Flüssigmetall, viele von euch denken bei diesem Begriff sehr wahrscheinlich an die Zukunft, in der Roboter sich mit flüssigem Metall reparieren.
Es handelt sich allerdings nicht um ein Phantasieprodukt, sondern um Realität. Sorgen muss man sich keine machen, denn genau genommen handelt es sich noch nicht einmal um echtes Metall.
Im folgenden Artikel wollen wir uns einmal mit diesem Phänomen befassen, denn es hat einige nützliche Eigenschaften.
Darüber hinaus gehen wir auch auf die Aushärtezeit von Petec Flüssigmetall ein und zeigen, wie man es anwenden soll.
Was ist Flüssigmetall?
Zuerst einmal wollen wir den Begriff näher erläutern. Bei Flüssigmetall (Liquidmetal) handelt es sich um ein Zwei-Komponenten-Produkt, bestehend aus:
- Metallpartikeln
- Epoxidharz
Somit haben die Produkte leitfähige Eigenschaften und lassen sich im ausgehärteten Zustand ähnlich bearbeiten wie Metall.
Daher ist es so möglich, ein ausgerissenes Gewinde damit zu flicken (aber nur wenn es keinen starken Belastungen ausgesetzt ist).
Wir wollen auch noch einmal Metall eingehen, die tatsächlich bei geringen Temperaturen flüssig werden.
Allerdings möchten wir darauf hinweisen, dass es sich dabei nicht um klassische Metallkleber handelt.
In den meisten Fällen wäre das verflüssigte Metall sogar giftig. Quecksilber zählt zu den Metallen, die sich bei Raumtemperatur verflüssigen (20 Grad Celsius).
Auch Francium verflüssigt sich bei etwa 27 Grad Celsius. Beide Metalle sind allerdings giftig beziehungsweise radioaktiv und sind daher nicht im Campingbereich zu nutzen.
Die Einsatzgebiete von Flüssigmetall im Überblick
Damit kommen wir zu den Anwendungsgebieten. Wie wir also wissen, handelt es sich um einen Verbund aus Epoxidharz und Metallpartikeln.
Da Epoxidharz nur mit einem Härter aushärtet, sind die Metallpartikel in diesen beigemischt. Flüssigmetall besitzt daher ein großes Einsatzspektrum.
So wird es beispielsweise im Bereich der Löttechnik für integrierte Schaltkreise genutzt, um möglichst viele Bauteile schnell zu fixieren.
Ebenso wird es auch als Dichtmittel für beispielsweise Kühler verwendet (Stichwort Flüssigdichtung).
Ihr könnt mit Flüssigmetall aber auch Gewinde reparieren. Reißt euch beispielsweise ein Gewinde der Markise aus, kann dieses Hilfsmittel schnell Abhilfe schaffen.
So könnt ihr danach einfach ein Gewinde schneiden und eine neue Schraube setzen. Wusstet ihr eigentlich schon, dass Epoxidharz gegen Rost hilft?
Das flüssige Harz verbindet sich mit dem Rost und dringt in dessen Poren ein. Dadurch kommt wieder ein festes Konstrukt zustande.
Grundsätzlich könnt ihr Flüssigmetall bei folgenden Materialien nutzen:
- Guss
- Stahl
- Eisen
- Aluminium
- Keramik
- Beton
- Holz
Das Einsatzspektrum ist also breit gefächert und nicht nur auf Metalle beschränkt.
So wendet ihr Flüssigmetall an
Ist das Malheur erst einmal passiert, dann muss schnell Abhilfe geschaffen werden. Kommen wir einmal zur Markise zurück.
Ist das Gewinde gerissen, findet die Schraube keinen sicheren Halt. Fahrt ihr jetzt die Kassettenmarkise aus, passiert es, dass die Krafteinwirkung auf die restlichen Schrauben zu groß wird.
In der Folge könnte die Markise abfallen. In diesem Sinne könnt ihr euch auch die Frage sparen, welches Sikaflex wofür geeignet ist, denn das hilft auch nicht.
Je nachdem, ob ihr eine Kartusche oder ein Gebinde nutzt, müsst ihr den Härter und das Epoxidharz zuerst mischen.
Danach tragt es direkt auf die Stelle auf, im Falle des Gewindes, drückt ihr es weit in das Loch. Verarbeite es schnell, denn Flüssigmetall härtet schnell aus.
Nach der Aushärtung könnt ihr dann ein neues Loch bohren und die Schraube wieder setzen.
Noch ein Wort zum Mischungsverhältnis. Dieses immer im Verhältnis von 1 zu 1.
Kann man mit Flüssigmetall auch kleben?
Kommen wir jetzt zu einem anderen Anwendungsgebiet, nämlich dem Kleben. Auch das ist einfach möglich, denn schließlich wird Kunstharz benutzt.
Geht hier ähnlich vor wie oben beschrieben und mischt zuerst Härter und Mittel. Die Menge ist in diesem Fall allerdings deutlich kleiner.
Habt ihr beispielsweise ein abgebrochenes Gussstück, dann schleift zuerst die schadhafte Stelle etwas ab.
Die losen Partikel entfernt ihr mit einem Pinsel. Im Anschluss streicht ihr die Stelle mit etwas Flüssigmetall ein und presst es auf das Gegenstück.
Nach kurzer Zeit verbinden sich die beiden Teile wieder. Dabei halten diese auch die meisten Umwelteinflüsse wie Regen, Schnee oder Salz aus.
Noch ein Wort zum Flicken von Löchern in Kühlern oder an Wasserrohren. Zuerst muss das Wasser restlos entfernt werden.
Danach spritzt ihr Flüssigmetall an die Stelle und bindet es von außen mit etwas Klebeband ab.
Die Aushärtezeit im Überblick
Kommen wir jetzt zur Kernfrage, der Aushärtezeit. Eine erste Aushärtung von Flüssigmetall beginnt bereits nach rund vier Minuten.
In dieser Zeit ist das Mittel schon etwas angetrocknet und besitzt etwas Halt. Nach weiteren zehn Minuten könnt ihr es mit euren Händen nicht mehr verschieben.
Die Endfestigkeit tritt nach rund dreißig Minuten in Abhängigkeit von der Außentemperatur und Feuchtigkeit ein.
Ab diesem Zeitpunkt kann das mit Flüssigmetall befestigte Produkt vollumfänglich genutzt und bearbeitet werden.
Am besten legt ihr euren reparierten Gegenstand in die Sonne, denn das beschleunigt den Prozess.
Achtet allerdings darauf, dass der Kleber nicht herauslaufen kann, da ansonsten die Wirkung nicht mehr gegeben ist.
Petec Flüssigmetall: interessante Produktinformationen
Zum Abschluss wollen wir eine Produktempfehlung aussprechen, mit denen auch viele andere Camper sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Die Rede ist von Petec Flüssigmetall.
Gelobt wird unter anderem die Haftung als auch die einfache Anwendung.
Auch müsst ihr euch über die Frage, welches Epoxidharz hitzebeständig ist, keine Gedanken mehr machen.
So hält Petec Flüssigmetall bis zu 120 Grad Celsius aus. Die erste Aushärtung beginnt bereits nach rund vier Minuten.
Weiterhin überzeugen auch der Preis und die hochwertigen Bestandteile.
Kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr nur wenig Harz aus einer Spritze braucht, dann säubert diese direkt danach, denn ansonsten verklebt diese.
ZUSAMMENFASSUNG
Die Aushärtezeit von Petec Flüssigmetall tritt innerhalb der ersten vier Minuten ein. Nach weiteren zehn Minuten kann die geklebte Stelle nicht mehr per Hand bewegt werden.
Für eine vollständige Aushärtung werden gerade einmal dreißig Minuten gebraucht. Dadurch können Reparaturen sehr schnell vorgenommen werden.
Bei Flüssigmetall handelt es sich daher viel mehr um einen Zwei-Komponenten-Kleber. So kommt auch weiterhin Epoxidharz zum Einsatz.
Der einzige Unterschied besteht darin, dass auch Metallpartikel beigemischt werden. Daher ist Flüssigmetall auch elektrisch leitfähig.
Nach der Aushärtung ist es möglich, Flüssigmetall wie einfaches Metall zu bearbeiten.
Der genaue Unterschied zum Flüssigmetall ist der Flüssigkunststoff. Passende Tipps, wie ihr dieses bei einem Wohnmobil einsetzt, gibt es unter dem folgenden Artikel.
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Titelfoto: 4 Minuten Aushärtezeit für Petec Flüssigmetall (Quelle: petec)