Auch wenn die Technik sich immer weiterentwickelt und es mittlerweile Wohnmobile und Wohnwagen mit Elektroherd gibt, ist Gas immer noch die Nummer Eins.
Dabei ranken sich um Gas viele Mythen, wie beispielsweise, dass es doch viel zu gefährlich sei. Vorweg soviel: Gas zählt zu den sichersten Brennstoffen.
Camper wissen das schon lange und nutzen Gas unter anderem zum Kochen, zum Heizen und zum Kühlen – Stichwort Absorber-Kühlschrank.
Welche Camping Gasflaschen Größen es gibt und was die beste Größe für den Campingurlaub darstellt, klären wir in diesem Ratgeber.
Die unterschiedlichen Größen von Gasflaschen im Überblick
Damit wir die Frage beantworten können, wollen wir zuerst einmal einen Überblick über die Größen von Gasflaschen geben (nicht Gaskartuschen).
Gängige Größen sind dabei:
- 3 Kilogramm-Gasflasche
- 5 Kilogramm-Gasflasche
- 8 Kilogramm-Gasflasche
- 11 Kilogramm-Gasflasche
- 19 Kilogramm-Gasflasche
- 33 Kilogramm-Gasflasche
Die kleinen, drei und fünf Kilogramm großen Gasflaschen eignen sich zum Grillen mit einem Gasgrill. Um ein Wohnmobil mit Gas- oder Dieselheizung zu betreiben, sind diese aber ungeeignet.
Demgegenüber scheinen die großen Flaschen mit neunzehn oder sogar dreiunddreißig Kilogramm optimal.
Aber auch hier gibt es Nachteile. Zum einen sind diese Flaschen sperrig und passen in der Regel nicht in den Gaskasten des Wohnmobils.
Zweite Limitierung ist die maximale Gasmenge. So dürfen maximal 22 Kilogramm Gas mitgeführt werden.
Daher stellt die elf Kilogramm-Gasflasche die perfekte Wahl dar. Kleiner Tipp: wer nicht ständig die Flaschen tauschen möchte, sollte sich einen Gastank einbauen.
Aus diesen Materialien können Gasflaschen bestehen
Das zulässige Gesamtgewicht ist immer ein wichtiges Thema und besonders bei Wohnmobilen wird dieses gerne einmal überladen.
Eine Überladung des Wohnmobils kann allerdings empfindliche Strafen nach sich ziehen (in Deutschland bis zu 425 Euro).
Daher sollten die mitgenommenen Gasflaschen möglichst leicht sein. Gasflaschen können unter anderem bestehen aus:
- Stahl
- Komposit/GFK
- Aluminium
In der Industrie kommen häufig Flaschen aus Stahl zum Einsatz. Stahl ist dabei stoßfest und kann auch hohe Drücke aushalten.
Im Campingbereich gibt es dann noch Flaschen aus Aluminium. Diese sind leichter als die Varianten aus Stahl und besonders langlebig, aber eben auch teurer.
Noch relativ neu sind Gasflaschen aus Glasfaserkunststoff (kurz GFK). Diese sind nochmals leichter als Aluminium und gleichzeitig stoßfest.
Bezüglich der Preise liegen die Flaschen aus Stahl mit rund vierzig Euro vorne. Die Varianten aus GFK sind aber zu empfehlen, auch wenn sie an der einhundert Euro Marke kratzen.
Noch einmal teurer sind die elf Kilogramm Gasflaschen aus Aluminium. Diese liegen im Schnitt bei rund einhundertfünfzig Euro.
Interessant ist, dass Komposit-Gasflaschen bauartbedingt etwas weniger Gas haben. So besitzen elf-Kilogramm-Flaschen nur zehn Kilogramm Gas.
Können Gasflaschen oder Gaskartuschen schlecht werden?
Selten wird der komplette Gasvorrat auf einmal aufgebraucht und besonders, wenn sich der Campingurlaub dem Ende neigt, kommt die Frage auf, ob Gas verfallen kann.
Gas selbst kann nicht verfallen, also schlecht werden. Dennoch sind alte Gasflaschen mit Vorsicht zu genießen.
Das liegt daran, dass Gasflaschen nach zehn Jahren ausgetauscht werden müssen. Es liegt dann nicht etwa an dem Gas, sondern an dem Behälter.
Innerhalb von zehn Jahren kann Material spröde werden. So kann Stahl korrodieren und auch GFK porös werden.
Wird jetzt ein starker Druck aufgebaut, kann es zu einer ungewollten Explosion kommen. Damit das nicht passiert, sind die Flaschen nach zehn Jahren auszutauschen.
Ebenso bei den dünnwandigen Gaskartuschen sollte man dies einhalten, auch wenn es hier keine Pflicht gibt.
Beschleunigt wird der Alterungsprozess durch eine falsche Lagerung. Daher muss die Flasche immer dunkel und trocken gelagert werden.
Tip: Lies auch den Beitrag “Gaskocher an Propangasflasche anschließen“…
Gibt es auch schlechtes Gas?
Ist Gas immer gleich Gas? Leider nein, denn auch bei der Auswahl des Gases gibt es signifikante Unterschiede.
Grundsätzlich einmal kommen bei Wohnmobilen und Wohnwagen entweder Butan- oder Propangas zum Einsatz. Diese gehören zu den LPG (Liquified Petroleum Gas) Gasen.
Auch bei der Reinheit von Butan oder Propan fürs Wohnmobil gibt es Unterschiede. Je nach Zulieferer kann das Gas stark verunreinigt werden.
Meistens ist dieses Gas günstiger zu beschaffen, äußerst sich auf Dauer aber in einem erhöhten Wartungsaufwand.
Dann sind sowohl Regler als auch Düse zu reinigen. Umgehen kann man dies durch den Einsatz von Campingaz-Flaschen.
Der Hersteller setzt an allen Standorten auf hohe Qualitätsstandards. Allerdings sind auch die Preise für die Flaschen höher.
Erkennbar sind die Flaschen an ihrer blauen Farbe und der Aufschrift „Campingaz“.
Alternativ dazu kann man einen Gasfilter einbauen. Wird dieser regelmäßig gereinigt, steht dem Campingvergnügen nicht mehr im Wege.
Wie der Einbau funktioniert, erklären wir im nächsten Abschnitt.
Nachrüstung eines Gasfilters, sinnvoll?
Wer viel im Ausland unterwegs ist, der wird auch unterschiedlich gutes Gas finden. Mangelhaftes Gas kann dabei den Brenner und die Düsen verstopfen.
Um die Verunreinigung zu minimieren, hilft ein Gasfilter, der beispielsweise von Truma angeboten wird.
Die Arbeit kann man selbst erledigen, es ist aber Vorsicht geboten. Wer es nicht selbst machen möchte, der sollte einer ausgebildeten Fachkraft die Arbeit überlassen.
Ist die Flasche noch angebunden, so wird die abgeklemmt und verschlossen. Die Leitungen werden jetzt durch Entzünden einer Kochstelle geleert.
Danach wird der Schlauch vom Regler getrennt und an diesem das Filtergehäuse per Hand angeschraubt.
Schließlich wird die Überwurfmutter per Schlüssel angezogen (max. 5 Nm). Der Schlauch kommt jetzt an den Gehäuseeingang und wird ebenfalls festgezogen.
Jetzt nur noch die Flasche wieder verbinden und das Gas aufdrehen. Undichtigkeiten können mit einem Lecksuchspray gefunden werden.
Übrigens, bei Varianten mit Umschaltanlage benötigt man zwei Filter. Die Filter sind alle zwei Jahre zu tauschen.
Der Einbau ist also kaum schwerer, als wenn man einen Gasflaschenauszug am Wohnmobil nachrüsten möchte.
ZUSAMMENFASSUNG
Camping Gasflaschen gibt es in unterschiedlichen Größen. Aufgrund von diversen Regularien, haben sich die elf-Kilogramm-Gasflaschen als perfekte Wahl herausgestellt.
Diese reichen im Sommer für rund eine Woche und im Winter für wenige Tage. Da Gas allerdings nie die gleiche Qualität besitzt, kann es den Brenner und die Düse belasten.
In solchen Fällen hilft dann ein passender Gasfilter, der die meisten Verunreinigungen fernhält.
Da die Filter meistens nicht sehr teuer sind, lohnt sich der Kauf allemal. Besonders, wer häufig im Ausland unterwegs ist, sollte sich einen solchen Filter anschaffen.
Ob Butan oder Propan für das Wohnmobil die bessere Wahl darstellt, klären wir im folgenden Artikel. Darüber hinaus erwarten euch auf CAMPERWELTEN über 1.800 weitere Beiträge rund um das Thema Camping.
Titelfoto: Camping Gasflaschen unterschiedlicher Größen (Rechte: Canva)