Besonders im Winter möchte das eigene Wohnmobil natürlich geheizt werden. Die Hintergründe liegen dabei auch klar auf der Hand, denn durch das kalte Wetter wird schlicht mehr Energie benötigt, um den Innenraum warm zu halten.
Wer nicht dauerhaft Gasflaschen tragen möchte, der kann sich selbstverständlich auch einen großen Gastank einbauen. Worauf man beim Einbau eines Gastanks für das Wohnmobil im Winter achten muss und wie groß dieser eigentlich sein sollte, lest Ihr in diesem Ratgeber.
Was ist ein Gastank?
In den meisten Fällen reichen beim Camping Gasflaschen aus, die für Wärme als auch für Gas zum Kochen sorgen.
Mit der Zeit ist es allerdings lästig, alle paar Tage die Flaschen zu wechseln und darüber hinaus, gibt es auch noch Länder die minderwertiges Gas verkaufen oder die nächste Annahmestelle schlicht zu weit weg ist.
In solchen Fällen könnte ein Gastank durchaus Sinn ergeben. Wer einen Gastank im Wohnmobil Flaschenkasten verbauen möchte, denn müssen wir an dieser Stelle (zuerst einmal!) enttäuschen, denn ein Gastank muss immer fest mit dem Chassis verbunden sein.
Ein Gastank sieht zwar unscheinbar aus, ist allerdings deutlich mehr als nur ein Behälter aus Stahl. Im Inneren sorgt eine spezielle Beschichtung dafür, dass der Tank nicht rostet.
Darüber hinaus gibt es kleine Ventile, die stets einen Druckausgleich ermöglichen und somit das Gas sicher transportiert werden kann.
Optionales Zubehör kann wichtig sein
Mit dem Einbau eines Gastanks ist es allerdings noch nicht getan, denn auch das Zubehör spielt eine tragende Rolle. Darüber hinaus, gibt es selbstverständlich auch wieder diverse Adapter, die zum Befüllen des Tanks notwendig sind.
Wie bereits erwähnt, kann die Qualität des Gases stark variieren und somit solltet ihr einen Gasfilter installieren, denn nur so, können Verunreinigungen reduziert werden. Zwar haben die meisten Tanks von Haus aus, bereits einen Filter, aber der Einbau eines Vorfilters (auch Sinterfilter genannt) lohnt sich definitiv.
Der Vorfilter wird dazu zwischen die Gasleitung geklemmt und regelmäßig überprüft. Solange sich dieser nicht stark verfärbt hat oder Öl tropft, muss er auch nicht ausgetauscht werden.
Bei den Adaptern, kennt ihr sehr wahrscheinlich den ACME-Adapter, denn dieser gilt für die meisten europäischen Länder. Wer dagegen in die südlichen Länder, wie Spanien, Portugal oder Italien möchte, der benötigt einen Euronozzle-Adapter.
Ein älterer Adaptertyp ist der Bajonett-Anschluss, wobei er auch heute noch teilweise in Spanien, Norwegen oder auch Großbritannien zu finden ist. In den östlichen Ländern, wie Litauen, Mazedonien oder Bulgarien, lässt sich schließlich der DISH-Adapter finden.
LPG oder Campinggas zu Heizen?
Kommen wir zu einem Thema, das in der Campingbranche polarisiert wie kaum ein anderes, nämlich, ob LPG- oder Campinggas besser zum Heizen gedacht ist. Bei LPG, handelt es sich um ein Flüssiggasgemisch aus Butan- und Propangas.
Dieses Gas ist für den Einsatz in Verbrennungsmotoren gedacht und liegt daher, wie der Name (Liquid) verrät in flüssiger Form vor. In diesem Zustand kann es daher wie Benzin oder Dieselkraftstoff gezündet werden.
Um mit LPG-Gas zu heizen muss dieses aber gasförmig gemacht werden und dies kann nur durch einen hohen Druckabfall geschehen. Im Internet gibt es dazu unterschiedliche Firmen, die eine Umrüstung anbieten.
Allerdings muss beachtet werden, dass LPG nicht so rein ist, wie Campinggas und ohne geeignete Filteranlagen, kann die Brennerdüse des Kühlschranks, des Herds oder auch der Truma-Heizung ausfallen.
Darüber hinaus besitzt Campinggas meistens einen höheren Propananteil, sodass es im Winter nicht einfriert. Daher ist die Empfehlung, zum Heizen lieber auf Campinggas oder auf eine komplett andere Form (Diesel, Elektro, Holz, usw.) zu setzen.
Die besten Einbauorte für einen Gastank
Kommen wir zu dem Punkt der Einbauorte, denn zwar haben wir gesagt, dass der Tank fest mit dem Chassis verbunden sein muss, so gibt es dennoch Alternativen.
Es gibt grüne Gastanks, die stehend verbaut werden können (und somit auch im Gaskasten Platz finden) oder auch schwarze Varianten, die liegend eingebaut werden müssen.
Jetzt kommen wir aber wieder zu dem Punkt der festen Halterung, denn auch diese Modelle müssen mit dem Chassis verbunden werden (egal ob Alko-Tiefrahmen oder eine andere Variante). Darüber hinaus muss auch immer ein Außeneinfüllstutzen verbaut werden, der Aufwand ist also enorm.
So teuer ist ein Gastank inklusive Einbau
Reden wir mal Tacheles und gehen darauf ein, wie teuer der Einbau eines Gastanks werden kann. Für einen stehenden Gastank muss mit Preisen um die 1.400 Euro gerechnet werden.
Komplexer wird es mit den liegenden Tanks, denn hier ist der Aufwand höher. Die Kosten für ein solches Modell belaufen sich dabei auf rund 1.600 Euro.
Sachlich richtig und auch die sicherste Variante sind Unterflurtanks, denn diese sind fest mit dem Rahmen verbunden und vom restlichen Wohnraum komplett abgekoppelt. Aufgrund des Einbauorts und des hohen Arbeitsaufwands muss in solchen Fällen mit Preisen ab 2.000 Euro ausgegangen werden.
Übrigens, die Gasprüfung selbst, bietet euch beispielsweise das Traditionsunternehmen Carsten Stäbler an. Wie hoch die Kosten dafür sind, müssen allerdings vorher erfragt werden.
Gastank und der TÜV, daran solltet ihr denken
Ein Gastank muss nach dem Einbau selbstverständlich durch die technische Überwachung abgenommen werden. Darüber hinaus unterliegt ein Wohnmobil Gastank der 10-Jahres-Prüfung.
Durch die Abnahme ändert sich natürlich die zulässige Zuladung, wodurch sich dieser Wert noch einmal ändert. Haben die Gastanks eine Zertifizierung nach ECE R115, so sind diese alle zehn Jahre zu prüfen und nach zwanzig Jahren zu ersetzen.
Anders sieht es bei Tanks aus, die der Norm ECE R67.01 besitzen, diese gelten grundsätzlich als unbegrenzt nutzbar. Allerdings nur, solange diese mit LPG befüllt sind, bei Campinggas unterliegen auch diese Modelle der 10-Jahres-Prüfung.
ZUSAMMENFASSUNG
Ein Gastank für das Wohnmobil im Winter ist immer dann eine gute Idee, wenn Länder angefahren werden, die nur eine unzureichende Gasversorgung besitzen oder eine klassische Gasflasche nicht zum Ziel führt.
Der Einbau muss allerdings immer sachgerecht erfolgen und so bieten sich Unternehmen wie beispielsweise Carsten Stäbler an, die auch die Gasprüfung vornehmen.
Bei der Auswahl des passenden Gases, sollte immer auf Campinggas gesetzt werden, denn LPG ist dafür zu unrein.
Bei Reisen in ferne Länder, müsst ihr zudem darauf achten, die passenden Adapter mitzunehmen, denn die Anschlüsse sind nicht genormt. Wer auf all dies achtet, der wird mit einem Gastank glücklich.
Interessante Tipps rund um die Prüfung eines Gastanks haben wir euch in dem folgenden Artikel einmal zusammengefasst. Schaut doch einmal rein!
Titelfoto: Wohnmobil mit Gastank im Winter (Quellen: Eurocampingcars & Canva)