Mit einem allradgetriebenen Expeditionsmobil die entlegensten Flecken dieser Erde zu erkunden, bedarf neben den hohen Anschaffungskosten auch eine gute Planung mit einem guten Fahrzeugbauer.
Mit über 35 Jahren Erfahrung gehört das Unternehmen Füss zu den alteingesessenen dieser Sparte der geländegängigen Reisemobile.
In diesem Beitrag bekommt der Interessierte einen guten Überblick über Füss Mobile, um die nächsten Schritte besser planen zu können.
1.Hintergründe zu Füss Expeditionsmobile
Bereits im Jahre 1868 gründete Gervasius Füss in der schwäbischen Alb seinen Betrieb im Bereich Landmaschinenbau, der für die nächsten 130 Jahre florieren sollte.
Die nächsten Generationen konnten gut davon leben, bis man 1999 den Rückgang erkannte, und in die Branche des Reisemobilbau, und das speziell mit allradgetriebenen LKW’s, umstieg.
Der damalige Firmeninhaber Herbert Füss gab im Jahr 2008 aus Altersgründen den Betrieb ab, der von da an von Frank Oechsner erfolgreich geführt wird. Herbert Füss konnte nach wie vor als Berater seine Erfahrung in den neuen Betrieb einbringen.
Frank Oechsner ist seit 1992 begeisterter Fan vom Reisen mit einem Offroad Fahrzeug, der stets die Technik von Oldtimern bevorzugt, weil man mit der Schadstoffklasse Euro 2 und 3 weltweit unterwegs sein kann.
Was er selber gerne tun möchte, das gönnt er auch seinen Kunden, nämlich einmal gemütlich um die Welt zu reisen. Warum man bei Füss Mobil Kunden werden sollte, das beschreibt er mit den drei folgenden Worten…
kundenorientiert, innovativ, flexibel
Frank Oechsner
Mit zunehmender Technik, die höhere Anforderungen an die Kundenbedürfnisse stellt, wird im Jahr 2011 eine neue Produktionsstätte in Bingen-Hitzkofen gegründet, die auch weitere Produktlinien (siehe Kapitel “Füss Lightline”) aufnimmt.
Jeder Kunde erhält bei Übergabe des in Auftrag gegebenen Fahrzeugs eine vollständige Dokumentation, die wie folgt aussieht:
- 3-D Planung in CAD
- Sämtliche Unterlagen aller eingebauten Teile
- Stromlaufplan
- Schaltpläne
- Leitungspläne
- Herstellerrichtlinien
- Zeichnungen
- FMEA-Berechnungen über Materialfestigkeit
- TÜV-Gutachten
- Gasinstallation nach DVGW
- Trinkwasserinstallation mit lebensmittelechten Materialien
Jetzt weiß ich auch, warum die Reisemobile so schwer sind – damit sie den dicken Ordner mitführen können😀😀😀
Selbstverständlich kann man bei Füss Mobile auch alle notwendigen Zubehörteile für seine Reisen erhalten. Und da fängt das Herz eines jeden Vollblut-Individualisten erst richtig an an zu schlagen….
Hier ein paar Beispiele, was Du bei Füss Mobil bekommen kannst:
- Reifendruckregelanlage
- Solaranlage
- Diesel- und Wassertanks auf Maß
- Hydraulische Bergewinde
- Dachlast-Trägersysteme
- Trägerbühne für Zweiräder und Quad
- Klimaanlage
- Wasserfiltersystem
Vermutlich geht diese Liste noch weiter, denn die heutigen Anforderungen an Abenteuer wachsen und erfordern ein ständiges Testen an neuem Material und Zubehör👍
Wie lautet das Motto von Füss Mobile? …für alle die mehr wollen!
2.Leerkabinen von Füss
Nicht jeder mag ein fertiges Design, und hat auch das entsprechende Kleingeld dazu. Kein Problem bei Füss, denn das Unternehmen kann gerne auf Wunsch die passende Leerkabine zum Selbstausbau liefern.
Der Kunde entscheidet selbst die Ausbaustufe, und kann sich danach Zeit lassen beim Ausbau und Ansparen des benötigten Kleingeldes.
Zum Service gehört es ebenso bei der Planung und dem Design der erforderlichen Leerkabine behilflich zu sein, welches als ein Pluspunkt gilt, und der Kunde vom Wissensschatz dieses Unternehmens profitieren sollte.
Als Basis dienen immer hochwertige Sandwichplatten aus einem PU-Hartschaumkern, der beidseitig mit Glasfaserlaminat beschichtet ist, und insgesamt eine Stärke von 60 mm aufweist, um sämtliche Klimazonen sicher und komfortabel bereisen zu können.
Der Abschluß der Sandwichplatten erfolgt mit hochwertigen Aluminiumprofilen an sämtlichen Kanten, die kältenbrückenfrei verbunden werden.
Sämtliche Öffnungen wie Stauklappen, Fenster sowie Türen werden falls gewünscht, bündig mit der Außenwand installiert – das ist nur pflegeleicht, sondern auch optisch sehr ansprechend.
Tip: Eine aktuelle Preisliste von Füss Leerkabinen, sowie Klappen, Türen und Fenster vom bekannten Hersteller Hünerkopf kannst Du hier runterladen!
3.Gebrauchte Expeditionsmobile bei Füss kaufen
Falls Dir das Firmenkonzept zusagt, dann könnte auch ein gebrauchtes Expeditionsmobil auf dem Firmengelände von Füss eine Alternative zum Bau sein, denn wie wir bereits von anderen Ausbaufirmen gehört haben, hat man mit Wartezeiten zwischen 18 bis 36 Monate zu rechnen.
Selbstverständlich kommt es immer wieder vor, daß Kunden ihre Fahrzeuge abgeben wollen, weil sich deren Wünsche ändern.
Also sollte man die Gelegenheit nutzen, und immer wieder auf dem Markt der gebrauchten Offroad Fahrzeuge nachschauen, wie es auch bei Füss Mobilen möglich ist.
Meist sind die Preise auf Anfrage, um den ernsthaft interessierten Käufern eine Chance zu geben, Kontakt aufzunehmen und bei Einigkeit über ein sofort reisefertiges Fahrzeug zu verfügen.
Das kann einige Vorteile für alle Beteiligten wie Vorbesitzer, Händler sowie Käufer bedeuten. Denn der Händler und der Vorbesitzer können aus erster Hand die Geschichte des Fahrzeuges ehrlich und realistisch aufzeigen, was Anschaffungspreis als auch den zeitlichen und finanziellen Aufwand und Wartung und Reparatur betrifft.
Und wenn die Sterne günstig für den Käufer stehen, dann kann er vom Wertverlust stark profitieren!
4.Füss Lightline – Expeditionsmobile bis 7,5 Tonnen
Die Tatsache, daß nicht jeder über einen LKW-Führerschein verfügt, aber nicht mit der limitierten Zuladung der Klasse der 3,5 Tonner kämpfen möchte, hat den Markt der offroadfähigen Reisemobile bis 7,5 Tonnen einen neuen Verkaufsschub gebracht.
Das hat auch Füss Mobil erkannt, und ist mit der Produktlinie “Füss Light Line” im Januar 2020 auf den Markt gegangen, wo der bewährte Iveco Daily bestens dafür geeignet ist.
Bei diesem Konzept hat man die bisherigen 60 mm starken Wände der Sandwichplatten auf 40 mm reduziert, wobei der Boden weiterhin 60 mm stark ist, um auch die Kälte von unten draußen zu lassen.
Selbstverständlich ist Füss Lightline flexibel was den Bau (Komplettausbau oder nur Leerkabine) als auch die Auswahl des Basis Fahrzeugs betrifft, und so stehen auch die folgenden Varianten zur Debatte:
- Mercedes Benz Sprinter
- Mercedes Benz Vario
- Fuso Canter
Auch hier müssen die Reiseziele mit der Variante von Basisfahrzeug sehr sorgfältig abgestimmt werden, denn moderne Technik mit schadstoffarmen Motoren sind meist nur in Europa sinnvoll.
5.Füss Expeditionsmobil im Test
Gleich zwei ausgebaute Fahrzeuge von Füss Mobile konnten in diesem Test von Explorer Magazin ausgiebig im Gelände getestet werden.
Beide Fahrzeuge sind um die 7 Meter lang und in der 10 Tonnen Klasse, die in einigen Bereichen identisch sind, jedoch in der Fahrweise extrem unterschiedlich…
Es wird die Technik ebenso besprochen, wie der generelle Aufbau als auch die Anwendung eingebauter Technik, die man auf einer Weltreise braucht.
Schaue Dir das 20-minütige Video unbedingt an – herzlichen Dank an das Team von Explorer Magazin!
6.Erfahrungsbericht – Füss Expeditionsmobil auf Basis MAN 14.285
Unabhängig vom Hersteller Füss ist dieser Bericht für jeden zukünftigen Weltenbummler auf vier Rädern mit Allrad sinnvoll, denn der erfahrene Besitzer Ernie aus der Schweiz zeigt den Weg auf, wie man zu einem reisefertigen Expeditionsmobil gelangt.
Vorab seine persönliche Fahrzeughistorie, die die Leidenschaft und Erfahrung seit mehreren Jahrzehnten aufzeigt:
- VW T2 Westfalia
- VW T3 Westfalia
- Mercedes Benz Sprinter
- Mercedes Benz Autark Runner
- MAN 14.285 von Füss Mobile
In seinem ehrlichen Bericht nimmt Ernst kein Blatt vor den Mund, und weißt auf die wichtigen Etappen beim Bau eines Expeditionsmobils nach eigenen Anforderungen hin.
Ebenso findest Du auf seinem Blog ONWHEELS.TRAVEL exakte Zahlen zu Anschaffungskosten dieser Reisemobile, die in der Bundesliga mitspielen…
Kurz und gut: Wir sind über das Ganze gesehen bis dahin mit Füss-Mobile gut zufrieden. Wie gut, dass können wir berichten, wenn wir mal mindestens ein Jahr auf schlechten Strassen und Pisten dieser Welt gefahren sind.
Ernst Schulthess
ZUSAMMENFASSUNG
Aus vielen eigenen Erfahrungen als auch aus unseren Berichten wissen wir, wie groß die Sehnsucht nach Abenteuer und Reise sein kann. Ein Expeditionsmobil dieser Preiskategorie ist und bleibt für viele nur ein Traum.
Die Lösung ist “klein anfangen”, und manchmal ist das auch besser so. Jeder muß seine Erfahrungen selber machen, und sein Glück finden. Und wer auf große Expeditionsmobile steht, der sollte sich mindestens drei verschiedene Ausbaufirmen wie Füss Mobile mal näher anschauen!
Ich hoffe, daß Du in diesem Beitrag einige gute Anregungen zum Thema Füss Expeditionsmobil finden konntest, und sage Danke für Deinen Besuch auf CAMPERWELTEN😍
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Titelfoto: Füss Expeditionsmobil MAN 14.285 (Rechte: onwheels.travel)