Heute geht es um einen Exoten unter den Campingfahrzeugen, denn die meisten Camper setzen für ihren Campingausflug auf die Modelle von Fiat oder Volkswagen.
Wir beschäftigen uns allerdings mit dem Mercedes-Benz Sprinter, die durchaus schnittig sind und mit einigen interessanten Details aufwarten.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt werden viele ehemalige Baustellenfahrzeuge angeboten und es ist durchaus verlockend, einen solchen Kastenwagen zum Camper Van umzubauen.
Nachfolgend beschäftigen wir uns mit den Maßnahmen zur Auflastung eines Sprinters auf 3,5 Tonnen.
Wir wünschen euch viel Spaß mit diesem Artikel auf CAMPERWELTEN und freuen uns, wenn du dir auch noch andere interessante Beiträge ansiehst.
Mercedes Benz Sprinter auf 3,5 Tonnen auflasten ohne Eingriff: das bedeutet es
Eine Auflastung muss nicht immer mit einer technischen Aufwertung einhergehen. Viele Fahrzeuge besitzen von Haus aus starke Federn, Traggelenke und Achsen.
Allerdings normen Hersteller ihrer Fahrzeuge und koppeln diese an die Leistung des Motors, woraus ein geringes Zuggewicht resultiert.
Vor allem wenn diese “schwachen” Modelle umgebaut werden, ist es sinnvoll auch das Zug- und Gesamtgewicht erhöhen zu lassen.
Dafür gibt es im Internet eine Vielzahl an Unternehmen, die diesen Service anbieten. Über den Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief und Fahrgestellnummer wird dann das mögliche Gesamtgewicht ermittelt.
Sollte bereits eine Anhängerkupplung verbaut sein, wird in diesem Zuge auch gleich geprüft, ob diese auch höhere Lasten ziehen kann.
Das Resultat erhält man in Form eines Gutachtens und kann es dann bei der zuständigen Behörde eintragen lassen.
Der Mercedes-Benz Sprinter ist ein schnittiges Fahrzeug. Wie gut eine Heckverbreiterung am Sprinter 906 aussieht, erfahrt ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Eine professionelle Auflastung
In vielen Fällen muss es allerdings eine professionelle Auflastung sein. Der Mercedes-Benz Sprinter hat von Haus aus ein Gesamtgewicht von 3,0 Tonnen.
Eine Auflastung auf 3,5 Tonnen ist dann nur über verstärkte Federn und andere Anbauteile möglich.
Denkbar sind die möglichen Varianten:
- Einbau von verstärkten Schraubenfedern (bis 1.500 Euro)
- Einbau von Luftfedern (bis 3.000 Euro)
- Einbau von Zusatz Luftfederung (bis 3.000 Euro)
- Austausch des kompletten Fahrwerks (bis 5.000 Euro)
Je nachdem, für welche Variante man sich entscheidet, liegen die Gesamtkosten zwischen 500 Euro (Umschreiben des Fahrzeugscheins inklusive Gutachten) und 5.000 Euro für einen Komplettumbau inklusive neuer Bereifung.
Was bringen die einzelnen Auflastungen?
Wer auf verstärkte Schraubenfedern setzt, kann das Gesamtgewicht um etwa 100 Kilogramm anheben.
Vollluftfedern in Verbindung mit Zusatzfedern ermöglicht sogar ein Mehrgewicht von bis zu 300 Kilogramm.
Wer mag, kann auch neue Reifen montieren, wodurch nochmals 100 Kilogramm mehr mitgenommen werden können.
Bei einer Vollrestauration lohnt es sich, das Fahrwerk komplett zu tauschen. Dadurch sind bis zu 600 Kilogramm am Mehrgewicht machbar.
Wie ihr beim Mercedes Benz Sprinter den Partikelfilter reinigen könnt, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Firmen zur Auflastung gesucht? Hier seid ihr richtig!
Soviel zur Theorie – aber diese hilft natürlich nicht, wenn man nicht weiß an welche Unternehmen man sich wenden kann.
Daher wollen wir nachfolgend einige interessante Umbaufirmen präsentieren.
Goldschmitt Techmobil
Ein alter Hase unter der Wohnmobil-Auflastung ist Goldschmitt Techmobil. Diese bieten einige interessante Möglichkeiten.
Dazu gehören unter anderem Schraubenfedern als auch der Einbau von verstärkten Blattfedern.
Neben einem eigenen Technikcenter arbeitet Goldschmitt mit diversen Händlern zusammen, sodass man einen Partner in der Nähe finden kann.
Daten und Kontakt – Goldschmitt Techmobil
- Name: Goldschmitt Techmobil
- Straße und Hausnummer: Goldschmitt-Technik-Park 1
- PLZ und Ort: 74746 Höpfingen
- Webadresse: Goldschmitt Techmobil
AL-KO Alois Kober GmbH
Auch das Unternehmen AL-KO ist unter Campern bekannt, wobei die Firma vor allem für ihre Lösungen für Wohnwagen bekannt ist.
Ein weiteres innovatives System ist das AL-KO HY4 Hubstützensystem, das schon so manchen Campingurlaub gerettet hat.
Doch auch für Kastenwagen und Wohnmobilen hat die “Alois Kober GmbH” etwas in Petto. Für diese Modelle wie den Mercedes-Benz Sprinter wird eine Luftfederung angeboten, wodurch eine Auflastung von bis zu 300 Kilogramm möglich sein soll.
Daten und Kontakt – AL-KO Alois Kober GmbH
- Name: AL-KO
- Straße und Hausnummer: Ichenhauser Straße 14
- PLZ und Ort: 89359 Kötz
- Webadresse: AL-KO
Aus diesen Gründen ist eine Auflastung auf 3,5 Tonnen sinnvoll
Doch was bringt eigentlich eine Auflastung? Nun, es gibt mehrere Gründe, warum man diese Maßnahmen vollziehen sollte, wenn man langfristig etwas von seinem Gefährt haben möchte.
Zum Hintergrund: Hersteller kalkulieren ihre Fahrzeuge immer mit einer gewissen Marge, sodass viele Normteile genutzt werden.
Die daraus entstehende Konfiguration ist zwar gut, reizt die Modelle (sowohl vom Motor als auch vom Fahrwerk her) nie völlig aus.
Unternehmen, die eine Auflastung beim Sprinter und bei anderen Modellen vornehmen, optimieren damit die vom Hersteller produzierten Fahrzeuge.
Stärkere Schraubenfedern oder ein Luftfahrwerk sorgen somit nicht nur für eine höhere Zuladung, sondern auch für ein sicheres Fahrverhalten.
Ähnlich verhält es sich auch mit anderen Reifen. Diese besitzen meistens eine breitere Auflagefläche und erhöhen damit die Spurtreue und sorgen so dafür, dass man seltener vom “Aquaplaning” betroffen ist.
Bei einer Auflastung bis 3,5 Tonnen muss man noch nicht einmal etwas verkehrstechnisch beachten.
Auflastung über 3,5 Tonnen – was muss man beachten?
Anders sieht es aus, wenn man sein Wohnmobil auf 4,5 Tonnen auflasten möchte. In solchen Fällen muss unter Umständen sogar ein neuer Führerschein gemacht werden.
So gilt in Deutschland beispielsweise ein Führerschein der Klasse B für ein Gesamtgewicht von maximal 3,5 Tonnen.
Hat euer neues Wohnmobil ein höheres Gesamtgewicht, so benötigt die Führerscheinklasse C1 (landläufig LKW-Führerschein genannt).
Darüber hinaus müsst ihr auch andere Verkehrsregeln beachten. Am bekanntesten ist das Befahren der LKW-Spur und teils auch das Verbot, in Innenstädte zu fahren.
Dies sollte man künftig beachten.
ZUSAMMENFASSUNG
Der Mercedes-Benz Sprinter hat von Haus aus ein Gesamtgewicht von 3 Tonnen. Vor allem bei einem Umbau als Camper bleibt da nur wenig für die Zuladung.
Dementsprechend ist es sinnvoll, den Sprinter auf 3,5 Tonnen aufzulasten. Ob dafür allerdings auch technisch etwas geändert werden muss, hängt immer vom genauen Modell ab.
So reicht unter Umständen eine Umschreibung aus. In den meisten Fällen ist es allerdings sinnvoll, diese erhöhte Zuladung durch technische Maßnahmen zu erreichen.
Häufig werden dazu ein Luftfahrwerk und Zusatzfedern verbaut, was eine ordentliche Traglast ermöglicht.
Passende Unternehmen sind beispielsweise AL-KO oder Goldschmitt. Diese bieten häufig einen Komplettservice an.
Wie ihr den Ladeluftkühler beim Sprinter tauscht, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Mercedes Sprinter mit 3,5 Tonnen nach Auflastung (Rechte: Canva)