Heutige Wohnmobile sind technische Wunderwerke und bieten mittlerweile eine Vielzahl an Komfortfunktionen – die selbstverständlich mit Strom versorgt werden wollen.
Was passiert aber, wenn der Laderegler zu groß ist? Ein zu großer Laderegler kann zum Verlust der Leistung führen.Daher ist es wichtig, die passende Größe zu ermitteln, wobei sowohl die Stromstärke als auch die Spannung eine Rolle spielt. Eine Solaranlage kann man auch mit mehreren Solarreglern ausstatten – diese kosten allerdings auch mehr.
Diese Frage wollen wir in den nachfolgenden Abschnitten noch einmal behandeln. Weiterhin zeigen wir euch auch noch die Berechnungsmethode für den passenden Regler.
Wir wünschen euch viel Spaß mit diesem CAMPERWELTEN-Artikel.
Laderegler zu groß – das sind die Folgen
Zuerst einmal wollen wir mit der namensgebenden Tür ins Haus fallen und die Hauptfrage des Artikels klären.
In diversen Foren liest man, dass ein Laderegler auch zu groß dimensioniert sein darf (diese wären lediglich in der Anschaffung zu teuer).
Unternehmen sprechen da eine andere Sprache, sodass ein falscher Regler zu einem Verlust der Leistung führen kann.
Insgesamt kann die Effektivität um 50 Prozent gemindert werden – ein Umstand, den man vermeiden sollte.
Wichtige Größen, die man kennen sollte, sind die Stromstärke des Moduls und die Spannung des Systems.
Merke: Ein optimal dimensionierter Laderegler lastet nicht nur die Solaranlage effektiv aus, sondern schont auch das Portemonnaie.
Alles Wichtige zum Thema “Sicherung zwischen Laderegler und Batterie” erhaltet ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Die richtige Größe des Solarreglers ermitteln – so geht es
Es muss also der passende Regler besorgt werden, aber wie ermittelt man die passende Größe?
Hierzu benötigt man einige Werte (die ihr beispielsweise vom Datenblatt eures Solarmoduls ablest):
- Leistung des Moduls in Wp (Watt Peak)
- Batteriespannung V
- Leerlaufspannung (VoC) in Volt
- Kurzschlussstrom (Isc) in Ampere
- Modulspannung (Vmp) in Volt
- maximaler Strom (Imp) in Ampere
Wichtig: Bei mehreren Modulen muss man deren Leistung addieren.
Anhand dieser Werte kann man sich dann einen passenden Laderegler aussuchen und nutzen.
Bedenken müsst ihr zudem, dass ein Solarregler nie mit einem fixen Wert arbeitet, sondern in einem Wertebereich – dementsprechend müsst ihr den Regler so dimensionieren, dass euer fixierter Wert stets im Bereich des Reglers arbeitet.
Dabei sollte er, wie gesagt, nicht zu weit ausschlagen, da ansonsten sogar Leistung verloren geht.
Was macht ein Laderegler?
Bisher wissen wir, auf welche Werte man achten muss, wenn man sich einen Laderegler (aktuelle ANGEBOTE prüfen) anschafft, aber was ist überhaupt dessen Aufgabe?
Die Hauptaufgaben sind:
- Überlastungen durch zu hohen Ausgangsstrom vermeiden
- Regulierung der erzeugten Spannung
- Vermeidung von Rückstrom
Laderegler kommen dabei nicht nur bei Solarmodulen zum Einsatz, sondern sind beispielsweise auch bei (intelligenten) Lichtmaschinen verbaut.
Weiterhin kommen Regler auch bei anderen elektronischen Geräten, wie Smartphones, Tablets, Laptops und vielen weiteren zum Einsatz, wobei das Niveau bei solchen Geräten gänzlich anders ausfällt.
Wollt ihr einen Solarregler an einen EBL anschließen, so solltet ihr euch den folgenden Artikel ansehen.
Sollte man Solarmodule in Reihe oder parallel schalten?
Wer sich eine Solaranlage für ein Wohnmobil oder Wohnwagen gekauft hat, der steht immer vor der Wahl, wie sie verschaltet werden sollten.
Dazu etwas zur Verschaltung:
- Reihenschaltung: Die Stromstärke bleibt gleich, aber die Modulspannung muss addiert werden.
- Die Stromstärke ändert sich, aber die Modulspannung bleibt gleich.
Die Wahl der Verschaltungsmöglichkeit birgt sowohl diverse Vor- als auch Nachteile. Eine Reihenschaltung ist grundsätzlich günstiger, da Kabel mit einem geringen Querschnitt verwendet werden können.
Weiterhin lassen sich diese auch einfach anschließen und dank der höheren Eingangsspannung sind die Module leistungsfähiger.
Parallelverschaltungen sind hingegen resistenter und robuster bei einem Modul-Ausfall. Wer zudem häufig waldige Campingplätze ansteuert, erfreut sich an einem höheren Ertrag der Module.
Neben den höheren Kosten muss man aber auch bedenken, dass die Module stets dieselbe Spannung besitzen müssen, um vernünftig laufen zu können.
Der komplexe Aufbau birgt zudem noch ein weiteres Risiko. Je mehr Solarmodule ihr werden, desto öfter kommt es zu Fehlern – diesen Punkt sollte man bedenken.
Was ist also die bessere Wahl? Dies kann man nicht genau sagen, denn es kommt immer auf die Situation an.
Unserer Meinung nach: Wer häufig im Schatten steht, sollte sich Faltmodule besorgen, die in die Sonne gerichtet werden, denn nur so können sie einen nennenswerten Ertrag liefern.
Kann man auch mehrere Laderegler verwenden?
Unsere Ausgangsfrage war, ob man einen zu großen Solarregler verwenden kann? Dies haben wir verneint, da es zu Problemen führen kann.
Doch wie sieht es mit dem Fall von mehreren Ladereglern aus? Dies ist tatsächlich auch möglich und wird immer dann genutzt, wenn eine Solaranlage nachträglich erweitert wird.
Wichtig: Bei der Auswahl solltet ihr immer auf baugleiche Lageregler setzen. Habt ihr in eurem Wohnmobil einen MPPT-Regler, so muss auch der neue Regler ein MPPT-Modul sein.
Weiterhin solltet ihr auch immer die obere Spannungsgrenze beachten, denn wird dies nicht getan, so kann es zum Brand kommen.
Solarmodule und autarkes Camping?
Zum Abschluss wollen wir noch einmal allgemeiner werden und erläutern, warum autarkes Camping und Solar gut zusammenpassen.
Die meisten autarken Wohnmobile setzen auf Gas als Mittel der Wahl und es ist tatsächlich eine gute Wahl, da Gas nahezu überall verfügbar ist – wichtig ist nur, dass die Adapter auch passen.
Selbiges gilt allerdings auch für Strom und in Gegenden mit vielen Sonnenstunden kann eine Solaranlage durchaus sinnvoll sein.
Durch die immer feineren Fertigungstechniken können mittlerweile auch auf Campern ausgeprägte Module verbaut werden.
Der Strom wird in die Bordbatterie gespeist, die wiederum den Aufbau komplett versorgt und so für Beleuchtung und unter Umständen auch für das Kochen verwendet wird.
Sollte zudem einmal die Starterbatterie versagen, kann man die Bordbatterie umbauen und somit weiterfahren, allerdings sollte man sich beim nächsten Teilehändler wieder eine passende Batterie beschaffen.
ZUSAMMENFASSUNG
Was passiert, wenn der Laderegler zu groß ist? Auch wenn in Foren immer zu lesen ist, dass ein überdimensionierter Laderegler kein Problem darstellt, sollte man dies in der Praxis vermeiden.
Es kann durchaus zu Verlusten kommen, wobei zusätzlich auch noch der Aufbau teurer ist. Kein Problem stellt dagegen die Verwendung von mehreren Ladereglern dar.
Dies wird sogar gerne gemacht, beispielsweise dann, wenn eine vorhandene Solaranlage erweitert wird.
Wichtig ist nur darauf zu achten, dass baugleiche Regler verwendet werden. Weiterhin muss man die Spannung Obergrenze beachten, denn bei Nichtbeachtung besteht Brandgefahr.
Wenn der Victron-Ladebooster Probleme bereitet, solltet ihr euch einmal den folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN ansehen.
Titelfoto: Ein zu großer Laderegler kann zu Leistungsverlsut führen! (Quelle: boondoctor)