Wenn der Winter naht, dann gibt es einige Tätigkeiten, die man als Camper machen muss. Nur Schränke leerräumen und Gas abstellen, reicht nicht aus.
Auch die Batterie benötigt Pflege und muss unter Umständen vor der nächsten Saison ausgetauscht werden.
Obwohl es viele unterschiedliche Varianten wie AGM, Lithium-Ionen oder auch Blei-Gel-Batterien gibt, ist die Pflege stets dieselbe.
Im folgenden Ratgeber wollen wir uns mit der Thematik auseinandersetzen, was Ihr beachten müsst, wenn Ihr die Wohnmobil Batterie im Winter abklemmt.
Daneben findet Ihr in diesem Artikel auch noch wissenswerte und interessante Fakten.
Die Batterie im Wohnmobil richtig ab- und anklemmen
Bezüglich der Batterie gibt es in der Camperszene einige Kontroversen. Ob der Akku ausgebaut werden sollte oder ob es ausreicht nur einen Pol abzuklemmen.
Wir klären darüber auf. Logisch ist, dass das Wohnmobil abgestellt sein muss und auch die Zündung muss aus sein.
Ist das sichergestellt, wird zuerst der Minus-Pol abgeklemmt. Diesen erkennt man am „-“ Symbol auf dem Akkumulator.
Sollte man das Zeichen aufgrund diverser Einflüsse nicht erkennen (vor allem amerikanische Akkumulatoren können etwas verwirrend sein), dann geht man nach dem braunen bzw. schwarzen Kabel.
Alternativ schaut man nach der roten Abdeckung für den Plus-Pol. Im Umkehrschluss muss der gegenüberliegende Pol, der Minus-Pol sein.
Beim Abklemmen sollte man niemals einen Schraubenschlüssel oder ein Stück Metall auf beide Pole legen (das verursacht einen Kurzschluss).
Zum Abklemmen selbst kommt eine Ratsche oder ein Maulschlüssel zum Einsatz. Die passende Größe kann von der Schlüsselweite zehn bis vierzehn reichen, hier kann einfaches Probieren weiterhelfen.
Ist der Pol schließlich gelockert, wird das Kabel abgezogen und mit einem dicken Stofftuch umwickelt.
Selbiges wird dann mit dem Plus-Pol vollzogen. Um die Batterie zu entnehmen, ist diese noch mit dem Batteriehalter verbunden.
Die entsprechende Schraube oder Mutter wird entfernt, die Batterie entnommen und der Halter im Anschluss wieder montiert.
Das Anklemmen geschieht genau umgekehrt. Also zuerst wird der Plus-Pol angeklemmt und dann der Minus-Pol.
Wie lange hält eine Batterie im Winter?
Ein Wohnmobil besitzt eine umfangreiche elektrische Ausstattung, die auch dann mit Strom versorgt werden muss, wenn dieses abgestellt worden ist.
So wird bei einem Wohnmobil die Gas- oder Dieselheizung auch im Ruhemodus mit Strom versorgt.
Daneben gibt es noch verschiedene Steuergeräte und auch das eingebaute Radio benötigt Strom. Das alles geht zulasten des Akkus.
Verbleibt die Batterie im Camper Van, so reicht die Kapazität für etwa drei bis vier Wochen. Danach ist die Energie erschöpft.
Beim Radio sollte sich vorher der Diebstahlcode beschafft werden, denn ansonsten kann es nicht mehr benutzt werden.
Wird die Batterie jetzt aufgeladen, so sollte vor dem ersten Start rund zehn Sekunden gewartet werden. In dieser Zeit starten die elektronischen Systeme neu.
Darum immer zuerst den Minus-Pol abklemmen
Zuerst einmal eine kleine Eselsbrücke, damit Ihr nicht beim Abklemmen vor einem Dilemma steht – „Minus vor Plus“. Zwar kann eine Batterie auch andersherum abgeklemmt werden, aber diese Reihenfolge ist ungleich gefährlicher.
Denn, wird zuerst der Plus-Pol abgeklemmt und Ihr kommt dabei an die Karosserie, dann funkt es. In der Folge können teure Systeme nicht mehr repariert werden.
Ein weiterer unangenehmer Effekt ist, dass so die Karosserie unter Spannung steht. Fasst jetzt jemand an das Wohnmobil, bekommt Er oder Sie einen Schlag verpasst.
Passiert einem dasselbe mit dem Minus-Pol, dann geschieht überhaupt nichts.
Wissenswert: so lange sollte man fahren, um eine Batterie aufzuladen
Ladebooster und auch Ladegeräte gehören zu jeder vernünftigen Werkstattausrüstung.
Ist man allerdings unterwegs und hat gerade keinen Zugriff darauf, dann muss die Batterie nach der Starthilfe anders aufgeladen werden.
Hier macht man sich das Prinzip der Lichtmaschine zu nutzen. Da man als Camper sowieso gerne unterwegs ist, kann auch gleich einmal die Batterie aufgeladen werden.
Dazu wird sich ein Ziel in etwa fünfzig bis einhundert Kilometer gesucht und angesteuert. Es wäre sinnig, dabei auf unnötige Verbraucher wie beispielsweise das Radio zu verzichten.
Dadurch wird die Batterie schneller aufgeladen. Als Faustregel kann man eine Fahrtzeit zwischen dreißig und sechzig Minuten annehmen.
Kann eine Batterie im eingebauten Zustand geladen werden?
Nicht jeder Camper möchte die Batterie im Winter ausbauen. Wenn es zu kalt ist oder sogar schneit und stürmt, dann ist die Aufgabe eher lästig.
Da stellt sich einem die Frage, ob der Akku nicht auch im eingebauten Zustand geladen werden kann? Erstaunlicher geht dies, und zwar nicht nur bei autarken Wohnmobilen.
Allerdings muss auch in diesen Fällen, die Batterie vorher abgeklemmt werden.
Zwar haben moderne Ladegeräte einen eingebauten Mikroprozessor, der erkennt, wenn die Batterie noch angeschlossen ist, aber das ist keine Garantie, dass nicht doch die Technik des Campers überlastet wird.
Beim Anklemmen werden zuerst die Pole mit der Batterie verbunden und erst danach wird das Ladegerät in die Steckdose gesteckt.
Ist die Batterie schließlich geladen, wird zuerst der Stecker gezogen und erst danach die Pole abgeklemmt.
Exkurs: so gebt ihr richtig Starthilfe
Ein anderes wichtiges Thema, welches einem in den Weiten des Internets (und auf Parkplätzen) begegnet, ist die Thematik Starthilfe.
Im besten Fall kann die Starthilfe an einem Wohnmobil Unterstellplatz vollzogen werden. Im schlechtesten Fall bei strömenden Regen am Abhang.
Wichtig dabei ist der richtige Anschluss, denn ansonsten kann es passieren, dass die Batterie oder andere Komponenten geladen werden.
Außerdem ist wichtig, dass die Akkumulatoren beider Fahrzeuge dieselbe Spannung besitzen (bei den meisten Wohnmobilen sind dies 12 Volt).
Dann kann es auch schon losgehen:
- Beide Fahrzeuge sind abzustellen und die Verbraucher sind auszuschalten.
- Jetzt wird das rote Kabel zuerst mit dem Plus-Pol der leeren Batterie verbunden und dann mit dem Plus-Pol des Spenderfahrzeugs.
- Jetzt wird das schwarze Kabel mit dem Minus-Pol des Spenderfahrzeugs verbunden.
- Die andere Zange des schwarzen Kabels wird mit einem unlackierten Metallteil des leeren Fahrzeugs verbunden.
- Zum Abschluss wird zuerst das Spenderfahrzeug und schließlich auch das leere Fahrzeug gestartet.
Wenn beide Fahrzeuge laufen, wird am Pannenfahrzeug ein Verbraucher (wie die Heizung) angeschaltet, um Spannungsspitzen zu vermeiden.
ZUSAMMENFASSUNG
Ob man beim Wohnmobil die Batterie im Winter abklemmen muss, darüber scheiden sich die Geister.
Grundsätzlich ist es zwar möglich, die Batterie eingebaut zu lassen, allerdings müssen die Pole abgeklemmt sein.
Dabei wird zuerst der Minus-Pol abgeklemmt und erst danach der Plus-Pol. Der Hintergrund ist, dass es bei falscher Herangehensweise zu Funken und Schäden kommen kann.
Da eine Batterie auch im Winter bestimmte Verbraucher mit Strom versorgen muss, entlädt sich diese auch bei einem abgestellten Wohnmobil.
Von Zeit zu Zeit sollte die Batterie entweder geladen oder gleich ausgebaut werden.
Welche Batterie für einen autarken Camper sinnvoll ist, lest Ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Wohnmobil Batterie wird bei eisigen Temperaturen abgeklemmt (Rechte: Canva)