Metallisches Geräusch Bei Fahrrad Scheibenbremse (prüfe…)


Bremsscheiben als auch Bremsbeläge sind ein Verschleißteil, die regelmäßig ersetzt werden müssen.

Dies gilt nicht nur für Wohnmobile sowie PKW, sondern auch für Fahrräder. In unserem heutigen Ratgeber, wollen wir uns mit der Problematik befassen, was zu machen ist, wenn ein metallisches Geräusch bei der Scheibenbremse des Fahrrads zu hören ist. 

Wie auch beim Auto ist es besonders wichtig sorgfältig zu arbeiten und ihr werdet überrascht sein, wie stark sich die Arbeit im Vergleich zu einem klassischen Auto ähnelt.

Im nachfolgenden Artikel wollen wir nicht nur die Ursachen beleuchten, sondern euch auch noch eine Anleitung für eine reibungslose Reparatur bieten.

Zusätzlich wird es auch noch einige praktische Tipps geben, sodass ihr künftig die Wartung und Reparatur selbstständig machen könnt.

Metallisches Geräusch an der Scheibenbremse: Das sind die Ursachen

Zuerst einmal etwas Theorie. Es gibt beim Fahrrad zwei unterschiedliche Typen von Bremsbelägen:

  • Gesinterte Beläge

  • Organische Beläge 

Gesinterte Beläge sind dabei härter und somit auch belastbarer als organische Beläge. Allerdings neigen sie, wenn sie heiß sind, gerne zum Quietschen.

Dies ist vor allem im Alltag nicht sonderlich praktisch, sodass fernab von bergigen Regionen auf organische Beläge zurückgegriffen wird.

Diese sind weicher als die gesinterten Beläge, nutzen sich allerdings schneller ab und müssen daher früher ersetzt werden. 

Bei der erstgenannten Alternative ist es durchaus normal, wenn leichte metallische Geräusche auftreten.

Schwieriger wird es, wenn diese Geräusche regelmäßig und/oder sogar ständig auftreten. In diesen Fällen sind zumeist die Bremsbeläge (bitte aktuellen Preis prüfen) verschlissen.

Wichtig ist es, die Beläge schnellstens zu wechseln, da die Bremswirkung ansonsten nicht mehr gegeben ist.

In einigen Fällen sind allerdings nicht nur die Beläge verschlissen, sondern auch die Bremsscheiben. Woran man das erkennt, klären wir im nachfolgenden Abschnitt. 

Wie ihr beim Fahrrad das Ritzel vorne wechseln könnt, lest ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.

Scheibenbremsen Stärke messen: So klappt es

Als nächstes wollen wir uns wie versprochen um die Bremsscheiben kümmern. Diese verschleißen in der Regel langsamer als die Bremsbeläge.

Um die genaue Stärke zu messen, benötigt ihr eine Schieberlehre. Alternativ dazu eignet sich auch ein Bremsscheiben Prüfer.

Um ein erstes Ergebnis zu bekommen, müsst ihr die Bremsscheibendicke an der Innenseite und dann an der Außenseite messen. 

Hierbei hat eine neue Scheibenbremse eine Dicke zwischen 1,6 mm und 2,3 mm. Bei einer Dicke zwischen 0,2 mm und 0,5 mm muss auch die Bremsscheibe ausgetauscht werden.

Ist die Stärke noch in Ordnung, so reicht es aus, die Bremsscheibe mit etwas Bremsenreiniger abzuwaschen. 

Wie funktioniert ein Scheibenbremssystem?

So, der nächste Bereich, den wir uns anschauen wollen, ist die Wirkungsweise eines Scheibenbremssystems. Grundsätzlich gibt es dabei keine Unterschiede zwischen der eines Wohnmobils, eines PKW und der eines Fahrrads.

Lediglich die Bauformen sind jeweils immer etwas filigraner und im Falle eines Fahrrads kommt kein Bremskraftverstärker zum Einsatz.

Wie das System funktioniert, schauen wir uns jetzt einmal schematisch an. Sobald ihr den Bremshebel am Fahrrad drückt, wird etwas Hydraulikflüssigkeit in Richtung Bremskolben gedrückt.

Dieser fährt nach innen (in Richtung Beläge) und drückt die Bremsbeläge an die rotierenden Bremsscheiben. Dadurch wird das Fahrrad abgebremst beziehungsweise entschleunigt.

Durch die Reibung entsteht Hitze und vor allem gesinterte Beläge können dann anfangen zu quietschen.

Der Bremsbelag ist dabei grundsätzlich weicher als die Bremsscheibe, denn ansonsten wäre der Bremsweg deutlich länger (unter Umständen würde sich die Geschwindigkeit überhaupt nicht verringern).

Das ist auch der Hauptgrund, warum alte und abgegriffene Bremsbeläge ausgetauscht sowie regelmäßig überprüft werden müssen

Was ihr tun könnt, wenn die Scheibenbremse beim Fahrrad schleift, erfahrt ihr im folgenden Beitrag. Das solltet ihr nicht verpassen.

Scheibenbremse selber wechseln: Eine einfache Anleitung

Jetzt wollen wir uns noch einmal anschauen, wie man Scheibenbremse und Belege an einem Fahrrad wechselt.

Zuerst wird das Fahrrad auf den Kopf gestellt und das Hinterrad oder Vorderrad abgenommen (je nachdem welche Seite verschlissen ist beziehungsweise wo das Bremssystem sitzt). 

Ist das erledigt, müsst ihr euch den Bremssattel ansehen. Dort befindet sich ein Sicherungsring, den ihr abziehen solltet und eine Schraube, die ihr herausdrehen müsst.

Im Anschluss dürften euch die Bremsbeläge fast schon entgegen fallen. Sollte das nicht der Fall sein, so nehmt einen dünnen Schraubenzieher und hebelt sie nach oben hin langsam heraus.

Den Bremssattel sprüht ihr jetzt mit etwas Bremsenreiniger ein, um alle Ablagerungen zu entfernen.

Ist auch noch die Bremsscheibe auszutauschen, so müsst ihr sechs Schrauben entfernen oder bei den Varianten mit Centerlock eine einzige Zentrierschraube.

Wichtig: Die neuen Schrauben sind mit Schraubensicherung einzusetzen und mit 7 Nm anzuziehen.

Wie wirkt eine Schraubensicherung?

Bei einer Schraubensicherung, wie beispielsweise Loctite (für unter 10 Euro zu haben), handelt es sich um einen 1-Komponenten-Kleber in blauer Farbe.

In flüssiger Form legt sich der Kleber um das Gewinde der Schraube und härtet nach dem Hinindrehen aus.

Dabei bleibt dieser stets elastisch und verhindert, dass Luft oder Wasser eindringen kann. Zudem sorgt die Sicherung dafür, dass die Schraube ihre Vorspannkraft nicht verliert.

Dadurch kann sich die Schraube nicht einfach herausdrehen. Passende Schraubensicherung gibt es bereits ab 7 Euro.

Falls ihr wissen wollt, ob der Freilauf ein Verschleißteil ist, schaut euch den folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN an.

Die Bremssysteme im Überblick

Wir hatten vorhin schon einmal die Bremssysteme bei Fahrrädern angedeutet. Diese wollen wir jetzt noch einmal kurz erläutern.

 In der Regel gibt es zwei unterschiedliche Sicherungssysteme:

  • Centerlock

  • Mehrere Schrauben

Bei einer Centerlock Scheibe wird diese mittels eines Zentrierring befestigt. Dazu wird sie auf das Lager aufgesetzt und mit dem Hebel am Ring mit 40 oder 50 Newtonmeter festgezogen.

Der Vorteil ist eine einfache Montage. Nachteilig ist allerdings die nur geringe Komponentenauswahl, denn nicht viele Hersteller setzen auf diese Methode.

Stattdessen wird eine Bremsscheibe hauptsächlich mit mehreren Schrauben abgesichert. Diese Modelle sind meistens günstiger, da sie vermehrt im Umlauf sind. 

ZUSAMMENFASSUNG

Wenn die Scheibenbremse des Fahrrads ein metallisches Geräusch von sich gibt, so sind hauptsächlich die Bremsbeläge verschlissen.

Diese müssen dann ausgetauscht werden, wobei sich der Wartungsaufwand in Grenzen hält. Die Montage ist sehr gut für Laien realisierbar.

Wichtig ist bei der Montage, den Sicherungsring abzuziehen und die Schraube zu entfernen. Wo man gerade dabei ist, sollte zudem auch noch die Bremsscheibenstärke geprüft werden.

Ab einer Stärke von 0,5 mm muss auch die Bremsscheibe ausgetauscht werden. Abschließend ist eine Reinigung sinnvoll.

Was man mit Bremsenreiniger alles reinigen kann, erfahrt ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.

Titelfoto: Fahrrad Scheibenbremse verursacht metallisches Geräusch (Rechte: Canva)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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