Welche Traglast Haben Stahlfelgen? (Fakten & MEHR)


Heutige Autos und Wohnmobile können richtig schwer werden und dementsprechend brauchen sie eine passende Bereifung.

Welche Traglast haben Stahlfelgen? Grundsätzlich hat jeder Hersteller etwas Spielraum und so können sich die Werte leicht unterschieden. Eine 16 Zoll Stahlfelge hat eine Traglast von rund 840 Kilogramm. Bei 17 Zöllern sind es mit 850 Kilogramm etwas mehr. Bei großen SUV oder Campingbussen sind Traglasten bis 1.000 Kilogramm möglich. 

Diese Frage wollen wir im nachfolgenden Artikel noch einmal im Detail klären. Darüber hinaus geben wir auch Einblicke in die Beschaffenheit von Alufelgen.

Ebenso gehen wir auch die Sonderbedingungen von Reifen für (Wohn-)Anhänger ein. Auch schauen wir uns einmal an, was passiert, wenn man sein Fahrzeug überlädt. 

Die Tragfähigkeit von Stahlfelgen

Wir wollen aber zu Beginn einmal mit der Tür ins Haus fallen und nachschauen, wie hoch die Tragfähigkeit von Stahlfelgen eigentlich ist.

Vorab: Die Werte gelten nur als Richtwerte, denn da jeder Hersteller ein wenig Spielraum hat, können die Werte auch etwas abweichen (Die folgenden Werte stammen von VW für den T6.1).

  • 16 Zoll Stahlfelgen: 840 Kilogramm

  • 17 Zoll Stahlfelgen: 850 Kilogramm

  • 18 Zoll Stahlfelgen: 860 Kilogramm

Darüber hinaus gibt es auch noch Sonderfelgen. Die 16 Zoll Stahlfelge namens “Tangis” hat sogar eine Traglast von bis zu 875 Kilogramm.

Wie ihr herausbekommt, wie hoch die Tragfähigkeit eurer Stahlfelgen ist, genügt ein Blick in den Fahrzeugschein (dazu später mehr).

Übrigens, ob es sinnvoll ist, einen Bremssattel mit Zinkspray zu lackieren, erfahrt ihr im folgenden Beitrag.

Was sagt der Tragfähigkeitsindex aus?

Von den Felgen kommen wir zu den Reifen, denn schließlich benötigt man zur Fortbewegung mehr als nur die reinen Felgen.

Da wir uns mit dem Gewicht von Wohnmobilen und anderen Fahrzeugen befassen, schauen wir uns doch einmal den Tragfähigkeitsindex an.

Der Tragfähigkeitsindex steht immer auf der Reifenflanke und wird beispielsweise mit Zahlen wie 88, 91 oder 95 angezeigt.

Übrigens, Tragfähigkeitsindex und Lastindex meint dasselbe. Auch die englische Bezeichnung “Ĺoad Index” ist geläufig.

Ihr findet den Lastindex wie bereits gesagt auf der Reifenflanke. Habt ihr beispielsweise die Werte “195 50 R15 82V”, so bezeichnet die “82” den Lastindex.

Danach reicht der Blick in eine passende Tabelle (zu finden beispielsweise bei Vergölst). 

Bei einem Indexwert von “82”, kann der Reifen maximal mit 475 Kilogramm belastet werden.

Es ergibt sich dadurch eine interessante Begebenheit. So ist der Traglast des Reifens immer niedriger als die Last der Felge. 

Diese Sonderregelungen gibt es bei Anhängern und LKW

Jetzt wollen wir uns noch einmal mit einem Spezialfall belasten, die vornehmlich bei LKW (beispielsweise Expeditionsfahrzeuge) oder Anhängern vorhanden sind.

Seht ihr auf der Reifenflanke ein “C” oder ein “XL”, so handelt es sich um Reifen, die eine verstärkte Reifenflanke besitzen.

Dadurch können die Reifen deutlich höhere Lasten tragen, als wenn der Reifen diese Markierung nicht hätte.

XL steht übrigens für “Extra Load”. Ob ihr einen solchen Reifen fahren dürft oder sogar müsst, erfahrt ihr in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein).

Dort ist diese in den Zeilen 15.1 und 15.2 aufgelistet. Doch welche Vorteile haben diese Reifen?

Grundsätzlich sind die Reifen nicht nur stärker (was besonders im Offroad-Bereich sinnvoll ist), sondern nutzen sich auch seltener ab.

In der Regel sind die Reifen deutlich teurer. Während ein normaler 16 Zoll großer Reifen rund 60 Euro kostet, liegt die XL-Variante bei rund 120 Euro.

Mal etwas Offtopic: Falls ihr erfahren wollt, ob ihr Hammerite mit Owatrol mischen dürft, schaut euch den folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN an.

Darum sollte man ein Fahrzeug nicht überladen

Jetzt schauen wir uns doch einmal an, warum es nicht sinnvoll ist, ein Fahrzeug zu überladen und welche Bußgelder dafür in Deutschland drohen.

Grundsätzlich sollte man eine Überladung vermeiden, denn Bauteile werden äußerst stark belastet.

So verschleißen die Bremsen über Gebühr, da sie mit dem höheren Gewicht klarkommen müssen.

Ebenso werden sowohl die gesamte Karosserie als auch die Achsen und Ähnliches beansprucht. Sollten beispielsweise die Spurstangenköpfe ausgeschlagen sein, können diese dadurch abreißen.

Reifen können ebenfalls platzen, falls diese mit dem hohen Gewicht nicht klar kommen (Luft dehnt sich bei Wärme aus und somit steigt auch der Druck im Reifen).

Kommen wir jetzt einmal zum Bußgeld. Ausgehend vom zulässigen Gesamtgewicht werden bei einer Überladung von 5 Prozent 10 Euro fällig.

Bei 20 Prozent sind es dagegen bereits 95 Euro und ein Punkt in Flensburg. Anders sieht es bei einem LKW aus, denn dort gelten höhere Bußgelder.

So werden bei 5 Prozent 30 Euro fällig und bei 20 Prozent Überladung sind es bereits 190 Euro und 1 Punkt in Flensburg.

Bei Nachrüstung: Immer ein Blick ins Gutachten werfen

Vor allem bei alten Campingbussen oder Wohnmobilen sind Felgen drauf, die unansehnlich sind oder bereits einige Macken haben (da hilft dann auch kein Smart Repair mehr).

Auf dem freien Markt gibt es glücklicherweise sehr viele Anbieter, die Reifen für nahezu alle Fahrzeuge anbieten.

Beim Kauf sollte man allerdings immer einen Blick in das Gutachten werfen und mit dem Tragfähigkeitsindex des Fahrzeugbriefs vergleichen.

Nur so kann man auch die richtigen Felgen besorgen. Dazu allerdings ein Hinweis, denn der Tragfähigkeitsindex darf zwar höher, aber nicht darunter liegen.

Falls ihr wissen wollt, was man mit Bremsenreiniger alles reinigen kann, dann solltet ihr den folgenden Artikel nicht verpassen.

Stahl- oder Alufelgen: Welche sollten es sein?

Zum Abschluss schauen wir uns doch mal den Unterschied zwischen Stahl- und Alufelgen an.

Stahlfelgen sind häufig deutlich günstiger und werden lackiert, damit sie gegen Korrosion geschützt sind.

Darüber hinaus sind sie widerstandsfähiger gegenüber Schlägen und Stößen. Stahlfelgen sehen dagegen oft einheitlich aus und sind auch schwerer als Alufelgen.

Die Alufelgen sind relativ empfindlich, dafür aber unbeeindruckt von Schnee, Eis oder auch Schmutz.

Durch ihr geringes Eigengewicht können die Fahreigenschaften verbessert werden.

ZUSAMMENFASSUNG

Welche Traglast haben Stahlfelgen? Im Schnitt liegt die Traglast zwischen 840 Kilogramm und 1.000 Kilogramm.

Wie hoch die Traglast eurer Felgen sind, erfahrt ihr immer in der Zulassungsbescheinigung. Interessant ist zudem, dass der Lastindex von Reifen niedriger ist als der von den Felgen.

Somit ist eher der Lastindex des Reifens wichtiger als der Index der Felge. Bei einer Überladung des Wohnmobils drohen hohe Bußgelder.

Übrigens, für den Lastindex ist es unerheblich, ob ihr zu einer Stahl- oder Alufelge greift.

Wie weit ihr ein Wohnmobil überladen dürft, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.

Titelfoto: Stahlfelgen haben je nach Größe eine Traglast zwischen 840 und 1.000 KG (Rechte: Canva)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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