Teaköl Selber Herstellen (Bastler sagt was geht & NICHT)


Willkommen in unserem Klub! Wieder einmal ist ein Bastler-Treffen angesagt. 

Unser Thema lautet: „Holzpflege. Wir wollen uns jedoch nicht über Holzschutzmittel unterhalten, die der Markt anbietet. 

Vielmehr soll es um die Frage gehen, wie man sich ein Teaköl selber herstellen kann, was zur Pflege von Teak- und anderen Edelhölzern gedacht ist.

Wir erörtern alles Wissenswerte rund um dieses Thema. Von den Zutaten und dessen Eigenschaften, über die Vorgehensweise bei der Herstellung bis hin zu den Tabus. 

Am Ende wirst Du wissen, wie Du ein umweltfreundliches und für alle verträgliches Teaköl herstellen kannst. Viel Spaß beim Lesen.

Warum Teaköl selber machen?

Eigenkreationen bringen viele Vorteile mit sich. Du kannst selbst entscheiden, was Dein Teaköl enthält.

Es wird Dir ermöglicht, bewusst auf gefährliche Inhaltsstoffe zu verzichten, welche in Fertigprodukten meist enthalten sind.

Damit verschaffst Du Dir Gewissheit, dass es 100 Prozent ungiftig bzw. lebensmittelecht ist. Tipp: Mehr zum Thema „Lebensmittelechtheit findest Du in meinem Beitrag: „Welches Epoxidharz ist lebensmittelecht?

Außerdem kannst Du Dir ein Teaköl herstellen, was sich nicht von selbst entzündet.   

Weitere Vorteile sind die Preise. Wer selber herstellt spart meist Geld. 

Beispiel: Ein fertiges Teaköl kostet allgemein um die 30 Euro. Stellst Du es selber her, bezahlst Du etwa die Hälfte.     

Teaköl herstellen: Empfohlene Zutaten

In der folgenden Aufstellung findest Du alles, was Du für dein Teaköl brauchst. Dabei habe ich streng darauf geachtet, dass meine Liste weder entzündliche noch gesundheitsschädliche Stoffe enthält.

Die hier aufgelisteten Zutaten sind ohne Risiko verwendbar. Du kannst Dich außerdem darauf verlassen, dass daraus ein Teaköl von langer Haltbarkeit entsteht.

  • Walnussöl 
  • Apfelessig 

  • Balsamico (für dunkles Holz)
  • Lebensmittelechte Farbpigmente 

  • Umweltfreundliche Erdpigmente
  • Ungiftiges Titanweiß-Pigmentpulver für den UV-Schutz)   

Wie sieht es mit Leinöl aus?

Ich weiß, dieses wird viel und gern empfohlen. Tatsächlich ist es Bestandteil in fertigem Teaköl, da es zu den trocknenden Ölen gehört. 

Allerdings gehört es auch zu jenen Bestanteilen, die leicht entflammbar sind. Die Gefahr besteht beim Trocknen. 

Deshalb kann ich Dir Leinöl nicht uneingeschränkt empfehlen. Selbst wenn es ansonsten ungefährlich- und sogar gesund ist.

Wenn Du Leinöl verwenden möchtest, nimm kaltgepresstes. Dieses ist wirkungsvoller als das Hart-Öl, welches unter Luftabschluss verkocht wurde.

Wichtiger Hinweis: Achte bei der Anwendung unbedingt darauf, dass beim Trocknen die Umgebungstemperatur nicht über 24 Grad Celsius steigt.  

Bedenkliche Inhaltsstoffe von Teaköl

In handelsüblichen Teaköl Produkten befinden sich außer den nützlichen Bestandteilen auch Inhaltsstoffe, die als bedenklich gelten, da sie auf verschiedene Art gefährlich oder gesundheitsschädlich sind.

Die folgende Liste enthält all jene, von denen Du die Finger lassen solltest:

  • Isoaliphate
  • Kiefernharze

  • Alkohol
  • Trocknungs-Beschleuniger (Sikkative)

All die hier aufgezählten bergen Gefahren für Haut, Augen und Atemwege. Außerdem können sie sich bei Wärmeeinwirkung bzw. Hitzestau entzünden.

Genaueres über die Verwendung von Teaköl und eventuelle Risiken findest Du in meinem Beitrag: „Wie verwendet man Teaköl?“ 

Ungeeignete Öle

Es gibt drei Kategorien von Ölen: Trocknende, halbtrocknende und nicht trocknende. Tatsächlich eignen sich nur trocknende Öle als Holzschutzmittel. Zwar dringen auch die anderen teilweise tief ins Holz ein, doch im Nachhinein zeigen sich mitunter unangenehme Nebenerscheinungen.

Trocknende Öle haben nur einen Nachteil, mit dem man jedoch leben kann: Sie brauchen ihre Zeit, um richtig auszuhärten.

Hier ist Geduld angesagt. Denn je nach Sauerstoffgehalt der Luft und herrschender Temperaturen dauert es bis zur völligen Aushärtung einen Tag bis mehrere Wochen. 

Vorteil: Der Schutz kann einige Jahre vorhalten, wenn Du das Öl in mehreren Schichten aufgetragen hast. Wichtig ist nur, dass Du nach dem Auftragen der einzelnen Schichten stets die entsprechenden Trocknungszeiten beachtest.

Was ist das Problem bei den Halb- und nicht trocknenden Ölen? Sie härten entweder nicht richtig oder nur zögerlich aus.

Nicht trocknende Öle wie Erdnussöl haben zudem die unangenehme Eigenschaft, dass sie nach einiger Zeit im Holz ranzig werden. Welche zu den nicht empfehlenswerten Ölen gehören, kannst Du den folgenden Listen entnehmen:     

Halbtrocknende öle:

  • Distelöl
  • Sonnenblumenöl

  • Sesamöl
  • Sojaöl
  • Hanföl

Nicht trocknende Öle:

  • Haselnussöl
  • Erdnussöl

  • Mandelöl
  • Olivenöl
  • Rizinusöl

Teaköl herstellen: So wird’s gemacht

Die Grundlage bildet das Öl. In unserem Beispiel ist es Walnussöl.

Als zweiten Hauptkomponenten benötigst Du etwas mit Reinigungseffekt. Wir nehmen Apfelessig. 

Nun fertigst Du eine Mixtur aus den beiden Komponenten im Verhältnis 1 zu 1 an. Soll es eine etwas dickere Konsistenz haben, kannst Du noch etwas Öl hinzugeben.

Achte aber darauf, dass es nicht zu dick wird. Denn Öl, was auf der Oberfläche liegenbleibt, kann nicht in die unteren Holzschichten eindringen. Somit wäre es für einen tiefgründigen Holzschutz nicht mehr geeignet.

Jetzt fehlen nur noch die Pigmente für die Farbgebung und den UV-Schutz; siehe Abschnitt „empfohlene Zutaten“. Diese gibst Du je nach Umgebung und persönlichem Geschmack hinzu.

Hinweis: Je mehr Sonne an das Holz gelangen kann, desto stärker muss der UV-Schutz sein.

Ergänzende Anmerkungen

Wenn Du im Internet nach Infos zur Selbstherstellung von Teaköl suchst, wirst Du kaum ein Ergebnis angezeigt bekommen. Du findest nur etwas über die Herstellung von Holzschutzmitteln bzw. Wachsen für Holz aller Art.

Ich habe festgestellt, dass auf den Seiten oft Erdnussöl empfohlen und hoch angepriesen wird. Dieses kann auch in gewissem Sinne als Holzschutzmittel verwendet werden. 

Wenn Du beispielsweise Möbelstücke oder eine Holzverkleidung oberflächlich mit einer Schutzschicht versehen willst, kannst Du es 1 zu 1 mit Bienenwachs mischen und aufstreichen.

Soll es jedoch tiefgründig wirken, rate ich Dir davon ab. Den Grund hatte ich bereits im Abschnitt „ungeeignete Öle“ genannt. 

Zusammenfassung:

Was Meinst Du? Wirst Du Dir in Zukunft Dein Teaköl selber herstellen? 

Ich denke: Die Infos sollten ausreichen, um dies zu wagen. Wenn Du es wie empfohlen zubereitest, kannst Du das auch mit ruhigem Gewissen tun. 

Ich finde: Es ist eine Wohltat zu wissen, dass man Teaköl auch ohne Gesundheitsrisiko und Brandgefahr herstellen kann. Manchmal wünsche ich mir, die Hersteller würden diesen Aspekten mehr Aufmerksamkeit und Beachtung schenken.

Bevor ich mich von Dir verabschiede, habe ich noch einen Tipp für Dich:

Falls Du vorhast, Verkleidungen, Möbel oder andere Bereiche zu lackieren und in dem Zusammenhang an Owatrol Lack denkst, kannst Du Dir gern unseren Beitrag „Owatrol Lack auffrischen“ anschauen.

Mit der Hoffnung, dass dieser Beitrag für Dich hilfreich war, bedanke ich mich für Deinen Besuch bei CAMPERWELTEN. Wir freuen uns, wenn Du bald wiederkommst – es erwarten Dich mehr als 1.500 Beiträge.         

Titelfoto: Teaköl selber herstellen (Rechte: canva.com)

Nanny Catterfield

Ich könnte viel aus meinem Leben erzählen. Es ist reich an Erfahrungen und erfüllt von allerlei Interessen. Zu meinen Hobbys gehören unter anderem Tiere, Musik, Computer, Reisen und kochen. Meine berufliche Karriere begann in der Telefonzentrale einer Wohnungsbaugesellschaft und führte mich in die Marketing-Branche, wo ich mich im Jahre 2010 als Web-Autorin etablierte. Camping in freier Natur gehört zu meinen großen Wünschen, die mir aber aufgrund von Blindheit bisher unerfüllt geblieben sind. Deshalb kann ich mich leider nicht zur Gemeinde der aktiven Camper zählen, auch wenn ich es gern mag.  Ende 2020 habe ich aber bei Camperwelten mein Paradies gefunden. Dort ist es mir vergönnt, meine Träume von einem schicken Wohnwagen an Strand und Meer in meinen Texten niederzuschreiben und sie mit anderen zu teilen. Dafür bin ich dankbar.

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