Jeder Camper kennt das Gefühl, gerade noch geheizt und gekocht und plötzlich neigt sich der Inhalt der zweiten Gasflasche dem Ende zu. Dann heißt es wieder Gasflasche abklemmen, rausnehmen und einmal quer über den gesamten Campingplatz befördern.
Da diese in der Regel aus Stahl bestehen, sind diese auch nicht gerade leicht. Allerdings gibt es mittlerweile Gasflaschen aus einem anderen Material, die somit deutlich leichter sind.
Im folgenden Ratgeber wollen wir euch daher zeigen, wie ihr eine Gasflasche aus Stahl gegen Alu tauschen könnt.
Die Gasflasche – Sinn und Zweck
Beginnen wir zuerst einmal mit etwas Theorie. Eine Gasflasche ist grundsätzlich erst einmal ein Behälter, der zum Transport und Lagerung von unter Druck stehenden Gasen und Dämpfen gedacht ist.
Neben den großen Gasflaschen, die ein Volumen von bis zu 150 Liter besitzen, gibt es auch kleinere Varianten mit geringem Volumen, die Gaskartuschen genannt werden. Diese Kartuschen können lediglich einmal genutzt werden.
Gasflaschen können je nach Material eine Lebensdauer von bis zu siebzig Jahren aufweisen, wobei diese dann sicherheitshalber aussortiert werden, um eine Materialermüdung vorzubeugen. Gasflaschen sind grundsätzlich sehr sicher, allerdings gibt es beim Transport und Lagerung einiges zu beachten.
- Zuerst einmal sollte die Schutzkappe fest auf der Gasflasche sitzen, da ansonsten das Ventil abgerissen werden kann.
- Während des Transports und der Lagerung sollten diese stehen und mit Gurten und Ketten gesichert sein.
- Die Flaschen dürfen nicht geworfen werden.
- Das Ventil darf nicht mit Gewalt oder einem Werkzeug geöffnet werden.
Gasflaschen aus Aluminium oder GFK? – diese Varianten gibt es
Neben den unterschiedlichen Größen gibt es Gasflaschen selbstverständlich auch in unterschiedlichen Materialien. Im industriellen Bereich kommen Gasflaschen aus vergütetem Stahl zum Einsatz, der eine besonders hohe Festigkeit und Haltbarkeit besitzt.
Daneben gibt es selbstverständlich auch noch Gasflaschen aus Aluminium oder Edelstahl. Aus der Flug- und Raketentechnik haben sich auch Gasflaschen aus Faserverbundstoffen wie beispielsweise GFK durchgesetzt.
Eine solche GFK Gasflasche ist besonders leicht und hat sich im privaten Umfeld durchgesetzt. Damit eine solche Flasche auch wirklich dicht ist, gibt es eine Sperrschicht aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff.
Die Gasflasche aus Stahl gegen Alu und GFK
Eine Gasflasche aus Stahl ist zwar schwer, besitzt allerdings eine sehr hohe Zugfestigkeit. Diese Festigkeit und Zähigkeit wird vor allem in der Industrie gebraucht, da es in diesen Fällen leicht zu einem Unfall kommen kann.
Im privaten Umfeld ist eine solche Belastbarkeit nicht zu erwarten und die meisten Unfälle sind auf eine Fehlbedienung zurückzuführen. Im Campingumfeld sind daher Gasflaschen aus Aluminium oder GFK sehr gefragt.
Die Flaschen aus Aluminium sind im Vergleich deutlich leichter, wodurch unter anderem die Zuladung nicht eingeschränkt wird. Ähnlich verhält es sich auch mit einer Gasflasche aus GFK, die ebenfalls besonders leicht ist.
Darüber hinaus schimmert eine solche Gasflasche durch, sodass der Füllstand jederzeit abgelesen werden kann – äußerst praktisch. Der größte Nachteil ist allerdings, dass diese Flaschenart so gut wie unbekannt ist.
Dadurch ergibt sich ein vergleichsweise hoher Preis und auch eine Tauschflasche ist nicht einfach zu bekommen.
Diese Vorteile hat eine Gasflasche aus Aluminium
Der größte Vorteil einer Gasflasche aus Aluminium ist ihr geringes Gewicht, denn schließlich muss die gefüllte Gasflasche auch wieder in das Wohnmobil oder den Wohnwagen gebracht werden.
Sowohl die Komposit Gasflasche für das Wohnmobil als auch deren Pendant aus Aluminium sind korrosionsbeständig. Dadurch kommt es nicht zu unschönen Flecken am Boden, die wieder aufgewischt werden müssen.
Im Vergleich zu Gasflaschen aus Compositestoffen wie GFK sind Flaschen aus Aluminium zudem weit verbreitet. Dadurch kann man als Camper, egal wo man ist, seine Flasche eintauschen – ein großer Vorteil.
Die Gasprüfung – Ablauf der Prüfung
Kommen wir jetzt einmal zu einem sehr wichtigen Thema – die Gasprüfung. Diese sollte nicht aufgeschoben werden, denn es ist eine Investition in die eigene Sicherheit.
Im ersten Schritt kommt es zu obligatorischen Sichtprüfung, seitens des Fachmannes. Bei dieser wird beispielsweise der Druckschlauch und das Druckminderventil genau überprüft und sollten diese älter als zehn Jahre alt sein, auch ausgetauscht.
Darüber hinaus wird die Lüftungsöffnung des Gaskastens überprüft. Auch die Abgasrohre werden auf Beschädigungen untersucht und müssen notfalls ausgetauscht werden.
Im nächsten Schritt wird die Dichtheit überprüft. Dazu wird ein Dichtprüfgerät angeschlossen und der Druck des Systems erhöht. Innerhalb der nächsten fünf Minuten darf der Druck nur minimal sinken.
Zum Abschluss kommt dann noch einmal die Brennprobe. Bei dieser werden die einzelnen Bauteile auf korrekte Arbeitsweise gecheckt. Erst wenn auch diese bestanden ist, gibt es die begehrte Plakette.
Die Gasflasche aus Aluminium – ein Erfahrungsbericht
Zum Abschluss widmen wir uns noch einmal den Erfahrungsberichten anderer Camper. Flaschen aus Aluminium sind entsprechend leicht und das findet man(n) sehr positiv, da so das schwere Tragen vereinfacht wird.
Besitzer, die einen Gasflaschenauszug im Wohnmobil nachrüsten wollen, haben einen weiteren Grund, denn der Auszug ist deutlich leichter. Auch die Verfügbarkeit ist deutlich besser als bei den Varianten aus GFK.
Somit kann man, egal wo man ist, eine neue Gasflasche aus Aluminium abholen. Übrigens, besitzt die Gasflasche eine Beule, darf diese nicht mehr verwendet werden.
In Zukunft dürfte sich der gesamte Markt noch einmal verschieben, da sich die Verfügbarkeit von Gasflaschen aus Glasfaserkunststoff erhöhen dürfte. Dadurch dürften die Preise auch noch einmal fallen und die Gasflaschen aus Aluminium verdrängt werden, so wie diese Flaschen aus Stahl verdrängt haben.
ZUSAMMENFASSUNG
Als Campingfreund lohnt es sich aktuell, seine Gasflasche aus Stahl gegen Aluminium zu tauschen, denn die “neuen” Flaschen sind deutlich leichter und nicht korrosiv. Dadurch lassen sich diese Flaschen deutlich leichter transportieren.
Das ist allerdings noch nicht alles, denn eine Flasche aus Aluminium wirkt sich auch positiv auf das Gesamtgewicht aus. Die Folge: Es kann deutlich mehr mitgenommen werden und die Zuladung kann so besser ausgenutzt werden.
Im Vergleich zu den Flaschen aus GFK, besitzen die Varianten aus Aluminium europaweit eine gute Verfügbarkeit. Somit kann man, egal wo man ist, seine Flasche einfach austauschen, was bei Varianten aus GFK aktuell noch nicht der Fall ist.
Bezüglich der Gasprüfung gibt es allerdings keine Änderung, auch Flaschen aus Aluminium durchlaufen dieselbe Prüfung wie Varianten aus Stahl oder GFK. Das ist auch gut so, denn es geht um die Sicherheit.
Ihr seid interessiert an Gasflaschen aus GFK? Dann schaut euch unsere Vor- und Nachteile an.
Titelfoto: Gasflasche – Stahl gegen Alu tauschen (Quelle: nordmobil & cara-tech-24)