Ein Wohnmobil oder auch Wohnwagen ist stets vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Sei es Regen, Schnee oder auch strahlende Sonne, alle Elemente machen der GFK-Außenhaut zu schaffen.
Warum die mobile Behausung dennoch viele Jahrzehnte hält, liegt am eingesetzten Epoxidharz, der eine hohe Resistenz gegenüber vielen Bereichen besitzt. Neben seinen nützlichen Eigenschaften kann Epoxidharz mit der Zeit auch gelblich werden.
Im folgenden Artikel zeigen wir, ob ihr bei Epoxidharz den Gelbstich entfernen könnt und geben euch noch praktische Tipps an die Hand.
Was ist Epoxidharz?
Epoxidharz besitzt eine hohe Resistenz gegenüber chemischen sowie natürlichen Verbindungen. 1936 entwickelt, um ein Bindemittel gegenüber Laugen zu haben, wurden schon bald viele weitere nützliche Eigenschaften bekannt.
Zu den wichtigsten Eigenschaften gehören:
- Isoliermaterial bei elektronischen Schaltungen
- Gute Hitzebeständigkeit
- Gute Beständigkeit gegenüber Korrosion und Alterungserscheinung
- Sehr geringe Feuchtigkeitsaufnahme
Damit Epoxidharz diese Besonderheiten entwickeln kann, ist ein Härter notwendig, der den Harz aushärtet. Aus diesem Grund zählt Epoxidharz zu den Zwei-Komponenten-Klebern.
Kommen wir zur Frage, wann Epoxidharz nass werden darf. Grundsätzlich sollte das Harz während der Verarbeitung nicht mit Nässe in Berührung kommen, zwar verhindert es die Aushärtung nicht, es kommt allerdings zu Schlieren und Riffen, die eine stärkere Nachbehandlung notwendig machen.
Ausgehärtet sind die Harze im Schnitt nach rund einem Tag. Danach kann der Harz beispielsweise angeschliffen und lackiert werden.
Hält Epoxidharz auf Holz?
Epoxidharze sind äußerst interessante Kleber, da sie auf vielen Untergründen haften. Dazu gehören unter anderem:
- Holz
- Keramik
- Glas
- Stein
- Kunststoff
Somit ist es sehr einfach möglich, Holz mit Epoxidharz zu versiegeln. Aufgrund der Aushärtung sollte dabei immer Etappenweise vorgegangen werden, das heißt, wenn eine komplette Bodenplatte versiegelt werden soll, wird diese schrittweise bearbeitet.
Dazu wird etwas Harz mit Härter vermischt und diese erste Schicht dünn auf die Siebdruckplatte aufgetragen. Dabei unbedingt auf eine gleichmäßige Aufbringung achten.
Nach einer kurzen Trocknungsphase wird der Schritt wiederholt und es folgt eine weitere Schicht. Nach drei Auflagen und der Aushärtezeit ist die Platte dann vollständig versiegelt.
Es empfiehlt sich zusätzlich, das glatte Material vorher anzurauen, denn nur so hält das Harz möglichst lange. Darüber hinaus muss bedacht werden, dass der Harz nicht auf Silikon oder Polypropylen hält.
Warum wird Epoxidharz gelblich?
Kommen wir zu der Thematik dieses Artikels: dem Gelbstich. Auch wenn der Harz grundsätzlich eine sehr gute Resistenz gegenüber vielen Elementen bietet, hat er die weniger schöne Angewohnheit, mit der Zeit gelb zu werden.
Schuld daran ist die UV-Strahlung, die unter anderem durch das Sonnenlicht auf den Harz trifft. Während unsere Haut dadurch bräunlich wird, wird Epoxidharz dadurch gelblich.
Der Hintergrund ist, dass die UV-Strahlung die im Harz enthaltenen Epoxidpolymere abbaut. Das geschieht zwar sehr langsam, aber mit der Zeit fällt auf, dass der Kleber einen Gelbstich erhält.
Bei Oberflächen, die im Nachgang lackiert oder foliert werden, ist der gelbliche Ton nicht störend und somit wird dagegen nichts unternommen. Anders sieht es aus, wenn die Oberfläche möglichst klar sein muss (beispielsweise bei der Versiegelung von Holz oder bei Kunstwerken).
In diesen Fällen werden dem Harz und Härter noch Zusätze beigemischt, die wir im nachfolgenden Abschnitt behandeln. Sonnenlicht ist auch daran schuld, warum Epoxidharz milchig wird.
So kann ein Gelbstich vermieden werden
Ist das Harz erst einmal gelblich, kann man dagegen nichts mehr machen und es muss komplett entfernt werden. Um eine klare Oberfläche möglichst lange zu erhalten, muss daher bereits während der Verarbeitung etwas unternommen werden.
Dafür gibt es UV-Stabilisatoren, die nicht nur den Prozess der Vergilbung verlangsamen, sondern auch noch weitere Rissbildung verhindern. Da somit der Gelbstich nur verlangsamt wird, ist zusätzlich noch ein Lichtschutzmittel namens “Hindered Amine Light Stabilizer”, abgekürzt auch HALS, notwendig.
Dieses Mittel absorbiert nicht etwa die UV-Strahlung, sondern hemmt den Abbau der Epoxidpolymere. Diese können beispielsweise auch in Frischwasserbehältern eingesetzt werden, wobei dann unbedingt auf ein hochwertiges Lichtschutzmittel, wie Uvinul 4050H zu setzen ist.
Epoxidharz reinigen – so klappt es!
Epoxidharz muss in der Regel nur selten gereinigt werden, da es eine wenig haftende Oberfläche ausbildet. Im Zuge einer lackierten Außenhaut reicht es, den Camper einfach mit einem guten Hochdruckreiniger zu säubern.
Soll dagegen der Harz im Innenraum gereinigt werden, so empfiehlt sich Isopropylalkohol. Ein Lappen wird mit dem Mittel getränkt und der Harz damit eingerieben.
Nach einer kurzen Einwirkzeit sollten sich die Rückstände einfach entfernen lassen. Kleiner Tipp am Rande: Am besten lässt sich Epoxidharz entfernen, während er noch flüssig ist.
Das Werkzeug, das zum Auftragen des Harzes genommen wurde, ist natürlich ebenfalls zu reinigen. Dazu wird am besten warmes Wasser in Verbindung mit etwas Spülmittel genommen und das (flüssige!) Epoxidharz vom Werkzeug getrennt.
Rückstände auf Oberflächen sollten indessen ebenfalls schnellstmöglich beseitigt werden. Zwar kann der Harz auch mit Verdünnung angegangen werden, aber vor allem bei laminierten Oberflächen kann diese das Dekor aufweichen und aus der Form bringen.
Wie teuer ist Epoxidharz?
Epoxidharz ist eine interessante Variante zur Versiegelung von Oberflächen. Für etwa einen Quadratmeter Fläche werden rund drei Kilogramm Harz und Härter benötigt, wobei die Kosten sich auf etwa fünfunddreißig Euro belaufen.
Warum Epoxidharz so teuer ist, liegt an den hohen Fertigungskosten und auch die Rohstoffe sind nicht gerade günstig. Darüber hinaus wird Epoxidharz stetig weiterentwickelt, sodass auch noch Forschungs- und Entwicklungskosten als weitere Kostenfaktoren addiert werden.
UV-Stabilisatoren gibt es bereits für rund fünf Euro. Für das Mischungsverhältnis sollte der Stabilisator-Anteil etwa ein Prozent am Gesamtgewicht betragen.
Wird zusätzlich noch ein HALS-Lichtschutzmittel eingesetzt, so sollte der obige Wert angepasst werden. Die sind zu Preisen ab etwa dreißig Euro erhältlich.
ZUSAMMENFASSUNG
Epoxidharz ist ein wichtiger Werkstoff, wenn es um die Versiegelung von Oberflächen geht. Sei es Holz, Metall oder Kunststoff, überall schützt der Harz zuverlässig vor Feuchtigkeit oder anderen Elementen.
Mit der Zeit hat der Epoxidharz den Nachteil, dass er gelblich wird. Es ist dabei nicht möglich, beim Epoxidharz den Gelbstich zu entfernen.
Ist der ausgehärtete Harz bereits gelblich, muss er ausgetauscht werden. Es lohnt sich daher zusätzlich in einen UV-Stabilisator zu investieren, welcher den Vergilbungsprozess stark verlangsamt.
Zusätzlich kann auch noch ein weiteres Lichtschutzmittel beigemischt werden, was den Gelbstich fast komplett verhindert.
Weitere interessante Fakten rund um Epoxidharz haben wir euch im folgenden Ratgeber zusammengefasst. Schaut doch einmal rein!
Titelfoto: Epoxidharz am Boden – Gelbstich Vorher & Nachher (Quelle: allgaragefloors.com)