Wann Ist Ein Wohnmobil Wintertauglich? (CAMPER spricht…)


Camping im Winter erfreut sich einer großen Beliebtheit und ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen. Ob Alpen oder Nordsee, viele Ziele haben im Winter ganz ihren eigenen Reiz.

Wann ist ein Wohnmobil wintertauglich? Dazu gibt es die passenden DIN Normen EN 1645-1 und EN 1646-1, die den Begriff genau bestimmen. Ein Wohnmobil gilt dann als winterfest, wenn sich der Innenraum innerhalb von vier Stunden von -15 Grad Celsius auf 20 Grad Celsius aufheizt, wobei die Wasseranlage nach fünf Stunden aufgetaut sein muss.

Neben dieser Begrifflichkeit gehen wir auch noch auf die Besonderheiten von Alkovenmodellen ein und erklären, warum teilintegrierte Modelle sich nicht verstecken müssen. Ebenso zeigen wir, wie ihr euren Campingbus wintertauglich macht.

Winterfest versus Wintertauglich

Wer sich nach einem geeigneten Camper bei diversen Herstellern umsieht, der hört immer wieder die Begriffe „Winterfest“ und „Wintertauglich“. Obwohl sich beide Begriffe fast gleich anhören, gibt es doch einige signifikante Unterschiede.

Mit den DIN-Normen EN 1645-1 und EN 1646-1 wurden beide Begriffe sogar genau definiert. Wenn ein Wohnmobil wintertauglich sein soll, dann muss sich der Innenraum innerhalb von zwei Stunden von null Grad Celsius auf zwanzig Grad Celsius erwärmen lassen.

Ein winterfester Camper geht da sogar noch einmal weiter. Hier muss der Innenraum binnen vier Stunden sich von minus fünfzehn Grad Celsius auf zwanzig Grad Celsius erwärmen lassen.

Daneben muss auch das Wasser in den Tanks innerhalb von fünf Stunden vollständig aufgetaut sein. Wer sein Wohnmobil im Winter heizen möchte, sollte daher eher zu einem winterfesten Mobil greifen.

Alkovenmodelle sind sehr beliebt

Äußerlich wirken Wohnmobile mit Alkoven klobig und gelten im allgemeinen Sprachgebrauch auch als „das Wohnmobil“. Tatsächlich hat die Verbreitung auch einen guten Grund.

Die meisten Modelle besitzen eine Außenhaut aus Gfk (früher hatten die Modelle meistens Hammerschlagblech). Da Gfk besonders leicht und dennoch robust ist, gewann es schnell die Herzen vieler Wohnmobilhersteller.

Darüber hinaus besitzt der Baustoff eine gute Klebewirkung, sodass direkt dahinter mehrere Polystyrolplatten in Sandwich-Bauweise montiert werden können. Somit ist eine gute Dämmwirkung garantiert.

Die angebrachten Seitenfenster aus Acryl weisen eine Doppelverglasung auf und sind mit einer dicken Dichtung ausgerüstet. Das erhöht die Dämmwirkung zusätzlich.

Im Innenraum kommt meistens ein Doppelboden zum Einsatz, auf dessen praktischen Nutzen wir später in diesem Artikel noch einmal eingehen.

Dank dieser vielen nützlichen Eigenschaften, verwundert es daher nicht, dass Alkoven-Wohnmobile nach wie vor, bei Campingfreunden sehr beliebt sind.

Teilintegrierte Modelle können auch wintertauglich sein

Die Technik ist stets im Wandel und so sind vor allem elektrische Geräte mittlerweile sehr klein und kompakt. Das kommt den teilintegrierten Modellen zugute, da diese eine Kombination aus nutzbaren Raum und Alltagstauglichkeit darstellen.

Dadurch wird der nutzbare Raum deutlich gestreckt und es kann eine gute Dämmung angebracht werden. Somit können auch diese Modelle wintertauglich gemacht werden, womit eine Reise im Winter möglich ist.

Man sollte aber wissen, dass die Dämmwirkung niedriger ist als bei den Alkoven-Wohnmobilen. Ebenso ist eher selten ein Doppelboden verbaut, denn dies lässt das Chassis meistens nicht zu (im Prinzip handelt es sich ja um ausgebaute Kastenwagen).

Einen Campingbus winterfest machen – diese Möglichkeiten gibt es

Kommen wir jetzt zu dem Punkt, wie sich eigentlich ein eigener Campingbus winterfest machen lässt. Dazu gibt es diverse Maßnahmen, wie zum Beispiel:

  • Thermomatten für Glasscheiben
  • Dicker Vorhang zur Abtrennung zwischen Wohnbereich und Fahrerhaus

  • Fußbodenheizung
  • Armaflex-Dämmung

Thermomatten sind eine sinnvolle Ergänzung, mit der sich ein Campingbus schnell und einfach dämmen lässt. Die Matten gibt es dabei sogar passgenau für viele Modelle.

Ein wichtiger Faktor ist die Abtrennung zwischen Fahrerhaus und Wohnbereich, denn durch die große Windschutzscheibe kann viel kalte Luft in den Innenbereich strömen. Wenn die Scheibe verkleidet wird und die Kabine zusätzlich noch abgetrennt wird, so verkleinert sich der Effekt.

Selbstverständlich hilft auch eine Fußbodenheizung, die schnell und einfach verlegt werden kann. Dabei ist diese einfach unter den aktuellen Boden zu legen.

Auch die Seitenwände können mit Armaflexplatten verkleidet werden. Diese besitzen eine gute Dämmwirkung und lassen so wenig Wärme in den Innenraum.

Mit all diesen Maßnahmen wird nicht nur die Heizung geschont, sondern zugleich auch noch das Raumklima deutlich erhöht.

Ein doppelter Boden ist praktisch

Ein Wohnmobil mit Doppelboden hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen wäre da das bessere Fahrverhalten zu nennen, da das Chassis nicht direkt auf den Achsen aufliegt.

Daneben gibt es natürlich auch noch zusätzlichen Stauraum, in dem beispielsweise Gasflaschen, Bettwäsche und andere Utensilien untergebracht werden. Dabei erhöhen nicht nur die untergebrachten Materialien die Dämmwirkung, sondern auch die Kammern selbst.

Durch die warme Luft, dringt die kalte Außenluft nur langsam in den Innenraum ein, wodurch die Wärme länger erhalten bleibt. Somit ist es nicht verwunderlich, warum besonders Alkovenmodelle das Prädikat „Winterfest“ erhalten.

Vorgestellt: Hymer B-Klasse MasterLine T

Zum Abschluss des Artikels wollen wir euch noch ein winterhartes Wohnmobil vorstellen. Dieses stammt von Hymer und hört auf den Namen B-Klasse MasterLine T.

Mit einem geeigneten Wohnmobil Unterstellplatz kann man mit dem Hymer auch tiefen Temperaturen trotzen. Dazu trägt der harmonische Innenbereich bei, der sehr gut verarbeitet wirkt und mit hellen Materialien glänzt.

Neben einer Ambiente-Beleuchtung gibt es natürlich genug Stauraum sowie eine Küchenzeile und ein Badezimmer. Somit lassen sich einige Tage direkt im Camper verbringen, ohne dass es langweilig wird.

Technische Daten – Hymer B-Klasse MasterLine T

  • Gesamtlänge: 789 cm
  • Gesamtbreite: 235 cm

  • Gesamthöhe: 298 cm
  • zGG: 4.430 kg

  • Zuladung: 806 kg
  • Dämmung: Sandwichbauweise, Polystyrol

  • Schlafplätze: 2 bis 3
  • Preis ab: 124.700 Euro

ZUSAMMENFASSUNG

Wann ist ein Wohnmobil wintertauglich? Tatsächlich ist der „Wintertauglich“ sogar in DIN-Normen festgeschrieben.

So muss sich ein Wohnmobil mit dieser Auszeichnung binnen zwei Stunden von null Grad Celsius auf zwanzig Grad Celsius erhitzen lassen. Darüber hinaus gibt es auch noch den Begriff „Winterfest“.

Dabei muss der Camper innerhalb von vier Stunden sich von minus fünfzehn Grad Celsius auf zwanzig Grad Celsius erhitzen lassen. Nach fünf Stunden muss zudem auch die Wasserversorgung wieder gewährleistet sein.

Festgeschrieben ist dies in den DIN-Normen EN 1645-1 und EN 1646-1. Ein eigener Camperumbau kann durch den Einbau von Dämmung und Thermomatten auch wintertauglich gemacht werden.

Im folgenden Beitrag haben wir acht praktische Tipps fürs Wintercamping zusammengetragen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und laden euch ein, in rund 1.500 weiteren Artikeln zu schmökern.

Titelfoto: Wintertaugliches Wohnmobil mit bildlicher Erläuterung (Rechte: Canva)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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