Elektrische Schiebetür Beim Sprinter Nachrüsten (sinnvoll?)


Der Mercedes-Benz Sprinter ist einer der beliebtesten Kastenwagen, der sehr gerne als Campingbus umgebaut wird.

Allerdings kann er seine Gene nicht verstecken und man sieht ihm seine Zugehörigkeit in der Liefer- und Baustellenbranche an.

Glücklicherweise gibt es im Internet viele unterschiedliche Hersteller und auch Wohnmobil Ausbaufirmen, wodurch man einen Mercedes-Benz Sprinter sehr gut zu einem luxuriösen Wohnmobil umbauen kann.

In unserem heutigen Ratgeber schauen wir uns an, wie man beim Sprinter eine elektrische Schiebetür nachrüsten kann.

Ebenso wollen wir auch auf die Preise eingehen sowie mögliche Probleme. Damit seid ihr jederzeit gewappnet.

Schließlich wollen wir euch nicht nur noch eine allgemeine Kaufberatung bieten, sondern auch besprechen, ob eine Zuziehhilfe einen adäquaten Ersatz darstellt.

Elektrische Schiebetür nachrüsten: So klappt es

Bei einer elektrischen Schiebetür wird im Vergleich zu einer Tegos Zuziehhilfe die komplette Tür elektronisch bedient, sodass kein Handgriff mehr notwendig ist.

Ein Anbieter, der elektrische Türsysteme anbietet, ist BBT Sauer

Dieser bietet seine Schließmechanismen unter anderem für die folgenden Kastenwagen an:

  • Fiat Ducato

  • Opel Movano

  • Ford Transit

  • VW Crafter

  • Mercedes-Benz Sprinter

Der Einbau geht dabei wie folgt vonstatten:

  • Zuerst einmal wird der Himmel entnommen, sodass etwas Platz geschaffen wird, um den Antrieb zu verbauen.

  • Der Elektromotor wird dabei in die Nähe der Halteschiene gesetzt. 

  • Darüber hinaus gibt es noch Anschlusskabel, die zur Starterbatterie gelegt werden, um den Elektromotor mit Strom zu versorgen.

Tatsächlich sollte der Einbau nicht selbst durchgeführt werden. Dies ist nur für Fachwerkstätten gestattet.

Hierfür steht unter anderem BBT Sauer zur Verfügung. Allerdings ist es möglich, Vorarbeiten selbst durchzuführen.

Dazu gehören unter anderem die Beseitigung von Korrosion und das Entnehmen des Dachhimmels. 

Ist die Nachrüstung einer elektrischen Schiebetür sinnvoll?

Damit kommen wir jetzt zur Frage, ob eine Nachrüstung überhaupt sinnvoll ist. Grundsätzlich ist dieser Schritt recht kostenintensiv und unter Umständen ist der Einbau einer Zuziehhilfe die bessere Wahl.

Darüber hinaus sollte gesagt werden, dass die Nachrüstung auch Probleme mit sich bringt. So kann das komplette System ausfallen oder durch Fehlerstrom wird die Batterie entladen.

Im Campingbereich, wo das elektrische System nicht häufig verwendet wird, mag es sinnvoll sein. Bei Lieferfahrzeugen bzw. Kastenwagen, die auch im Alltag bewegt werden, sollte die Nachrüstung dagegen überdacht werden. 

Zuziehhilfe als passende Alternative

Darum wollen wir jetzt auf eine passende Alternative umschwenken. Bei einer sogenannten Zuziehhilfe handelt es sich ebenfalls um ein elektronisches System, wobei nicht die komplette Tür genutzt wird.

Doch wie funktioniert das System eigentlich? Also in der Regel wird die Tür einfach nur zugestoßen und fällt dadurch ins Schloss.

Allerdings ist es häufig so, dass der Schwung nicht ausreicht und die Tür nur lose im Schloss hängt.

In einem solchen Szenario kommt dann eine Zuziehhilfe (bereits unter 50 Euro) zum Einsatz. Diese sorgt dann dafür, dass die Tür auf den letzten paar Zentimetern herangezogen wird.

Vor allem bei Kastenwagen, die im Lieferverkehr genutzt werden, ist dies eine sehr praktische Ergänzung.

Doch auch wer sich im Campingurlaub nicht überanstrengen will, kann eine Zuziehhilfe als Alternative wählen.

Darüber hinaus ist eine Zuziehhilfe günstiger als ein komplettes elektronisches Schließsystem. So sollte man im Schnitt mit Kosten zwischen 150 Euro für das Bauteil und 400 € für den kompletten Einbau rechnen.

Was ihr machen könnt, wenn die Zuziehhilfe eures Fiat Ducato defekt ist, lest ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN. 

Wie teuer ist die Nachrüstung einer elektrischen Schiebetür?

Jetzt schauen wir uns einmal an, wie teuer die Nachrüstung eigentlich wird. Grundsätzlich ist es immer vom Fahrzeug und vom Ausgangszustand abhängig.

Ist das mechanische Schiebetürsystem marode und muss erst instand gesetzt werden, können noch mehrere hundert Euro an Kosten hinzukommen.

Dies gilt es natürlich zu vermeiden und so kann man die Reparaturen auch selbst durchführen. Doch auch dann ist das elektronische Helferlein nicht günstig.

So kostet nur der reine Motor inklusive Verkabelung knapp 400 Euro (modellabhängig). Soll noch weiteres Zubehör verbaut werden, wie ein Touch Sensor oder ein externer Schlüssel, steigen die Kosten abermals an. 

Übrigens, wie ihr bei einem Sprinter die Schienen der Sitzbank nachrüsten könnt, lest ihr im folgenden Artikel.

Kaufberatung: Auf diese Schwachstellen müsst ihr beim Mercedes-Benz Sprinter achten

Grundsätzlich gilt der Mercedes beim Sprinter als sehr robust und auch langlebig. Im Alter kann es allerdings dazu kommen, dass die Sensoren schlapp machen.

Vor allem die Sensoren (um die 16 Euro) für den Öldruck und das elektronische Gaspedals machen häufiger Probleme.

Dadurch erzielt der Sprinter nicht mehr seine volle Leistung oder die Geschwindigkeit vermindert sich ohne erkennbaren Grund.

Ebenso gelten die Kabel als anfällig. So lässt die Beschichtung gerne einmal nach und es werden Kontakte freigelegt.

Modelle mit einer Luftfederung sollten ebenfalls gut durchleuchtet werden, denn vor allem die Stoßdämpfer werden im Alter gerne undicht und müssen dann teuer ausgewechselt werden.

Bei den Dieselmotoren fallen zudem gerne einmal die Injektoren aus. Erste Erkennungszeichen sind ein Motor ruckeln und eine verminderte Motorleistung.

Im Vergleich zum VW Crafter ist der DPF äußerst robust und so muss der Dieselpartikelfilter nur selten freigebrannt werden. 

Für einen gepflegten Mercedes-Benz Sprinter sollte man etwa 7.000 Euro einplanen. 

Diese Probleme gibt es mit einer elektrischen Schiebetür

So schön der Luxus mit einer elektrischen Schiebetür auch ist, kann es mit der Zeit durchaus zu einigen Defekten kommen.

Unter anderem neigen die Kabel zum Bruch und auch Lötverbindungen brechen gerne. Weiterhin geht auch gerne einmal der Mikroschalter kaputt.

In solchen Fällen lässt sich dann die Tür weder öffnen noch schließen – dann hilft nur noch Muskelkraft.

Die Kosten können dadurch noch einmal stark ansteigen, sodass sich der Eingriff nur bei relativ neuen Wohnwagen oder Campingbussen lohnt.

Wer sich jetzt einen gebrauchten Mercedes-Benz Sprinter mit elektrischer Schiebetür kauft, sollte daher das System sorgfältig prüfen und die Tür mehrfach auf und zu fahren lassen.

Wenn möglich, sollten zudem die Kabelverbindungen überprüft werden. 

ZUSAMMENFASSUNG

In diesem Ratgeber haben wir uns angeschaut, wie man bei einem Mercedes-Benz Sprinter die elektrische Schiebetür nachrüsten kann.

Dies ist in der Regel auch für ältere Fahrzeuge möglich, allerdings sind die Kosten sehr hoch, sodass es sich bei einem alten Wohnmobil häufig nicht lohnt (Liebhaberstücke ausgenommen).

Daneben haben wir uns eine kostengünstige Alternative angeschaut. Mit einer Zuziehhilfe muss die Tür nicht mehr komplett zugeschlagen werden, sondern es reicht aus, wenn man diese nur anlehnt.

Dieses System ist deutlich günstiger und kann auch einfach umgesetzt werden. 

Wichtige Tipps zur AST-Zuziehhilfe, gibt es folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN. 

Titelfoto: Mercedes Sprinter – Elektrische Schiebetür nachrüsten (Quelle: traipsingabout)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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