WD 40 vs Brunox (der Schrauber sagt was Sache ist!)


Heute wollen wir uns zwei bekannten Multifunktionssprays widmen. Dabei räumen wir mit diversen Mythen auf und erklären, wofür die Abkürzung „WD 40“ steht.

Da hört es allerdings nicht auf und so zeigen wir auch die Unterschiede zwischen den beiden Sprays auf.

Was ist also besser? Finden wir es in unseren WD 40 vs Brunox Artikel heraus. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.

Was ist das Brunox Turbo-Spray?

Beginnen wollen wir mit dem Hersteller Brunox. Dabei handelt es sich um einen Schweizer Hersteller, der sich auf die Beseitigung von Korrosion und KFZ-Pflegeprodukte spezialisiert hat.

Dabei hat der Hersteller selbstverständlich auch ein Multifunktionsspray, das sogenannte „Brunox Turbo Spray“.

Dieses Spray ist frei von Silikon, Graphit, PTFE und Nano-Partikeln. Damit kann es durchaus auch als Schmiermittel genutzt werden.

Das Brunox Turbo Spray soll auch noch bei Minus fünfzig Grad eine gute Schmierwirkung besitzen. Bei Dichtungen aus Gummi oder bei Kunststoffen ist trotzdem Vorsicht geboten.

Im Vergleich zu Brunox Epoxy entfällt das anschleifen. Somit ist es auch besonders pflegeleicht und einfach in der Anwendung.

Wofür nutzt man WD 40?

Damit leiten wir über zum WD 40

Auch dieses Produkt wird von vielen Handwerkern als Schmiermittel genutzt.

Hierbei handelt es sich um ein universelles Produkt aus den USA. Der Name WD 40 ist dabei eine Abkürzung für „Water Displacement 40th Formula”.

Im Deutschen würde es also in etwa „Wasserverdrängung, 40. Rezeptur“ bedeuten. Wie der Name schon sagt, verdrängt es Wasser.

Daneben kann es helfen, Grünspan bei elektrischen Geräten zu lösen und zu reinigen. Sollte es aufgrund von Grünspan zu Wackelkontakten kommen, dann setzt man auf WD 40.

Das ist allerdings noch nicht alles. So könnt ihr damit auch Kaugummi aus Teppich entfernen und auch Tintenflecken in Textilien sind kein Problem mehr.

Die Gartenfreunde unter euch werden es freuen, dass ihr mit WD 40 Schnecken abwehren könnt. Die kleinen Tiere meiden den Geruch.

Ein mit WD 40 eingesprühter Schneeschieber erhöht die Gleitfähigkeit und sorgt dafür, dass der Schnee schneller von der Schaufel gleitet.

Eingebranntes auf Herdplatten ist ein großes Ärgernis. Besonders auf Gaskochfeldern bleiben bei dem Einsatz von Stahlwolle unschöne Kratzer zurückbleiben.

Aber glücklicherweise gibt es auch hier WD 40. Das Mittel löst die Verbindung auf und ihr könnt es einfach abwischen.

Dieser Trick klappt auch bei einem Grillrost. Allerdings ist es kein Schmieröl.

Davon ist auch dringend abzuraten, denn es würde das Öl verdrängen und die Bauteile sind schlicht ungeschützt.

Ebenso ist es aggressiv gegenüber Kunststoffen und Gummiverbindungen.

Brunox Turbo Spray oder WD 40: eine Entscheidungshilfe

Ihr seht also, dass sich beide Produkte stark voneinander unterscheiden, auch wenn beide als Multifunktionssprays beworben werden.

Wenn ihr elektrische Kontakte pflegen müsst (beispielsweise wenn sich Grünspan an der Zündverteilerkappe gesammelt hat), oder Metalle reinigt, dann setzt auf WD 40.

Muss dagegen kurzfristig ein Gas- oder Kupplungszug geschmiert werden (oder auch ein Schrank Scharnier), dann setzt man auf Brunox Turbo Spray.

Bleibt euer Epoxidharz nach dem Schleifen matt, könnt ihr ebenfalls Brunox einsetzen. WD 40 besser nicht nutzen, denn es kann den Kunstharz angreifen und den Härter isolieren.

Als technisch versierter Campingfreund empfehle ich euch, beide Produkte immer dabei zu haben.

Für die Schmierung besser auf Kriechöle setzen

Damit kommen wir doch einmal zum Thema Schmierung. Auch wenn ihr mit Brunox Turbo Spray kurzfristig ein gutes Ergebnis erzielt, solltet ihr langfristig reine Öle einsetzen.

Diese sind deutlich zähflüssiger und sorgen dafür, dass die Verbindung dauerhaft geschmiert wird.

Auch Wasser wird zuverlässig verdrängt. Brunox kann sich bei starkem Regen verflüssigen und mit abfließen.

Soll ein verzinktes Metall geölt werden, dann greift am besten zu Nähmaschinenöl und nicht zu Waffenöl.

Der Hintergrund ist, dass Waffenöl Kupfer und Zink (und somit auch eine Verzinkung) lösen kann.

Damit wäre das Bauteil ungeschützt und Rost kann sich bilden. Dies ist tunlichst zu vermeiden.

Was sind eigentlich Kriechöle? Vorab sind Motoröle im Vergleich dazu dickflüssig.

So soll Motoröl im Zylinder, an den Ventilen und in vielen anderen Bereichen die Schmierung aufrechterhalten.

Dazu überzieht das Öl die Zylinder Innenwände mit einem feinen Film. Dieser sorgt gleichzeitig für eine gute Kühlung.

Kriechöle sollten dagegen Wasser verdrängen und Gelenke schmieren. Das muss meistens an kleinen Stellen geschehen.

Daher sind Kriechöle dünnflüssig. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass Kriechöle auch festsitzende Schrauben und Muttern lösen können.

Rost wird allerdings nicht aufgelöst und verbleibt an Ort und Stelle. Dafür gibt es aber glücklicherweise Rostumwandler.

Gerücht: Mit WD 40 Rost entfernen

Zum Abschluss wollen wir uns noch einmal dem Gerücht widmen, ob man denn mit WD 40 Rost entfernen kann?

Tatsächlich ist das machbar, denn das Spray unterspült die Korrosion und trennt sie damit. Allerdings gibt es mit Brunox Epoxy deutlich effektivere Rostlöser.

Habt ihr aber gerade nichts anderes zu Hand, dann macht es am besten folgendermaßen.

1. Schleift zuerst einmal die rostige Verbindung grob an. Zur Not kann dies auch mit einer Drahtbürste geschehen.

2. Danach tragt ihr eine ordentliche Portion WD40 oder Brunox Turbo Spray auf und lasst es etwa zehn Minuten einwirken.

3. Wiederholt die beiden Schritte einige Male.

4. Ist das Bauteil eine Mutter oder Schraube, setzt jetzt vorsichtig einen Schlüssel, Zange oder Schraubenzieher an und bewegt diese leicht Hin und Her,

5. Nach einiger Zeit wird sich die Schraube/Mutter lockern und ihr könnt sie herausdrehen.

Ein kleiner Tipp am Rande: Soll ein Stück Auspuff entfernt werden und die Verschraubung wird nicht gebraucht, dann reißt die Schraube ab und schlagt den Rest einfach mit einem Hammer heraus.

Für die Tuning-Profis unter euch. Mit WD 40 im Auspuff könnt ihr euren Auspuff frei brennen.

Danach ist dieser etwas lauter als der Original und klingt etwas blechern. Schäden gibt es keine. Allerdings dampft während des Ausbrennens euer Wohnmobil wie ein alter Mercedes-Benz Diesel. 😉

ZUSAMMENFASSUNG

WD 40 vs Brunox und der Gewinner ist keiner. Hintergrund ist, dass man beide Produkte nur bedingt miteinander vergleichen kann.

So werden beide als Multifunktionssprays beworben, aber in der Wirkung gibt es einige Unterschiede.

So schmiert Brunox Turbo Spray besser als WD 40. Dafür eignet sich letzteres besser als Rostlöser.

Wichtig ist aber, dass Kriechöle eine deutlich bessere Schmierwirkung haben.

Mehr über das Thema Fette behandeln wir in diesem Beitrag. Auf CAMPERWELTEN findet ihr zudem über 2.000 weitere Artikel rund um Camping und Caravaning.

Titelfoto: WD 40 vs Brunox ((Quellen: stabilo & brunox)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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