Heute behandeln wir ein ernstes Thema, denn beim Ausbau von Kastenwagen wird gerne am Material gespart – mit fatalen Folgen.
Ist eine Fahrzeugeinrichtung aus Holz erlaubt? Im privaten Bereich gibt es dem Grunde nach keine Beschränkung bezüglich der Fahrzeugeinrichtung.Wollt ihr euer Wohnmobil allerdings auch gewerblich nutzen, so sollte auf feste Materialien wie Metall gesetzt werden. Dies liegt daran, dass Holz bei einem Crash splittern kann und Metall sich verbiegt.
Falls ihr tatsächlich lieber Holz verbauen wollt, so solltet ihr alleine schon aus Gründen der Sicherheit auf feste Hölzer wie Lärche oder Eiche setzen.
Wie ihr bei einem Ausbau am besten vorgeht und welche Varianten möglich sind, zeigen wir euch im folgenden Artikel.
Auf diese Holzarten solltet ihr setzen
Eingangs haben wir bereits erwähnt, dass es im privaten Bereich durchaus üblich ist, auf Holz zu setzen.
Beim Grundgerüst sollte man allerdings nicht am Geld sparen, denn schwache Hölzer können schnell splittern und somit gefährlich werden.
Besser ist es daher, mehr Geld in die Hand zu nehmen und auf Holzarten wie Eiche oder Lärche zu setzen.
Zwar können auch diese bei einem Bruch splittern, allerdings halten sie Belastungen durchaus besser aus als andere Arten.
Die Frage, welches Holz für einen Van Ausbau ist, sollte man also mit Bedacht angehen. Darüber hinaus sollte man das Gestell auch noch imprägnieren.
Vor allem für Feuchträume ist dies durchaus wichtig, da dort das Holz hoher Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
Genutzt werden sollte Holzlasur, die in mehreren Schichten aufgetragen wird. Dabei sollte man vor allem die erste Schicht zwölf Stunden durchtrocknen lassen.
Auch bei den Schrauben sollte man nicht sparen und diese sollten robust und fest sein. Dabei kann man auf verzinkte Modelle zurückgreifen, die ebenfalls resistent gegenüber Feuchtigkeit sein.
Kommen wir damit zu den Kosten. Der laufende Meter Lärche (in einer Stärke von 45 Millimeter) kostet beim örtlichen Sägewerk rund 4 Euro.
Holz aus Eiche (Angebote bei Amazon prüfen) ist in derselben Stärke rund 1 Euro teurer. Wichtig ist allerdings, dass ihr aus dem Vollen schöpft – sprich Vollholz und kein Leimholz verwendet.
Passende Holzschutzlasur findet ihr auf Amazon für unter 20 Euro.
Kompaktplatten für den Nassbereich
Soviel zur Unterkonstruktion. Damit euer Tourbus allerdings nicht nur aus einem Gerippe besteht, ist passende Verkleidung wichtig.
Im Nassbereich ist es wichtig, dass resistente Holzplatten verwendet werden. Geeignet sind die so genannten Kompaktplatten.
Die Oberflächen dieser Platten sind glatt und lassen sich daher besonders leicht reinigen. Darüber hinaus sind die Ränder wasserfest und können über viele Jahre genutzt werden.
Doch was sind Kompaktplatten? Dabei handelt es sich um aus Holzfasern und Harz bestehende Platten, die aber recht schwer sind.
Aufgrund des hohen Gewichts sind diese Platten für den restlichen Innenraum im Camper ungeeignet.
Pro Quadratmeter kosten diese Platten rund 30 Euro pro Quadratmeter.
Verbundplatten für den Boden
Als Nächstes hätten wir die Verbundplatten, die auch als Sandwichplatten bekannt sind. Der Name ist zutreffend gewählt, denn es handelt es sich um einen Verbund aus diversen Sperrholzplatten.
Im Kern gibt es zudem noch Hartschaum oder auch Kartonwaben. Bei einer Dicke von rund 50 Millimeter, wiegt eine solche Platte rund 12 Kilogramm.
Damit sind sie leichter als Kompaktplatten und bieten auch noch gute Dämmeigenschaften. Aufgrund des hohen Preises von 80 Euro pro Quadratmeter sollten diese Platten als Verkleidung für den Boden verwendet werden.
Wusstet ihr, dass es auch super leichtes Paulownia Holz für Wohnmobile und Wohnwagen gibt? Dann verpasst den folgenden Artikel nicht.
Multiplexplatten für die restlichen Ausbau
Mehrfach haben wir schon die Multiplexplatten (Angebote bei Amazon prüfen) erwähnt. Gebräuchlicher sind allerdings Begriffe wie Sperrholz-, MDF- oder auch OSB-Platten.
Diese Platten fallen besonders durch ihr geringes Gewicht von gerade einmal 10 Kilogramm pro Quadratmeter auf.
Dabei werden mehrere einzelne Platten miteinander verleimt, wodurch dann eine Multiplexplatte entsteht.
Für den Campingausbau solltet ihr auf Platten in einer Stärke zwischen 13 und 15 Millimeter setzen.
Dafür könnt ihr diese dann auch in allen restlichen Bereichen wie dem Wohn- und Schlafbereich nutzen.
Im Schnitt zahlt ihr pro Quadratmeter rund 30 Euro.
Wie teuer ist ein Kastenwagen Camper Ausbau?
Es kommen also einige Kostenbereiche zusammen und daher wollen wir uns doch einmal anschauen, wie teuer ein solcher Umbau überhaupt wird.
Hierbei gehen wir von einem VW Crafter aus, der eine gute Grundsubstanz bietet und auch die Wartung bereits durchgeführt wurde.
Wenn ihr alles selbst macht und dabei neben einer Küchenzeile auch noch eine Nasszelle und einen Schlafbereich einrichtet, müsst ihr mit Kosten um die 1.000 Euro rechnen.
Anders sieht es aus, wenn ihr den Ausbau machen lässt. Aufgrund des hohen Aufwands ist die Arbeitsleistung besonders hoch und so könnt ihr mit Preisen um die 20.000 Euro kalkulieren.
Realistisch sollte man Preise zwischen 2.000 und 5.000 Euro annehmen, denn häufig kann man auch als Camper nicht alles und besonders die Elektro- und Gasinstallationen sollten doch lieber Profis übernehmen.
Um Kosten zu sparen, kann man allerdings selbst Kabel legen und diese nach Absprache anschließen lassen.
Passende Wohnmobil Ausbau Firmen haben wir im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN für euch.
Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf
Wir haben uns ausführlich mit dem Ausbau befasst, aber dafür braucht man immer einen passenden Camper.
Ob VW Crafter, Opel Movano oder auch Fiat Ducato – die Wahl des Fabrikats spielt erstmal keine Rolle.
Beim Kauf eines Diesels müsst ihr darauf achten, dass dieser eine grüne Plakette besitzt, denn ansonsten dürfen Umweltzonen nicht befahren dürfen.
Daneben achtet auf tragende Teile wie Achsen, Federn und Stoßdämpfer. Diese müssen rostfrei sein und dürfen im Falle der Stoßdämpfer nicht lecken.
Ansonsten heißt es Finger weg, denn die Reparatur ist sehr aufwändig. Ebenso achtet bitte auf Unfallschäden.
Schweller sollten nicht rosten und die Schrauben der Radläufe sollten nicht gelöst worden sein.
ZUSAMMENFASSUNG
Ist eine Fahrzeugeinrichtung aus Holz erlaubt? Diese Frage konnten wir im Artikel eindeutig mit Ja beantworten.
Der Hintergrund ist, dass es nur im gewerblichen Bereich Richtlinien für den Einbau gibt. Dort sind die DIN ISO 27955 und 27956 maßgeblich.
Aber auch für den privaten Bereich sollte man zumindest auf hochwertige Hölzer setzen. Nur so kann eine gute Sicherheit gewährleistet werden.
Geeignet sind sowohl Lärche als auch Eiche. Zudem sollte man auf Vollholz und nicht auf Leimholz setzen, denn dieses ist weniger bruchfest.
Falls ihr Mini Wohnwagen kaufen wollt, dann solltet ihr euch den folgenden Ratgeber auf CAMPERWELTEN nicht entgehen lassen.
Titelfoto: Fahrzeugeinrichtung aus Holz ist beim privaten Camper erlaubt! (Quelle: spintheglobeproject)