Wohnmobil Markise Im Winter – Tipps & Alternativen


Wer campt, der verbindet dies mit einem Gefühl der Freiheit. Stehen, wo man möchte (mit Ausnahmen) und einfach mal die Seele baumeln lassen.

Dabei möchte man natürlich nicht nur im Wohnmobil bleiben, sondern auch mal vor dem Fahrzeug grillen oder den abendlichen Regenschauer unter einem Zeltdach genießen.

Was im Sommer noch gut funktioniert, kann im Winter aufgrund der deutlich größeren Last anders aussehen.

Daher wollen wir euch in diesem Artikel Tipps aufzeigen, wie ihr bei eurem Wohnmobil eine Markise im Winter handhabt.

Zusätzlich präsentieren wir auch noch eine interessante Alternative.

Markise im Winter: das gibt es zu beachten

Eine Markise wird über Kederschiene am Wohnmobil oder Wohnwagen befestigt. Darüber hinaus gibt es zudem auch noch zwei leichte Stützen aus Aluminium.

Jetzt könnte man annehmen, dass die Stützen dafür da sind Dachlasten abzuhalten. Dem ist leider nicht so, denn Stützen sollen nur einen besseren Ablauf von Regenwasser zu bieten.

Daher ist eine Markise grundsätzlich nicht für den Winter geeignet, wobei auch diese Aussage nicht so ganz zutreffend ist.

Zum einen können spezielle Pfosten gekauft werden, mit dem der Widerstand erhöht wird und außerdem gibt es Markisen, die für höhere Lasten ausgelegt sind.

Allerdings sei gesagt, dass eine Markise nicht für Dauercamper gedacht ist. In solchen Fällen ist es sicherer, lieber auf ein Vorzelt zu setzen, welches auch noch eine dämmende Funktion besitzt.

Ob eine Markise oder Vorzelt die passende Wahl darstellt, hängt wie auch bei einer Gas- oder Dieselheizung für das Wohnmobil von den Einsatzbedingungen ab.

Die Windwiderstandsklassen: das halten Markisen aus

Markisen sind hauptsächlich für den Sommer gedacht und somit werden diese nicht etwa in Schneewiderstandsklassen, sondern in Windwiderstandsklassen eingeteilt.

Dabei gibt es die folgenden vier Klassen:

  • Widerstandsklasse 0
  • Widerstandsklasse 1

  • Widerstandsklasse 2
  • Widerstandsklasse 3

Markisen der Klasse 0, sind nicht auf Windstärken getestet und somit sollten diese bei starkem Wind eingefahren werden.

Bei den Markisen der Klasse 1, darf es durchaus windig sein. Diese dürfen bis Windstärke Vier ausgefahren bleiben (dabei wird loses Papier bewegt).

Die Modelle der Klasse 2, sind bis zu einer Windstärke Fünf ausgelegt. Hier bewegen sich in der Regel Baumkronen in der Umgebung.

Zum Abschluss gibt es noch die Modelle der Widerstandsklasse 3, die auch Windstärken der Klasse sechs aushalten. Dabei gibt es starken Wind und man kann beispielsweise keinen Regenschirm mehr festhalten.

Wichtig ist allerdings, dass die Markisen auch entsprechend gut am Camper verschraubt sein müssen, denn wenn die Verschraubung nicht hält, dann geht auch eine Markise der Klasse 6 schon früh in die Knie.

Flamma oder Thule-Markise? Der Sieger lautet…

Wer jetzt auf der Suche nach einer passenden Markise ist, der wird immer wieder auf die Unternehmen Flamma und Thule treffen.

Flamma ist dabei besonders preiswert. So kostet das Modell Flamma F45 S rund 785 Euro, während die Markise Thule Omnistar 5200 rund einhundert Euro mehr kostet.

Alle Modelle besitzen eine Handkurbel, können gegen Aufpreis auch mit elektrischen Stellmotor ausgestattet werden.

Bezüglich der Umdrehungen bis die Markise komplett ausgefahren ist, dauert es bei Flamma vierzig Umdrehungen, während es bei Thule sogar 63 Umdrehungen sind.

Dafür legt Thule umfangreiches Montagematerial, wie ein Dichtband, bei. Auch die Aufbauanleitung ist besser als bei Flamma.

Bezüglich der Verschraubungen setzen beide Unternehmen auf Aluminium. Alle Modelle haben einen Stützfuß, wobei diese bei Thule noch dazugekauft werden können.

Zusätzliche Orkanstützen sorgen für einen sicheren Stand

Die klassischen Stützen sind dabei immer nur gegen Wind wirksam. Sobald aber Schnee fällt, dann reichen diese Pfosten nicht mehr aus.

Da können dann Orkanstützen helfen, die im Vergleich deutlich stabiler sind. Diese können dann im Doppelboden des Campers verstaut werden.

Welche Wohnmobile einen Doppelboden haben, erklären wir übrigens im folgenden Ratgeber.

Die Stützen sind aus Stahl gefertigt und knicken daher im Vergleich nicht so leicht ein. Allerdings sollte auf hochwertige Modelle gesetzt werden, denn diese sind meistens verzinkt.

So wird dann Korrosion vermieden. Eingefädelt werden diese an den Punkten, wo normalerweise auch die Standardstützen, stehen.

Der Einsatz von mehreren Stützen kann sich durchaus lohnen, wobei erwähnt werden sollte, dass auch die Verschraubungen gegen stärkere Modelle ausgetauscht werden sollten.

Pro Strebe sollte mit Preisen von rund dreißig Euro inklusive Versand gerechnet werden. Eine Anschaffung würde sich also lohnen.

Das bringt eine Markisen-Vorzelterweiterung

Ein Vorzelt ist immer etwas klobig und bietet sich hauptsächlich für Dauercamper an, da auch der Aufbau komplexer ist.

Um sich allerdings vor Seitenwind zu schützen, kann man sich auch eine Vorzelterweiterung anschaffen.

Diese können eine Markise rundherum abdichten und sehen von außen einem klassischen Vorzelt ähnlich.

Diese Erweiterungen sind Wasserdicht und auch leicht abwaschbar. Auch gegen UV-Licht sind diese resistent.

In der Regel bestehen die Erweiterungen aus einem Verbundstoff, wobei der Polychloridanteil bei rund achtzig Prozent liegt.

Die restlichen zwanzig Prozent teilen sich Polyester und Glasfaser. Eine gute Atmungsaktivität ist also gegeben.

Eine Erweiterung ist allerdings nicht gerade günstig. So liegen diese preislich zwischen sechshundert und eintausend Euro zzgl. Lieferung.

Exkurs: So sind Orkanstützen aufgebaut

Wir wollen jetzt noch einmal einen Schlenker hin zu den Orkanstützen machen und erklären, warum diese besser sind.

Zum einen wäre da das Material. Stahl ist im Vergleich zu Aluminium stärker und massiver, aber auch anfälliger gegenüber Korrosion.

Dies kann verhindert werden, indem die Stangen verzinkt werden. Darüber hinaus sind Orkanstützen breiter, haben also einen größeren Durchmesser.

Dadurch können sie Wind und Wetter besser trotzen. Zum Abschluss wäre da noch der Erdsporn.

Besonders bei gefrorenen Böden, wie es beim Camping bei Kälte vorkommt, ist ein tiefer Halt Pflicht.

Eine Orkanstütze wird dazu in den Boden gerannt und alternativ auch noch mit Heringen festgemacht.

ZUSAMMENFASSUNG

Wer eine Markise im Winter am Wohnmobil nutzen möchte, der sollte zum einen auf die höchste Widerstandsklasse setzen und zeitgleich Orkanstützen kaufen.

Dadurch können die Markisen auch schon einmal etwas Schnee abhalten. So sicher wie ein Vorzelt ist es allerdings nicht.

Dauercamper sollten daher besser auf ein Vorzelt setzen. Für einen abendlichen Aufenthalt mit Seitenwind kann auch eine Vorzelterweiterung Sinn stiften.

Dadurch verwandelt sich die Markise optisch in ein Vorzelt, auch wenn natürlich nicht dieselbe Sicherheit erreicht wird.

Um das abendliche Schneetreiben zu beobachten, reicht es aber allemal.

Ob eine Markise oder ein Tarp die bessere Wahl darstellt, lest ihr im folgenden Praxistipp. Wir wünschen euch viel Spaß auf CAMPERWELTEN.

Titelfoto: Wohnmobil im Winter mit Markise (Quelle: leisureshopdirect)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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