Ein Turbolader ist mittlerweile der Standard in einem Diesel- oder Benzinmotor.
Dabei wissen viele Fahrzeughalter nicht einmal, wie ein Turbo funktioniert und wie dieser gepflegt werden muss, damit er ein langes Leben hat.
In dem heutigen Beitrag VW T4 vs T5 Turbo erfährst du alles über Turbolader und ob es einen Unterschied zwischen dem T4 und T5 gibt.
Was ist ein Turbolader?
Allgemein wird ein Turbolader auch als Turbo oder Abgasturbolader (ATL) bezeichnet. Ein Turbo wird eingesetzt, um die Leistung des Verbrennungsmotors zu steigern.
Denn ein Motor bezieht seine Kraft aus der Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches.
Auf diese Weise wird die Leistung des Motors weiter gesteigert, wenn der Motor mehr von dem Gemisch bekommt.
Merke dir: “Bei gleichem Hubraum ergibt das mehr Leistung”. So entsteht auch bei kleinen Motoren ordentlich Kraft gleichsam als „Downsizing“ bezeichnet.
Damit der Hubraum vergrößert werden kann, müssen die Zylinder größer werden oder zumindest ein zusätzlicher hinzukommen.
Allerdings kann das Gleiche auch erreicht werden, wenn mehr Luft in die vorhandenen Zylinder hineingepresst wird. Für diesen Vorgang ist ein Turbolader zuständig.
Es gibt unterschiedliche Turboladertypen:
- Klassischer Turbolader
- VTG-Lader = variable Turbinengeometrie
- Twin-Scroll-Turbolader
Die Funktion eines Turboladers
Kurz erklärt.
Der Motor ohne Turbolader:
- Es wird hauptsächlich Frischluft angesaugt und dem Verbrennungsprozess hinzugefügt.
Der Motor mit Turbolader:
- Hier wird auch die Abgasluft genutzt. Dadurch gelangt wesentlich mehr Luft in die Zylinder.
Wobei dies zu einer höheren Motorleistung mit einem niedrigen Verbrauch führt. Schließlich werden auch niedrigere Emissionswerte erreicht.
Ein Turbo kann die Leistung um 30 bis 50 Prozent steigern. Das bedeutet, dass ein Motor mit 150 PS locker 195 bis 225 PS erreichen kann.
Bestehen tut der Turbolader aus einer Abgasturbine und einem Turboverdichter. Beide sind auf einer gemeinsamen Welle angebracht.
Bei der Turbine strömt das Gas von außen nach innen und umgekehrt von innen nach außen beim Verdichter.
Zu Beginn wird durch die Turbine die Abgasluft beschleunigt und in den Verdichter geleitet.
Hier wird die Luft komprimiert, um sie dann durch einen Ladeluftkühler zu leiten um ausreichend abzukühlen.
Dieser Vorgang ist wichtig damit die Emissionen reduziert und die Motorleistung gesteigert wird.
Jetzt wird die Luft in die Zylinder geleitet, und mit dem eingespritzten Kraftstoff die Kolben angetrieben.
Weil Turbomotoren eine höhere spezifische Leistung erreichen als Saugmotoren, arbeiten diese viel effizienter.
Was versteht man unter einem Twin-Turbo?
Heutzutage verfügen einige aufgeladene Motoren anstatt eines großen Turbo über zwei kleine. Diese teilen sich den Abgasstrom der Zylinder.
So nutzt bei einem Sechszylindermotor jeder Turbo die Abgase von jeweils drei Zylindern.
Zwei Turbolader haben den großen Vorteil, dass sie eine geringere Massenträgheit haben.
Das heißt ein großer Turbolader benötigt mehr Energie und damit höhere Drehzahlen, um einen höheren Ladedruck zu erreichen. Bei zwei Turboladern ist das nicht so.
Denn diese können schon bei geringeren Drehzahlen verdichtete Luft ausreichend fördern und erbringen auch bei besonders hohen Drehzahlen noch genügend Leistung.
Kurz gesagt: “Der Motor verbraucht weniger, leistet mehr und wird spontaner”.
Was ist ein Turboloch?
Ein Turboloch beschreibt die fehlende Leistung, die ein Turbo hat, bis die gewünschte Drehzahl erreicht wird.
Allerdings bezieht sich diese Beschreibung auf Fahrzeuge der 1990er Jahre.
Auch Turbolader haben Nachteile
Insbesondere ein Turbo-Benzin-Motor arbeitet nicht in allen Drehzahlbereichen genauso gut wie ein Saugmotor.
Vergleichsweise wenig verbrauchen die Motoren bei niedrigen bis mittleren Drehzahlen. Bei schnellen Autobahnfahrten erreichen die Motoren eine hohe Drehzahl.
Hier bezahlst du dann den Turbo-Aufschlag.
Je nach Laufleistung, Modell und Marke kann die Technik des Turboladers anfällig sein. Für viele Autofahrer ein Graus, wenn der Turbo nach 100.000 Kilometern den Geist aufgibt.
Und das geht richtig ins Geld.
Welche Ursachen können dem Turbo schaden?
Die Haltbarkeit des Turbo hängt stark vom Material und der Konstruktion sowie von deiner Fahrweise ab.
Folgende Ursachen kannst du durch regelmäßige Wartungsintervalle vermeiden:
- Verschmutztes Öl
- Mangelnde Ölversorgung
- Überhöhte Abgastemperaturen
- Eindringen von Fremdkörpern in die Turbine oder den Verdichter
Der Turbo im VW T4
Hauptsächlich in den T4 mit Dieselmotor wurde ein Turbolader verbaut.
- Bei den Motoren bis 75 kW (ABL, AJT, ACV) wurden sogenannte Wastegate-Lader von KKK (Typ K14) verbaut.
- Ab den 111 kW-Motoren (AHY) und dem 75 kW-TDI AXL kommen VTG-Lader mit variabler Turbinengeometrie von Garrett (Typ VNT20) zum Einsatz.
Wesentlicher Nachteil des Wastegate-Turboladers:
“Der Motor muss erst auf eine ausreichende Drehzahl gebracht werden, damit der Turbolader eine nennenswerte Verdichtung bringt”, das nennt sich auch “Turboloch”.
Beim T4-TDI setzt die Leistungssteigerung durch den Turbolader spürbar erst ab ca. 1.800 U/min ein.
Der VTG-Lader mit Variabler Turbinen-Geometrie soll das Turboloch verkleinern.
Betrieb und Probleme Turbolader im VW T4
Der Turbolader im T4 ist grundsätzlich langlebig. Allerdings ist das abhängig von einer ausreichenden Schmierung mit Motoröl. Ansonsten ruinierst du den Turbo rasch.
Bei Volllastfahrten entstehen sehr hohe Temperaturen. Deshalb darf der Motor nicht ohne ausreichende Kühlung abgestellt werden.
Denn wenn der Motor steht, gibt es keine Ölzirkulation durch den Turbolader mehr. Dadurch kommt es zur Überhitzung im Turbolader und das hat Folgen.
Der Turbolader im VW T5
Ab 2009 wurde der VW T5 neu überarbeitet. Den T4 und T5 California ist als Wohnmobil-Version bekannt.
Neu ist ein Vierzylinder-Dieselmotor mit 2,0 Liter Hubraum und Common-Rail-Einspritzung mit einer Leistungsstufe von 62 kW bis 132 kW und einem oder zwei Turboladern.
Außerdem wird der T5 mit einem turbogeladenen 2,0-Liter-Ottomotor (TSI) in zwei Leistungsstufen angeboten.
Turbolader VW T4 vs T5
Die T4 und T5 Transporter waren mit verschiedenen Turbolader-Optionen erhältlich – abhängig vom verbauten Dieselmotor.
Dabei waren der 1.9 TDI und der 2.0 TDI mit einem Einzelturbolader ausgestattet. Der 2,5 TDI hingegen mit einem Doppelturbolader.
Doppelturbolader findest du eher in einem VW T5. Dagegen kann es mit einem T4 Wastegate-Lader zu einem “Turboloch” kommen.
Der Motor, der einen Doppelturbolader verbaut hat, verbraucht weniger, leistet mehr und wird spontaner.
Folgende Dinge müssen bei der Wartung und Pflege der Turbolader im T4 und T5 berücksichtigt werden
- Motor und den Turbolader regelmäßig überprüfen
- Ölstand im Motor und im Turbolader regelmäßig überprüfen
- Kraftstofffilter regelmäßig wechseln
- Turbolader T4 vorsichtig behandeln und diesen nicht überlasten, um Schäden zu vermeiden. Das heißt nach dem Start des Motors nicht gleich Vollgas geben.
Du darfst dir auch gern meinen Beitrag VW T4 vs T5 Thermostat ansehen.
Zusammenfassung
Je nach verbauten Motor wurden im T4 und T5 verschiedene Turbolader verbaut. Da der T4 in den 1990er Jahren gebaut wurde, ist der Turbo bei guter Pflege und Fahrweise sehr langlebig.
Ein T5 mit einem Doppelturbo verbraucht weniger, leistet mehr und wird spontaner.
Ich hoffe der Beitrag VW T4 vs T5 war hilfreich für dich und bedanke mich für deinen Besuch auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: VW T4 vs T5 Turbo (Quellen: wikipedia.org & turbodynamics)