Zum Campingurlaub gehört auch immer ein Zweirad und wenn dieses ausschließlich für den Urlaub genutzt wird, ist es wichtig, die Ketten des Zweirads regelmäßig zu schützen – dabei ist es egal, ob es ein Fahrrad oder ein Motorrad ist.
Ist Kettenöl oder Wachs besser? Dabei kommt es immer auf die äußeren Bedingungen an, denn Kettenwachs eignet sich vor allem für eine lange Lagerung. Kettenöl ist deutlich flüssiger und dringt besser in die einzelnen Glieder ein. Somit eignet es sich bei nassen Umgebungen. Dementsprechend wird Kettenöl gerne bei Rennrädern genutzt.
In diesem Artikel wollen wir uns allerdings auch damit befassen, wie Kettenöl oder Kettenwachs genutzt wird.
Darüber hinaus gibt es auch noch Wissenswertes rund um die Pflege und natürlich wollen wir euch auch noch praktische Tipps mit an die Hand geben.
Was ist Kettenwachs?
Die Pflege des Fahrzeugs gehört auch bei Campern zu einem festen Ritual und wird in den meisten Fällen regelmäßig durchgeführt.
In unserem heutigen Beitrag wollen wir uns allerdings einmal um ein Bauteil kümmern, welches bei vielen eher selten beachtet wird – die Kette eures Fahr- oder Motorrads.
Dazu wollen wir uns zuerst einmal Kettenwachs ansehen. Wachs werdet ihr sehr wahrscheinlich von der regelmäßigen Wohnmobilwäsche her kennen, wo sie als Schutz dient.
Ähnlich ist es auch bei einer Kette, wobei sich der Kettenwachs auf die Kette legt und so zuverlässig vor Schmutz, Staub und Feuchtigkeit schützt.
Im Vergleich zum Kettenöl ist Kettenwachs allerdings aufwendiger aufzutragen, da es zuerst erhitzt werden muss – doch dazu später mehr.
Passendes Kettenwachs gibt es beispielsweise vom Hersteller WD 40 für rund 15 Euro bei Amazon (Ja, dieser bietet mehr als nur das namensgebende Silikonspray an).
Übrigens, wie ihr Mehrzweckfett aus Kleidung entfernen könnt, erfahrt ihr im folgenden Beitrag.
Ist Kettenöl eine bessere Alternative?
Damit leiten wir über zum Kettenöl, welches wir uns in diesem Abschnitt einmal näher anschauen wollen.
Wie der Name bereits sagt, handelt es sich hierbei um ein Öl und ist damit deutlich dünner und muss im Vergleich zum Wachs nicht erst erhitzt werden.
Kettenöl ist im Vergleich deutlich einfacher anzuwenden, da die Kette nicht erst sauber und trocken gemacht werden muss.
Da es ein Öl ist, besitzt es von Haus aus einen Verdrängungseffekt. Somit verdrängt dieses Öl das Wasser und sorgt somit für eine einwandfreie Schmierung.
Passendes Kettenöl bekommt man beispielsweise vom Hersteller Mannol, der es im Schnitt für 8 Euro pro Liter anbietet.
Es hat allerdings auch den Nachteil, dass es Schmutz leichter anzieht. Doch welches Produkt ist jetzt besser – Kettenöl oder Kettenwachs?
Dazu muss man sagen: es kommt auf die Nutzung des Fahrrads oder E-Bikes an. Wer hauptsächlich auf asphaltierten Strecken unterwegs ist, der sollte besser zum Kettenöl greifen.
Werden hingegen deutlich anspruchsvollere Touren wie eine Downhill-Piste gefahren, so wäre Kettenwachs eine sinnvollere Option.
Grundsätzlich können wir allerdings festhalten, dass, egal für welches Produkt man sich entscheidet, die Haltbarkeit der Kette dadurch deutlich erhöht wird.
Wann und wie sollte man eine Kette pflegen?
Kommen wir zu einer ganz anderen Fragestellung, die sich viele Camper stellen werden, wenn sie frei und unabhängig reisen (und ihre Zweiräder dabei haben).
Grundsätzlich sollte man eine Kette alle 100 beziehungsweise 200 Kilometer schmieren. Dabei handelt es sich aber um einen Richtwert und so muss die Kette eines Mountainbikes unter starken Belastungen öfter geschmiert werden.
Darüber hinaus ist eine Pflege grundsätzlich auch bei einer verrosteten Kette notwendig (beispielsweise bei einem Scheunenfund).
In einem solchen Spezialfall ist es aber notwendig, zuerst den Rost vollständig von der Kette zu lösen.
Es empfiehlt sich, die Kette auszubauen und über Nacht in Essig zu legen. Am nächsten Morgen sollte die Kette rostfrei sein.
Danach könnt ihr die Kette trocknen und entweder in den Wachs tauchen oder mit einem passenden Öl ölen.
Somit kann es möglich sein, dass eine alte Kette wieder gangbar wird (allerdings ist es keine Garantie und so kann es passieren, dass die alte Kette trotzdem getauscht werden muss).
Wichtig: Kettenwachs und Kettenöl können nicht kombiniert werden, da sich so die Wirkungen aufheben.
Darum ist die Kettenpflege so wichtig
Doch warum sollte man eine Kette überhaupt pflegen? Bei den meisten “Gelegenheitsfahrern” wird das Fahrrad jahrelang nicht gepflegt, wodurch Verschleißerscheinungen die Folge sind.
Kettenöl oder auch Wachs sind dabei essentiell für eine lange Haltbarkeit. Was bei einem Fahrrad vielleicht noch nicht mit hohen Kosten verbunden ist, sieht bei einem Motorrad schon anders aus.
Durch den komplexen Aufbau kann ein Kettenwechsel bei einer Enduro durchaus ins Geld gehen.
Ein passendes (hochwertiges) Kettenset kostet je nach Modell bereits rund 90 Euro (ohne Einbau). Das ist man mit der Pflege dauerhaft günstiger dran.
Ist WD 40 eine gute Alternative?
Auch heute wird in diversen Foren zur Schmierung auf WD 40 geschworen. Wir können allerdings nur davon abraten, denn WD 40 ist kein Schmiermittel.
Der Hauptbestandteil des Silikonsprays ist Reinigungsbenzin. Diese besonders reinen Benzole besitzen sehr gute Reinigungseigenschaften.
Allerdings schmieren sie nicht und verdrängen auch vorhandenes Öl. Sinniger ist es dagegen, auf Ballistol zu setzen.
Dieses Spray ist nicht nur schonend für die Umwelt, sondern besitzt auch noch eine gute Schmierwirkung.
Falls ihr also kein adäquates Kettenöl oder Kettenwachs zur Hand habt, dann setzt lieber auf Ballistol anstatt auf WD 40.
Natürlich dürft ihr die Kette vorher mit WD 40 reinigen, im Anschluss trocknen und schließlich mit Ballistol (etwa 7 Euro bei Amazon) versiegeln.
6 passende Tipps, wie ihr einen Fahrradträger am Wohnmobil montiert, haben wir in diesem Beitrag für euch.
ZUSAMMENFASSUNG
Also soll es Kettenöl oder Kettenwachs sein? Die Frage kann man abschließend nicht gänzlich klären, denn es kommt immer auf die Bedingungen an.
In einer trockenen Umgebung (beispielsweise wenn ihr euer Fahrrad eingelagert) verwendet man besser Kettenwachs.
Das Wachs bildet eine Schutzschicht aus und sorgt so für eine resistente Schicht gegenüber Feuchtigkeit und Staub.
Seid ihr stattdessen häufig unterwegs und macht dabei auch mal eine Abkürzung auf Feldwegen, solltet ihr auf Kettenöl setzen.
Passende Tipps, wie ihr eure Fahrräder in einem VW Bus transportiert, haben wir im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN für euch.
Titelfoto: Fahrrad Kettenöl vs Kettenwachs (Quellen: Nigrin & Petec)