Fiat Doblo 1.9 JTD Probleme (Tipps & Alternativen)


Die meisten starten ihren Campingurlaub in einem ausgewachsenen Wohnmobil oder einem umgebauten Kastenwagen, wie dem Mercedes-Benz Sprinter.

Ebenso häufig vertreten sind die Gespanne, bestehend aus einem Zugfahrzeug und einem Wohnwagen.

Aktuell eher eine Nische, aber erschwinglich sind sogenannte Dachzelte. Damit kann selbst ein Kleinwagen zum komfortablen Schlafplatz herhalten.

Vornehmlich werden dazu Hochdachkombis genommen wie der VW Caddy oder Fiat Doblo, die Stauraum für genug Proviant besitzen.

Wenn das Fahrzeug streikt, dann ist der Urlaub in Gefahr. Damit es nicht dazu kommt, wollen wir einmal näher auf die Probleme mit dem Fiat Doblo 1.9 JTD eingehen.

Selbstverständlich bieten wir auch praktische Lösungsansätze an und geben zum Abschluss auch noch eine kleine Kaufberatung.

Die Geschichte des Fiat Doblo

Der Fiat Doblo (Eigenschreibweise Fiat Doblò) wird seit Ende 2000 produziert und ist aktuell in dritter Generation erhältlich.

Dabei gibt es das Modell entweder als Hochdachkombi oder als Pritschenwagen. Interessant ist zudem, dass bereits die erste Generation auch als Elektro Variante erhältlich war.

Die maximale Reichweite lag allerdings bei 150 Kilometern. In Südamerika wurde die erste Generation noch bis 2021 gebaut (in Europa bis 2010).

Auch in Asien ist der Fiat Doblo Gen 1 nach wie vor im Angebot. Neben Diesel- wurden auch Benzinmotoren angeboten.

Die nachfolgende Generation kam 2010 auf den Markt, wobei die Karosserie moderner gezeichnet wurde.

Die Motorenpalette wurde verkleinert, wobei auch der 1.9 JTD entfiel. Noch einmal verkleinert wurde die Motorenauswahl in der dritten Generation.

So gibt es lediglich nur noch einen Benzin- und Dieselmotor in unterschiedlichen Leistungsstufen.

Auch die Elektro Variante wurde wiederbelebt und leistet jetzt 136 PS und schafft bei voller Batteriekapazität knapp dreihundert Kilometer.

Der Fiat Doblo hat Cousins

Der Erfolg des Fiat Doblo geht vor allem auf seine Vielseitigkeit zurück. Auf wenig Raum konnte in der Variante „Cargo“ viel transportiert werden.

Darüber hinaus gab es ihn auch als Pritschenwagen. In der Ausstattung „Family“ konnte er mit sieben Sitzplätzen und höherer Nutzlast aufwarten.

Während die erste Generation noch eine Eigenentwicklung war, stieg bei der zweiten Generation GM mit ein.

Die dritte Generation ist gezeichnet durch den Zusammenschluss zwischen Fiat Chrysler und PSA zu Stellantis.

Dementsprechend gibt es mit dem Citroen Berlingo, Opel Combo, Peugeot Partner und Toyota Proace City viele Derivate.

Im Vergleich zwischen Fiat Doblo vs Volkswagen Caddy kann der Doblo also mit einer höheren Modellvielfalt glänzen.

Darüber hinaus besitzt er auch mehr Ladevolumen, während der Caddy bei der Verarbeitung punkten kann.

Der 1.9 JTD Motor im Detail

Damit kommen wir zum 1.9 JTD-Motor. Dieser kam nur in der ersten Generation zum Einsatz und war auch als Saugdiesel erhältlich (dann ohne das Kürzel „JTD“).

Der Saugdiesel erhielt schlicht das Kürzel „D“ und leistete 63 PS und 118 Newtonmeter Drehmoment.

Dadurch brauchte der Doblo 20,9 Sekunden auf Tempo 100 km/h und schaffte maximal 141 km/h.

Dies kann der JTD deutlich übertrumpfen. So leistet der Motor 105 PS und schafft den Sprint in 13,3 Sekunden.

Auch die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 168 km/h höher. Als Einspritzsystem kommt bei beiden Varianten ein Common-Rail-System zum Einsatz.

Beim Turbolader handelt es sich um einen Abgasturbolader, bei dem die Abgase wieder der Verbrennung zugeführt werden.

Dadurch kann die Abgasnorm Euro 4 erreicht werden.

Saug- oder Turbo Diesel: das sind die Unterschiede 

Doch warum ist das so? Auf diese Frage wollen wir in diesem Abschnitt einmal kurz eingehen.

Grundsätzlich wird zur Zündung des Kraftstoffs auch noch Luft benötigt. Bei frei saugenden Motoren wird diese durch Unterdruck zur Verbrennung zugeführt.

Kalte Luft ist schwerer als warme Luft und kann im Brennraum nicht so stark komprimiert werden.

Um trotz allem ein gutes Ergebnis zu erzielen, haben Saugmotoren eine höhere Kompression.

Turbomotoren saugen die kalte Luft an, wobei durch den Turbolader diese stärker komprimiert wird – das erhöht schlicht die Leistung.

Moderne Turbomotoren saugen allerdings die heißen Abgase an. Durch die erneute Verbrennung wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern gleichzeitig auch die Leistung gesteigert.

Typische Probleme mit dem 1.9 JTD Motor

Turbolader operieren in einem Bereich von bis zu 290.000 Umdrehungen pro Minute. Durch die heißen Abgase wird das Material weiterhin stark belastet.

Dementsprechend ist im Alter der Turbolader eine große Schwachstelle. Verschleißt das Lager, kommt es zum Motorruckeln.

Ein neuer Turbolader kostet rund zweihundert Euro. Eine andere Schwachstelle ist das AGR-Ventil (um die 50 Euro).

Durch dieses werden die Abgase wieder der Verbrennung zugeführt. Da es mit der Zeit verrußt, fängt der Motor an zu ruckeln.

Dies kann man testen, indem das AGR-Ventil mit einer Spachtel verschlossen wird. Das erkennt der Motor, geht in den Notlauf und sollte dann wieder relativ normal laufen.

Ruckelt der Motor trotzdem, dann liegt es sehr wahrscheinlich an einer anderen Ursache. Im Allgemeinen gilt der Fiat Doblo als ein treuer und zuverlässiger Begleiter.

Bei besonders alten und schlecht gewarteten Fabrikaten kann es passieren, dass die Handbremse lange braucht, bis sie angezogen ist.

In solchen Fällen ist es dann wichtig, beim Fiat Doblo die Handbremse nachzustellen. Zuerst muss dazu die Konsole raus.

Die entsprechenden Schrauben liegen hinter einer Lüftungsklappe (sechs Stück). Danach lässt sich die Konsole abnehmen.

Jetzt habt ihr einen freien Blick auf die beiden Seilzüge, die zur Handbremse laufen. In der Nähe der Seilzüge befindet sich eine Schraube, über die die Züge nachgestellt werden können.

Kaufberatung Fiat Doblo: auf diese Schwachstellen müsst ihr achten

Warum den Fiat Doblo als Wohnmobil nutzen? Im Alltag hat man mehr als genug Stauraum und durch Module oder ein Dachzelt kann der Doblo schnell zum Reisemobil umgebaut werden.

Beim Kauf solltet ihr besonders auf den Turbolader achten. Fängt der Motor das Ruckeln an, wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit am Turbolader liegen.

Darüber hinaus solltet ihr bei der „Cargo“-Variante die Stoßdämpfer, Querlenker und Domlager überprüfen.

Läuft an den Dämpfern etwas Öl heraus, so sind diese undicht und müssen ausgetauscht werden.

Vernünftig gewartete Modelle mit Klimaautomatik gibt es bereits für rund 3.000 Euro.

ZUSAMMENFASSUNG

Die Probleme beim Fiat Doblo 1.9 JTD liegen vor allem beim Turbolader und dem AGR-Ventil.

Glücklicherweise sind beide Bauteile relativ günstig und überall erhältlich. Ansonsten gilt der Doblo als robust und langlebig.

Beim Kauf achtet man aber unbedingt auch auf die Stoßdämpfer. Aufgrund seiner Charakteristik als Handwerker- oder Baustellenfahrzeug können diese schnell verschleißen.

Wenn ihr mehr über den Vergleich zwischen Doblo und Caddy erfahren wollt, dann schaut euch den folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN an.

Titelfoto: Welche Probleme gibt es beim Fiat Doblo 1.9 JTD? (Quelle: carbuyer)

Andy Kempinski

Andy ist Texter mit Leib und Seele. Neben Themen rund um Wirtschaft und Unterhaltungselektronik, interessiert er sich seit seiner Tour im Hymer 550 BS auch für den Bereich Camping und nutzt das Wochenende meist für kleinere Touren mit seiner Lebensgefährtin.

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