Wer campt und dabei auch ausgedehnte Wanderungen unternimmt, der wird immer einen Camping-Gaskocher dabei haben. Allerdings gibt es auch Campingkocher, die Benzin nutzen.
Aber welches Benzin für Campingkocher? Benzin ist fast überall in einer recht guten Qualität erhältlich, was bei Gas nicht unbedingt immer der Fall ist. Das Benzin muss dabei rußfrei und sollte auch ansonsten sehr sauber sein, denn so wird der Wartungsaufwand minimiert. Ob ihr gutes Benzin habt, könnt ihr an einer blauen Flamme sehen.
Neben der Frage nach dem passenden Benzin wollen wir auch einmal auf die Funktionsweise eines Benzinkochers eingehen und erklären, warum Multikocher an Beliebtheit gewinnen.
Aufbau eines Benzinkochers
Vorab soviel: es gibt zwei unterschiedliche Aufbauarten, wobei die Funktionsweise natürlich dieselbe ist:
- Benzintank und Brenner sind voneinander unabhängig
- Benzintank und Brenner sind miteinander verbunden
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass eine weitere Vorratsflasche auch zum entsprechenden Modell passt. Im Zweifelsfall, sollte direkt beim Hersteller angefragt werden.
Beim grundlegenden Aufbau ist der Tank natürlich sehr wichtig, denn er beinhaltet den Kraftstoff. Als Nächstes gibt es dann den Brennkopf, der entweder leise (auch Silent Burner genannt) oder laut (Roarer) ausgeführt sein kann.
Daneben kann auch noch ein Schlauch vorhanden sein, durch den das Benzin geleitet wird. Zu erwähnen wäre jetzt noch die Prallplatte.
Diese ist dafür da, damit das gasförmige Benzin zur Brennerdüse transportiert wird und sich nicht in der Umgebungsluft verflüchtigt.
Je nach Brennkopf ist die Prallplatte etwas anders ausgeführt, wobei diese bei einem „Roarer“ natürlich einfacher aufgebaut ist.
Die moderne Variante: ein Multifuel-Kocher
Die Technik hat sich natürlich stetig weiterentwickelt und so gibt es im Campingbereich nicht mehr nur reine Benzinkocher, sondern auch Multikocher (die auch Multifuel-Kocher genannt werden).
Wie der Name bereits vermuten lässt, laufen diese Kocher mit einer Vielzahl an Treibstoffen. Vor allem, wer frei und unabhängig reisen möchte, sollte sich einen solchen Kocher anschaffen.
Gängige Kraftstoffe, die mit Multikochern genutzt werden können, sind:
- Benzin
- Diesel
- Kerosin
- Petroleum
Dadurch ist man eigentlich immer versorgt. Was es bei den Kraftstoffen selbst noch zu beachten gilt, klären wir in einem anderen Abschnitt.
So handhabt ihr einen Benzinkocher
Damit kommen wir jetzt auch zur Handhabung, denn das Anzünden eines Benzinkochers will gelernt sein und benötigt viel Geduld.
Das beginnt bereits beim Einschalten, denn einfach das Benzin andrehen und anzünden ist nicht. Daher kommt hier jetzt eine kleine Anleitung, damit ihr euer Camping Essen ohne Kühlschrank nicht kalt genießen müsst.
- Zuerst einmal müsst ihr den Kocher und die Kraftstoffflasche verbinden. Achtet dabei unbedingt, dass der Regler auf „Stop“ steht und eingedrückt ist.
- Alte Modelle müssen jetzt aufgeheizt werden. Bei neuen Kochern reicht es dagegen aus, Druck mit der beiliegenden Pumpe aufzubauen.
- Jetzt positioniert ihr den Benzinkocher und dreht den Regler auf „Start“. Danach entzündet ihr die Flamme.
- Ist die Flamme gelb, so wartet noch, denn in dieser Zeit heizt der Kocher noch auf.
- Sobald die Flamme blau ist, so dreht den Regler auf „Run“ und habt ein tolles Kocherlebnis.
Ihr seht also, dass die Handhabung ein wenig anders als bei einem Gaskocher ist. Sobald ihr fertig mit dem Kochen seid, dreht den Regler wieder auf „Stop“ und schliesst die Dose.
Soll der Kocher länger nicht genutzt werden, dann lasst den Druck ab. Dazu gibt es meistens einen Regler, der beispielsweise mit „Air“ beschriftet ist.
So befüllt ihr eine leere Flasche wieder
Bei Gaskochern ist meistens sehr einfach, denn dort reicht es aus, die Kartusche gegen ein gängiges Modell zu tauschen.
Bei Benzinkochern, muss die Flasche wieder befüllt werden. Dazu muss erstmals der Druck abgelassen werden.
Danach wird die Pumpe entfernt, wobei diese einfach angeschraubt ist. Wichtig ist es, das Ventil zuzudrehen.
Aber Achtung: beim Herausschrauben der Pumpe, sind meistens noch explosive Gase im Brennraum. Daher keine offene Flamme in der Nähe halten.
Wo man den Kocher schon einmal zerlegt hat, kann man auch gleich die Dichtungen und Leitungen überprüfen.
Jetzt nehmt ihr den leeren Behälter und befüllt diesen wieder mit Benzin. Dabei ist die maximale Füllmenge zu beachten.
Welches das passende Benzin ist, klären wir im nächsten Abschnitt.
Welches Benzin die beste Wahl darstellt
Während Multikocher mit einer Vielzahl an Kraftstoffen verwendet werden können, benötigen Benzinkocher, das namensgebende Benzin.
Grundsätzlich besser ist es, Wasch- oder Reinigungsbenzin zu verwenden. Dieses brennt deutlich sauberer als an der Tankstelle erhältliches Super E5 oder E10.
Aufgrund der Filterung und des Reinigungsprozesses, ist Waschbenzin natürlich teuer. So muss mit rund vier Euro pro Liter gerechnet werden.
Daneben besitzt auch weniger gesundheitsschädliche Zusätze. Trotz allem, kann auch das „Autobenzin“ verwendet werden.
Dabei ist darauf zu achten, dass es eine möglichst niedrige Oktanzahl besitzt, damit die Zündwilligkeit nicht so stark ausgeprägt ist (die Flamme ist kleiner und leichter kontrollierbar).
Daneben muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Kraftstoff bleifrei ist. Dies ist im europäischen Raum nicht weiter dramatisch.
Im internationalen Umfeld sieht es dagegen anders aus.
So teuer ist ein guter Benzin-Campingkocher (inkl. Empfehlung)
Wie teuer ist eigentlich ein guter Benzin-Campingkocher? Vorab soviel, als Standheizung für ein Dachzelt, sind diese Geräte auch dann nicht einsetzbar.
Zuerst einmal wäre das Material selbst zu nennen. Hier sollte man auf sein Bauchgefühl hören.
Hochwertige Geräte haben breite Standfüße und der Schlauch besteht aus einem dicken Gummischlauch.
Alle Regler machen zudem einen wertigen Eindruck und sind griffig sowie schnell erreichbar. Die leere Flasche klingt beim Klopftest relativ dumpf.
Dadurch kann die Dicke des Tanks abgeschätzt werden. Für einen hochwertigen Benzin-Campingkocher sollte man mit rund einhundertvierzig Euro rechnen.
Es gibt allerdings auch noch deutlich teurere Modelle. Multifuel-Kocher beginnen in der Regel bei rund zweihundert Euro.
ZUSAMMENFASSUNG
Welches Benzin für Campingkocher? Am besten eignet sich „reines“ Benzin, das landläufig unter den Namen Wasch- oder Reinigungsbenzin angeboten wird.
Im Vergleich zum herkömmlichen „Autobenzin“ wurde dieses mehrfach gefiltert und besitzt nur sehr wenige rußbildende Bestandteile.
Das hat natürlich auch seinen Preis. So muss mit Preis um die vier Euro pro Liter gerechnet werden.
Zur Not kann aber auch auf das bleifreie Autobenzin zurückgegriffen werden. Allerdings muss die Düse öfter gereinigt werden, aufgrund des Rußes.
Um Kochfelder geht es im folgenden CAMPERWELTEN Beitrag. Dort beschäftigen wir uns damit, was ihr machen könnt, wenn das Gaskochfeld nicht an bleiben will.
Titelfoto: Benzin-Campingkocher wirft Fragen auf (Rechte: Canva.com)