30 Oder 50 MBAR? (Dauercamper spricht Klartext!)


Die Gasanlagen in modernen Reisecampern sind für einen Gasdruck von 30 mbar ausgelegt. Ältere Wohnmobile können dagegen noch mit Gasanlagen für 50 mbar Gasdruck ausgelegt sein. 

In diesem Fall gilt ein sogenannter Bestandsschutz, weshalb die Gasanlage bei technischen einwandfreiem Zustand nicht auf 30 mbar umgerüstet werden muss. 

Möchtest du jedoch einen Gaskocher mit 30 mbar betreiben, wird ein Gasdruckregler benötigt. Dieser regelt den Gasdruck von 50 mbar auf 30 mbar herunter.

Ein 30 mbar Gerät mit einer 50 mbar Anlage zu betreiben, ist jedoch nicht möglich.

Was du sonst noch über 30 oder 50 mbar wissen solltest, verrate ich dir im folgenden Beitrag. 

Warum ist der Unterschied zwischen 30 und 50 mbar so wichtig?

Wenn du dir ein Gerät kaufst, das mit Gas betrieben wird, musst du dich vorher informieren, mit wieviel Millibar es betrieben wird. Die meisten gasbetriebenen Geräte werden mit 50 mbar betrieben. 

Vor allem in Deutschland hergestellte Grills, werden ausschließlich mit 50 mbar betrieben.

Möchtest du dieses Gerät nun über eine Gasflasche betreiben, wird ein Gasdruckregler benötigt. 

Hier wird auch das Thema Butan oder Propan für Wohnmobil interessant. 

Möchtest du das Gerät direkt an deiner Gasanlage anschließen, muss es für den entsprechenden Gasdruck ausgelegt sein. Bei älteren Modellen 50 mbar, bei neueren dagegen 30 mbar. 

Wohnmobile die vor Mitte der 90er Jahre gebaut wurden, haben oft eine Gasanlage mit 50 mbar verbaut. Modelle die danach gebaut wurden, sind meistens mit einer 30 mbar Gasanlage ausgestattet. 

Aber auch Modelle, die bis 2002 gebaut wurden, können noch eine 50 mbar Gasanlage verbaut haben. Hier solltest du dich also vorher darüber informieren, was in deinem Wohnmobil verbaut ist. 

Was passiert wenn 30 mbar Geräte an 50 mbar Leitung angeschlossen werden?

Der Gasdruck sagt generell nichts über die Leistung eines Gerätes aus. Die Düsen eines 30 mbar Gerätes sind größer, wodurch größere Gasmengen ausströmen können. Die Leistung ist somit mit 50 mbar vergleichbar. 

Schließt du allerdings ein 50 mbar Gerät an einer 30 mbar Leitung an, wird nicht die benötigte Leistung erzielt. Die Geräte funktionieren, aber es kommt zu Leistungseinbußen. 

Gefährlicher kann es werden, wenn du ein 30 mbar Gerät an einer 50 mbar Leitung anschließt. Hier kann das Gerät überhitzen und sogar anfangen, Feuer zu fangen. Davon wird also dringend abgeraten.

Altgeräte mit 30 mbar Düsen umrüsten

Möchtest du 50 mbar Geräte mit einer 30 mbar Gasanlage betreiben, muss, wie oben beschrieben, ein Druckregler eingesetzt werden. 

Einige Camper kommen auf die Idee, Altgeräte mit einer 30 mbar Düse auszustatten. Mehr ist theoretisch nicht möglich. Funktionieren wird es, aber du musst bedenken, dass die Geräte mit 50 mbar zugelassen sind und im schlimmsten Fall keine Gasprüfung bestehen. 

Möchtest du deine Geräte dennoch umrüsten, wird eine Einzelabnahme fällig. Ob du diese bekommst, ist jedoch fragwürdig. Die Kosten für Gutachten sowie Baumusterprüfung dürften zudem den Rahmen sprengen.

Günstiger ist es daher tatsächlich, einen Vordruckregler einzusetzen oder gar die alten Geräte zu ersetzen. 

Einige Camper schwören sogar auf die alten 50 mbar Geräte, da diese unempfindlicher gegen Zugluft sein sollen. 

Gassteckdose nachrüsten

Nicht jedes Wohnmobil hat eine Gassteckdose verbaut. Die Nachrüstung ist aber selber oder durch einen Fachmann möglich. 

Das Nachrüsten einer Gassteckdose beim Fachmann kostet etwa 350 bis 500 Euro inklusive Außensteckdose. Die Außensteckdose einzeln kostet knapp 100 Euro. 

Da jedoch Spezialwerkzeug benötigt wird, sowie Leitungen verlegt werden müssen, empfiehlt es sich, den Umbau lieber von einem Fachmann durchführen zu lassen. 

So hast du die Möglichkeit, Gasgeräte auch über die Außensteckdose zu betreiben. Da deutsche Gasgrills jedoch nur mit 50 mbar betrieben werden, erzielen diese nicht die volle Leistung. 

Suchst du einen Gasgrill, der mit 30 mbar betrieben werden soll, lohnt es sich auf dem niederländischen Markt danach Ausschau zu halten. Der Grill sollte unbedingt ein CE-Zeichen haben. 

Alles zum Thema LPG Adapter Europa erfährst du hier. 

Was ist bei Druckreglern zu beachten?

Möchtest du einen Druckregler an deiner Gasflasche anschließen, dürfen Druckregler sowie Schlauch nicht älter als 10 Jahre alt sein. Der Gasschlauch ist in der Regel mit einem ¼ Zoll Linksgewinde ausgestattet.

Zudem empfiehlt es sich, einen Druckregler mit automatischer Umschaltung zu wählen. Erkennt dieser, dass sich der Inhalt der Gasflasche dem Ende neigt, springt er automatisch auf die zweite Flasche um. 

Wenn du nachts schon mal die Gasflasche wechseln musstest, wirst du wissen, warum ich dir dazu rate. 

Welche Vorteile eine GFK Gasflasche bietet, erfährst du in diesem Beitrag. 

Wichtig: Vordruckregler haben ein Leistungsmaximum von 0,8 kg/h. Druckregler, die an einer Gasflasche oder an 2 Gasflaschen angeschlossen sind, erzielen 1,5, kg/h. 

Möchtest du nun ein Gasgerät über den Vordruckregler betreiben, musst du darauf achten, dass die Geräte nicht mehr als 0,8 kg/h verbrauchen. Das entspricht etwa 10 kW. 

Außerdem dürfen Änderungen am Druckregler nicht selber vorgenommen werden. Lediglich der Anschluss einer Entlüftungsleitung sowie das Austauschen von Anschlussverschraubungen stellen eine Ausnahme dar und zählen somit zu den zulässigen Veränderungen. 

Sobald jedoch andere Veränderungen am Druckregler durchgeführt werden oder sogar versucht wird, den Regler zu öffnen, erlischt die Gewährleistung. 

Fazit

Alte Wohnmobile haben in der Regel eine 50 mbar Gasanlage verbaut. Auf moderne 30 mbar Geräte musst du dennoch nicht verzichten.

Mit einem Gasdruckregler sowie einem entsprechendem Schlauch, kannst du diese problemlos nutzen. 

Andersherum sollte jedoch vermieden werden. 

Da alte Wohnmobile mit alter Gasanlage einem Bestandsschutz unterliegen, musst du deine Gasanlage nicht umrüsten. Voraussetzung ist natürlich, dass sie fehlerfrei funktioniert. 

Titelfoto: Gasdruck beim Camping – 30 oder 50 mbar? (Rechte: canva.com)

Brini Conradi

Brini arbeitet im Entlastungsdienst und sammelt nebenbei immer mehr Erfahrungen im Bereich Camping, indem sie viel Zeit mit ihrer Familie als Dauercamper im Wohnwagen und am Campingplatz verbringt.

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