Epoxidharz Nach Aushärten Klebrig (Oh Backe, was nun?)


Das richtige Mischungsverhältnis von Epoxidharz ist ein wichtiger Faktor dafür, ob dein Ergebnis ein Erfolg oder Mißerfolg wird. Aber auch die Temperaturen spielen eine enorme Rolle.

Bleibt zum Beispiel das Epoxidharz nach dem Aushärten klebrig oder weich, können Temperaturschwankungen dafür verantwortlich sein.

Grund dafür sind chemische Vorgänge, worauf ich unter anderem in diesem Beitrag eingehen werde. 

Außerdem verrate ich dir, was du tun kannst, wenn dein Epoxidharz nach dem Aushärten immer noch klebrig ist. Du musst nämlich nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen. 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und hoffe, ich kann dir weiterhelfen. 

Epoxidharz im falschen Mischungsverhältnis 

Erstmal kommen wir zu einem der wichtigsten Punkte bei der Verwendung von Epoxidharz.

Das Epoxidharz sollte immer genauso angemischt werden, wie es auf der Packung des Herstellers angegeben ist.

Kommt es hier nur zu kleinen Differenzen, kann es passieren, dass sich das Gemisch nicht richtig anrühren lässt oder nicht richtig aushärtet. 

Zudem wird empfohlen, die Menge immer mit einem Messbecher abzumessen, statt mit einer Waage, da sich Harz und Härter in ihrer Dichte unterscheiden können. 

Das hat zur Folge, dass beide Komponenten nicht immer das gleiche Gewicht haben und 100 Gramm Härter mehr Volumen als 100 Gramm Harz haben können. Statt dem Gewicht wird also das Volumen abgemessen. 

Die Skala des Messbechers sollte nach Möglichkeit in sehr kleinen Schritten angeordnet sein, damit du genaue Ergebnisse erzielen kannst.

Tatsächlich entstehen die meisten Fehler, wenn Epoxid nach Gewicht, statt nach Volumen, angemischt wird.

Genaue Hinweise dazu findest du aber auch immer in den Herstellerangaben. 

Epoxidharz Resin klebt nach dem Aushärten 

Leider ist immer wieder zu lesen, dass das Epoxidharz nach dem Aushärten noch klebrig ist und eine weiche Schicht aufweist.  Das kann auch passieren, wenn du dich genau an die Mischangaben gehalten hast.

Die Ursache dafür sind oft starke Temperaturschwankungen während des Trocknungsprozesses.

In vielen Fällen wird die Schicht auch als klebrig und wachsartig beschrieben. 

Hierbei handelt es sich um einen chemischen Prozess. 

In Fachkreisen wird die Schicht auch als Aminröte bezeichnet. 

Wichtig

Die vollständige Aushärtezeit von Epoxid beträgt ungefähr 7 Tage. Vorher ist die Beschichtung zwar begehbar, aber noch nicht schlagfest und vollständig belastbar. 

Viele verwechseln die nicht ausgehärtete Schicht auch mit der Aminröte. Weiter unten verrate ich dir daher, wie du die beiden Punkte auseinander halten kannst. 

Was tun, wenn Epoxid klebrig bleibt?

Sollte die klebrige Schicht durch Temperaturschwankungen entstanden sein, kannst du diese anschließend einfach mit Seifenwasser und einem Tuch entfernen.

Wichtig ist aber, dass das Epoxidharz auch vollständig ausgehärtet ist, denn auch eine nicht ausgehärtete Epoxidschicht kann klebrig sein.

Zudem gibt es einige Harze, die an der Luft nicht klebfrei aushärten. 

Damit die Harze klebfrei aushärten, muss oft eine Folie über der Beschichtung angebracht werden. 

Daher ist es wichtig, die Anleitung vor dem Anmischen genau durchzulesen und alles zu befolgen. 

Epoxidharz zäh wie Gummi 

Epoxidharz durchläuft 3 Stufen beim Verarbeiten / Trocknen. Diese möchte ich dir nun vorstellen. 

In der ersten Phase ist Epoxidharz flüssig und kann verarbeitet werden. Hierbei handelt es sich also um die Zeit direkt nach dem Anmischen. 

In der zweiten Phase ist Epoxidharz nicht mehr verarbeitbar und geht von einem klebrigen in einen gummiartigen Zustand über. Dieser Zustand entsteht nach einigen Stunden. 

Drückst du mit einem spitzen Gegenstand nun in die Beschichtung, würden Abdrücke zurückbleiben, da die Aushärtung noch nicht vollständig abgeschlossen ist.

Das geschieht erst in der dritten und letzten Phase. 

In dieser Phase wird Epoxidharz mit jedem Tag härter und auch Abdrücke bleiben bei richtiger Austrocknung nicht mehr zurück. 

Vollständig ausgehärtet ist Epoxid nach etwa 7 Tagen. Je nach Temperatur kann der Prozess beschleunigt werden, oder aber noch etwas länger dauern. 

Wie du Holz mit Epoxidharz versiegeln kannst, verrate ich dir hier. 

Ausgehärtetes Epoxidharz entfernen – so geht es 

Flüssiges Epoxidharz lässt sich einfach mit Aceton und einem Tuch entfernen.

Schwieriger wird es bei ausgehärtetem Epoxid. Aber noch wichtiger ist es, hier die richtigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, denn Arbeiten mit Epoxidharz können schnell gefährlich werden. 

Hier müssen oft härtere Mittel wie Heißluftföhn, Aceton, Spachtel, Schutzbrille und Maske her.

Kleine und nicht vollständig ausgehärtete Rückstände lassen sich oft mit Schleifpapier entfernen. 

Bei ausgehärtetem Epoxid kannst du es mit Farbverdünnern oder Klebstoffentfernern probieren. Hier musst du aber auch darauf achten, dass die Mittel sich untereinander vertragen und es zu keinen gefährlichen chemischen Reaktionen kommt. 

Dadurch wird das Harz wieder weicher und kann mit einem Spachtel abgetragen werden.

Alternativ kannst du das Harz auch mit einer Heißluftpistole aufweichen. 

Die meisten Epoxidharze beginnen aber erst bei 200 Grad zu schmelzen. 

Hierbei werden allerdings giftige Dämpfe freigesetzt, weshalb zu zwingend eine Schutzbrille, Handschuhe sowie eine Maske tragen solltest.

Hier erfährst du, wie du mit Epoxidharz Löcher füllen kannst. 

Unterschied zwischen Aminröte und nicht ausgehärtetem Epoxid erkennen

Aminröte und nicht ausgehärtetes Epoxid äußern sich beides durch eine klebrige Schicht und sind daher schwierig auseinanderzuhalten.

Hier kann es daher immer wieder zu Verwechslungen kommen. 

Dennoch lässt sich der Unterschied leicht erkennen. 

Dazu solltest du nach 24 Stunden versuchen, mit dem Fingernagel einen Abdruck in das Epoxidharz zu drücken.

Sobald das Harz vollständig ausgetrocknet ist, wird es nicht möglich sein, einen Abdruck in die Schicht zu bekommen.

In diesem Fall handelt es sich dann also um Aminröte, die du mit warmem Wasser einfach entfernen kannst. 

In der Regel ist die Aminröte also nichts Schlimmes und kann einfach entfernt werden. 

Sollte ein Fingernagelabdruck zurückbleiben, ist das Epoxidharz noch nicht vollständig ausgehärtet.

Hier erfährst du, wie du Wohnwagen Löcher abdichten kannst. 

Fazit

Wenn das Epoxidharz noch klebt, kommen eigentlich nur zwei Ursachen infrage. 

Das Epoxidharz ist noch nicht richtig ausgehärtet oder es hat sich durch starke Temperaturschwankungen beim Trocknen, Aminröte gebildet. 

Letzteres ist nicht schlimm, da die Schicht sich einfach mit warmem Wasser entfernen lässt. 

Wenn das Epoxidharz nicht richtig aushärtet, hast du entweder nicht lang genug gewartet oder aber beim Mischen einen Fehler begangen. 

Dieser Beitrag konnte dir hoffentlich weiterhelfen und hilft dir dabei, die größten Fehler zu vermeiden. 

Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich würde mich freuen, dich bald wieder auf CAMPERWELTEN begrüßen zu dürfen. 

Titelfoto: Epoxidharz ist nach Aushärtung klebrig (Rechte: entropyresins.com)

Brini Conradi

Brini arbeitet im Entlastungsdienst und sammelt nebenbei immer mehr Erfahrungen im Bereich Camping, indem sie viel Zeit mit ihrer Familie als Dauercamper im Wohnwagen und am Campingplatz verbringt.

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