Was wäre der Campingurlaub ohne Gas? Mit Sicherheit nur halb so schön, denn beim Entzünden des Gasherds werden Kindheitserinnerungen wach und die blauen Flammen sorgen durchaus für Entspannung.
Warum ist Campingaz so teuer? Im Vergleich zu Propangas ist das eingesetzte Butangas deutlich teurer, wobei es allerdings auch noch einen weiteren Grund gibt. So wird eben nicht nur das Gas und die Kartusche gekauft, sondern auch der Service, auf welchen man sich stets in bis zu siebzig Ländern verlassen kann.
Neben einen Überblick über das Campingaz, zeigen wir auch noch Alternativen auf und geben euch praktische Tipps an die Hand, wie ihr mehr aus eurer Gasflasche herausholen könnt.
Das Unternehmen Campingaz im Überblick
Diesen Artikel starten wir mit einer Vorstellung des Unternehmens Campingaz, damit jeder weiß, über was im Anschluss gesprochen wird. Gegründet wurde das Unternehmen 1949 in Frankreich und führte als erste Firma kleine, blaue Kartuschen ein, die man nachfüllen konnte.
Dabei konnten die Kartuschen auch direkt mit einem Gasherd oder einem Gaslicht verbunden werden, was besonders für autarke Wohnmobile ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist.
Im Anschluss ging die Entwicklungsarbeit voran und sechs Jahre später kam der erste Gaskocher mit dem Namen „Bleuet“ auf den Markt. In der Folgezeit wurde sowohl der Gasflaschenvertrieb als auch der Verkauf von Campingzubehör ausgebaut.
1996 kam die erste Übernahme durch die Coleman Company, wobei die Kooperation bis 2005 hielt. Ab da übernahm die Jarden Corporation, wurde aber bereits zehn Jahre später durch die Newell Rubbermaid aufgekauft.
Heutzutage bietet das Unternehmen neben Wechselkartuschen (deren leere Behälter einfach entsorgt werden können) auch wieder befüllbare Gasflaschen an.
Ist Campingaz teuer?
Campingaz gilt unter Campingfreunden als exklusiver Hersteller, der sich mittlerweile einen großen Namen gemacht hat. So nutzen nicht nur Camper das „edle“ Gas, sondern auch Wander- und Trekking-Freunde.
Auch in der Baubranche werden sowohl die großen Gasflaschen als auch die kleinen Gaskartuschen eingesetzt. Es zeigt sich, dass die kleinen Kartuschen durchweg teurer sind, als die großen Flaschen.
Das hat auch einen einfachen Grund, denn die Kartuschen werden über den Hausmüll entsorgt, während die Gasflaschen mehrfach befüllbar sind. Darüber hinaus gibt es ein weit verzweigtes Händlernetz in über siebzig Ländern.
Dadurch wird eine stets gleichbleibende Qualität gewährleistet, während man sich bei Problemen an den Service wenden kann. Auch wenn der Preis durch diese Maßnahmen höher liegt, so kann man sich stets auf die Qualität verlassen.
Diese Geräte werden mit Gas betrieben
Im Campingurlaub können einige Geräte mit Gas betrieben werden, beziehungsweise werden standardmäßig durch Gas betrieben. In diese Liste gehören unter anderen:
- Kühlschrank
- Gasherd
- Heizung
Viele Kühlschränke im Wohnmobil oder Wohnwagen werden elektrisch betrieben und speisen sich über das Bordnetz. Es gibt aber auch Varianten, die mit Gas betrieben werden.
Die Frage Wohnmobil Kühlschrank Gas vs Elektro, wird durch viele Faktoren bestimmt. Ist beispielsweise die Bordbatterie klein, so muss auf einen Absorberkühlschrank gesetzt werden.
Dabei hilft die Flamme des Gases bei der Kondensierung und sorgt damit für die Kühlung des Kühlschranks. Interessant ist, dass Absorberkühlschränke leiser sind, da der Kompressor fehlt.
Ebenso der Gasherd, denn dieser wird in der Regel über eine Gasflasche betrieben. Mittlerweile sind diese Modelle aber auf dem Rückzug, da Batterien immer leistungsfähiger werden und so elektrische Modelle in das Wohnmobil verbaut werden.
Zum Abschluss wäre da noch die Heizung zu nennen. So gibt es beispielsweise Truma-Heizungen, die Gas benötigen.
Auch in diesem Bereich gibt es aber Alternativen, zu denen wir später noch einmal kommen werden.
Tipp 1: Sparsam mit dem Gas umgehen
Kommen wir jetzt zu den einzelnen Tipps, die man im Campingurlaub beherzigen sollte. Zuerst einmal ist es wichtig, sparsam mit dem Gas umzugehen.
So sollte die Heizung während des Stoßlüftens ausgestellt werden, denn ansonsten wird kostbares Gas verbraucht. Durch den Einbau einer Fußbodenheizung kann die Gasheizung zusätzlich entlastet werden.
Selbiges gilt auch beim Kochen. So kann die Anschaffung eines neuen Gasherds helfen, den Verbrauch zu reduzieren.
Darüber hinaus sind nur die Kochfelder anzustellen, die auch tatsächlich benötigt werden. Die Platten sind dabei auch erst dann zu befeuern, wenn sie auch gebraucht, während der Vorbereitungsphase können diese unter Umständen also noch kalt bleiben.
Tipp 2: Hybride Nutzung
Zur Entlastung des Gasvorrats, lohnt es sich auf diverse Systeme zu wechseln. Die KFZ-Branche konnte die Vorteile von Hybriden herausstellen.
Auch im Campingbereich ist dieser Ansatz nicht verkehrt. So kann man im Wohnmobil die Gasheizung gegen eine Dieselheizung tauschen, wodurch Gas eingespart wird.
Auch der Einbau eines Warmwasserboilers oder eines elektrischen Herds ist sinnvoll und hilft, Kosten zu sparen.
Welche Maßnahmen wirklich sinnvoll sind, liegt immer im Auge des Betrachters. Wer mit seinem Fernreisemobil sonnige Länder besuchen möchte, für den kann eine Solaranlage sinnvoll sein, mit der die Heizung und der Herd gespeist wird.
Tipp 3: Gasflasche kaufen
Dieser Tipp versteht sich fast von selbst und ist bei Campingaz grundsätzlich vorgesehen, denn deren Flaschen und Kartuschen lassen sich immer nur kaufen und niemals ausleihen.
Auch wenn der Preis zuerst einmal höher liegt als bei anderen Herstellern, so spart man sich auf Dauer die Pfandgebühr. Vor allem bei langen Reisen, mit einer Durchquerung von vielen Ländern ist dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Beim Kauf von Gasflaschen lohnt es sich auf die großen Flaschen zu setzen, denn, diese sind im Schnitt günstiger als die kleinen Flaschen. Die Füllung für eine große Flasche liegt pro Kilogramm bei 29 Euro und für die kleine Flasche bei 33 Euro pro Kilogramm.
Die Gaskartuschen liegen in der Regel bei zwei Euro und sind somit recht teuer.
ZUSAMMENFASSUNG
Warum ist Campingaz so teuer? Dies hat mehrere Gründe, wie beispielsweise den exzellenten Service und das qualitativ hochwertige Gas.
Während man je nach Zielland auch minderwertiges Gas einkaufen kann, ist dies bei Campingaz anders, denn hier kann man sich immer auf die Qualität verlassen. Ein weiterer Faktor ist, dass die Flaschen und Kartuschen nur gekauft und nicht geliehen werden können.
Im Preis sind daher bereits die Kosten für die Flasche inkludiert. Bei einem Tausch werden dann lediglich die Kosten für die Füllung fällig, wobei die volle Flasche ohne Wartezeit mitgenommen werden kann.
Wie ihr am besten ohne Gas heizen könnt, zeigen wir euch im folgenden Beitrag. Weitere interessante Themen findet ihr auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Camping Gazflaschen – Camperin wundert sich über die hohen Preise (Quelle: campingaz.co.uk)