Owatrol Sprühen Oder Streichen? (Schrauber hilft aus)


Rostvorsorge und Behandlung ist ein wichtiges Thema und gehört bei der Automobil- und Wohnmobilbranche zum alten Eisen.

Owatrol sprühen oder streichen? Grundsätzlich ist beides möglich, allerdings sollte man bei der Handhabung sorgfältig sein. Große Flächen werden dabei gerollt oder gestrichen, denn so kann die Farbe deckend aufgetragen werden. Kleine Falze und Übergänge sind dagegen zu sprühen, denn da kommt Owatrol schlicht besser in die Übergänge.

Daneben gibt es allerdings auch noch einige wertvolle Tipps, was beispielsweise die Überstreichbarkeit angeht.

Ebenso widmen wir uns ganz allgemein dem Thema Rost und zeigen euch außerdem, ob man bereits gespachtelte Stellen mit Owatrol behandeln kann.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.

Owatrol Streichen oder Sprühen – was ist besser?

Zuerst einmal wollen wir uns der wichtigsten Frage stellen, nämlich ob Owatrol besser gesprüht oder gestrichen / gerollt wird.

Egal für welche Lösung man sich entscheidet, verkehrt ist keine von beiden und somit kann man das Mittel sowohl sprühen als auch streichen.

In der Praxis hat sich herausgestellt, dass große Flächen wie eine Außenhaut oder ein Unterboden gestrichen werden.

Neben einer guten Deckung erreicht man so auch ein gleichmäßiges Bild. Anders sieht es bei Falzen und den Hohlräumen aus.

Diese sind in der Regel nur schwer zu erreichen und daher ist es eine sinnvolle Alternative, in diesen Fällen zu sprühen.

Wer das passende Werkzeug hat, kann beispielsweise mit einem Kompressor (bereits ab 65 Euro) und Druckluft arbeiten.

Im Vergleich zur Sprühdose werden so keine Treibgase freigesetzt (den Druckaufbau übernimmt der Kompressor).

Wir wollen uns auch noch einmal kurz der Frage widmen, ob es Owatrol oder Fertan sein sollte.

Owatrol “untergräbt” den Rost und sorgt so dafür, dass sich dieser nicht weiter ausbreiten kann. Allerdings bleibt er auf der Fläche haften.

Fertan ist da anders. Der Rost wird mit Fertan aufgeweicht und lässt sich nach einer Einwirkzeit (rund 1 Tag) einfach abwischen.

Zurück bleibt ein blankes, aber schwarzes Stück Metall, das erneut grundiert und lackiert werden kann.

Owatrol überlackieren – aber nur mit 1K-Lacken

Häufig möchte man nicht nur den Rost entfernen, sondern zusätzlich auch wieder einen neuen Lack auftragen.

Falls man direkt auf Owatrol Öl lackieren möchte, so funktioniert das leider nur mit 1K-Lacken.

Diese Lacke sind daran erkennbar, dass sich diese durch Verdünnung verdünnen lassen. Weiterhin sind Ovagrundol und Chassislack erlaubt.

Im Wohn- und Automobilbereich arbeitet man dagegen mit 2-K-Lacken. Für solche Lacke muss man im Vorfeld eine Grundierung auftragen.

Wird dieser Schritt nicht beachtet, kann dies dazu führen, dass Blasen entstehen oder das Owatrol einfach wieder abblättert.

Gute Grundierungen in Verbindung mit Owatrol sind Owatrol CIP (1 Liter etwa 44 Euro bei Amazon) sowie Brantho Korrux.

Darf man Owatrol verdünnen?

Wir bleiben auch gleich bei den Anwendungen und schauen uns einmal an, ob man Owatrol verdünnen darf.

Laut Gebrauchsanweisung sollte man dies tunlichst vermeiden, denn ansonsten kann die Wirkung von Owatrol beeinträchtigt werden.

Darüber hinaus sollte man angedicktes Öl direkt auftragen, denn im Anschluss kann man es nicht mehr verwenden.

Ob man Hammerite mit Owatrol mischen kann, erfahrt ihr im folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.

Roststellen vor dem Auftragen behandeln?

Auch bei der Anwendung von Owatrol selbst gibt es ein paar Punkte zu beachten. Bei leichtem Flugrost kann man Owatrol Öl direkt auftragen.

Ist die Korrosion dagegen weiter fortgeschritten, so muss vorgearbeitet werden. In diesen Fällen ist es wichtig, dass der lose Rost entfernt wird.

Im Anschluss daran werden die Roststellen am besten per Hand abgeschliffen. Alternativ dazu kann man auch eine Flex mit einer CSD- oder SVS-Scheibe nehmen, allerdings sollte man darauf achten, dass die Fläche nicht zu heiß wird.

Hintergrund ist, dass durch die Hitze der Rost mit dem Metall zu einer dicken schwarzen Schicht verschmelzen kann, wodurch Owatrol nur sehr schwer eindringen kann.

Häufig besteht das Metall aus mehr als nur einer Roststelle und somit gibt es auch noch freie Flächen. Diese sollte man, so gut es geht, von Schmutz, Dreck und Fett befreien.

Zur Reinigung könnt ihr beispielsweise WD-40 verwenden. Im Anschluss daran tragt ihr Owatrol Öl in mehreren Durchgängen auf.

Eine gesättigte Rostelle erkennt man an einem glänzenden Film, die ähnlich wie Holzlasur aussieht.

Im Schnitt reichen 3 Durchgänge aus, bis die Stelle vollständig mit Owatrol gesättigt ist. Nach rund einem Tag ist das aufgetragene Owatrol vollständig durchgetrocknet.

An diesen Stellen sollte man kein Owatrol auftragen

Falls ihr reines Owatrol Öl als Grundierung auftragen wollt, so können wir euch davon nur abraten.

Der Hintergrund ist, dass das Öl nicht in die Oberfläche eindringen kann, sondern nur auf dem Metall aufliegt.

Dadurch würde sich aufgetragene Farbe nicht nur verdünnen, sondern auch schnell wieder abblättern.

Eine einzige Ausnahme besteht dann, wenn das Owatrol Öl in Falzen eingesetzt wird. In solchen Fällen kann es nicht mehr zurücklaufen und bleibt an den entsprechenden Stellen haften.

Sofern bereits Öl ausgetreten ist, sollte man dieses wegwischen oder alternativ dazu abschleifen (falls es schon getrocknet ist).

Es ist sinnvoller, direkt auf Owatrol CIP zu setzen. Falls ihr wissen wollt, wie gut Owatrol ist, schaut euch einmal den folgenden Beitrag an.

Spachtelmasse auf Owatrol auftragen – Ist das möglich?

Zum Abschluss wollen wir uns einmal anschauen, ob man Spachtelmasse auf Owatrol auftragen kann.

Dies müssen wir allerdings verneinen, denn die Spachtelmasse würde sich nach einiger Zeit schlicht von selbst abplatzen.

Das Problem sind die unterschiedlichen Dehnungsverhalten. So weitet sich Owatrol Öl in der Sonne stärker als die Spachtelmasse.

Es besteht eine Ausnahme. So müsste man die Stelle zusätzlich mit Brantho Korrux behandeln und auf spezielle Epoxy-Spachtelmasse (600 Gramm etwa 19 Euro) zurückgreifen.

Durch den enthaltenen Epoxidharz dehnt sich die Spachtelmasse mit und wird nicht mehr so einfach porös – ein immenser Vorteil.

Der Wermutstropfen: Die Spachtelmasse ist im Vergleich zur herkömmlichen Alternative relativ teuer und kostet 600 Gramm gerne 20 Euro.

ZUSAMMENFASSUNG

Im vorliegenden Artikel haben wir uns mit der Frage beschäftigt, ob man Owatrol sprühen oder streichen sollte.

Dabei haben wir festgestellt, dass beide Varianten sowohl ihre Vor- als auch Nachteile besitzen. Daraus ableiten können wir, dass man große Flächen streichen oder rollen sollte, während mit der Spraydose kleine Falze bearbeitet werden.

Als Grundierung eignet sich dagegen nur Owatrol CIP, denn das reine Öl ist schlicht zu flüssig und würde verlaufen. Die Farbe würde zudem einfach abblättern.

Ob man Owatrol für einen Wohnwagen verwenden sollte, lest ihr im folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.

Titelfoto: Owatrol – Sprühen vs Streichen (Quelle: bootsbedarf-nord)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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