Wenn du dich für einen Fiat Ducato Kastenwagen interessierst, wirst du wahrscheinlich immer wieder auf Begriffe wie Light, Maxi oder Heavy treffen.
Auch die Bezeichnungen 35 L, 35 H und 40 H sorgen bei vielen Campern für Fragen. Als Einsteiger oder Ducato Neuling weißt du oft gar nicht, um was es hier eigentlich geht oder wo die Unterschiede liegen.
Was hat es also mit den Bezeichnungen auf sich?
Vom Grundaufbau her unterscheiden sich die Modelle nicht.
Der Unterschied liegt vielmehr bei den Achsen, der Bremsanlage und der Bereifung.
Dadurch kommt es zu einem unterschiedlichen Gesamtgewicht sowie Anhängelast.
Der Fiat Ducato Light ( 35 L ) ist in diesem Fall das kleinste Modell und als Wohnmobil eher ungeeignet, weshalb viele sich für den deutlich teureren Fiat Ducato Heavy (35 H / 40 H) oder auch Maxi genannt, entscheiden.
Doch wusstest du, dass du den Fiat Ducato Light auf Maxi umbauen kannst?
Ob es sich lohnt und was dazu erforderlich ist, verrate ich dir in diesem Beitrag.
Unterschied zwischen Fiat Ducato Light und Heavy
Wenn du dich für einen Fiat Ducato interessierst, wirst du auf verschiedene Begriffe stoßen, wie zum Beispiel:
- Light
- Heavy
- Maxi
- 35 L
- 35 H
- 40 H
Vom Grundaufbau her unterscheiden sich die Modelle nicht.
Lediglich bei der Anhängelast und dem Gesamtgewicht gibt es dank unterschiedlicher Bremsanlagen, Achsen und Bereifung eine Differenz.
Der Fiat Ducato Light, auch bekannt unter 35L, hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,3 Tonnen und wiegt etwa 40 kg weniger als die Maxi Ausführung.
Mit einer geringfügigen Zulassungsveränderung ist eine Auflastung auf 3,5 Tonnen möglich.
Der Fiat Ducato Heavy, auch Ducato Maxi oder 35H / 40 H genannt, hat dagegen ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen beziehungsweise 4 Tonnen in der 40 H Ausführung.
Fiat Ducato Light Chassis auflasten
Wenn dein Light Chassis dir zu wenig Zuladung bietet, hast du die Möglichkeit, dieses von 3,5 Tonnen auf 4.0 Tonnen aufzulasten.
Die Firma Goldschmidt bietet hierzu zum Beispiel verschiedene Möglichkeiten an:
- Federverstärkung an Vorder- und Hinterachse mit tragfähigen Alufelgen und passenden Reifen
- Vollluftfeder System
Die Federverstärkung kann durch verstärkte Schraubenfedern und eine Zusatzluftfeder erzielt werden.
Alternativ gibt es auch Blatt- oder Schraubenfedern für die Hinterachse.
Das Ganze hat natürlich auch seinen Preis.
Fiat Ducato light auf 4 Tonnen auflasten – Kosten
Willst du dein Light Chassis auf 4 Tonnen auflasten, fallen verschiedene Kosten an.
Die Goldschmitt Ducato Luftfederung für die Hinterachse bekommst du ab etwa 930 Euro ohne Auflastung.
Für die Auflastung fallen noch mal Kosten um die 230 Euro an.
Der Einbau ist in diesen Kosten noch nicht inbegriffen.
Zudem muss der Einbau vom Tüv abgenommen und in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.
Außerdem wird für die Abnahme eine tragbare Rad/Reifenkombination vorausgesetzt.
Hier ist es also immer schwierig, genaue Kosten zu benennen.
Lässt du den Umbau von einer Fachwerkstatt durchführen, kann dies durchaus 1 bis 2 Tage in Anspruch nehmen.
Am besten lässt du dir vorher von verschiedenen Firmen einen Kostenvoranschlag machen.
Die Firma Carsten Stäbler ist hier zum Beispiel ein guter Ansprechpartner.
Wenn du handwerklich begabt bist, kannst du den Umbau natürlich auch selber durchführen – siehe auch unseren Beitrag Fiat Ducato Wohnmobil aufbocken.
Lohnt sich eine Fiat Ducato Auflastung?
Auch diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten.
Wenn du nach der Beladung regelmäßig feststellst, dass du an die Grenzen der Zuladung kommst, lohnt es sich auf jeden Fall, über eine Auflastung nachzudenken.
Liegst du nur knapp drüber, kommst du vielleicht mit einer Auflastung ohne bauliche Veränderung aus. Diese ist wesentlich günstiger und einfacher umzusetzen.
So kannst du von 3,3 Tonnen auf 3,5 Tonnen auflasten.
Liegst du allerdings deutlich darüber, kommst du um eine Auflastung mit Fahrwerksveränderung nicht drum herum.
Generell macht eine Auflastung also nur dann Sinn, wenn du das eingetragene Gesamtgewicht deines Ducatos nicht einhalten kannst.
Fiat Ducato Light oder Maxi Chassis kaufen?
Das Light Chassis ist meistens nur dann geeignet, wenn regelmäßig nicht mehr als zwei Personen mit dem Ducato verreisen.
Wer noch eine umfangreiche Wohnmobil Ausstattung einbauen will, regelmäßig einen Anhänger zieht oder mit mehr als zwei Personen reist, für den ist ein Heavy beziehungsweise Maxi Chassis besser geeignet.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Gründe, die für ein Maxi Chassis sprechen können:
- Gepäck und Lebensmittel für mehrere Wochen
- überwiegend Fahrten bei Steigungen oder schlechten Wetterverhältnissen
Bei einem 4 Tonnen Chassis solltest du aber auch einige Punkte beachten.
Das Chassis ist etwa 40 kg schwerer als das Light Chassis.
Einige Camper beklagen sich zudem über eine zu harte Federung. Mit der Zeit haben die meisten sich aber daran gewöhnt und können darüber hinwegsehen.
Außerdem musst du dich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen halten.
Zudem fallen höhere Kosten bei Maut und Fähren an.
Dass du im Besitz eines Führerscheins der Klasse C1 bist, sollte natürlich Voraussetzung sein.
Manchmal lohnt sich auch eine nachträgliche Auflastung auf dem Papier, mittels Unbedenklichkeitsbescheinigung des Herstellers.
Die Auflastung kostet nur wenig und reicht in manchen Fällen bereits aus.
Vorteile vom Fiat Ducato Maxi Chassis
Natürlich gibt es nicht nur Nachteile, sondern auch zahlreiche Vorteile, die für einen Umbau zum maxi Chassis sprechen.
Dazu zählen zum Beispiel:
- Eine höhere Achslast
- Höhere Zuladung (gut bei Anhängerfahrten oder Wohnmobilen mit Sonderausstattung)
- Mehr Bodenfreiheit (für Offroad Fans eine gute Basis)
Übrigens: Du suchst ein kleines Wohnmobil mit Heckgarage? Wusstest du, dass es auch einen Fiat Ducato mit Heckgarage gibt?
Fazit
Wenn du regelmäßig mehr Zuladung und eine höhere Achslast benötigst, lohnt es sich auf jeden Fall, das Light Chassis zum Maxi Chassis umzubauen.
Das ist zwar mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden, aber immer noch einfacher, als sich nun ein neues Wohnmobil zuzulegen.
Wer handwerklich begabt ist und schon die eine oder andere Schrauber Erfahrung hat, der kann die Veränderungen selbst vornehmen und muss so nur die Teile Kosten und Tüv Kosten tragen.
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich konnte dir bei diesem Thema etwas mehr Klarheit verschaffen und alle Fragen beantworten.
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Titelfoto: Fiat Ducato Maxi (Rechte: flickr/ custom van converters)