Im Campingurlaub ist ein Campingkocher unverzichtbar, aber was ist besser:
Gaskocher mit oder ohne Schlauch? Beide haben ihre Vorteile aber auch Nachteile. Ein Schlauchsystem stellt die Gasversorgung über eine Zuleitung sicher. Dadurch entsteht ein niedriger Schwerpunkt und ermöglicht einen stabilen Stand. Beim Gaskocher ohne Schlauch wird dieser direkt mit einer Gaskartusche verbunden. Dabei entsteht ein hoher Schwerpunkt, wobei der Kocher leichter kippen kann.
In den folgenden Beitrag Gaskocher mit oder ohne Schlauch kläre ich dich über Gaskocherarten, deren Anschlüsse und die Vor- und Nachteile auf.
Was ist ein Gaskocher?
Der Gaskocher kann sozusagen als mobiler Herd bezeichnet werden, auf dem du Flüssigkeiten erwärmen und leichte Gerichte zubereiten kannst.
Betrieben wird ein Gaskocher mit Flüssiggas wie Butan, Propan oder einer Mischung aus beiden mithilfe von Kartuschen oder Metallflaschen.
Bei den meisten Geräten werden die Flammen in der Regel mit einer elektrischen Piezozündung entfacht.
Allerdings gibt es auch Geräte, bei denen du die Flamme mit einem Feuerzeug oder Streichholz entzünden musst.
Ich empfehle dir aber bei einer Nutzung im Außenbereich ein Gaskocher mit einer automatischen Zündung, denn diese funktioniert auch bei widrigen Witterungsverhältnissen.
Die Vorteile eines Gaskochers gegenüber einem Benzin- oder Petroleumkocher liegen auf der Hand. Ein Gaskocher ist unmittelbar einsetzbar. Er lässt sich besser regulieren und sauber machen.
Abhängig vom Modell verfügen Gaskocher über folgende Ausstattungen:
- Drehregler
- Windschutz oder Standfüße
- Verschieden Größen
- Sehr kompakt
- Mehrere Kochstellen
- Geräte mit 30 oder 50 mbar Anschluss
Die Artenvielfalt der Gaskocher
Das beliebteste Campingutensil gibt es in drei Ausführungen – den Kofferkocher, Aufsatzkocher und Schlauchsystem-Gaskocher.
Außerdem gibt es diesen in verschiedenen Bauformen und Größen.
Ich rate dir deshalb dich vor dem Kauf eines Gaskochers gut zu informieren und Gedanken zur bevorzugten Verwendung zu machen.
Aufsatzkocher
Dieser Kocher hat eine direkte Verbindung zur Gaskartusche. Dabei dient die Gaskartusche gleichzeitig als Standfuß. Leider hat der Gaskocher einen relativ hohen Schwerpunkt.
Dies könnte sich bei großen Töpfen als schwierig erweisen, denn die Kippgefahr ist höher, weil diese Kocher sehr kompakt und leicht sind.
Manche Geräte wiegen nicht einmal 100 Gramm. Daher empfiehlt es sich die Konstruktion mit zusätzlichen Standfüßen zu verstärken.
Solche Gaskocher funktionieren meistens nur mit Steckkartuschen und eignen sich nur für Outdoor-Aktivitäten.
Koffer-Gaskocher
Diese Kocher heißen so, weil sie einem Koffer ziemlich ähnlich sehen. Dadurch lassen sie sich einfach transportieren und haben auch einen deutlich sicheren Stand.
In der Regel funktionieren Koffer-Gaskkocher mit Schraubkartuschen.
Schlauchsystem-Gaskocher
Bei dieser Art von Gaskochern stellt ein Schlauchsystem die Gasversorgung sicher. Dadurch hat der Gaskocher einen niedrigeren Schwerpunkt und stehen deshalb stabiler.
Diese Kocher eignen sich zudem für größere Gaskartuschen und auch Gasflaschen.
Geeignet ist ein Schlauchsystem-Gaskocher zum Kochen für mehrere Personen und ist deshalb eine gute Alternative zu Wohnmobilen ohne Gas.
Kommen wir jetzt noch zu einem weiteren Aspekt – die Zündsicherung.
Was ist eine Zündsicherung?
Eine Zündsicherung im Gaskocher verhindert, dass unkontrolliert Gas austritt, wenn die Flamme aus Versehen ausgeht und du es nicht sofort bemerkst.
Das heißt: Die Zündsicherung lässt nur dann Gas fließen, wenn die Zündflamme an ist. Denn ohne Zündsicherung musst du die Gaszufuhr per Hand zudrehen.
Definitiv wichtig ist eine Zündsicherung am Gasherd im Wohnmobil.
Willst du noch mehr über die Zündsicherung lesen, dann schau gleich in meinen Beitrag Gaskocher mit oder ohne Zündsicherung rein.
Welchen Anschluss hat ein Gaskocher?
In diesem Abschnitt stelle ich dir die drei gängigsten Anschlüsse genauer vor.
Außengewinde ¼ Zoll links
In der Regel ist das Außengewinde ¼ Zoll der am meisten gebräuchlichste Anschluss am Gaskocher. Dieses Außengewinde hat einen Durchmesser von 13 mm.
Dazu gehört eine Überwurfmutter mit 17 mm Außendurchmesser. Das entspricht einer 17er-Schlüsselweite.
Achte darauf, dass bei Brenngasen die flexiblen Gasschläuche ein Linksgewinde aufweisen. Dies erkennst du an einer Kerbe an der Überwurfmutter.
Hier schließt du die gängigen Propanschläuche mit beidseitigem ¼ Zoll Linksgewinde an.
Achtung: Bei Gasrohren besitzen die Verschraubungen ein Rechtsgewinde.
Rohrstutzen 8 mm
Nicht so häufig verbaut, aber relativ gängig wie das ¼ Zoll-Gewinde, ist der Rohrstutzen 8 mm. Hier musst du den Außendurchmesser des Rohres messen.
Dieses Rohr ragt an der Rückseite des Gaskochers ein Stück heraus. Auf diese Weise ist das Anbinden an das Gasrohr sehr einfach.
Der Kocher kann somit über eine gerade Verschraubung einfach an das Leitungssystem angeschlossen werden.
An den Rohrstutzen kannst du aber auch Schläuche mit einer 8 mm Schneidringverschraubung anschließen.
Schlauchtülle
Hierunter versteht man einen Metallstutzen auf den der lose Gasschlauch einfach aufgeschoben und mit einer Schlauchschelle oder Presshülse befestigt wird.
Der Metallstutzen sollte gewellt oder gezackt sein. Allerdings müssen in Deutschland alle Schläuche mit einer Presshülse maschinell verpresst werden.
Denn nur so wird gewährleistet, dass der Schlauch auch nach zehn Jahren noch absolut dicht ist.
Benutzt du ein Gerät mit einem nicht maschinell verpressten Schlauch, handelst du auf eigene Gefahr.
Gaskocher mit Zuleitung (Schlauch) oder ohne Schlauch (Kartusche) im Überblick
Gaskocher ohne Schlauch | Gaskocher mit Schlauch |
Der Gaskocher hat eine direkte Verbindung zum Gaskocher. Gaskartusche dient gleichzeitig als Standfuß, dadurch relativ hohen Schwerpunkt und Kippgefahr. Sind sehr leicht und kompakt. Eignen sich besonders für Outdooraktivitäten. | Ein Schlauchsystem stellt die Gasversorgung des Kochers sicher. Diese haben einen niedrigen Schwerpunkt und stehen deshalb stabil. Geeignet für größere Gaskartuschen, aber auch Gasflaschen und zum Kochen für mehrere Personen. |
Ein weiterer großer Vorteil des Schlauchsystems besteht im Winter. Denn die Kartusche kann bei niedrigen Temperaturen umgedreht werden.
Somit nutzt du den Propangasanteil, der bei niedrigen Temperaturen noch verdampft, um somit den Kocher zu zünden und vorzuheizen.
Ist der Kocher auf Temperatur gekommen, drehst du die Kartusche wieder um. Jetzt kann das flüssige Gas über den Schlauch zum Brenner fließen.
Um den Brennstoff umzuwandeln benötigst du eine Generatorschlaufe, auch Vergaser genannt.
Zusammenfassung
Ob du einen Gaskocher mit oder ohne Schlauch verwendest, hängt stark von deinen Gewohnheiten ab, aber prinzipiell sind beide Varianten möglich.
Wenn du für mehr Personen kochen oder den Kocher auch verstärkt im Winter bei niedrigen Temperaturen nutzen möchtest, dann ist ein Kocher mit Schlauch deine Wahl.
Denn dieser hat aufgrund des niedrigen Schwerpunktes einen sicheren Stand und du kannst größere Kartuschen oder auch Gasflaschen anschließen sowie die Kartuschen umdrehen.
An einen Gaskocher ohne Schlauch wird einfach eine Kartusche aufgesteckt oder geschraubt.
Die Kartusche dient gleichzeitig als Standfuß, deshalb ein hoher Schwerpunkt und unsicherer Stand.
Ich hoffe, du konntest mit diesem Beitrag Gaskocher mit oder ohne Schlauch eine Entscheidung treffen und bedanke mich für deinen Besuch auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Gaskocher mit oder ohne Schlauch? (Rechte: Canva)