Leinölfirnis Oder Teaköl? (was Bastler wissen müssen…)


Das Basteln ist des Campers Lust. Dieses Lied kannst sicher auch Du singen. Denn Du hast Dich hier in unserer gemütlichen Runde eingefunden.

Wieder einmal geht es um Edelholz und den optimalen Schutz. Verbunden mit dem Vergleich zweier Produkte mit effektiver Wirkung.

Leinölfirnis oder Teaköl? Je nach Verwendungszweck kann beides empfehlenswert sein. Für eine Schutzschicht mit Mobilisierung gegen Berührung und Witterungseinflüsse empfehle ich Leinölfirnis. Für eine Erhaltung und Auffrischung natürlicher Teakholzfarben ist Teaköl der geeignete Anstrich. Richtig angewendet sind beide OK.

Wie sieht unser Programm aus? Punkt 1 beinhaltet eine Gegenüberstellung der beiden Holzschutzmittel. Denn es ist wichtig zu wissen, was sie bewirken. 

In Punkt 2 sprechen wir über die jeweiligen Vor- und Nachteile. Unser Ziel soll sein, für jeden Verwendungszweck die richtige Lösung zu finden.

Was ist Leinölfirnis?

Es handelt sich hierbei um ein natürliches Holzschutzmittel, was bereits seit vielen Jahren für die Pflege von Booten, vor allem im Bootsbau verwendet wird. Ebenso gut lässt es sich im Außen- und Innenbereich von Wohnwagen und Gartenhäusern verwenden.

Zum Beispiel wenn Du Deinen Wohnwagen außen mit Holz verkleiden willst und ein wetterbeständiges Holzschutzmittel benötigst. 

Da Leinölfirnis in der Regel aus reinem Leinöl und einigen natürlichen Zutaten für die Trocknungsbeschleunigung hergestellt wird, können wir es in die Kategorie der giftfreien Holzschutzmittel einordnen.

Dieser Holzanstrich ist die richtige Wahl für Dich, wenn Du Holzartikel mit einer klaren und wasserabweisenden Schutzschicht überziehen willst. 

Die Holzporen werden durch den Anstrich vollständig ausgefüllt. Damit wird das Holz von innen gegen Berührungen widerstandsfähig gemacht. 

In verdünnter Form dringt es noch tiefer ins Holz ein und schützt auch vor ungünstigen Witterungseinflüssen. Du kannst Leinölfirnis für jede Art Holz verwenden.

Was ist Teaköl?

Hierbei handelt es sich um einen speziellen Ölanstrich für Teakholz und andere Edle Harthölzer. Dieser schützt das Holz ebenfalls vor Witterungseinflüssen, wenn auch anders als Leinölfirnis.

Teaköl dient zur Erhaltung bzw. Auffrischung des Farbtons edler Hölzer. Folgendes Beispiel soll Dir diese Aussage verdeutlichen:

Teakholz hat einen herrlichen honigbraunen Farbton. Die Natur will es so, dass dieser sich mit der Zeit durch verschiedene Witterungseinflüsse in einen silbergrauen Farbton verwandelt. Diesen Prozess kannst Du durch eine regelmäßige Teaköl-Behandlung aufhalten.  

Wichtig zu wissen: Teaköl ist anders zusammengesetzt als Leinölfirnis. Die meisten Produkte enthalten Lösungsmittel, welche die Konsistenz verbessern und den Trocknungsprozess beschleunigen sollen. Hauptbestandteile sind meist mehrere Öle wie Lein, Rizinus und Holzöl sowie Naturharz.

Leinölfirnis VS Teaköl: Eigenschaften und Wirkung

Während Leinölfirnis je nach Konsistenz unterschiedlich auf Holz reagiert, ändert sich die Wirkungsweise bei Teaköl je nach Produkt nicht oder nur wenig. In Bezug auf den Trocknungsprozess ist die Dauer bei beiden Holzschutzmitteln produktabhängig.

Trägst Du ein Leinölfirnis pur auf, schützt es die Oberfläche mit einer stabilen Schutzschicht und macht es widerstandsfähig gegen Abnutzungsspuren durch Berührung.

Soll es das Holz wetterfest machen, muss ein Gemisch aus Leinölfirnis und Terpentin bzw. Terpentinersatz hergestellt werden. Siehe dazu unseren Beitrag: „Warum Leinölfirnis mit Terpentin verdünnen?“

Teaköl dringt generell tief ins Holz ein. Bei einigen Hölzern kann es je nach Zustand erforderlich sein, die Behandlung zu wiederholen. Letzteres trifft für beide Holzschutzmittel zu. 

Empfehlung: Um den Wirkungseffekt stabil zu halten solltest Du in gewissen Zeitabständen eine oder mehrere neue Schichten Leinölfirnis oder Teaköl auftragen.

Leinölfirnis VS Teaköl: Vor- und Nachteile

Vorteile von Leinölfirnis:

  • Natürlicher, ungiftiger und somit lebensmitteltauglicher Holzanstrich.
  • Blättert weder ab noch bilden sich Reste. 

  • Meist keine gesundheitsschädlichen Lösungsmittel enthalten. 
  • Ergiebig, leicht zu verarbeiten und einfach erneuerbar.

Nachteile von Leinölfirnis:

  • Schützt nicht vor Pilzen wie Blaufäule. 
  • Kunden bemerken Anfangs strengen Geruch. 
  • Trocknet langsamer als Holzschutzlack. 

  • Gefahr von Selbstentzündung gebrauchter Pinsel, Lappen oder Tücher.
  • bleihaltige Zusatzstoffe in einigen Produkten.

Vorteile von Teaköl:

  • Zuverlässiger und nachhaltiger Schutz vor Verfärbung. 
  • Einfach aufzutragen. 
  • Als helles und farbiges bzw. dunkles Teaköl verfügbar.

Nachteile von Teaköl:

  • Teilweise nur mit Spezialpinsel aufzutragen.
  • Meist geruchsintensiver als Leinölfirnis.
  • Enthält mitunter gesundheitsschädliche und hoch entzündliche Lösungsmittel.

Leinölfirnis und Teaköl: Allgemeine Anwendungshinweise

Egal welches dieser beiden Holzschutzmittel Du verwendest; eines sollte einer Anstrich-Aktion stets vorausgehen: Die gründliche Reinigung der zu behandelnden Holz-Oberflächen. 

Es ist unabdinglich, dass Du sie zu hundert Prozent von jeglichem Schmutz, Staub und Harzablagerungen befreist. Nur unter dieser Voraussetzung kann der erwünschte Schutzfaktor erreicht werden. 

Je nach Holzart und Beschaffenheit kann es auch erforderlich sein, das Holz abzuschleifen. Die dadurch entstehenden Rückstände musst Du ebenfalls beseitigen. 

Wichtig: Leinölfirnis oder Teaköl darf erst aufgetragen werden, wenn die bereinigten Holzflächen vollkommen trocken sind. Achte auf jeden Fall darauf, dass die Umgebungstemperatur mindestens 16 Grad Celsius beträgt und der Raum, in dem Du arbeitest, immer gut durchlüftet wird.

Ein weiterer Punkt, den Du nicht außer Acht lassen darfst, ist ein gewisses Sicherheitsrisiko. Deine eigene Sicherheit und die Deiner Mitmenschen müssen gewährleistet sein.

Vergiftungsgefahr besteht bei Leinölfirnis nur, wenn Blei oder andere giftige Trocknungsbeschleuniger bzw. Lösungsmittel drin sind. Dies ist jedoch nur bei wenigen Produkten der Fall.

Was die Gefahr der Selbstentzündung benutzter Arbeits-Utensilien angeht; diese bergen beide Holzpflegemittel. Schon wegen des leicht entflammbaren Leinöls. 

Beim Leinölfirnis ist die Gefahr desto größer, je mehr Du es mit Terpentin verdünnst. Beim Teaköl spielen auch noch die anderen Zusätze eine Rolle.  

Um Gefahren weitestgehend aus dem Wege zu gehen, empfehle ich Dir, grundsätzlich nach lösungsmittelfreien Produkten Ausschau zu halten. Normalerweise kannst Du der Packung bzw. Produktbeschreibung die Inhaltsstoffe eines Produktes entnehmen. 

Fehlen irgendwelche dieser Wichtigen Angaben, solltest Du Dich nach einem anderen Produkt umschauen. Diese Empfehlung gilt vor allem für Teaköl, welchem Du in Punkto Sicherheit und Schutzmaßnahmen besondere Aufmerksamkeit schenken solltest. 

Mehr dazu erfährst Du in meinem Beitrag: „Wie verwendet man Teaköl“?

Zusammenfassung

Leinölfirnis oder Teaköl? Entscheidend ist der Verwendungszweck.

Was welchem Zweck dient, haben wir geklärt. Ich habe Dir die jeweiligen Vor- und Nachteile aufgezeigt und Verwendungstipps gegeben. 

Zudem hast Du erfahren, woran Du gute Produkte erkennst und von welchen Du besser die Finger lassen solltest.

Ich denke: Im Zusammenhang mit meinen Tipps und den damit verknüpften Beiträgen sollte sich eine perfekte Antwort auf all Deine fragen kreieren lassen. Liege ich richtig?

Mit der Hoffnung, dass dem so ist und Du zufrieden bist, bedanke ich mich für Deinen Besuch bei CAMPERWELTEN. Schon jetzt freue ich mich auf unseren nächsten Bastlertreff. 

Bist Du wieder dabei? Wir würden uns freuen.         

Titelfoto: Leinölfirnis vs Teaköl (Quellen: Kaufland & Oellers)

Nanny Catterfield

Ich könnte viel aus meinem Leben erzählen. Es ist reich an Erfahrungen und erfüllt von allerlei Interessen. Zu meinen Hobbys gehören unter anderem Tiere, Musik, Computer, Reisen und kochen. Meine berufliche Karriere begann in der Telefonzentrale einer Wohnungsbaugesellschaft und führte mich in die Marketing-Branche, wo ich mich im Jahre 2010 als Web-Autorin etablierte. Camping in freier Natur gehört zu meinen großen Wünschen, die mir aber aufgrund von Blindheit bisher unerfüllt geblieben sind. Deshalb kann ich mich leider nicht zur Gemeinde der aktiven Camper zählen, auch wenn ich es gern mag.  Ende 2020 habe ich aber bei Camperwelten mein Paradies gefunden. Dort ist es mir vergönnt, meine Träume von einem schicken Wohnwagen an Strand und Meer in meinen Texten niederzuschreiben und sie mit anderen zu teilen. Dafür bin ich dankbar.

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