Fahrrad Wohnwagen Mit Solar (so geht autarkes Camping)


Der technische Fortschritt macht auch vor den kleinen Fahrrad-Wohnwagen nicht Halt und dementsprechend lassen sich diese komfortabel einrichten.

Ob eine Küche oder eine bequeme Liegewiese, mit Vorstellungskraft und guter Planung lassen sich interessante Projekte realisieren.

In unserem heutigen Ratgeber wollen wir uns mit der Thematik befassen, ob man eine Solaranlage auf einem Fahrrad-Wohnwagen platzieren kann.

Hierbei gehen wir nicht nur auf die Vorzüge ein, sondern schauen uns die technische Lösung im Detail an.

Weiterhin erwartet euch zum Abschluss dieses Artikels auf CAMPERWELTEN, ein interessantes Projekt, welches ein Rentner realisiert hat – wir wünschen euch viel Spaß beim Schmökern.

Fahrrad-Wohnwagen mit Solar: autark und lässig

Zuerst einmal wollen wir uns die Frage stellen, welche Vorteile eine Solaranlage auf einem Campingmobil hat?

Vorab soviel: hohe Leistungen könnt ihr konstruktionsbedingt nicht erwarten – dieses Feld muss man Häusern und Solarparks überlassen.

Allerdings benötigt man auch keine hohen Leistungen und dann wird es schon wieder interessant.

Bei perfekter Ausrichtung kommt man mit einer Solaranlage dem Ziel nahe, frei und unabhängig zu reisen.

So kann man mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach beispielsweise eine Kühlbox betreiben oder aber den eigenen Smartphone-Akku laden.

Auf die genauen Erträge wollen wir nachher noch einmal gesondert eingehen. Vorerst wollen wir aber festhalten, dass es keine schlechte Idee ist und wer häufig im Sommer unterwegs ist, hat die Anschaffungskosten in kurzer Zeit wieder heraus.

Im Falle von kleinen Wohnwagen ergibt sich zudem noch ein Alleinstellungsmerkmal, da es aktuell nur wenige Fahrrad-Wohnwagen mit Solardach gibt.

Bei einem Verkauf kann man mit einer hohen Rendite rechnen.

Diese Leistungen sind möglich

Wir haben die Leistungen bereits im vorherigen Abschnitt angeschnitten, möchten auf diesen Punkt aber noch einmal aufgreifen.

Die Leistung ist im Grunde von der Größe abhängig, wobei man die Wahl zwischen den folgenden Aufbauten hat.

  • monokristalline Solarmodule
  • polykristalline Solarmodule

Monokristalline Module bestehen aus einem Siliziumkristall und können dadurch eine höhere Leistung liefern.

Hierbei benötigen diese Modelle nur wenig Platz, sind aber im Vergleich deutlich teurer. Polykristalline Module bestehen aus unterschiedlich gebrochenen Siliziumkristallen.

Solche Module liefern eine geringere Leistung als die erste Variante, sind dafür aber deutlich günstiger. Beachten muss man aber, dass diese verhältnismäßig viel Platz benötigen, um einen guten Ertrag zu erzielen.

Für den Campingbereich haben somit monokristalline Module einen erheblichen Vorteil. Dies sollte man bei der Konstruktion im Hinterkopf behalten.

Bei kleinen Wohnwagen für das Fahrrad sind Leistungen zwischen 50 und 100 Wattpeak (Wp) wahrscheinlich.

Diese Leistung reicht dann in der Regel komfortabel aus, um eine Kühlbox mit Solar zu betreiben.

Tipp: Die Module werden per Montageschiene auf das Dach geklebt. Zwischen Dach und Solarmodul muss etwas Platz bleiben, da die Solaranlage von unten sehr heiß wird.

Wechselrichter muss mit

In diesem Zusammenhang wollen wir uns auch die Schaltung und die Rolle des Wechselrichters betonen.

Zuerst einmal zu den Verschaltungen. Module kann man wie folgt verschalten:

  • Reihenschaltung
  • Parallelschaltung

Eine Reihenschaltung ist einfacher im Aufbau und auch schnell verdrahtet. Dabei ist der Stromverlust zwischen Modul und Solarregler geringer.

Beachtet werden muss aber, dass die Reihenschaltung nicht sonderlich robust ist und vor allem bei einer Verschattung zu massiven Einbußen führt.

Aus diesem Grund wird häufig zur Parallelschaltung gegriffen. Der Aufbau ist komplexer, dafür wirken sich Verschattungen weniger stark aus.

In diesem Zusammenhang schauen wir uns einmal die Funktionsweise des Wechselrichters (auf Amazon für rund 100 Euro zu kaufen) an.

Wenn Sonnenlicht auf Solarmodule fällt, so liegt grundsätzlich Gleichspannung vor. Viele technische Gerätschaften, wie eine Powerbank oder ein Ladebooster, können damit nicht umgehen.

Dementsprechend benötigt man ein Gerät, welches die Spannung wechselt und verfügbar macht.

Damit das gelingt, wird Wechselspannung benötigt und genau an diesem Punkt kommt der Wechselrichter ins Spiel.

Dieser tauscht die Spannung um, wodurch elektronische Geräte damit versorgt werden können.

Somit kann man festhalten, dass man ohne einen Wechselrichter eine Solaranlage nicht betreiben kann – dieser ist daher für den Betrieb essenziell.

Seid ihr auf der Suche nach Fahrrad-Wohnwagen zum Aufklappen, solltet ihr euch einmal den folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN ansehen.

Braucht man einen Solarregler?

Vom Wechselrichter kommen wir jetzt zum Solarregler. Dabei stellen wir uns dieselbe Frage, ob man diesen benötigt.

Zuerst schauen wir uns die Funktionsweise an. Also, ein Solar- oder Laderegler ist ein Bauteil, welches der Bordbatterie kontrolliert Strom zuführt.

Dies kann entweder pulsweise (PWM-Regler) oder in einer Leistungskurve (MPPT-Regler) geschehen.

Dabei achtet ein Solarregler auch darauf, dass die Batterie nicht überladen oder aber Strom aus der Batterie zu den Photovoltaikmodulen geleitet wird.

Theoretisch kann man eine Solaranlage auch ohne Regler betreiben – empfehlenswert ist das allerdings nicht.

Der Hintergrund ist, dass man die Überwachung selbst vornehmen und dabei die Batterie regelmäßig ab- und anklemmen muss.

Dies ist nicht praktikabel und daher ist die Anschaffung eines passenden Reglers (auf Amazon ab rund 20 Euro) auf jeden Fall empfehlenswert.

Solaranlagen: Preise sind gefallen

Doch warum sind Solaranlagen eigentlich so beliebt geworden? Nun, zum einen sind die Modelle mittlerweile sehr kompakt und lassen sich in nahezu allen Bereichen einsetzen.

Für die Campingbranche bedeutet dies, dass es neben den verklebten Modulen auch klappbare Modelle gibt.

So kann der Wohnwagen im Schatten stehen, während das Modul in der prallen Sonne sitzt und Strom fördert.

Erschwingliche Modelle gibt es zu Preisen zwischen 40 Euro und 100 Euro und sind somit perfekt geeignet für DIY-Projekte.

Rentner macht es vor: Fahrrad-Wohnwagen für 300 Euro

Wie gut dies gelingen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel. Ein Rentner schaffte es, einen Fahrrad-Wohnwagen zu konstruieren – und das für gerade einmal 300 Euro.

Dabei schaffte es der Camper sogar, einen Unterboden zu konstruieren, in dem Lebensmittel und Ähnliches gelagert werden.

Weiterhin gibt es eine Elektroheizung, die über die Solaranlage gespeist wird. Damit das Gewicht nicht zu hoch wird, bestehen die Wände aus Sperrholz.

Zur Dämmung und Feuchtigkeitsabsorption wurde ein Verbund aus Kork und Styropor verklebt.

Die Leistung der Anlage liegt bei 100 Watt und damit kann der Camper nicht nur den Wohnwagen betreiben, sondern auch das E-Bike laden.

ZUSAMMENFASSUNG

Wir haben uns mit der Thematik befasst, ob man einen Fahrrad-Wohnwagen mit Solarmodulen ausrüsten kann.

Dies ist tatsächlich ohne große Probleme möglich, wie ein aktuelles Beispiel zeigt. Ein begabter Campingfreund hatte den Fahrrad-Wohnwagen selbst gebaut und dabei auch noch eine Solaranlage verbaut.

Damit ist nicht nur die Stromversorgung autark, auch das E-Bike lässt sich damit laden.

Wollt ihr bei eurem E-Bike die 8-Gang Nabenschaltung einstellen, solltet ihr euch einmal den folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN ansehen.

Titelfoto: Fahrrad Wohnwagen mit Solar – Idee aus den USA (Quelle: clarkstonnews)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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