Wohnmobil Boden – Erneuerung, Beläge, Isolierung (MUSS)


Ein guter Bodenaufbau ist im Wohnmobil unerlässlich. 

Er verbessert nicht nur die Fahrzeugisolation, sondern stellt auch einen soliden Befestigungspunkt der Wohnmobil Möbel dar. 

Möchtest du den Wohnmobil Boden erneuern oder dein Wohnmobil selber ausbauen, gibt es einige Punkte, die du in Sachen Wohnmobil Boden beachten solltest. 

Welches Material für die Isolierung am besten ist, welche Bodenbeläge fürs Wohnmobil geeignet sind und vieles mehr, verrate ich dir im folgenden Beitrag. 

Wohnmobil Bodenaufbau

Bevor du dich an die Arbeit begibst, solltest du die erstmal mit dem Bodenaufbau von einem Wohnmobil befassen. 

Dieser besteht in der Regel aus 5 Schichten. 

  • Fahrzeugboden
  • Holzgerüst
  • Isolierung
  • Bodenplatte 
  • und Bodenbelag

Die erste Schicht besteht aus dem Fahrzeugboden und ist in den meisten Fällen aus Blech. 

Darüber kommt das Holzgerüst, welches die Bodenplatte trägt und dessen Hohlräume mit Isolationsmaterial gefüllt sind. 

Auf die Bodenplatte kommt zum Schluss der Bodenbelag, welcher den Boden schützt und für eine ansprechende Optik sorgt. 

Da du nun weißt, wie der Wohnmobil Boden aufgebaut ist, kann es nun Schritt für Schritt an die Arbeit gehen. 

Wohnmobil Boden Grundgerüst (Holz)

Damit die Isolierung später geschützt ist und an Ort und Stelle bleibt, brauchst du ein Grundgerüst aus Holz, sofern noch keines vorhanden ist. 

Auch wenn dein Wohnmobil Boden weich oder vermodert ist, musst du das Grundgerüst erneuern oder stellenweise ersetzen. 

Damit die Isolierung gut dämmt und nicht verrutscht, muss das Grundgerüst genau so hoch sein wie die Isolierung. 

Empfohlen wird eine Stärke von 19 mm. Eine dünne Isolierung dämmt nicht optimal, eine dicke Isolierung nimmt mehr Raum weg. 

Hier muss also ein guter Mittelweg gefunden werden. 

Das Holzgerippe kannst du entweder am Fahrzeugboden festschrauben oder mit hochwertigem Kleber festkleben. 

Für das Grundgerüst eignet sich Fichtenholz mit 19 mm Stärke. Als Klebemittel eignet sich Sikaflex 252

Bevor du das Gerüst am Boden festklebst, sollte dieser gründlich gereinigt und entfettet werden. 

Wenn das Gerüst sitzt, solltest du es zusätzlich beschweren und 24 Stunden anhaften lassen. 

Damit die Holzleisten vor Feuchtigkeit geschützt sind, kannst du sie mit flüssigen Bienenwachs imprägnieren. 

Wohnmobil Boden isolieren 

Nun kommen wir zu der Isolierung. 

Im Camperbereich wird gerne Armaflex verwendet, da hier eine integrierte Dampfsperre vorhanden ist und das Material nur schwer entflammbar ist. 

Hier gibt es verschiedene Varianten, wobei sich Armaflex XG mit einer Stärke von 19 mm am besten eignet. 

Armaflex ACE ist zwar günstiger, isoliert aber schlechter und hat laut einigen Campern einen strengen Eigengeruch. 

Alternativ kannst du auch Alubutyl, Styropor oder Styrodur nutzen, wobei Styropor Feuchtigkeit aufnimmt und Schimmelgefahr besteht. 

Außerdem muss bei den anderen Materialien noch eine Dampfsperre angebracht werden. Armaflex besitzt dagegen eine integrierte Dampfsperre. 

Hast du das Holzgerippe mit Armaflex ausgefüllt, kannst du alle Spalten noch mit Dampfsperren Klebeband versiegeln, damit alles dicht ist. 

Wusstest du eigentlich, dass es Wohnmobile mit Doppelboden gibt? Welche Wohnmobile haben Doppelboden? Hier erfährst du es. 

Wohnmobil Bodenplatte 

Über das Holzgerippe und die Isolierung kommt nun die Bodenplatte fürs Wohnmobil. 

Diese soll das Gewicht von Möbelaufbau und Personen ausschließlich auf das Holzgerippe übertragen und somit die Isolierung schützen. 

Auch hier muss wieder ein Kompromiss gefunden werden. Denn ist die Bodenplatte zu dick, ist sie besonders schwer, wählst du sie zu dünn, kann sie sich durchbiegen und die Isolierung zerstören. 

Geeignetes Material:

  • OSB-Platten
  • Sperrholz
  • Multiplexplatten
  • oder Siebdruckplatten

Generell eignen sich alle Materialien gleichermaßen. Da du aber eine dickere Platte wählen solltest, empfehle ich OSB-Platten. Diese sind leichter und preiswerter als Sperrholzplatten und Co. 

Hast du ein massives Holzgerippe, kannst du auch dünnere Sperrholzplatten nutzen. 

Um die Bodenplatte einsetzen zu können, musst du den Boden ausmessen. Rundungen und Ecken bekommst du mit Pappschablonen hin, welche du im Wohnmobil erstellst und anschließend auf die Platte überträgst. 

Nachdem du alles aufgezeichnet hast, kannst du die Platte mit einer Stichsäge zurecht sägen. 

Wenn du auch die Wohnmobil Deckenverkleidung erneuern willst, findest du hier Hilfe. 

Damit du später weißt, wo du die Bodenplatte verschrauben musst, solltest du dir Markierungen setzen, wo das Gerippe sitzt. 

Bevor du die Bodenplatte aber einsetzt, kannst du sie noch als Schablone für den Bodenbelag nutzen. 

Tipp: Die Standpunkte der Latten solltest du auch an den Wänden markieren, damit du später weißt, wo du den Wohnmobil Möbelaufbau befestigst. 

Nachdem die Bodenplatte eingesetzt ist, solltest du diese auch mit Bienenwachs behandeln.

Lücken und Fugen sollten vor dem Aufsetzen des Belags  abgedichtet werden. Dazu eignet sich Butyl oder Sikaflex 221.

Wohnmobil Bodenbelag

Der Wohnmobil Bodenbelag sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch einige Eigenschaften erfüllen. 

  • abriebfest
  • wasserfest
  • geringes Eigengewicht
  • einfach zu reinigen
  • geringe Wärmeausdehnung 

Was kommt in Frage?

  • Vinylboden von der Rolle oder zum klicken
  • Klicklaminat
  • Teppich

Vinylboden ist leicht, wasserdicht und lässt sich einfach verlegen und zurechtschneiden. 

Laminat ist zwar temperaturbeständig aber relativ schwer und nicht wasserbeständig. Auch das Verlegen erfordert mehr Arbeit. 

Teppiche sind leicht und haben gute thermische Eigenschaften. Allerdings verdrecken sie im Wohnmobil auch schnell. 

Als Schablone kannst du die Bodenplatte nutzen. Hast du dich für Teppich oder Vinylboden entschieden, kannst du diesen mit einem Cutter oder einer Schere zurechtschneiden und mit doppelseitigem Klebeband auf der Bodenplatte befestigen. 

Für die Abschlüsse kannst du Aluwinkelprofile nutzen, welches du auf den Boden schraubst. 

Wie du Haken im Wohnmobil anbringen kannst, erfährst du hier.

Fazit

Wie du siehst, musst du beim Erneuern vom Wohnmobilboden eine Menge beachten. Damit es später zu keinen Problemen kommt, sollte der Aufbau immer mit den oben genannten 5 Schichten erfolgen. 

Nur so lassen sich Feuchtigkeitsschäden, Kältebrücken und andere Probleme verhindern.

Bei der Wahl der Materialien und der Stärke muss immer individuell entschieden werden. Eine Dampfsperre ist jedoch immer Pflicht. 

Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Projekt. 

Titelfoto: Wohnmobil Boden aus Vinyl, selbst verlegt (Rechte: doityourselfrv)

Brini Conradi

Brini arbeitet im Entlastungsdienst und sammelt nebenbei immer mehr Erfahrungen im Bereich Camping, indem sie viel Zeit mit ihrer Familie als Dauercamper im Wohnwagen und am Campingplatz verbringt.

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