige und weiche Oberfläche bildet.
Der Fehler liegt oft im falschen Mischungsverhältnis.
Epoxidharz besteht aus Harz und Härter.
Beide Komponenten müssen exakt so miteinander vermischt werden, wie es in der Anleitung steht.
Toleranzen von 2 % werden in einigen Fällen noch gut verkraftet, aber alles, was darüber liegt, ist zum Scheitern verurteilt.
Das Ergebnis: Einer der beiden Komponenten kann nicht richtig aushärten und es kommt zu einer klebrigen und weichen Oberfläche.
Gerade beim Mischungsverhältnis werden die meisten Fehler gemacht. Daher kann man gar nicht oft genug betonen, wie wichtig es ist, dass Epoxidharz richtig angemischt wird.
Epoxidharz härtet nicht aus
Ein anderes Problem ist oft die Umgebungstemperatur.
Epoxidharz benötigt eine bestimmte Temperatur, um optimal auszuhärten.
Wie hoch diese sein sollte, kannst du ebenfalls in der Anleitung nachlesen. Meistens liegen die idealen Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
Sind die Temperaturen zu niedrig, bleibt das Epoxidharz klebrig und härtet nicht vollständig aus.
Aber auch, wenn die Temperaturen zu hoch sind, kann das Epoxidharz weich bleiben.
Gleiches gilt für zu hohe Luftfeuchtigkeit. Bei Kälte solltest du also zusätzlich externe Wärme zuführen.
Epoxidharz an manchen Stellen noch weich
Einige Bastler stellen fest, dass das Epoxidharz ungleichmäßig aushärtet. Das bedeutet, einige Bereiche sind schon ausgehärtet, während andere Stellen noch weich und klebrig sind.
Hier liegt das Problem oft darin, dass das Epoxidharz nicht gleichmäßig aufgetragen wurde.
Ein dickeres Epoxidharzgemisch härtet in der Regel schneller aus.
Dadurch kann es passieren, dass manche Stellen einfach noch weich sind, während andere schon vollständig ausgehärtet sind.
Kann man Epoxidharz nachträglich härten?
In der Regel lässt sich Epoxidharz nicht mehr nachträglich härten.
Hast du dich beim Mischungsverhältnis vertan oder waren die Temperaturen zu niedrig, kann der chemische Prozess nicht vonstatten gehen.
Hier bringt es dann meistens auch nichts mehr, das Kunstwerk nachträglich auszuhärten.
In manchen Fällen bringt zusätzliche Wärme jedoch etwas.
Zum Beispiel dann, wenn das Epoxidharz nicht gleichmäßig aufgetragen wurde und einige Stellen noch weicher sind als andere.
Härtet das Epoxidharz dann immer noch nicht aus, kannst du das Harz nur noch entfernen und von vorne beginnen.
Du fragst dich, welches Epoxidharz ist lebensmittelecht? Hier habe ich einige Beispiele für dich.
Resin härtet nicht aus – was du nicht tun solltest
Einige denken, wenn sie mehr Härter beimischen, wird die Aushärtungszeit verkürzt.
Das ist allerdings nicht der Fall, sondern das Gegenteil.
Mehr Härter bedeutet, dass das Mischungsverhältnis verfälscht wird und der chemische Prozess nicht wie gewohnt reagiert.
Am Ende bleiben einige Stellen weich beziehungsweise das gesamte Kunstwerk härtet nicht richtig aus.
Es ist also zwingend notwendig, das exakte Mischungsverhältnis laut Herstellerangaben zu befolgen.
Außerdem sollte das Produkt nicht mit dem Härter eines anderen Herstellers vermischt werden.
Die beiden Komponenten sind exakt aufeinander abgestimmt.
Auch von sogenannten Beschleunigern solltest du Abstand halten.
Je schneller das Harz aushärtet, desto größer ist die Gefahr, dass das Epoxidharz einen Gelbstich bekommt.
Wie du bei Epoxidharz einen Gelbstich entfernen kannst, erfährst du hier.
Wie lange härtet Epoxidharz aus?
Wie lange Epoxidharz aushärtet, hängt sowohl vom Produkt, als auch von verschiedenen Faktoren ab.
95 % seiner Aushärtung erreichen die meisten Produkte innerhalb von 24 Stunden.
Vollständig ausgehärtet ist das Epoxidharz nach ungefähr 72 Stunden.
Bei Epoxidharz Arbeiten die starker Belastung ausgesetzt werden, sollten die 72 Stunden Aushärtezeit unbedingt eingehalten werden.
Bei Kunstwerken, die kaum belastet werden, kann die Spanne zwischen 1 und 3 Tagen vernachlässigt werden.
Die Werke sind dann nach 24 Stunden in der Regel schon einsatzbereit beziehungsweise ausgehärtet.
Vorausgesetzt, es wurde beim Anmischen oder Aushärten kein Fehler begannen. 😉
Wann darf Epoxidharz nass werden? Diese Frage beantworte ich dir hier.
Epoxidharz bleibt weich – was ist zu tun?
Du hast die Raumtemperatur erhöht und eventuell sogar einen Raumheizer aufgestellt, um die Aushärtezeit zu beschleunigen, aber das Epoxidharz will einfach nicht hart werden?
Der chemische Prozess beginnt in der Regel gleich beim Anmischen beziehungsweise ausgießen.
Bleibt der Prozess aus, kann dieser auch nachträglich nicht mehr nachgeholt werden.
Zusätzliche Wärme kann den Härteprozess zwar beschleunigen, doch kommt es zu keiner chemischen Reaktion, wird das Epoxidharz auch dauerhaft weich bleiben.
In diesem Fall besteht leider keine Rettung mehr für deine Arbeit.
Du kannst das weiche Epoxidharz also nur noch entfernen und nochmal von vorne beginnen.
Bevor du dich wieder an die Arbeit machst, solltest du nochmal genau überlegen, wo der Fehler gelegen haben könnte, damit nicht das Gleiche nochmal passiert.
Tipp:
Harz und Härter am besten gleich in einen Becher mischen.
Misst du beide Komponenten getrennt ab und kippst das Zeug von einem Becher in den anderen, bleiben immer Reste im Becher übrig, wodurch das Verhältnis wieder verfälscht wird.
Natürlich musst du dann beim Mischen besonders vorsichtig sein und immer nur sehr wenig von den Komponenten hinzugeben.
Idealerweise wird auch in Volumen abgemessen und nicht in Gramm.
Fazit
Wenn das Epoxidharz weich bleibt, liegt der Fehler in den meisten Fällen nicht am Produkt, sondern an Anwendungsfehlern.
Ein falsches Mischungsverhältnis, zu kalte Temperaturen oder zu hohe Luftfeuchtigkeit können das Ergebnis stark beeinflussen und das Epoxidharz bleibt weich.
Auch wenn das Epoxidharz nicht gleichmäßig aufgetragen wird, kann es passieren, dass einige Stellen noch weich bleiben, während andere schon richtig hart sind.
Bei Arbeiten mit Epoxidharz muss also sehr gewissenhaft und exakt gearbeitet werden. Pfuscher haben hier also schlechte Karten. 😉
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag geholfen und ich konnte dir dabei helfen, die klassischen Fehler zu vermeiden.
Ich würde mich freuen, dich bald wieder auf CAMPERWELTEN begrüßen zu dürfen.
Titelfoto: Ist das Epoxidharz zu weich? (Quelle: artresin.com)