In unserem heutigen Ratgeber wollen wir uns mit dem für Kinder überlebenswichtigen Kraftstoff (für Diesel oder Benzin) beschäftigen.
Genau genommen wollen wir uns anschauen, wie hoch die Reichweite der Reserve eines VW Crafters ist.
Neben diversen Eigenheiten geben wir euch auch noch praktische Tipps an die Hand, womit ihr Kraftstoff sparen könnt und darüber hinaus wollen wir auch noch auf die Zuverlässigkeit des Bordcomputers eingehen.
Zum Abschluss findet ihr noch eine kurze Anleitung, was ihr machen müsst, falls ihr den Tank komplett leer gefahren haben solltet.
Wir wünschen euch viel Spaß mit diesem Artikel auf CAMPERWELTEN.
So weit kommt man mit der Reserve
Ganz genau genommen ist es völlig egal, ob man einen VW Crafter oder Renault Master fährt, die grundsätzliche Reichweite der Reserve ist bei allen Herstellern gleich und liegt bei 50 Kilometern nominell.
Nominell deswegen, da je nach Fahrweise auch eine deutlich geringere Reichweite möglich ist.
Ebenso gibt es Maßnahmen, wodurch die Reichweite auch verlängert werden kann, sodass man mit der Reserve beispielsweise 70 bis sogar 100 Kilometer weit kommt
Auf diese Tipps kommen wir nachher noch zu sprechen. Ein kleines Gimmick gibt es für den VW Crafter, der für den amerikanischen Markt gefertigt wird.
Das Tankstellennetz dort ist nicht so stark ausgebaut wie beispielsweise in Deutschland und die Reichweite liegt immer noch bei 50 Kilometer.
Ab einem Viertel vollen Tanks gibt es ein akustisches Warnsignal, was darauf hindeutet, dass man doch bitte tanken fährt.
Reichweite verlängern: Diese Maßnahmen sind möglich
Damit kommen wir jetzt zu den Maßnahmen, wie man die Reichweite signifikant verlängern kann.
Zuerst einmal ist es wichtig, bei Bergabpassagen nicht zu beschleunigen und den Kastenwagen im besten Fall im höchstmöglichen Gang den Berg herunterrollen zu lassen.
Von dicht auffahrenden Autos sollte man sich da nicht beirren lassen. Weiterhin sollte man in den nächsten Ort nicht mit Vollgas einfahren, sondern sich am besten hineinrollen lassen.
Mittlerweile etwas selten, aber definitiv gefährlich ist es, wenn man während der Fahrt den Motor abstellt versucht, sich rollen zu lassen.
Die Kraftstoffersparnis ist nicht nur gleich null, auch die Servolenkung und der Bremskraftverstärker fallen durch eine solche Maßnahme aus und sind daher lebensgefährlich.
Weiterhin sollte man nicht unbedarft Beschleunigen und Abbremsen, sondern im besten Fall im Windschatten des vorausfahrenden Fahrzeugs fahren und auf gerader Strecke die Geschwindigkeit halten.
Vorsicht vor bergigen Passagen
Es ist nie empfehlenswert, den Kraftstoffbehälter des Wohnmobils oder Zugfahrzeugs komplett leer zu fahren, worauf wir nachfolgend noch einmal zu sprechen kommen.
Darüber hinaus sollte man den Tag auch nie stark leer fahren, was vor allem bei bergigen Passagen zu Problemen führen kann.
Hintergrund ist, dass Diesel oder Benzin immer nach hinten fließt und unter Umständen kann die Kraftstoffpumpe den Kraftstoff nicht mehr (oder nur unzureichend) fördern.
Somit solltet ihr darauf achten, dass ihr vor einer bergigen Passage wie beispielsweise durch die Alben oder den Pyrenäen immer einen mindestens halbvollen Tank habt.
Weiterhin empfiehlt es sich, einen Reservekanister zur Hand zu haben. Wollt ihr euren VW Crafter höher legen, so schaut euch einmal den folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN an.
Darum sollte man einen Tank nie leer fahren
Jetzt kommen wir zu dem wichtigen Punkt, warum man einen Tank niemals leer fahren darf. Zuerst einmal besitzen sowohl Benzin- als auch Dieselkraftstoffe (als auch Gas) Rußpartikel.
Diese scheiden sich mit der Zeit vom Kraftstoff ab und reichern sich am Boden des Tanks an.
Solange der Kraftstoffbehälter gut gefüllt ist, besteht keine Gefahr einer Ansaugung von Partikeln.
Je leerer dieser allerdings wird, desto schneller kann es passieren, dass die Rückstände durch die Kraftstoffpumpe angesaugt werden.
Das hat zufolge, dass sowohl Pumpe als auch Leitungen und Filter verstopfen. Während man den Kraftstofffilter noch relativ einfach wechseln kann, sieht das beim Sieb der Einspritzdüse völlig anders aus.
Handelt es sich um ein vergossenes Sieb, so sind die Düsen komplett zu ersetzen und das kann stark ins Geld gehen.
Ebenso besteht die Gefahr, dass die Pumpe selbst Schaden nimmt, da plötzlich der Druck fällt und das Ventil gegen das Gehäuse schlägt.
In sehr seltenen Fällen muss dann tatsächlich auch die Kraftstoffpumpe gewechselt werden.
VW Crafter trocken gefahren: das solltet ihr jetzt machen
Wie bereits erwähnt, sollte man einen Zustand möglichst vermeiden. Allerdings hat man vor allem auf der Autobahn immer noch das Gefühl, dass die nächste Tankstelle nicht weit entfernt ist.
Hat man sich verschätzt und der Motor geht plötzlich aus, so rollt man im besten Fall in die nächste Haltebucht (oder auf dem Standstreifen) und sichert die Stelle mit einem Warndreieck ab.
Im Anschluss hat man zwei Alternativen zur Hand:
- Ein Abschleppdienst wird beauftragt, das Fahrzeug abzuschleppen.
- Man läuft zu Fuß zur nächsten Tankstelle.
Mit dem vollen Kraftstoffbehälter geht man wieder zurück zum VW Crafter Precio und kippt den Inhalt des Behälters vollständig in den Tank.
Danach fährt man vorsichtig weiter bis zur Tankstelle und tankt voll. Mit etwas Glück hat die Kraftstoffpumpe keinen Schaden genommen und man kann beruhigt weiterfahren.
Dies erkennt man leider erst am nächsten Tag, wenn der Druck komplett aus der Pumpe entwichen ist. Springt der Camper nicht mehr an, so ist die Pumpe defekt.
Wie sinnvoll eine Drehkonsole mit Doppelsitzbank des VW Crafters ist, lest ihr im nachfolgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.
Kann man den Bordanzeigen trauen?
Viele moderne Fahrzeuge, sei es der Fiat Ducato oder der VW Crafter haben einen Bordcomputer wo nicht nur der Durchschnittsverbrauch angezeigt wird, sondern auch die restliche Reichweite.
Doch kann man diesen Anzeigen überhaupt trauen? Dazu muss man zuerst einmal die Funktionsweise wissen.
Anhand des Kilometerzählers und des Sensors für den Tankinhalt wird eine Reichweite berechnet, wie sie bei aktueller Strecke möglich wäre.
Häufig hat man allerdings nicht nur gerade Strecken vor sich, sondern auch bergige Passagen.
Dies registriert dann der Bordcomputer (aktuelles ANGEBOT prüfen!!!) und berechnet eine neue Reichweite, die meistens niedriger ausfällt.
Andersherum geht es natürlich auch. Wer also häufig sein Fahrzeug rollen lässt, kann auch eine deutlich höhere Reichweite erreichen.
Dementsprechend sollte man die Anzeigen nur als Richtwert betrachten und nicht als “in Stein gemeißelt”.
ZUSAMMENFASSUNG
In unserem heutigen Beitrag haben wir uns mit der Frage befasst, wie hoch die Reichweite des VW Crafters mit der Reserve ist.
Dabei haben wir festgestellt, dass diese unabhängig vom Hersteller genormt ist und bei rund 50 Kilometern liegt.
Allerdings gilt dieser Wert nur bei gerader Strecke und kann bei Bergaufpassagen auch niedriger ausfallen.
Grundsätzlich sollte man es allerdings nie so weit kommen lassen, da sich Ablagerungen in den Leitungen und in den Filtern festsetzen und Folgekosten verursachen.
Interessante Ausbaumodule auf Basis des VW Crafters findet ihr im folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Die Reserve Reichweite beim VW Crafter beträgt 50 KM! (Quelle: vanworx)