Auch wenn es mittlerweile eine Vielzahl von unterschiedlichen Systemen gibt, wie beispielsweise Strom, stellt Gas immer noch die Hauptenergiequelle im Camping dar.
So können bei einem Wohnwagen oder auch Wohnmobil der Herd, die Heizung und der Kühlschrank mit Gas betrieben werden.
Sollte beim Wohnmobil kein Gas ankommen, dann wird es knifflig. Es gibt eine Vielzahl von Ursachen.
Im folgenden Ratgeber wollen wir uns dabei die wichtigsten einmal ansehen und dazu eine adäquate Hilfe bereitstellen.
Problem 1: Absperrventil steht auf zu
In den meisten Fällen sind die Probleme sehr profan und die Lösungen lassen sich schnell finden.
Zuerst einmal zum Verständnis: ein Wohnwagen oder auch Wohnmobil wird bewegt, wodurch die unterschiedlichen Bauteile vielen Belastungen ausgesetzt sind.
Bei Gas muss dabei besonders aufgepasst werden, wodurch alle heutigen Modelle viele Sicherheits- und Absperrventile besitzen.
Dabei handelt es sich um Bauteile, die den Gasfluss trennen, wodurch nicht mehr viel passieren kann.
Etwas Gas verbleibt nur noch in den Gasleitungen des Wohnmobils, das einfach durch Aufdrehen des Gasherdes verbrannt wird.
Gerade Camping Neulinge können zum Teil überfordert sein, sodass nicht jedes Absperrventil gefunden wird.
Ein Ventil sitzt meistens hinter dem Besteckkasten. Dessen Hebel muss von „Aus“ auf „Durchgang“ gestellt werden.
Sind alle Ventile an der Gasflasche geöffnet, sollte das Gas jetzt zuverlässig am Herd ankommen.
Übrigens, einen Absorber-Kühlschrank müsst ihr während der Fahrt auf Strombetrieb umstellen.
Problem 2: Crashsensor hat ausgelöst
Ein anderer Punkt ist der Crashsensor (um die 50 Euro), den es mittlerweile nicht mehr nur bei Wohnwagen und Wohnmobilen, sondern auch bei normalen PKW gibt.
Im Falle eines Wohnmobils handelt es sich um ein rein mechanisches Bauteil und ist zur weiteren Absicherung des Gases wichtig.
Der Sensor sitzt kurz hinter der Gasflasche und ist im Inneren kugelförmig und hochsensibel.
So kann eine zu tiefe Bodenwelle schon den Sensor auslösen und den Gashahn blockieren. Glücklicherweise lässt sich der Sensor leicht lösen.
Es gibt einen Reset-Knopf, den es zu drücken gilt, wodurch der Kegel wieder in seine Ausgangsstellung zurückkehrt.
Übrigens löst der Sensor auch dann aus, wenn die Gasflasche leer ist. Dann muss der Sensor ebenfalls manuell zurückgesetzt werden.
Bei der Duo-Anlagen gibt es zwei Gasflaschen, wobei der Sensor erst dann auslöst, wenn beide Flaschen leer sind.
Zumindest in der Regel, denn laut Erfahrungsberichten kam es durchaus schon vor, wo der Sensor ausgelöst wurde, obwohl nur eine Flasche leer war.
Problem 3: Absperrventil wurde nach Gasprüfung nicht aufgedreht
Kommen wir zu einem anderen Knackpunkt, der Gasprüfung. Diese muss von einem unabhängigen Fachmann alle zwei Jahre überprüft werden.
Dabei ist es unerheblich, ob ihr beim Wohnmobil die Gasheizung gegen eine Dieselheizung tauscht oder nicht, sobald Gas im Spiel die Pflicht von zwei Jahren.
Alle Prüfer sind natürlich auch nur Menschen und so kann es sein, dass dieser schlicht vergessen hat, das Sicherheitsventil wieder zu öffnen.
Das „Prüfungsventil“ sitzt an der Gasflasche und ist meistens durch eine schwarze Kappe gekennzeichnet.
Unter dieser Flasche sitzt dann das eigentliche Ventil, welches ihr mit einem passenden Werkzeug lösen müsst.
Mit einem Maulschlüssel der Größe 6, wird das Ventil im Uhrzeigersinn um neunzig Grad gedreht.
Im Anschluss geht ihr an das eigentliche Sicherheitsventil (häufig durch einen grünen Knopf gekennzeichnet).
Diesen Knopf drückt ihr im Anschluss ein, haltet ihn für rund fünf Sekunden lang und lasst ihn dann langsam wieder los.
Seid ihr beim letzten Schritt zu schnell, kann es passieren, dass das Ventil einfach zurück schnappt und abermals kein Gas am Herd ankommt.
Problem 4: Absperrventil an der Gasflasche hängt fest
Wir bleiben auch bei dem eigentlichen Absperrventil an der Gasflasche. Wie bereits erwähnt, sind die Ventile rein mechanisch.
Dadurch kann es passieren, dass die Ventile sich verklemmen und immer geschlossen bleiben, egal wie häufig der Knopf gedrückt wird.
Zur Lösung wird der Knopf des Ventils komplett eingedrückt und anschließend mit einem flachen Schraubenzieher noch weiter eingedrückt.
Gestoppt wird erst, wenn man in der Mitte des Kopfes angelangt ist. Dort sitzt eine Kugel, die sich eventuell bei einer vorherigen Anwendung verklemmt hat.
Durch dieses tiefe Eindrücken wird die Kugel gelöst und das Ventil sollte im Anschluss offen bleiben.
Hierzu noch ein wichtiger Punkt. Es handelt sich dabei um sicherheitsrelevante Maßnahmen, sodass man mit größter Sorgfalt vorgehen sollte.
Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte die vorliegende Anleitung lieber von einem Fachmann durchführen lassen.
Problem 5: Bedienteil macht Probleme aufgrund eines verölten Gasdruckreglers
Je nach Land gibt es eine ganz unterschiedliche Gasqualität. Es kann durchaus passieren, dass sich Ablagerungen im Druckregler absetzen.
Dadurch kann dieser nicht mehr ordentlich regeln und es kommt zu einem Fehler im Bedienteil.
Zuerst einmal gilt es, das Gas abzustellen und den Druckregler auszubauen. Nehmt jetzt eine kleine Wanne und etwas Reiniger (beispielsweise WD-40).
Sprüht damit den Regler sorgfältig ein und entfernt alle Ablagerungen. Bewegt dabei mit einem flachen Schraubenzieher das Ventil etwas und sprüht es weiterhin ein.
Im Anschluss baut ihr es wieder ein (prüft vorher die Dichtung) und dreht den Hahn wieder auf.
In der Folge sollte das Bedienteil keinen Fehler mehr melden. Übrigens, eine Truma Heizung benötigt eine gewisse Zeit, bis es bemerkt, dass der Fehler behoben worden ist.
Es empfiehlt sich, einen Gasfilter zu montieren, um eine Verölung zu vermeiden.
Butan oder Propangas: Was sind die Unterschiede?
Zum Abschluss schauen wir uns noch einmal an, ob Butan oder Propan für ein Wohnmobil oder Wohnwagen die bessere Wahl ist.
Propangas kann bei deutlich niedrigeren Temperaturen verbrennen und ist auch dann noch einsetzbar, wenn Butangas sich nicht mehr entzündet.
So entzündet sich Propangas (ANGEBOT prüfen!!!) auch noch bei Werten um die minus 40 Grad Celsius. Butangas dagegen nur bis 0 Grad Celsius.
Dafür ist Butangas deutlich günstiger. Somit gilt in warmen Gebieten Butan- ansonsten aber Propangas.
ZUSAMMENFASSUNG
Sollte beim Wohnmobil kein Gas ankommen ist das ärgerlich und es gibt viele Ursachen, an denen es liegen könnte.
Das einfachste wäre, dass das Absperrventil im Innenraum nicht aufgedreht wurde. Dies lässt sich leicht beheben, indem das Ventil von „Aus“ auf „Durchgang“ gestellt wird.
Ein anderes häufiges Problem betrifft den Crash-Sensor. Dieser sitzt hinter der Gasflasche und ist sehr empfindlich, sodass ein Schlagloch bereits ausreichen kann.
Dank eines Reset-Knopf kann das Problem aber schnell behoben werden.
Falls ihr noch mehr zu den Unterschieden zwischen Butan- und Propangas erfahren wollt, dann verpasst nicht den folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Wo bleibt das Gas im Wohnmobil? (Quelle: motorhomesforsale)