Wenn Metall dauerhaft äußeren Umwelteinflüssen ungeschützt ausgesetzt ist, kann es zur Bildung von Rost kommen.
Grund dafür ist der Oxidationsprozess, welcher durch drei Einflussfaktoren entsteht – Metall, Feuchtigkeit und Sauerstoff.
Um der Korrosion vorzubeugen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Verzinken ist die eine Möglichkeit.
Aber genau hier begehen viele einen Fehler, denn was viele nicht wissen ist, dass Zinkspray nicht mit Verzinken gleichzusetzen ist.
Aus diesem Grund habe ich mich für dich schlau gemacht und interessantes zum Thema Zinkspray vs verzinken herausgefunden.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und hoffe, ich kann dir weiterhelfen.
Welche Verzinkungsarten gibt es?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Metalle zu verzinken. Von einigen hast du sicher schon gehört, während andere dir kein Begriff sind.
Die bekanntesten dürften
- die Feuerverzinkung
- die Spritzverzinkung
- und die galvanische Verzinkung
sein.
Darüber hinaus gibt es aber auch noch das Sendzimir Verfahren, Zinklamellenbeschichtung, Aluminiumverzinkung sowie die mechanische Verzinkung.
Zu guter Letzt dürfen wir die Filmverzinkung nicht vergessen, die durch Zinksprays erzielt wird.
Die jeweiligen Verzinkungen unterscheiden sich vor allem in der Schichtstärke als auch in der Haltbarkeit.
Tipp: Du musst mit Sikaflex arbeiten und fragst dich welches Sikaflex wofür? Dann findest du hier noch Tipps.
Was genau ist verzinken?
Auf die oben genannten verschiedenen Verzinkungsarten genauer einzugehen, würde hier den Rahmen sprengen. Deshalb beziehe ich mich in diesem Beitrag nur auf das allgemeine Verzinken sowie Zinkspray.
Im Internet findest du aber ausführliche Berichte dazu. Wenn du mehr darüber erfahren willst, ist dieser Beitrag zum Beispiel sehr informativ.
Doch was genau ist verzinken eigentlich?
Beim Verzinken wird auf gefährdetem Stahl eine Schicht aufgebracht, die aus Zink besteht.
Dieser Überzug schützt den Stahl anschließend vor äußeren Umwelteinflüssen und somit gleichzeitig vor Korrosion.
Der Schutz kann durch einer der oben genannten Verfahren realisiert werden. Welches Verfahren am besten ist, hängt unter anderem vom Bauteil ab, welches verzinkt werden soll.
Was viele jedoch nicht wissen, damit aber wirklich von verzinkt gesprochen werden kann, muss der Überzug aus reinem Zink bestehen.
Die meisten der oben genannten Verzinkarten erreichen im Durchschnitt eine Schichtstärke von 50 bis 150 Mikrometer.
Anders sieht es beim Filmverzinken aus. Hier liegt die Schichtstärke oft unter 10 Mikrometern. Hier dürfte also schon der erste gravierende Unterschied sichtbar werden.
Zinkspray vs Verzinken – wo ist der Unterschied
Wie oben bereits erwähnt wurde, darf beim Verzinken nur reines Zink verwendet werden.
Eine andere Möglichkeit ist es, den Stahl mit Zinkspray zu schützen. Diese Spray werden vor allem häufig im KFZ Bereich verwendet, da sie eine günstige Alternative darstellen.
Hierbei handelt es sich um einen Zinküberzug, der zu mindestens 96 % aus Zink bestehen sollte.
Hier kommen wir schon zu der ersten Problematik.
Schaut man sich mal ein wenig um und vergleicht einige Zinksprays miteinander, wirst du schnell feststellen, dass viele Zinkspray kaum mehr als 70 % Zinkanteil haben.
Zudem kommen noch andere Zusätze hinzu, damit das Spray überhaupt sprühfähig ist und haftet.
Eine gute Alternative zu Zinkspray ist die sogenannte Zinkstaubfarbe.
Hier gibt es hochwertige Produkte mit einem Zinkanteil von bis zu 99%.
Die Qualität macht sich aber auch im Preis bemerkbar.
So kosten 800g um die 32 Euro.
Solche Zinküberzüge können mittels Pinsel aufgetragen oder als Spray aufgesprüht werden.
So kannst du zum Beispiel den Auspuff mit Zinkspray behandeln.
Wie beständig solche Überzüge sind, hängt allerdings von der Schichtdicke sowie den Witterungsbedingungen ab.
Haltbarkeit von Verzinken und Zinkspray
Bei der Haltbarkeit unterscheiden sich Verzinkungen und Zinkspray enorm.
Eine gute Feuerverzinkung hält bei einer durchschnittlichen Schichtstärke von 50 Mikrometern bis zu 30 Jahren.
Auch die anderen Methoden haben oft eine Haltbarkeit von 10 bis 20 Jahren.
Nicht so gut schneiden Zinksprays und galvanisch blau chromatierte Verzinkungen mit einer Schichtstärke von gerade mal 4 bis 8 Mikrometern.
Nach maximal 2 bis 3 Jahren ist das Metall schon nicht mehr ausreichend geschützt.
Tatsächlich berichten die meisten Anwender auch, dass bereits nach 2 Jahren der erste Rost wieder durchkommt und man wieder von vorne anfangen kann.
Um die Schutzschicht noch weiter zu verstärken, sollte auf das Zinkspray eine Ölschicht aufgetragen werden.
Öl minimiert die Korrosion, da das Metall so von Sauerstoff abgeschirmt wird.
Allerdings hat Zinkspray auch noch andere Vorteile.
So kannst du zum Beispiel Zinkspray vor dem Schweißen auftragen.
Verzinken oder Zinkspray – was ist günstiger?
Wenn du dich für ein Zinkspray entscheidest, solltest du am besten ein hochwertiges Zinklamellenspray entscheiden.
Die Kosten für 400 ml liegen bei ungefähr 14 Euro.
Für eine Verzinkung lassen sich die Preise nicht so genau beziffern, da der Preis pro Kilogramm berechnet wird.
Grob kann man sagen, dass der Kilopreis irgendwo zwischen 0,20 Cent und 2 Euro liegt.
Auch wenn das Zinkspray auf den ersten Blick günstiger erscheint, solltest du die Haltbarkeit im Blick behalten.
2 Jahre vs 30 Jahre ist schon ein großer Unterschied.
Wichtig: Zinkspray sollte nicht auf Rost gesprüht werden, da es sonst keine Wirkung hat.
Die zu behandelnden Bauteile müssen vorher also gründlich entrostet werden.
Verzinken vs Zinkspray – was ist besser?
Fasst man alles zusammen, kann man eigentlich sagen, dass eine hochwertige Verzinkung nicht mit einem Zinkspray zu vergleichen ist und eine Verzinkung bei den meisten Kriterien punkten kann.
Für kurzfristige Erfolge und auf neuen Stahlteilen ohne Rostpartikel ist Zinkspray sicher eine günstige Alternative.
Allerdings solltest du dir darüber im Klaren sein, dass die Schutzschicht etwa alle zwei Jahre erneuert werden sollte.
Zudem muss die Beschichtung zusätzlich geschützt werden.
Das geht zum Beispiel mit einem hochwertigen Fett oder einem Lack.
Fazit
Zinkspray stellt keine Alternative zu einer hochwertigen Verzinkung dar.
Möchtest du dennoch einen relativ haltbaren Korrosionsschutz, aber es kommt keine Verzinkung in frage, dann solltest du dich auf jeden Fall für Zinkstaubfarbe oder Zinklamellenspray mit hohem Zinkanteil entscheiden.
Die meisten Zinksprays haben gerade mal 70% Zinkanteil, was für einen Rostschutz viel zu wenig ist.
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich konnte dir die Unterschiede ein wenig näher bringen.
Falls ja, würde ich mich freuen, dich bald wieder auf CAMPERWELTEN begrüßen zu dürfen.
Titelfoto: Zinkspray vs Verzinkerei (Quelle: aerosols)