VW T4 Seilwinde Befestigung – Sicherheit Für Offroad Camper


Der VW T4 ist ein beliebtes Objekt, um sich selbst einen Campingbus zu bauen. Das ist auch nicht sonderlich überraschend, denn der T4 überrascht durch seine hohe Zuverlässigkeit und robuste Bauweise.

Mit Allradantrieb wird der Bus auch gerne im Gelände bewegt, kann sich dort allerdings festfahren. Im folgenden Artikel widmen wir uns daher der Befestigung einer Seilwinde beim VW T4.

Das macht den VW T4 besonders

Mit dem T4 begann eine neue Ära bei Volkswagen, denn bis dahin hatten die Busse von VW Heckantrieb und der Motor befand sich ebenfalls im Heck. Mit dem T4 verabschiedete sich das Unternehmen von diesem Konzept und der Motor befand sich jetzt vorne.

Das ist allerdings noch nicht alles, denn der T4 war auch der erste Transporter von Volkswagen, den es in zwei unterschiedlichen Radständen und Karosserien gab. Durch die Einzelradaufhängung und Servolenkung (bei Modellen mit VR-Motor) war der T4 auch äußerst komfortabel.

Das beliebteste Modell war der Multivan, da er kompakte Abmessungen besaß, dank Bett, Tisch und zweiter Sitzreihe auch für längere Reisen eingesetzt werden konnte. In den USA gab es den Multivan mit verbesserter Ausstattung als Eurovan.

So funktioniert eine Seilwinde

Nachdem wir uns mit dem VW T4 beschäftigt haben, wollen wir euch jetzt einmal das Prinzip einer Seilwinde erklären. Zuerst einmal etwas trockene Theorie, denn bei einer Seilwinde handelt es sich um eine Vorrichtung, mit der mit Hilfe eines Motors oder Muskelkraft ein Gegenstand gezogen werden kann.

Dazu wird das auf einer Trommel aufgewickelt, wobei der Kraftaufwand (bei Modellen ohne Motor) durch eine Kurbel oder Hebel minimiert wird. Als Seil kommen in der Regel Stahlseile zum Einsatz, die über einen Karabinerhaken eingehängt oder eingeschraubt werden.

Vor allem beim Offroad Camper Training kann eine Seilwinde durchaus sinnvoll sein. Als Beispiel dann, wenn man mit seinem Fahrzeug stecken bleibt und dieses herausgezogen werden muss.

Seilwinden kommen allerdings nicht nur beim Camping zum Einsatz, sondern werden beispielsweise auch bei Rettungshubschraubern als sogenannte Rettungswinden eingesetzt. 

Übrigens, die älteste Form der Seilwinde kam an Brunnen zum Einsatz, mit der ein Eimer mit Wasser befördert werden konnte. Elektrische Seilwinden besitzen entweder einen 12 Volt oder 24 Volt Anschluss.

Aus diesen Bauteilen besteht eine Seilwinde

Auch wenn ihr Sandbleche selber bauen könnt, solltet ihr bei einer Seilwinde auf einen Bausatz zurückgreifen. Je nach Zweck unterscheiden sich die Seilwinden dabei im Aufbau und ihres Zubehörs.

So kann ein Set beispielsweise folgenden beinhalten:

  • Eine Fernbedienung
  • Mindestens eine Umlenkrolle

  • Montageplatte zum anschrauben oder anschweißen
  • Bergeset, bestehend aus einem Spaten, Spanngurten und weiteres

Kommen wir zum naheliegendsten – die Fernbedienung. Mit dieser kann man die Seilwinde aus sicherer Entfernung bedienen und sich gleichzeitig auf andere Bereiche konzentrieren.

Je nach Montageart, besitzt eine Seilwinde mindestens eine Umlenkrolle. Eine Umlenkrolle hat den Vorteil, dass die Zugkraft verdoppelt wird, sodass mehr Kraft am festgefahrenen Camper ankommt.

Das ist besonders dann von Vorteil, wenn schwere Gegenstände gezogen werden sollen. Zum Abschluss wäre noch die Anbauplatte zu nennen.

Da zum Teil enorme Kräfte an der Seilwinde zum Einsatz kommen, ist die Ankerplatte von besonderer Bedeutung. Diese verteilt die auftretenden Kräfte auf das gesamte Fahrzeug, wodurch die Einzelbelastung sinkt.

So montiert ihr eine Seilwinde

Eine Seilwinde zu montieren ist zwar keine Doktorarbeit, sollte aber auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Winde wird an der Frontstoßstange montiert, sodass zuerst der vordere Stoßfänger abgebaut werden muss.

Hat man dann die Stoßstange freigelegt, so kann auch schon die Ankerplatte montiert werden. Ob diese Trägerplatte angeschweißt oder angeschraubt wird, ist vom Modell abhängig.

Nachteile hat keine der beiden Methoden, sodass bedenkenlos montiert werden kann. An die Trägerplatte wird dann die Ankerwinde geschraubt und die Kabel zum Kabelbaum hin verlegt und angelötet (Montageanleitung beachten).

Danach muss noch der Stoßfänger angepasst werden, wobei der Ausschnitt mit etwas Schleifpapier bearbeitet werden sollte, um die scharfen Kanten abzurunden. 

Den Eingriff kann man selbst machen und so entstehen nur die Kosten für die Seilwinde selbst. Diese liegt bei knapp eintausend Euro, wobei der Preis mit Einbau auch auf dreitausend Euro steigen kann.

Seilwinden und die Sicherheit

Ein wichtiges Thema ist die Sicherheit, denn Seilwinden können auch gefährlich sein, wenn man diese falsch bedient. So kann bei einer falschen Bedienung sich das Seil lösen oder reißen und schwere Verletzungen verursachen.

So sollte sich links und rechts neben der Seilwinde niemand befinden, denn wenn etwas passiert, schlägt das Seil in eine der beiden Richtungen aus. Auch der Karabiner sollte mehrfach auf einen festen und sicheren Halt geprüft werden.

Während des Betriebs sollte auch auf die Ankerwinde geachtet werden. Je schwerer diese dreht und eventuell an der Ankerplatte gezerrt wird, so ist die Last für die Winde zu hoch.

Das Seil sollte vorher ebenfalls genau untersucht werden, nicht das es aus Versehen reißt und jemanden verletzt.

Greifzug als Alternative zur Seilwinde

Es muss nicht immer eine Seilwinde sein, ein Greifzug könnte unter Umständen auch schon ausreichen. Der größte Unterschied zu einer Winde besteht darin, dass keine Räder zum Einsatz kommen.

Vielmehr ist es so, dass zwei Klemmbacken an dem Seil ziehen und diese so zum Einfahren bewegen. Man kann es sich so vorstellen, dass jeweils zwei Hände am Seil ziehen.

Dabei ist die Sicherheit höher als bei einer Seilwinde, da die Klemmbacken selbstspannend sind und somit der Griff stärker ist, je höher die Last ist.

Wer seinen VW T4 Camper auf Offroad umrüsten lassen möchte, der kann einmal bei der Terranger Offroad Technik aus Baden-Württemberg nachfragen. Das Unternehmen hat sich auf Komplettumrüstungen spezialisiert.

ZUSAMMENFASSUNG

Der VW T4 ist wohl einer der Kultcamper und auch heute noch im Straßenbild zu sehen. Das Modell besticht durch seine hohe Robustheit und wird daher auch gerne zum Offroader umgebaut.

Bei der VW T4 Seilwindenbefestigung kommen Ankerplatten zum Einsatz, die entweder an den Camper geschweißt oder geschraubt werden. Auf diese Platte wird dann die Winde montiert und zum Abschluss der Stoßfänger angepasst.

Eine Winde ist eine wertvolle Unterstützung, wenn es darum geht, ein festgefahrenes Fahrzeug aus dem Dreck zu ziehen. Bei der Dimension sollte das 1,5fache des eigenen Fahrzeuggewichts genommen werden.

Als Alternative zur Seilwinde, hat sich der Greifzug etabliert, der mit Klemmbacken anstatt einer Winde funktioniert.

Ob es sich lohnt, den VW T4 auf Allrad umzurüsten, könnt ihr hier nachlesen.

Titelfoto: Offroad Camper VW T4 mit Seilwinde (Rechte: gtv-van.com)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

Letzte Beiträge