Epoxidharz kann aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften in vielen Bereichen eingesetzt werden.
Da Epoxidharz sehr kratzfest ist, wird es vor allem gerne für Arbeitsplatten, Tischplatten, Böden und Böden verwendet.
Auch mit hohen Temperaturen kommt Epoxidharz sehr gut zurecht.
Vollständig feuerfest und hitzebeständig sind viele Epoxidharze dennoch nicht, da die meisten Epoxidharze nur Temperaturen zwischen 20 bis 60 Grad Celsius standhalten können.
Doch welches Epoxidharz ist hitzebeständig? Hier kommen spezielle Hochtemperatur Epoxidharze ins Spiel. Diese können sehr hohen Temperaturen zwischen 204 und 316 Grad Celsius standhalten. Diese hitzebeständigen Epoxidharze sind also auch für Projekte geeignet, die höheren Temperaturen ausgesetzt sind. Preislich liegen diese meistens etwas höher.
Aber lass uns das Thema mal genauer durchleuchten. 😉
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und hoffe, ich kann dir weiterhelfen.
Ist Epoxidharz hitzebeständig?
Normales Epoxidharz, das du im Bastelladen oder Baumarkt bekommst, ist meistens nicht sehr hitzebeständig und feuerfest schonmal gar nicht.
Die Temperaturbeständigkeit dieser Epoxidharze liegt oft nur zwischen 20 und 60 Grad Celsius.
Auch wenn das im ersten Moment viel klingt, werden diese Temperaturen oft schon schnell in verschiedenen Bereichen erreicht.
Direkten Kontakt mit hoher Hitze können die Epoxidharze meistens nicht sehr lange standhalten, weshalb sie für Arbeitsplatten in der Küche oft schon nicht mehr infrage kommen.
Bereits bei einer Dauerwärme von 55 Grad Celsius kann es passieren, dass Epoxidharz seinen Aggregatzustand verändert und das sonst feste Harz sich zu gummiartig verändert.
Die eigentlich wichtigen positiven Eigenschaften von Epoxidharz würden somit verloren gehen.
Der Aspekt kann zum Beispiel wichtig sein, wenn du eine Arbeitsplatte fertigen willst, die mit heißen Töpfen in Berührung kommt.
In Fällen, wo Epoxidharz enormer Hitze ausgesetzt wird, werden sogenannte Hochtemperatur Epoxidharze benötigt.
Diese halten oft Temperaturen über 300 Grad Celsius stand. Aber lass uns mal genauer nachsehen, welche Möglichkeiten hier der Markt zu bieten hat.
Hitzehärtende Epoxidharze bis 300 Grad Celsius
Am Markt gibt es verschiedene Epoxidharze, die auf unterschiedliche Weise aushärten.
Hitzebeständige Epoxidharze bezeichnet man als hitzehärtende Epoxidharze.
Ausgehärtet werden diese Epoxidharze, indem sie ohne Härte in eine Form gegossen werden.
Anschließend wird das Harz auf eine bestimmte Temperatur erhitzt, bis es vollständig ausgehärtet ist.
Hitzehärtende Epoxidharze können bis zu 316 Grad Celsius aushalten.
Darüber hinaus gibt es auch sogenannte Ultrahochtemperaturharze, die Temperaturen über 316 Grad Celsius standhalten können.
Zweikomponenten Epoxidharz hitzebeständig bis 200 Grad Celsius
Zweikomponenten Epoxidharze härten durch das Mischen von Harz und Härter aus und werden am meisten verwendet.
Sobald die beiden Komponenten miteinander vermischt wurden, härtet das Harz bei Raumtemperatur aus.
Wichtig ist, dass das Mischungsverhältnis zwischen Harz und Härter genau eingehalten wird.
Diese Harze können bis zu 232 Grad Celsius hitzebeständig sein.
Darüber hinaus gibt es noch die sogenannten UV-Harze, welche durch Nachhärtung noch hitzebeständiger gemacht werden können.
Diese halten dann Temperaturen von bis zu 260 Grad Celsius stand. Diese Harze eignen sich also hervorragend für den Küchenbereich.
Du fragst dich, wann darf Epoxidharz nass werden? Hier erfährst du es.
Was beeinflusst die Temperaturbeständigkeit von Epoxidharz?
Tatsächlich gibt es einige Faktoren, die die Temperaturbeständigkeit von Epoxidharz negativ beeinflussen können.
Diese Faktoren solltest du nach Möglichkeit also kennen und berücksichtigen.
Dazu kann zum Beispiel das Einfärben von Epoxidharz mit Tinten, Lacken und anderen Farbpigmenten zählen.
Auch Zusatzstoffe wie Glitter und Co. können die Temperaturbeständigkeit negativ beeinflussen.
Zudem ist wichtig, dass das richtige Mischungsverhältnis zwischen Harz und Härter eingehalten wird.
Kommt es hier zu Abweichungen, ändert sich auch die Gesamtwärmebeständigkeit.
Willst du also so viel Hitzebeständigkeit wie möglich aus deinem Epoxidharz holen, sollte auf Farben und Zusätze jeglicher Art verzichtet werden.
Was passiert, wenn Epoxidharz zu heiß wird?
Nachdem du nun weißt, welches Epoxidharz welchen Temperaturen standhalten kann, wollen wir uns noch damit befassen, was passiert, wenn Epoxidharz doch mal höheren Temperaturen ausgesetzt wird.
Zuerst verliert das Epoxidharz seine Transparenz, bis es letztendlich sogar beginnt zu schmelzen.
Da Epoxidharz sich auch sehr gut mit Kunststoff vergleichen lässt, verhält es sich auch ähnlich wie Kunststoff bei hohen Temperaturen.
Der Schmelzpunkt von Epoxidharz ist je nach Sorte ganz unterschiedlich und kann zwischen 20 und 316 Grad Celsius liegen.
Ist das Harz also nicht für hohe Temperaturen geeignet, sollte der direkte Kontakt mit heißen Töpfen, Pfannen und anderen Gegenständen vermieden werden.
Alternativ gibt es aber auch sogenannte Schutzlacke, mit denen du das Epoxidharz vor Hitze schützen kannst.
Das Epoxidharz ohne Handschuhe anrühren? Besser nicht und ich verrate dir auch warum.
Welches Epoxidharz ist temperaturbeständig?
Abschließend möchte ich dir noch einige Epoxidharze vorstellen, die für hohe Temperaturen ausgelegt sind.
Für Temperaturen bis 150 Grad eignet sich zum Beispiel das Epoxidharz von HP-Textiles sehr gut.
Für Versiegelungen im Küchenbereich hat sich SKresin T4 sehr gut bewährt. Die Temperaturbeständigkeit liegt hier allerdings “nur” bei 120 Grad Celsius.
Für Temperaturen über 200 Grad Celsius, eignen sich die Epoxidharze von Duralco sehr gut. Duralco 4703 ist sogar ein Ultrahochtemperatur Epoxidharz und für Temperaturen bis zu 343 Grad Celsius geeignet.
Wichtig: Wie oben bereits erwähnt wurde, verändert sich die Temperaturbeständigkeit, sobald dem Epoxidharz Zusätze wie Farbpigmente oder Glitzer zugefügt werden.
Die Zusätze setzen übrigens nicht nur die Hitzebeständigkeit herab, sondern können auch die Aushärtezeit von Epoxidharz verlängern.
Lebensmittelecht sind die Harze meistens jedoch nicht. Welches Epoxidharz ist lebensmittelecht? Dazu mehr in diesem Beitrag.
Fazit
Klassisches Epoxidharz kann mit Wärme zwar gut umgehen, ist aber dennoch nicht sehr hitzebeständig oder feuerfest.
Suchst du ein Harz, das Temperaturen zwischen 60 und 300 Grad Celsius standhalten kann, musst du zu sogenannten Hochtemperatur Epoxidharzen greifen.
Diese sind in der Regel zwar etwas teurer und nicht so gängig wie die klassischen Harze, dafür aber eben für sehr hohe Temperaturen geeignet.
Um die ganze Hitzebeständigkeit deines Harzes ausnutzen zu können, sollte auf Glitter und Farben verzichtet werden.
Für mittelhohe Temperaturen kannst du dein Epoxidharz Projekt zudem mit einem hitzebeständigen Schutzlack versehen.
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich konnte dir alle wichtigen Fragen rund um das Thema beantworten.
Ich würde mich freuen, dich bald wieder auf CAMPERWELTEN begrüßen zu dürfen.
Titelfoto: Hitzebeständiges Epoxidharz Duralco 4703 (Quelle: final-materials)