Wohnmobil Unterboden Reinigen (Camper hat Tipps)


Der Unterboden eines Fahrzeugs ist im Laufe seines Lebens extremen Belastungen zu jeder Jahreszeit ausgesetzt. 

Deshalb ist es umso wichtiger, den Unterboden regelmäßig zu reinigen und auf Beschädigungen zu kontrollieren.

Im heutigen Beitrag “Wohnmobil Unterboden reinigen” erhältst du wertvolle Tipps zur Pflege des Unterbodens, damit er noch lange hält.

Warum solltest du den Wohnmobil Unterboden reinigen und kontrollieren?

In der Regel sind nicht alle Chassisteile vor Rost geschützt. Besondere Aufmerksamkeit bedarf beim Aufbau Boden aus Holz, denn hier darf kein Wasser eindringen.

Kaum Pflege benötigt wiederum ein GFK Unterboden, denn dieser ist resistent gegen Säuren und zudem wasserabweisend, sodass hier nix faulen kann.

Aber trotzdem Vorsicht, denn durch extremen Steinschlag können sich Risse bilden und Wasser tritt auch hier in das Wohnmobil ein.

Führe deshalb einmal jährlich eine Dichtigkeitsprüfung durch.

Wohnmobile mit einer Bodenplatte sind mit einem atmungsaktiven Unterbodenschutz versiegelt. 

Der Unterboden sollte, bevor das Wohnmobil in die Winterpause geht, gereinigt und auf Beschädigungen kontrolliert werden.   

Das ist besonders wichtig bei einem Wohnmobil ohne Garage.

Geeignete Pflege- und Konservierungsmittel für Holzböden gibt es von Elaskon oder Dekalin.

Diese können nach der Reinigung des Unterbodens einfach aufgesprüht werden.   

Allerdings muss der Unterboden trocken sein, weil nach dem Aufsprühen des Konservierungsmittel keine Feuchtigkeit mehr entweichen kann.

Das hätte fatale Folgen.

Vorbereitung der Unterboden Reinigung

Du benötigst hierfür folgende Dinge:

  • Drahtbürste oder eine Flex mit Drahtbürstenaufsatz. Eine Bohrmaschine mit Topflappen-Aufsatz oder Scheiben Drahtbürste kannst du ebenfalls benutzen.

  • Hebebühne, Auffahrrampe oder Wagenheber

  • Eventuell Rostumwandler und Rostschutzgrundierung

  • Lauwarmes bis warmes Wasser

Du musst als Erstes die Reste des alten Unterbodenschutzes entfernen. Wichtig, falls du Rost entdeckst, bearbeite diesen mit einer Drahtbürste oder ähnlichem, wie oben erwähnt.

Das muss sein, weil dir sonst der Unterbodenschutz nichts bringt, denn drunter rostet es munter weiter.

Besondere Beachtung musst du den Flächen hinter den Radkästen und dort wo der Wagenheber angesetzt wird, schenken.

In harten Fällen verwendest du einen Rostumwandler. Diesen lässt du 2 Stunden einwirken und trägst dann eine Rostschutzgrundierung auf.

Im nächsten Schritt führst du zum Beispiel in einer Waschstraße eine Unterbodenwäsche durch. Es kann aber passieren, dass du nicht alle Stellen vollständig erwischt.

Deshalb empfehle ich dir, den gröbsten Dreck schon im Vorfeld zu entfernen. 

Tipp: Befindet sich schon Seilfett oder ein Unterbodenschutz auf dem Unterboden, benutze bitte nur kaltes Wasser. 

Denn heißes Wasser zerstört die vorhandene Wachsschicht und treibt somit die Rostbildung in den Wintermonaten voran.

Nach der Reinigung lässt du den Unterboden des Wohnmobils ein bis zwei Tage trocknen. Stelle dazu das Wohnmobil unter einem Carport oder in eine Halle.

Die Unterbodenwäsche

Eine Unterbodenwäsche mit einem Hochdruckreiniger solltest du prinzipiell vor jeder Kontrolle des Unterbodens vornehmen.

Mit dem Hochdruckreiniger kannst du gesteuert und manuell punktgenau die nötigen Stellen reinigen. Denn nur so kannst du alle Schwachstellen am Unterboden sicher erkennen. 

Dagegen ist eine komplette maschinelle Unterbodenwäsche nicht empfehlenswert, weil durch den zu hohen Druck Wasser in vorhandene Risse und Löcher eindringen kann.

Nach der Reinigung ist notfalls ein Unterbodenschutz erforderlich.

Auftragen Unterbodenschutz

Ist nun der Unterboden in einem sauberen und fettfreien Zustand, kannst du mit dem Auftragen des Unterbodenschutzes beginnen.

Stellt sich jetzt die Frage, welcher Unterbodenschutz eignet sich am besten? Das ist leicht beantwortet.

Optimal ist der Schutz auf Wachsbasis. Weil diese Variante auch in transparenter Form erhältlich ist, hast du den Vorteil, Schäden rechtzeitig zu erkennen.

Diesen Vorteil hast du beim Harzbasierten Unterbodenschutz, aufgrund seiner dunklen Beschichtung, leider nicht.

Ebenfalls ungeeignet sind Mittel auf PVC-Basis wegen ihrer reichlichen Unverträglichkeit mit anderen Stoffen.

Unterbodenschutz aus Bitumen neigen zu früher Brüchigkeit und auf Kautschukbasis können großflächige Unterrostungen vorkommen.

Diese Fahrzeugteile darfst du auf keinen Fall mit Unterbodenschutz behandeln:

  • Motor

  • Radlager 

  • Kupplungsseile

  • Felgen

  • Bremsleitungen

  • Schalldämpfer

  • Handbremsseil

  • Katalysator

  • Einrückhebel von Kupplungen

Kurz gesagt: Alle Teile, die heiß laufen können oder mit starker Hitze in Berührung kommen, dürfen NICHT mit Unterbodenschutz in Berührung kommen.

Diese Dinge benötigst du zum Auftragen von Unterbodenschutz:

  • Pinsel, Kartuschenpistole oder Spraydose

  • Einen warmen und trockenen Unterstellplatz

  • Wenn du mit einem Pinsel oder Kartuschenpistole arbeitest, benötigst du den vom Hersteller freigegebenen Wachsschutz.

Anleitung:

Das Wichtigste im Voraus: Den Unterboden in einem durchgehenden Arbeitsgang auftragen, denn nur auf diese Weise entsteht eine zusammenhängende Schutzschicht.

Hat das Wohnmobil noch keinen Unterbodenschutz, ist es ratsam, mit einer Grundierung zu beginnen. Danach solltest du diese Schicht gut trocknen lassen.

Ein Unterbodenschutz auf Wachsbasis macht den Unterboden luft- und wasserdicht. Das Wachs kannst du mit einer Sprühdose, Pinsel oder Kartuschenpistole auftragen.

Sprays haben den Vorteil, dass sie auch an schwer zugängliche Stellen gelangen. Allerdings bleibt auch viel Dreck hängen.

Wichtig: Sprühdose gut schütteln und eine gleichmäßige dünne Schicht auftragen. Arbeite bitte sehr gründlich.

Nach etwa 30 Minuten Trockenzeit ist das Wohnmobil wieder einsatzbereit und du kannst wieder frei und unabhängig reisen.

Wie der Unterboden dicht, stabil und haltbar bleibt

Ehrlich gesagt wird es vielen Campern gleich gehen, denn alles was oben einsehbar ist wird auf Schäden kontrolliert bzw. ist sofort sichtbar und wird beseitigt.

Aber wer denkt schon an den Unterboden? Dabei ist dieser so wichtig für die Sicherheit und das Wohlbefinden deines Wohnmobils.

Aber die Kontrolle des Unterbodens ist mühevoll und wird deswegen häufig stiefmütterlich behandelt.     

Das solltest du jedoch nicht tun, wenn du noch viele schöne Urlaube mit dem Wohnmobil erleben möchtest.

Aus diesem Grund gibt es hier eine Übersicht der besten Pflegeprodukte für den Unterboden. 

ProduktEigenschaftenEinsatzgebietePreisGebinde
Dekalin Dekaphon 958Elastischer Film
Schutz vor Salz und Steinschlag
Holz. und GFK-Bödenab 22 €1000 ml
Dekalin Dekaphon 9735Schutzschicht atmungsaktiv, schalldämpfendHolz, GFK, Metallrund 27 €500 ml
Elaskon Caravan C-UBSSchutz gegen Nässe, Streusalz, Laugen, Steinschlag und Korrosionrund 18 €500 ml
Owatrol ÖlDringt tief in Holz ein, verdrängt Feuchtigkeit, atmungsaktivHolz, Metallab 19,90 €1000 ml
Würth Unterbodenschutz SpezialSchutzschicht atmungsaktiv, schalldämpfung, hoch AlterungsbeständigHolz, Metall, GFKrund 20 €300 ml

Zusammenfassung

Den Wohnmobil Unterboden reinigen und pflegen ist sehr wichtig, denn der Unterboden eines Wohnmobils ist im Laufe seines Lebens extremen Belastungen zu jeder Jahreszeit ausgesetzt.

Deswegen sind einmal jährlich eine Dichtigkeitsprüfung und eine Kontrolle des Unterbodens auf Beschädigungen erforderlich.

Der beste Zeitpunkt für eine Unterbodenwäsche und anschließende Kontrolle ist vor der Winterpause.

Ich hoffe der Beitrag ist für dich interessant und bedanke mich für deinen Besuch auf CAMPERWELTEN.

Titelfoto: Wohnmobil Unterboden reinigen (Quelle: thehappycamperstore)

Lilly Fee

Lilly hat bis vor 9 Jahren als Physiotherapeut gearbeitet und ist jetzt Frührentner. In dieser Zeit hat sie sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigt. Unter anderem auch mit Camping.

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